Sprachlos in Ronno

Eine Reise lebt nicht allein von dem, was du erlebst, sondern vor allem davon, wen du triffst. Manch eine Begegnung hinterlässt so ihre Spuren – auch im Herzen. (mehr …)

Unser (Erfahrungs-)Schatz an Geschichten aus Frankreich ist zuletzt stetig gewachsen. Zwei Jahre in Folge durften wir das Land mit all seinen Facetten entdecken und dabei eine ganze Menge Spaß und Action in der Natur erleben, gut essen, leckere Weine genießen – und immer wieder die Gastfreundschaft vieler wunderbarer Menschen erleben. Die meisten dieser Geschichten haben wir euch bereits erzählt. Nicht aber die von unserem Besuch bei Alain Dessablons im vergangenen Frühsommer am Lac des Sapins.

Es ist eine Geschichte über die Liebe zur Natur und zum Sport. Und auch eine Lehrstück darüber, dass es nicht unbedingt vieler Worte bedarf, um sich zu verstehen – Sprachlosigkeit aber auch zu Missverständnissen führen kann. Doch fangen wir von vorne an…

Familienbande

Unterwegs auf Reisen sucht der findige Individualtourist ja gerne das Authentische, das Unentdeckte, das echte, lokale Leben. In Ronno in der Region Beaujolais Vert haben wir genau das gefunden! Denn rund den Lac des Sapins ist der (internationale) Tourismus bisher wenig bis gar nicht ausgeprägt. Die Gegend ist vor allem bei französischen Familien beliebt, die Urlaub im eigenen Land machen und dort den Sommer in Ferienhäusern, privaten Pensionen oder auf dem Campingplatz verbringen. Hotels sucht man vor Ort vergebens. Und gesprochen wird vor allem Französisch. Ausschließlich! Oder zumindest fast.

Ob unsere rudimentären Sprachkenntnisse da ausreichen würden? Sagen wir mal so: Wir waren stets bemüht! Bereits bei der Ankunft in unserer privaten Pension Aux 3 Sapins mussten wir die letzten Erinnerungen an drei Jahre Schulfranzösisch zusammenkratzen – doch mit Händen und Füßen und unter der Voraussetzung, dass wir in etwa ahnten, was uns unsere Gastgeber Gérard und Nicole wohl so zeigen und erklären wollten, klappte die Verständigung doch einigermaßen gut. Sogar so gut, dass Nicole uns gleich auch zu ihrer Geburtstagsfeier am Abend einlud. Wir mussten jedoch dankend ablehnen, da wir bereits verabredet waren…

Da bis dahin aber noch etwas Zeit war, genossen wir erst einmal den sonnigen Nachmittag im Garten unserer Gastgeber!

Sprachlos in Ronno
Sprachlos in Ronno
Sprachlos in Ronno
Sprachlos in Ronno
Sprachlos in Ronno

In guter Gesellschaft

Alain Dessablons, rüstiger Triathlet aus Leidenschaft und Botschafter der Region, hatte sich Verstärkung mitgebracht, als er uns später am Abend abholte. An seiner Seite: Corinne, Vertreterin des Beaujolais Vert sowie Violaine vom lokalen Tourismusverband – die einzige, die ein wenig Englisch sprach.
Unser Treffen verlief dann in etwa so: Eine Frage auf Englisch gefolgt von ratlosen Gesichtern, eine Antwort auf Französisch gefolgt von ratlosen Gesichter. Oder anders herum. Dazwischen Violaine, die stets versuchte, nach besten Wissen und Gewissen zu übersetzen. Und dazu: viel Lachen, viel Gestikulieren, viele „Aha-Momente“ und keine Minute das Gefühl, sich nicht zu verstehen. Kurz … es war ein toller, ausgesprochen lustiger und geselliger Abend. Garniert wurde das Ganze von einem vorzüglichen Dinner (ich musste mit Verweis auf den Nachwuchs – damals noch in meinem Bauch – mehr als einmal wiederholen, dass ich wirklich keinen Wein möchte, auch nicht ein kleines Gläschen) und einem unfassbar kitschigen Sonnenuntergang. Der Auftakt in Ronno war schon mal gelungen!

Zu Land, zu Wasser und auf dem Bock…

Was wir an diesem ersten gemeinsamen Abend (trotz Sprachbarriere) schon heraushören konnten und was sich am folgenden Tag noch bestätigte sollte, war, dass Alain Dessablons zu der Art Menschen gehört, die ihrer Passion stets ausreichend Platz im Leben einräumen und damit nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch dass vieler anderer bereichern. Schon immer liebte er die Natur und den Sport. Seine besondere Leidenschaft gilt dem Mountainbiken, dem Trailrunning, Triathlon, Wanderungen… Seit über 20 Jahren nun fördert er eben jene Sportarten in der Region Ronno durch sein Engagement beim Office de Tourisme. Heute ist er 63 Jahre und noch immer fit wie ein Turnschuh – das bekamen wir bei unserem ganz persönlichen Ronno Triathlon am eigenen Leib zu spüren…

Es sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass Alain vor seiner Zeit im Office de Tourisme Berufssoldat war. Alles klar…?! Ich durfte glücklicherweise den Schwangeren-Trumpf ausspielen und musste lediglich die Light-Version des Wettkampfs auf mich nehmen, Henryk jedoch wurde richtig herausgefordert. Mit den E-Mountainbikes ging es erst einmal querfeldein durch die Wälder, Täler und auf die Anhöhen rund um den Lac des Sapin, gefolgt von einer ordentlichen Laufeinheit, bevor es hieß, ins kühle Nass des Sees einzutauchen. Immer mit dabei: die tapfere Violaine in ihrer Funktion als Übersetzerin.

Sprachlos in Ronno
Sprachlos in Ronno
Sprachlos in Ronno
Sprachlos in Ronno
Sprachlos in Ronno

Nach der schweißtreibenden Einheit hatten wir uns die Pause im Anschluss redlich verdient und landeten – wie könnte es anders sein – wieder gemeinsam an einem Tisch, bei einer zünftigen französischen Mahlzeit mit viel zu viel Wein (bzw. Wasser) und noch viel mehr lustigen Anekdoten in der zauberhaften Auberge Paysanne La Voisinée direkt am See. Dass wir eigentlich gar nicht die gleiche Sprache sprachen, hatten wir alle inzwischen vergessen zwischen all dem Gelächter. Die Stunden vergingen wie im Flug und unser Zeitplan war bereits komplett aus den Fugen geraten. Am Ende war es uns egal, denn wir wollten keine Minute dieses Tages missen. Als wir uns schließlich doch verabschieden mussten, lagen wir uns alle lange im Arm, eine Einladung inklusive „Wild Card“ zum Triathlon du Lac des Sapins 2019 wurde ausgesprochen und sogar ein paar Tränchen wurden verdrückt.

Lost in Translation

So sehr unsere Zeit am Lac des Sapins im Zeichen der Völkerverständigung stand, an Tag zwei im Beaujolais Vert schlug die Keule der fehlenden Sprachkenntnisse dann doch noch zu. Während Gastgeberin Corinne vom Tourismusverband mit Winzer David Large auf seinem Weingut zur Verkostung auf uns wartete, schlenderten Henryk und ich durch die Gassen der hübschen kleinen Stadt Oingt (heißt wirklich so!), im Glauben, dass wir uns auf dem alten Wehrturm treffen würden. Was soll man dazu sagen außer „Die Geschichte jenes Tages ist eine Geschichte voller Missverständnisse…“ Wir sind noch heute zutiefst betrübt, dass wir uns tatsächlich komplett verpasst haben und das Treffen nicht mehr stattfand. Aber dafür haben wir Oingt für uns entdeckt. Wenn ihr einmal in der Beaujolais Region unterwegs seid, bitte unbedingt einen Abstecher dorthin einplanen!

Sprachlos in Ronno
Sprachlos in Ronno
Sprachlos in Ronno
Sprachlos in Ronno

Und was lehrt uns diese Geschichte? Dass Worte nicht alles sind, aber manchmal eben doch ganz hilfreich. Aber mit oder ohne Sprache – wir waren in jedem Fall tief berührt von den Menschen, die wir vor Ort kennenlernen durften. Ein kleiner Ort der Glückseligkeit, mitten in Frankreich!

PS. 2019 wird Henryk wohl leider nicht am Triathlon rund um den Lac des Sapins teilnehmen, aber vielleicht sehen wir uns ja alle 2020 dort..?!

Sprachlos in Ronno

Hinweis: Dieser Beitrag resultiert aus einer Kooperation mit dem französischen Tourismusverbands im Rahmen der Kampagne „Frankreich aktiv – unterwegs mit Locals“, die Inhalte beruhen jedoch ausschließlich auf den persönlichen Eindrücken der Autoren.

Mehr Informationen zur Region Beaujolais Vert unter: http://beaujolaisvert.com oder über Rhone Tourisme.

Über die Freiheit des Unterwegs-Seins

Gemütlich rollen wir über die Landstraße, als wie aus dem Nichts ein Feld leuchtendroter Mohnblumen am Straßenrand auftaucht. Kurzerhand fahren wir ab auf einen kleinen Schotterweg und steuern unseren Camper mitten hinein in das Blütenmeer. Ein schöner Platz. Lass uns doch einfach hier bleiben… (mehr …)

Das größte „Gut“, dass wir haben, ist die Freiheit – natürlich neben einigen anderen nicht weniger wichtigen Dingen im Leben wie Gesundheit und Liebe und so weiter. Freiheit bedeutet, zu entscheiden, wo und wie wir leben wollen. Und mit wem. Freiheit heißt auch, zu tun und zu lassen, was wir wollen. Wir entscheiden frei, was wir anziehen, essen, kaufen, wen wir wählen – und wohin wir reisen… Freiheit ist wunderbar. Und je größer die Freiheit desto besser. Darum lieben wir Roadtrips, insbesondere mit einem Camper. Denn dann entscheiden wir ganz allein, wie weit der Weg uns heute führt, wohin wir fahren und wo wir verweilen. Das Wetter ist mal nicht so dolle? Uns gefällt es hier nicht, weil zu überlaufen? Macht nichts, lass uns einfach weiterfahren. Denn wir haben unser „Heim“ stets dabei, sind unabhängig von Reservierungen, Check-In Zeiten und verbindlichen Buchungen. Wir haben ein Bett, einen Tisch, ein paar PS unterm Hintern, die uns zuverlässig durch die Welt begleiten – und wir haben uns. Brauchen wir mehr? Nicht wirklich. Diese Freiheit bedeutet für uns das pure Urlaubsglück!

Über die Freiheit des Unterwegs-Seins

Ein Riese in der Auvergne

Einer unserer letzten Camping-Roadtrips führte uns unter anderem in die wunderschöne Auvergne im Südosten Frankreichs. Was wir bis dahin nicht ahnten: Frankreich ist auch ein Land der Vulkane. Und auf den bekanntesten von ihnen, den Puy de Dôme, wollten wir hinauf. Als unser Camper auf den Besucherparkplatz unterhalb des Kraters einbiegt, ist der Himmel über uns allerdings besorgniserregend finster. Wird das Wetter halten?

Vor Ort werden wir von Didier Sauvrestre begrüßt. Didier hat früher in Paris im Finanzministerium gearbeitet und wurde von dort aus im Rahmen eines humanitären Projekts nach Kroatien entsendet. Dort verliebte er sich in die Schönheit der Natur, in fremde Kulturen und das Reisen – und entschied sich, nach seiner Rückkehr nach Frankreich als Wanderführer zu arbeiten. Auch das ist Freiheit – selbstbestimmt eine Entscheidung für sich und seine Zukunft zu treffen. Eine exzellente Wahl, wie wir finden – und sie macht Didier damit zum perfekten Begleiter für uns.

Über die Freiheit des Unterwegs-Seins

Aber auch der Local schaut kritisch in den Himmel an diesem Morgen. Wir wägen die Optionen ab – vom Tal aus zu Fuß oder nicht – und entscheiden gemeinsam, erst einmal mit der modernen Zahnradbahn auf den Gipfel des eindrucksvollen Puy de Dôme zu fahren und dann oben zu prüfen, wie weit und wohin wir von dort aus wandern wollen. Weniger als 15 Minuten später stehen wir auf dem Vulkan.

Über die Freiheit des Unterwegs-Seins

Hier oben sind wir mehr oder weniger allein. Nur wenige Besucher haben sich bei den dichten Wolken auf den Berg getraut. Das ist unser Glück. Ungestört erkunden wir die mystisch im Nebel erscheinenden Ruinen einer alten Tempelanlage aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., die sich in den Wolken verstcken. Und immer wieder lichtet sich das Grau in Grau um uns herum und gibt den atemberaubenden Blick ins Tal frei.

Wir entschließen uns schließlich, dem Wetter weiter zu trotzen und begeben uns auf den Chemin des Chèvres, den alten Ziegenweg, der uns über verschlungene Pfade wieder hinab ins Tal führen wird. Und wieder bereuen wir unsere Entscheidung nicht, sondern werden belohnt mit einsamen Ein- und Ausblicken in eine märchenhaft anmutende, unwirkliche Welt aus Kratern, Lavafeldern und üppiger Vegetation. Wer hätte das mitten in Frankreich erwartet?

Über die Freiheit des Unterwegs-Seins
Über die Freiheit des Unterwegs-Seins
Über die Freiheit des Unterwegs-Seins
Über die Freiheit des Unterwegs-Seins
Über die Freiheit des Unterwegs-Seins

Auf halber Strecke erwischt es uns dann doch: Ein Platzregen schüttet sich über uns aus. Die Wege werden zunehmend matschiger und unwegsamer, nach wenigen Minuten sind wir komplett durchnässt. Aber hey, das gehört dazu, wenn man outdoor unterwegs ist. Und das beste… Am Parkplatz wartet schon unser mobiles Heim mit Handtüchern und trockener Kleidung. Auch das ist einer der vielen Vorteile, wenn man mit dem Camper unterwegs ist: Jederzeit ein Dach über dem Kopf. Und die Option auf eine schnell zubereitete Tasse Kaffee – unbezahlbar!

Über die Freiheit des Unterwegs-Seins
Über die Freiheit des Unterwegs-Seins

Auf dem goldenen Berg

Nach einer Weile lässt der Regen nach und wir brechen gemeinsam mit Didier auf in Richtung des Bergdorfs Le-Mont-Dore. Wie so oft bei einem Roadtrip gilt auch jetzt wieder: Der Weg ist das Ziel. Für die rund 80 Kilometer Strecke nehmen wir uns Zeit, halten immer wieder an und bestaunen die großen und kleinen Wunder am Wegesrand. Niemand gibt uns vor, wann wir wo sein müssen, wir haben keine Eile, wir sind Roadtripper. Wir sind frei!

Über die Freiheit des Unterwegs-Seins

Als wir schließlich in Le-Mont-Dore ankommen, nehmen wir den direkten Weg zur Gondelstation. Was wir vor unserem Besuch in der Auvergne auch nicht wussten: Den Ausläufern der Rhône-Alpen sei dank, gibt es in der Auvergne ganze drei Skigebiete. Eines davon gehört zu dem beschaulichen Bergdorf Le-Mont-Dore, dass insbesondere im Winter entsprechend viele Familien und Aktivurlauber anlockt. Jetzt im Sommer erinnert uns der Kurort ein wenig an das österreichische Gastein. Ein gewisser „morbider Charme“ mit großen Hotels, Kurbad und Kasino erzählt von vergangenen, goldenen Zeiten. Die Lebendigkeit des Winters kann man im Sommer nur erahnen – und doch versprüht es einen ganz besonderen Glanz…

Der Betreiber der Gondel scheint überrascht, dass sich an diesem regnerischen Tag doch noch Wanderer auf den Weg zum Gipfel machen wollen und er ermahnt uns, die ausgewiesenen Wege nicht zu verlassen. Sollte es gewittern, müssen wir auf dem direkten Weg zurück ins Tal, das ist schlichtweg zu gefährlich. Aber mit dem erfahrenen Didier an unserer Seite sind wir sicherlich in guter Gesellschaft unterwegs…

Über die Freiheit des Unterwegs-Seins
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Über die Freiheit des Unterwegs-Seins

Ganz allein im Sommer in einem verlassenen Skigebiet zu wandern ist irgendwie unwirklich – und aufregend. Wir können die steilen Felskanten zum Teil nur erahnen, die sich tief vor uns auftun. Während es im Winter hier bei blauen Himmel und Neuschnee nur so wimmelt von Familien auf Skiern und Snowboards, die sich laut lachend und voller Vorfreude auf den Pisten ins Tal hinabstürzen, wandern wir heute auf stillen Pfaden begleitet vom Krächzen der Dolen über uns über saftig-grüne Wiesen. Auch Einsamkeit kann Freiheit bedeuten. Den Crêtes du Sancy haben wir an diesem Nachmittag ganz für uns allein.

Doch irgendwann können wir das Donnergrollen in der Ferne nicht mehr ausblenden. Der Gondelführer läutet in der Ferne, um uns zu signalisieren, dass wir mit der nächsten Kabine mit ins Tal fahren sollen. Also verlassen wir schweren Herzens diesen eindrucksvollen Ort und machen uns auf den Rückweg. Bevor wir nun unser Quartier für die Nacht suchen, kehren wir zum Abschied gemeinsam mit Didier noch im urigen Café La Tasse Carrée ein. Auch wenn wir unsere kleine Küche im Camper lieben, manchmal ist eine frische Quiche und eine üppige Kalorienbombe zum Dessert auch was wirklich Feines…

Über die Freiheit des Unterwegs-Seins
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Where to stay?

Für die Nacht haben wir zwei sehr unterschiedliche und gleichermaßen schöne Optionen in der Auvergne entdeckt. Wer wie wir mit dem Camper unterwegs ist, steuert in der Regel Campingplätze an. Insbesondere, wenn es sich bei dem Camper um ein ordentliches Pferdchen wie unsere Etrusco handelt… Das Camping Village Le Pré Bas ist ein moderner, großer und beinahe luxuriös ausgestatteter Platz nahe Le-Mont-Dore, direkt am Lac Chambon. Eine Top-Adresse für alle, die beim Roadtrip auf nichts verzichten wollen oder aber mit der ganzen Family gleich mehrere Tage an einem Ort verbringen möchten.

Etwas außergewöhnlicher sind dagegen die nachhaltigen Volca Lodges. Zugegeben, der Übernachtungsstopp in den kleinen Holzhütten widerspricht auf den ersten Blick der Unabhängigkeit des Campings, aber hey, die Freiheit, auch mal das gemütliche Camper-Bett gegen eine der urigen Holzhütten zu tauschen, nehmen wir uns einfach!
Die Volca Lodges bestechen nicht nur durch ihre traumhafte Lage inmitten der Vulkanwelt der Auvergne, sondern auch durch das fantastische kleine Restaurant Marceline Edgar & Company“, das zur Anlage gehört. Junge ambitionierte Köche servieren hier jeden Abend frische, regionale Köstlichkeiten. Und wem das allein nicht reicht, dem sei noch verraten: einige der kleinen Hüttchen haben einen Jacuzzi auf der Terrasse. Da kann der Camper dann tatsächlich nicht mehr ganz mithalten…

Über die Freiheit des Unterwegs-Seins
Über die Freiheit des Unterwegs-Seins
Über die Freiheit des Unterwegs-Seins

Freiheit kann man nicht kaufen…

… aber man kann sich in seinen Camper setzen und weiterfahren. Neuen Abenteuern entgegen… Also besteigen wir nach spannenden Tagen in der Auvergne wieder unseren kleinen, großen Etrusco Van und kehren zurück zu den Blumen am Wegesrand. Immer der Sonne entgegen – mit Rückenwind und der Freiheit im Herzen.

Über die Freiheit des Unterwegs-Seins
Über die Freiheit des Unterwegs-Seins
Über die Freiheit des Unterwegs-Seins

Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit dem französischen Tourismusverband und lokalen Partnern im Rahmen der Kampagne #GesichterFrankreichs. Er spiegelt ausschließlich die persönlichen Eindrücke und Erfahrungen der Autoren wieder. Mehr Informationen unter: https://de.france.fr/de/kampagne/frankreichaktiv-unterwegs-mit-locals

Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs

Oh la la, wir lieben Frankreich! Und wenn es nach mir geht könnten wir noch viel häufiger den Franzosen einen Besuch abstatten. Es gibt jedoch ein nicht zu unterschätzendes Risiko beim Reisen in unserem Nachbarland: die Küche ist zu gut! (mehr …)

Bereits im letzten Jahr haben wir unseren Roadtrip durch Frankreich deshalb durchaus aktiv gestaltet: Rafting auf der Aude, SUP am Mittelmehr, Radfahren entlang der Loire… Diesen Sommer nahmen wir den Osten des Landes unter die Lupe. Was wir vor Ort entdeckten? Vor allem viele Wälder – mal mystisch und geheimnisvoll, ein anderes Mal einladend frisch mit saftigem Blätterdach.

Und was man in den grünen Lungen der östlichen Departments sportlich so alles erlebt und wen man vor Ort dabei kennenlernt? Voilà, lest mehr dazu in unseren neusten Abenteuer-Tipps zwischen Maas und Loire..

La forêt de A R D E N N E S
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs

#1: Ins Baumhaus klettern & zur Dusche rudern

Habt ihr zufällig die Netflix Serie La Forêt gesehen? Wir haben sie Gott sei Dank erst nach unserem Besuch in der belgisch-französischen Grenzregion angeschaut, denn auch ohne Kenntnis dieser düsteren (fiktionalen) Geschichte ist eine Übernachtung im von Nebelwolken verhangenen Wald bei Haulmé aufregend genug.

Die Baumhäuser von David Rogissart, die man unter anderem dort entdecken kann, erinnern an einen kleinen Jungen-Traum, an Peter Pans Abenteuer auf einem Piratenschiff mit einer Ausguck-Plattform, Bullaugenfenstern, Kletternetzen, knarzenden Bohlen, einem Seilzug (für den Picknick-Korb), und geflochtenem Outdoor-Schlafplatz unterm Sternenhimmel. Strom gibt es übrigens keinen. Auch keinen Handyempfang und kein fließendes Wasser. Wer duschen will, muss mit einer kleinen Barke über den Fluss rudern und am anderen Ufer auf den Campingplatz schleichen. Kurzum, diese Unterkunft ist wirklich etwas Besonderes! Mindestens so gemütlich wie unser Camper – aber doch völlig anders.

Verbrennt überflüssige Kalorien also am Besten beim Holzhacken, Feuermachen, Klettern, Rudern, … oder lauscht ganz einfach in die Nacht und genießt das Konzert der auf das Dach prasselnden Regentropfen. Dieses Abenteuer erfordert allerdings auch etwas Mut, denn wer weiß schon, was da sonst so in den Baumkronen knarzend und knackend umherklettert…

Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs

Neugierig geworden? Hier erfahrt ihr mehr über die einmaligen Baumhäuser am Ufer der Semois (auf der man übrigens auch ganz wunderbar paddeln kann): www.cabane-et-vallee.fr

#2: Ins Tal rollen

Trot Tout Terrain nennt sich das neuste Angebot von Aventure Evasion in Haybes an der Maas. Dahinter versteckt sich ein vollgefederter Offroad-Tretroller, mit dem man stetig bergab durch die Wälder heizen kann. Dieses Spielzeug erinnert stark an ein Mountainbike, jedoch fehlen die Pedale und der Sattel… Genau das richtige also für alle Ardennen-Besucher mit Bewegungsdrang.

Unser Guide Camille Mansuy empfing uns grinsend an der Station im Tal. Sie ist ein echtes Energiebündel und betreibt jegliche sportlichen Aktivitäten, die man sich so vorstellen kann. Ob Paddeln, Klettern, Biken, Trailrunning – Hauptsache es ist körperlich anstrengend und findet Draußen statt. Wir schnappten uns schnell die Helme (absolut empfehlenswert), luden die Scooter in den Wagen und fuhren, wie sollte es auch anders sein, tief hinein in den Wald. Je weiter es nach oben geht, desto länger die Abfahrt! Oooyeah!

Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs

Oh ja, wir hatten zwei großartige Abfahrten (obwohl es mich einmal abgeworfen hat) – ein wirklich empfehlenswerter Spaß für Jedermann, der Lust hat die Wälder spielerisch zu erkunden. Die Wege und Trails sind frei wählbar – von einfach bis technisch anspruchsvoll ist alles dabei. Mein Tipp: Überschätzt euch nicht. Sonst ergeht es euch möglicherweise so wie mir und das Resultat ist eine kaputte Kapsel am Fingergelenk (… etwas Schwund ist immer).  Für alle die sich trotzdem trauen und eine gewisse Gier nach Tempo in sich spüren: Hier erfahrt ihr mehr.

Danke Camille für den lustigen Ausritt!

La forêt en B O U R G O G N E - F R A N C H E - C O M T É
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs

#3: Morvan mit dem Kanu entdecken

Am Lac des Settons trafen wir Mathieu. Er ist leidenschaftlicher Kanute und hat sein Hobby in der Region Morvan zum Beruf gemacht. Obwohl wir bei früheren Reisen schon den ein oder anderen Trip mit einem Kanadier gemacht haben, lernten wir an diesem Nachmittag sehr viel Neues: Wo entwickelt das Paddel die beste Wirkung? Wie arbeiten wir optimal und kraftsparend zusammen (und nicht gegeneinander)? Wie kann der Vordermann steuern, wenn der Hintermann permanent Fotos macht? Wie steigt man trockenen Fußes ein und aus? Wo entdeckt man welche Tiere? Und und und…

Mathieu gehört übrigens zu den wenigen Menschen, die sich über starke Regenfälle freuen. Je heftiger der Niederschlag, desto größer die Möglichkeiten mit dem Kanu spannende Dinge zu machen. Manch ein Fluss in Frankreich kann zum Beispiel nur bei Hochwasser befahren werden und andere Gewässer entfalten bei hohem Wasserstand erst die gewünschte Power fürs Wildwasser-Fahren.

Vor drei Jahren ist er in die Region gezogen und fühlt sich sichtbar wohl. „Hier hat man alles was das Paddler Herz begehrt“. Recht hat er!

Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs

Wenn wir Mathieu nicht mit Fragen löcherten, genossen wir das ruhige Dahingleiten auf dem klaren See. So ein Vormittag auf dem Wasser ist doch deutlich schöner als am Rechner im Büro. Und ein wenig sportlich ist es natürlich auch.

 

#4: Nach oben arbeiten

Kaum zurück an Land erwartete uns bereits die nächste sportliche Herausforderung. Unsere wohlverdiente Stärkung – ein Picknick Korb mit Saft, frisch gebackenem Kuchen und diversen anderen lokalen Leckereien – hing schlappe 15 Meter über uns in einem Baum. Eine Leiter gab es nicht. Natürlich nicht. Dafür jedoch zwei Seile und diverse Karabiner die von hoch oben herab baumelten …

Meine Höhenangst ist kein Geheimnis, darum überließ ich Katharina gerne der Vortritt. Eigentlich eher ein „Vorzug“ als Vortritt, denn jeder Höhenmeter musste sie sich mit einer Kombination aus Hochziehen mit Kraft aus den Armen und Abdrücken mit einem Bein in einer Fußschlaufe erarbeitet werden. Oben angekommen durfte sie dafür dann in einer Art Hängematte verschnaufen und mir bei einem Gläschen Apfelsaft genüsslich beim Aufstieg zuschauen. Baumkletterin Agathe, die das Baumwipfel-Abenteuer in den Wäldern von Morvan anbietet, leistete ihr dabei Gesellschaft.

Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs

Das besondere an dieser Art des Klettergartens: Nichts wird fest installiert, eingehakt oder verschraubt. Der Aufbau kann also beliebig oft den Standort wechseln – ohne, dass die Bäume bleibende Schäden davontragen. Ein tolles Konzept, wie wir finden.

#5: Mit dem E-Bike offroad über Stock und Stein

Im Morvan ging es dann auch noch einmal auf zwei Rädern durch den Wald. Dass man mit einem Mountainbike nicht immer auf befestigten Wegen bleiben muss, war mir durchaus bewusst. Was wir an diesem Nachmittag für Gelände befahren würden, hätte ich allerdings bis dato nicht für möglich gehalten. Ging es zunächst noch auf klassischen Forstwegen bergauf und bergab, wechselten wir dann jedoch auf schmale Singletrails, bis wir irgendwann nur noch durch unverspurtes Grün düsten. Ob morsche Äste, bemooste Steine, Pfützen, Schlammlöcher – die Devise hieß stets nur „einfach weitertrampeln“. Egal wie steil es war. Wichtig dabei war nur, stets vorrausschauend die sensible Schaltung zu bedienen. Wer das beherzigt, kommt mit den ultramodernen E-Mountainbikes von Seb Oppin überall durch.

Ich war begeistert. Sowohl von den Rädern als auch von der Vielseitigkeit der Landschaft im Department Bourgogne-Franche-Comté. Beeindrucken, wieviel man dank elektrischer Unterstützung in kurzer Zeit erkunden kann.

Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
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Zugegeben, mein Französisch ist wirklich bescheiden. Gut, dass Sebastian und ich uns auch ohne große Worte gut verstanden. Er heizte vor, ich versuchte dran zu bleiben (und den Sturz in den Wäldern der Ardennen zu verdrängen). Wir grinsten, lachten, gestikulierten und schafften es mit einem Kauderwelsch aus Englisch und Französisch uns zu verständigen, zuckten mit den Achseln, wenn der andere versuchte etwas zu erklären, lachten erneut und radelten weiter. Bei einem gemeinsamen Hobby braucht es keine großen Worte. Und ein Bierchen nach getaner Arbeit schmeckt auch mit Sprachbarriere.
Danke Seb für diese großartige Ausfahrt!

les animaux de L O I R E
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs

#6: Durch den Wald auf 4 Reifen und 36 Pfoten

Man muss ja nicht immer selbst die Arbeit machen. Erst recht nicht, wenn es andere gibt, die sich geradezu darum reißen, mal wieder richtig Gas zu geben und zu rennen was das Zeug hält.

In Kanada sind wir bereits einmal in den Genuss gekommen von Huskys gezogen die Landschaft zu erkunden. Wie das ganze auch ohne Schnee funktioniert, erlebten wir in den Wäldern des Departments Loire (ja, es gibt dort mehr als „nur“ Schlösser und Wein).

Was es braucht, um mit Huskys im Sommer unterwegs zu sein: eine Art Buggy mit fetten Reifen und Recaro Sportsitzen. Hinter uns stand Gott sei Dank noch ein Musher, der den bellenden Zugpferden Kommandos erteilt, steuerte, bei Bedarf bremste oder die Tierchen ermutigte weiter zu rennen anstatt in den Bach zu springen und zu saufen. Wir saßen komfortabel und mussten nichts weiter tun als uns ab und an Haarbüschel, Steine und Schlamm aus dem Gesicht zu wischen – also alles recht entspannt.

Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs

Nach der 3 km-Runde waren die Hunde sichtlich froh, zurück am Ausgangsort anzukommen. Die Zungen hingen deutlich weiter aus den Mäulern und Wasser plus Futter wurde gierig weggeatmet. Kuscheltiere sind diese Zugmaschinen nun wirklich nicht. Dafür steckt scheinbar noch zu viel Wolfsblut in ihnen.

Wer an solch einem animalischen Ausflug namens Kani Kart interessiert ist – hier erfahrt ihr mehr: www.dubost-nature.com

 

# 7: Fest zugreifen

Ihr seid nicht so die Hunde-Menschen? Dann ist vielleicht ein Besuch bei Stéphane Meyer und die Volerie du Forez das Richtige. Stephane ist ein junger Typ, der sich nach diversen artistischen Jahren im Zirkus in die Arbeit mit Greifvögeln verguckt hat. In seiner Voliere, gelegen in einer Burg oberhalb von Marcilly-le-Châtel päppelt er ausgestoßene und kranke Vögel wieder auf. Oder wie er es ausdrückt: „Freaks, die keiner mehr haben will“.  Bei unserem Besuch lauschten wir gespannt seinen Geschichten über entflogene Falken, die 5.000 km entfernt eingesammelt wurden, über die Trägheit von Steinadler Hans und über Papageien, die mit Sittichen flirten.

Wie es sich anfühlt einen solchen Freak mit riesigen Klauen auf dem Arm zu halten? Am besten selbst einmal ausprobieren…

Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs
Wild, wild „Est“ – tief in den Wäldern Frankreichs

Da will man wohl eher kein Beutetier sein! Und auch mit den Jungs, die zur Fütterung in die Käfige müssen und dabei von den Tierchen zuweilen heftig attackiert, gekratzt und gepickt werden, möchte ich nicht tauschen. Faszinierend und schön, dass es Menschen wie Stephane gibt, die ihr Leben ganz ihren gefiederten Freunden widmen.

Nach diesem letzten Abstecher ging es für uns weiter in Richtung Süden. Mal schauen welche Abenteuer und sportiven Begegnungen uns sonst noch in Frankreich erwarten. Stay tunded et au revoir!

Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit dem französischen Tourismusverband und lokalen Partnern im Rahmen der Kampagne #GesichterFrankreichs. Er spiegelt ausschließlich die persönlichen Eindrücke und Erfahrungen der Autoren wieder. Mehr Informationen unter: https://de.france.fr/de/kampagne/frankreichaktiv-unterwegs-mit-locals

Versteckte Schätze in den Vogesen

Bisher kannte ich die Vogesen vor allem von unseren Besuchen im badischen Kaiserstuhl – und zwar  als eine im Dunst liegende Bergkette, die sich am Horizont erstreckt… (mehr …)

Wenn wir dann vor Ort mit Katharinas Eltern Ausflüge unternehmen geht es eher gen Osten in den Schwarzwald, westlich in Richtung Frankreich kommen wir selten weiter als bis zum Super U. Bis jetzt… Denn dieses Jahr wollen wir das ändern.

Wir sind wieder in Endingen, um von dort auf einen rund zweiwöchigen Roadtrip durch den Osten Frankreichs zu starten. Unser Gefährt für den Trip ist ein knapp sieben Meter langes „WoMo-Schiff“ aus dem Hause Etrusco – mit allen Annehmlichkeiten, die das Camper-Herz begehrt: große Fenster, moderne Küchenzeile, Kingsize-Bett, unendlich viel Stauraum, Standheizung… Selbst Klo und Dusche sind mit an Bord. Und nicht die elektrische Trittleiter zu vergessen! Das alles ist neu für uns, kennen wir vom campen doch bisher nur unseren alten T4 aus vergangenen Tagen… Mal schauen wie sich „der Kleine“ so fahren lässt. Ein letzter Kaffee am Morgen, dann machen wir uns auf den Weg…

Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen

Vom Kaiserstuhl aus sind wir nach nur wenigen Kilometern bereits in Frankreich. Wir passieren den Rhein, lassen Straßburg und Colmar links liegen und cruisen immer weiter gen Norden. Zwar gäbe es auch hier mit der Elsässer Weinstraße oder der Hohkönigsburg einige touristische Highlights, uns aber zieht es in die weniger bekannte Region rund um den Naturpark Vosges du Nord.

Je näher wir unserem ersten Stopp, dem Wanderparkplatz am Gimbelhof kommen, desto üppiger wird die Landschaft. Das Massif des Vosges wird unter anderem von einem riesigen Waldgebiet beherrscht aus einem grünen, die Hügel bedeckenden Baum-Teppich, der nur vereinzelt von braunen Inseln unterbrochen: Unzählige Burgruinen aus den vergangenen Jahrhunderten wollen entdeckt werden. Gleich nach unserer Ankunft begeben wir uns auf den Vier-Burgen-Wanderweg, einer rund 10 Kilometer langen Runde, auf der wir unter anderem die Ruinen der Burg Fleckenstein und Löwenstein besuchen – und mit traumhaften Panoramen belohnt werden. Ein gelungener Auftakt für ein neues Abenteuer im grünen Frankreich.

Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen

Auf Schatzsuche…

In Summe gibt es in der gesamten Region zwischen Elsass und Lothringen über 100 Burgruinen, dazu wunderschöne Seen, die zum Baden einladen, bizarre Felsformationen oder auch von Künstlerhand gefertigte Augenschmankerl, zum Beispiel im Naturreservat der Moore des Etang de Hanau.

Wer ein paar Tage mehr Zeit hat wir auf unserem Roadtrip, der kann hier auch tolle Mehrtagestouren starten. So gibt es zum Beispiel den knapp 32 km langen Deutsch-Französischem-Burgenweg oder aber ihr nehmt euch gleich etwas länger frei und begebt euch auf den rund 390 km langen Weitwanderweg GR 53 und GR 5, der euch einmal quer durch das gesamte Massif des Vosges führt. Was auch immer euch reizt, bei Bedarf stoppt ihr genau wie wir vielleicht noch beim Testcenter „Best of Wandern“ in Bitche. Hier gibt es nicht nur Tipps von den Locals zu allen Routen, sondern auch kostenloses Testmaterial – von der Kraxe bis zum Schneeschuh. Übrigens auch für jeden kurzen Tagesausflug…

Zu Gast bei einem Chef

Ein nicht zu vernachlässigendes Argument für einen Besuch am Fuße der nördlichen Vogesen ist zweifelsohne die regionale Küche. Wir sind an diesem Abend in Obersteinbach bei George Flaig im Hotel-Restaurant Anthon zu Gast. Das Anthon ist ein in vierter Generation geführter Familienbetrieb und eine echte Perle der Region. Der Anblick des von Wein überwucherten Backsteingebäudes ist wildromantisch, der liebevoll gestaltete Garten, in dem wir einen Begrüßungsdrink serviert bekommen, lädt zum Verweilen ein. So habe ich mir die Zeit in Frankreich vorgestellt! Neben diversen Skulpturen leisten uns auch Hühner und Schafe Gesellschaft. Idylle pur. Der herzliche Empfang der beiden Gastgeber rundet das Gesamtpaket endgültig ab.

Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen

George ist nicht nur ein toller Gastgeber, er ist vor allem auch ein richtig, richtig guter Koch. Bevor er die Leitung des Anthons übernahm, arbeitete er in verschiedenen renommierten Restaurants von Paris bis Südamerika und kochte u.a. bei 3 Sterne-Koch Bernard Loiseau. Und was wir schließlich an diesem Abend verkosten, übertrifft bei weitem alle Erwartungen. Wenn ich allein an das köstliche Amuse-Gueule, das Ingwer-Zitronengras-Sorbet und natürlich den Crémant zurückdenke, läuft mir noch jetzt das Wasser im Mund zusammen.

Glücklich, zufrieden und kugelrund fallen wir bei einbrechender Dunkelheit in unser Bettchen. Nein, an diesem Abend geht es ausnahmsweise noch nicht in den Camper und auch die bezaubernden kleinen Gästezimmer des Anthons sind heute nicht für uns reserviert. Seid vier Jahren bietet George seinen Gästen die Möglichkeit einer Übernachtung „mit Sternenblick“. Auf freier Wiese zwischen Garten und Waldrand stehen drei aufblasbare Bubbles, die eine unvergessliche Nacht garantieren. Auf Komfort muss man in den Behausungen übrigens nicht verzichten. Die Kugeln sind beheizt und haben sogar ein eigenes kleines Badezimmer. Für mich symbolisieren die Bubbles vor allem den frischen Wind und die nicht enden wollende Kreativität unserer Gastgeber.

Und noch ein ganz persönlicher Tipp: Die Äugelein bloß nicht zu spät schließen. Ab 6:30 Uhr ist es nämlich schon wieder taghell in der Kugel – und der Hahn nebenan tut sein Übriges, um endgültig den Morgen einzuläuten.

Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen

Ausflug mit Hund und Ente

Am nächsten Morgen wartet gleich das nächste „Highlight en France“ auf uns. George hat uns nämlich eingeladen, ihn zu einem seiner ganz persönlichen Lieblingsspots in der Umgebung zu begleiten. Sein Labrador ist mindestens genauso aufgeregt wie wir, als wir in einen blauen Citroen 2CV klettern. Wir nehmen auf der Rückbank Platz, George und Hund sitzen vorne. Jetzt muss die gute Ente nur noch anspringen…

Es geht – wie könnte es anders sein – erneut zu einer Burgruine. Wie wir erfahren wird diese aktuell von einer Gruppe Freiwilliger wieder aufgebaut. Kaum zu glauben, wie viel Zeit und Herzblut bereits in dieses Projekt investiert wurde – und noch weiter einfließen muss. Doch als wir  den Ausblick von dem alten Gemäuer irgendwo im Nirgendwo gepaart mit dem Sonnenschein und Vogelgezwitscher aus dem Wald erleben, verstehen wir, warum sich dieser Einsatz lohnt. Ein wirklich toller Ort, der (noch) unterhalb des Radars der Touristen geblieben ist.

Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen
Versteckte Schätze in den Vogesen

Leider verhält es sich am diesem Vormittag wie immer, wenn man mit Freunden unterwegs ist – die Zeit verfliegt und wir müssen schließlich weiter. Am liebsten würden wir länger im Anthon und im Massif des Vosges bleiben, doch unser Etrusco-Pferdchen scharrt mit den Hufen und wir wollen schließlich auch noch herausfinden, was die Ardennen und auch die Bourgogne so zu bieten haben. Schweren Herzens sagen wir Adieu George, Adieu Vogesen – wir kommen wieder.

Versteckte Schätze in den Vogesen

Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit dem französischen Tourismusverband und lokalen Partnern im Rahmen der Kampagne #GesichterFrankreichs. Er spiegelt ausschließlich die persönlichen Eindrücke und Erfahrungen der Autoren wieder. Mehr Informationen unter: https://de.france.fr/de/kampagne/frankreichaktiv-unterwegs-mit-locals

Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!

Vor uns zwei duftende Croissants auf dem Teller, dazu ein Café au Lait. Wir sitzen auf einem kleinen Platz neben der örtlichen Markthalle. Die Sonne brennt, im Schatten unter den Platanen ist es angenehm kühl. (mehr …)

Wir sind zurück im schönen Frankreich! Bereits im vergangenen Sommer durften wir gemeinsam mit dem französischen Tourismusverband für die Kampagne #FrankreichAktiv zwei Wochen lang diverse Regionen im Süden und Westen des Landes entdecken. Nun sollte die Fortsetzung folgen – dieses Mal jedoch führte unser Roadtrip uns durch die eher östlichen Departments. Zugegebenermaßen, wir hatten keine wirkliche Vorstellung davon, was uns so nahe der deutsch-französischen Grenze erwarten würde… Aber wir sind schließlich immer bereit, uns von neuen Eindrücken überraschen zu lassen. Ein Blind-Date mit Frankreichs Osten sozusagen…

Rendevous-en-France

Bei einer ebensolchen blinden Verabredung, strandeten wir eines schönes Morgens vor den Toren Troyes (man spricht es übrigens nur Troa aus – also ohne langes eee). Die hübsche mittelalterliche Stadt liegt nur rund drei Autostunden von Saarbrücken entfernt, für viele deutsche Urlauber ist sie ein erster Zwischenstopp auf dem Weg in Richtung Paris und weiter an den Atlantik. Aber um eines gleich vorweg zu nehmen, für einen kurzen Zwischenstopp ist Troyes viel zu schade. Denn tatsächlich kann man vor Ort und vor allem auch im Umland richtig viel entdecken. Doch beginnen wir die Geschichte von vorne…

Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!

Oh la, la…

Wir bezogen erst einmal unser Quartier, eine zauberhafte Bed & Breakfast Pension mitten in der Altstadt. Schon beim ersten Kennenlernen ahnten wir, dass man sich bei Cecile und Thomas im Le Clos Guivet nur wohlfühlen kann. Und spätestens am nächsten Morgen, nach einer erholsamen Nacht im wunderbar weichen Bett und der Verkostung des selbstgebackenen Brioches und den vielen anderen Leckereien beim gemeinsamen Frühstück, wussten wir, dass wir uns nicht geirrt hatten. Französische Gastfreundschaft at it’s best!

Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!

Alles nur kein rechter Winkel

Aber wir waren nicht zum Schlafen und Schlemmen gekommen (oder zumindest nicht in erster Linie) – wir wollten vor allem die Stadt entdecken. Durch Troyes zu wandern ist, als spaziere man durch ein lebendiges Museum. Die Altstadt ist geprägt von mittelalterlichen Fachwerkhäusern, an deren schiefen Giebeln und Erkern es zahlreiche Details zu entdecken gibt. Es macht einen riesen Spaß, durch die kleinen Gassen und Straßen zu schlendern, in den ein oder anderen Hinterhof zu schleichen und sich in vergangene Zeiten zurück zu versetzen. Französisches Flair liegt in der Luft, auf dem Marktplatz ein wildes Gewusel, Familien und Freunde treffen sich zum gemeinsamen Lunch, es duftet nach Knoblauch, Gläser klirren, Gelächter… Die zahlreichen und, wie wir selbst verkosten durften, unglaublich guten gastronomischen Angebote, wie beispielsweise das Chez Félix mit einem tollen Garten und sehr einladender Terrasse, tragen ihren Teil dazu bei, unser spontanes Urlaubsgefühl perfekt zu machen.

Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!

Wir hatten das große Glück, all das in Begleitung von einer lokalen Expertin entdecken zu dürfen. Ruth Blau ist gebürtige Deutsche und lebt mit ihrer französischen Familie seit inzwischen zwei Jahren in Troyes. Sie arbeitet im Tourismusbüro der Stadt und teilt ihre Insider-Tipps nicht nur mit uns, sondern auch mit allen anderen interessierten Besuchern der Stadt. Für uns ist es immer besonders spannend mit Menschen zu sprechen, die sich entschieden haben, ihre Heimat endgültig zu verlassen, um in einem anderen Land sesshaft zu werden. Wir sprachen viel über Heimweh, Fernweh und das Gefühl, an einem Ort schließlich anzukommen, über Nähe und Fremde und darüber, was Ruth an Troyes besonders schätzt. Eine schöne Begegnung!

Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!

Sommer, Sonne und Champagner

Troyes ist aber noch viel mehr als eine hübsche, lebendige Studentenstadt – Troyes ist auch das urbane Zentrum der Region Champagne. Allerdings laden nicht nur die Weinberge rings um die Stadt zu ausgedehnten Ausflügen ein, sondern auch die Seen der Umgebung. Wir haben uns beides nicht nehmen lassen und können daher aus persönlicher Erfahrung sagen: Es gibt nichts entspannteres als eine Paddeltour auf dem Lac d’Orient mit anschließender Besichtigung eines Winzerkellers – selbstverständlich inklusive Verkostung des ein oder anderen Champagners. Zurück geht’s danach natürlich nicht mit dem Auto, sondern ganz geruhsam mit dem Drahtesel. Weinberg oder Badesee – beides ist mit dem Rad eine knappe Stunde entfernt und der perfekte Ausgleich zu der lebendigen Stadt.

Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!
Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!

Gekommen um zu bleiben

Viel zu schnell war unser Besuch in Troyes schon wieder vorbei. Wir verstehen Ruth vom Tourismusbüro und ihre Entscheidung, an diesem Ort sesshaft zu werden. Man sollte sich Zeit nehmen für Troyes, für die Gassen und Häuser der Stadt, aber auch für ihre Menschen und natürlich die wunderbare Umgebung. Wir haben hier die perfekte Mischung aus französischer Geselligkeit und Gastfreundschaft einerseits und Erholung in der Natur andererseits erlebt – und uns dabei auch ein wenig in Troyes verliebt. Nur wenige hundert Kilometer von Deutschland bietet Troyes in jedem Fall eine tolle Gelegenheit für einen französischen Kurzurlaub…

Un, deux… Troyes – willkommen in der Champagne!

Ein großes Dankeschön an Ruth Blau und Stadtführerin Jaquline Basson für die spannenden Einblicke in die Stadt, an Cecile und Thomas für das zauberhafte gemeinsame Frühstück und ein besonders dickes Dankeschön an Nicolas Villiers für die große Herzlichkeit, mit der wir in Troyes empfangen und begleitet wurden.

Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit dem französischen Tourismusverband und lokalen Partnern im Rahmen der Kampagne #GesichterFrankreichs. Er spiegelt ausschließlich die persönlichen Eindrücke und Erfahrungen der Autoren wieder.
Mehr Informationen unter: https://de.france.fr/de/kampagne/frankreichaktiv-unterwegs-mit-locals

5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben

Es gibt Städte, die man einmal im Leben besucht haben sollte: New York, Rio, Tokyo… (stehen übrigens alle auch noch auf unserer Liste!). Und es gibt Städte, in die man auf jeden Fall zurückkehren muss. Letzteres trifft für mich voll und ganz auf Bordeaux zu. (mehr …)

Nicht nur, dass wir bei unserem ersten Besuch einfach viel zu kurz dort waren – einige Stunden, um genau zu sein… Manchmal reicht ja schon dieser allererste Eindruck und – bäng – hat es dich erwischt! Es gibt sie wirklich, die “Liebe auf den ersten Blick”! Was so faszinierend an Bordeaux ist? Wie so häufig sind es viele Faktoren gewesen, die bei unserem ersten Besuch zusammenkamen und ein Bild ergaben, dass sich direkt in mein Herz gebrannt hat: Die richtige Mischung aus sonniger Laune, herzlichen Begegnungen und spannenden Entdeckungen. Dabei muss ich zu meiner Schande gestehen, dass wir in der Vergangenheit schon häufiger mit dem Zeigefinger auf der Landkarte Bordeaux angetippt haben – bisher aber immer andere Ziele bevorzugten. Damals düsten wir mit dem VW Bus straight an die Atlantikküste, als auch später das ein oder Mal, als wir überlegt haben, wohin der nächste City Trip gehen könnte. “London? Rom? Oder mal nach Bordeaux?” Stets lautete die Antwort: “Ach, was sollen wir denn Bordeaux?” Heute weiß ich es besser und kenne viele gute Gründe, diese wunderbare Stadt zu besuchen…

#1 BORDEAUX IST HERRLICH FRANZÖSISCH

Bordeaux besticht durch eine unwiderstehliche Mischung aus Gelassenheit, Geschichte und Genuss (hallo, wir sprechen schließlich von Bordeaux!) – dieses besondere französische Lebensgefühl ist in der Stadt allgegenwärtig. Dabei ist sie aber niemals altbacken oder verstaubt. Im Gegenteil, als Studentenstadt ist Bordeaux lebendiger als viele andere, das Stadtbild ist geprägt von Mittzwanzigern und jungen Familien, die auf den Straßen unterwegs sind, spazieren, lachen, gemeinsam essen, trinken, feiern – und doch bewegt man sich stets ohne Eile und Hast. Savoir-vivre at its best!

5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben
5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben
5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben
5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben

#2 BORDEAUX IST BUNT

Als wir mit unserem Mietwagen in die Stadt hineinfahren, parken wir das Auto an der Markthalle Marché de Capucins im Quartier Saint Michel – und sind sogleich mittendrin im bunten multikulti Treiben: Anwohner, die ihre Wocheneinkäufe erledigen, Nachtschwärmer, die noch eine Kleinigkeit essen, bevor sie nach Hause ins Bett gehen, Besucher der nahegelegenen Moschee, die sich vor dem Gebet auf einen Tee und einen Plausch treffen – und irgendwo dazwischen: Wir! Mit einem frischen Café au Lait und einem duftendem Croissant in der Hand schlendern wir in Richtung Basilika Saint Michel und zu dem großen Flohmarkt auf dem Vorplatz. Um uns herum, das pure Leben in all seinen farbenfrohen Facetten!

5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben

#3 BORDEAUX IST GRÜN

Als Besucher merken wir schnell, wie sehr die Stadtverwaltung bemüht ist, eine schöne Lebenswelt zu schaffen. Und sie hat sich ambitionierte Ziele gesetzt. So soll Bordeaux sich in den kommenden Jahren an die Spitze der europäischen Fahrradstädte setzen – und man ist auf einem guten Weg, wenn auch noch nicht am Ziel. Das Kopfsteinpflaster der Altstadt wurde umfangreich saniert und aufbereitet, so dass Radfahrer problemlos alle Gassen und Wege passieren können – ohne dass das historische Flair der kleinen Sträßchen verloren geht. Autos dagegen sind aus der Innenstadt beinahe komplett verbannt. Wer die Stadt also nachhaltig und umfangreich entdecken will, nutzt am besten selbst auch das Rad. Wir haben eine dreistündige Stadtrundfahrt mit Bordeaux à vélo gemacht und dabei extrem viel gesehen. Perfekt vor allem, wenn man nur wenig Zeit hat vor Ort!

Es ist aber nicht nur vom Konzept her grün in Bordeaux! Kleine zarte Setzlinge entlang der Haupteinkaufsmeilen werden sorgsam behütet, damit sie einmal zu Schatten spendenden Riesen werden können. Es gibt viele kleine und große Parks. Und wenn der Platz mal nicht ganz ausreicht, wird die Begrünung kurzerhand um 90 Grad gedreht. Vertikale Stadtbepflanzung…

5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben

#4 BORDEAUX IST KUNST

Alte Meister, Museen, Wahrzeichen – natürlich findet man die in der Stadt. Mindestens genauso spannend ist aber die moderne Kunst im öffentlichen Raum, die Bordeaux zu bieten hat. Aktuell ist beispielsweise die Installation Another Time von Antony Gormley zu Besuch: Eiserne Skulpturen menschlicher Figuren, die isoliert an besonderen Orten stehen, den Blick stets auf lohnenswerte Ausblicke und spezielle Sehenswürdigkeiten gerichtet. Stille Besucher oder auch eine andere Art moderner Touristen.

5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben

Besonders an heißen Sommertagen ist das herausragende Kunstwerk zwischen dem Place de la Bourse und dem Ufer der Gironde ein absolutes Highlight. Seit 2006 besitzt Bordeaux mit dem größten Wasserspiegel der Welt, dem miroir d‘eau, ein zeitgenössisches Welterbe. In rund 20 Minuten bestaunen wir eine Metamorphose: Auf der riesigen Granitplatte dringt aus kleinen Düsen leichter Sprühregen. In der warmen Mittagshitze verwandelt sich das Wasser sogleich in feinen Nebel, der sich nach und nach am Boden absetzt, bis wir schließlich im wenige Zentimeter tiefen Wasser stehen. Irgendwann läuft das Wasser wieder ab – übrig bleibt ein spiegelglatter Film, der die atemberaubende Kulisse des historischen Platzes in ein besonderes Schauspiel verwandelt. Das Kunstwerk ist gleichzeitig Spielgelände für Kinder und eine willkommene Erfrischung für alle anderen.

5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben
5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben
5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben
5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben
5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben

#5 BORDEAUX, DAS TOR ZUM ATLANTIK

Egal ob mit dem Auto (ca. 1 Stunde), mit dem Rad (rund drei Stunden) oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, ca. 1,5 Stunden bis nach Lacanau Océan) – es gibt viele (kurze) Wege ans Meer von Bordeaux aus. Und alle lohnen sich, denn am Ende locken salzige Luft, raue Wellen, feiner Sand und das gute Gefühl, mit den Füßen im Atlantik zu stehen.

5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben
5 Gründe, sich in Bordeaux zu verlieben

Mindestens genauso schön ist ein lohnender Ausflug in die nahegelegenen Weinberge des Medoc oder etwas südlicher zum Arcachon Becken… Es gibt schlichtweg unendlich viele Möglichkeiten den Besuch der Stadt mit weiteren Erlebnissen anzureichern. Jedoch, das Herz der Region schlägt in Bordeaux – ein pulsierendes Zentrum, mit viel Energie. Ein schöner Ort, um sich zu verlieben – und um immer wieder zurückzukehren… Bis bald, mon amour!

Bordeaux bildete den Abschluss unserer #FrankreichAktiv Tour in diesem Sommer. Ein sehr gelungener Abschluss, wie wir finden. Dieser Artikel ist damit Teil einer Kooperation mit dem französischen Tourismusverband. Er spiegelt jedoch uneingeschränkt die Meinung der Autorin wieder. Mehr Informationen zur Kampagne findet ihr HIER.

Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer

Reisen bedeutet Bewegung, niemals Stillstand. Dahinter steht der tiefe Wunsch nach neuen Eindrücken, neuen Kontakten zu spannenden Menschen, neuen Geschichten… Das Andersartige, das Fremde – das treibt uns an, die Welt zu entdecken. Und nur wer reist hat die Chance, neue Dinge auszuprobieren…

Wie ihr vielleicht schon in den vorherigen Blogposts gelesen habt, war unser aktueller Roadtrip durch Frankreich gespickt mit „Mein-erstes-Mal”-Erlebnissen: Unter dem Motto #FrankreichAktiv sammelten wir erste Erfahrungen auf einem Hausboot, feierten Premiere im Wildwasser am Rande der Pyrenäen, düsten erstmalig auf E-Bikes durch die Camargue und das Val de Loir und kämpften mit unerwarteten Kabbelwellen auf SUP Boards an der Côte Bleu. Viele neue Eindrücke, auf die ich mich wahnsinnig gefreut habe – und die jedes Mal viel zu schnell schon wieder vorbei waren.

Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer

Lacanau Océan – wir sind zurück

Mindestens genauso sehr freute ich mich jedoch auch auf etwas Vertrautes, genauer gesagt auf unseren Stopp in der Region Medoc Atlantique. Lacanau Océan ist einer von vielen kleinen Orten westlich von Bordeaux, die direkt am Atlantik liegen und jedes Surfer-Herz höherschlagen lassen. Das Rauschen der Wellen, Salzwasser-Kruste auf sonnengebräunter Haut, endlose Strandspaziergänge, Pinienwälder, Flunkyball am Parkplatz von Le Gurp, Moules Frites und Soup de Poisson, wildes Campen mit Kumpel Carsten und der erste gemeinsame Urlaub mit Katharina in unserem eigenen Campervan… So viele gute Erinnerungen an vergangene Zeiten. Lacanau war der einzige Ort auf unserem letzten Frankreich-Roadtrip, den ich bereits zuvor bereist hatte, den ich kannte, wo ich mich auf vertrautem Terrain bewegte – zu Lande und im Wasser.

Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer
Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer

Zunächst radelten wir mit unseren Beachcruisern entspannt durch die Pinienwälder. Die Region Gironde ist fahrrad-technisch super gut erschlossen und wer die nötige Zeit und Ausdauer hat, kann auf die 430 Kilometer lange Tour de Gironde à Vélo vom Meer bis in die Weinberge strampeln. Doch bereits bei der Mittagspause – wir schauten den unzähligen Surfern und mutigen Badegästen zu, die sich unerschrocken in die Brandung warfen – wurde der Ruf des Meeres lauter. Katharina lächelte mich an. Sie kennt den Drang nur zu gut, den ich verspüre, wenn entweder verschneite Berge oder eben Wellen in Sicht sind. Ich brauchte dringend Sand unter meinen nackten Füßen und Salzwasser im Gesicht!

Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer
Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer
Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer

The Ocean is calling

Um 17:00 Uhr war es dann soweit. Endlich! Schnell in den Neoprenanzug geschossen, Sunblocker auf der Nase und die Leash um den Fuß geschnallt. Mit dem Surfbrett unterm Arm lauschte ich noch den letzten Instruktionen unseres Guides Adrien von der Magic Surf School, dann paddelte ich durchs Weißwasser der Sonne entgegen. Surfen ist eine der anstrengendsten und schwierigsten Sportarten, die ich kenne – aber die ersten Erfolgserlebnisse, das Dahingleiten auf den Wellen und die enge, beinahe spirituelle Verbindung mit dem Element Wasser haben absolutes Suchtpotential. Ich bin jedenfalls schwer verliebt in diesen Sport.

Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer
Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer
Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer
Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer
Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer

Auch am nächsten Morgen hielten mich ab 6 Uhr keine zehn Pferde mehr im Bett unseres kleinen Bungalows auf dem Campingplatz. Ich musste zurück ans Meer. Um diese Uhrzeit hat man den Strand in der Regel für sich. Nur den Ozean, die aufgehende Sonne und ich allein. So müsste jeder Tag starten.

 

Reisen sind wie Blinddates…

…Man weiß nie genau, was einen erwartet! Aber wenn man offen und positiv an das Neue herantritt, dann wird man mit spannenden Eindrücken belohnt.

Reisen in unbekannte Regionen sind absolut bereichernd, fühlen sich jedoch völlig anders an als ein Treffen mit Freunden und alten Bekannten. Lacanau war auf unserem Trip ein „alter Bekannter“. Und es war wunderbar, unterwegs auf etwas Vertrautes zu treffen. Ein schönes Wiedersehen. Viel zu früh mussten wir die rauschende Atlantikküste wieder verlassen. Ich wäre gerne länger geblieben, bin mir jedoch sicher, dass dies nicht der letzte Besuch hier war. Au revoir Lacanau, au revoir Medoc Atlantique!

Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer
Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer
Lacanau Océan – Wiedersehen am Meer

Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer Kooperation mit dem französischen Tourismusverband. Mehr Informationen zu Frankreich und der Naturkampagne findet ihr hier: http://de.france.fr/de/frankreich-aktiv

Loire oder Loir – das ist hier die Frage!

Um es gleich vorweg zu nehmen – es gibt gar kein “entweder oder” bei der Frage nach der Loir(e), sondern vielmehr ein “sowohl als auch”. Wir sind unterwegs in Zentralfrankreich. Nächster Stopp auf unserem Roadtrip: Das Centre Val de Loire und das Valleé du Loir. Zugegeben, alles etwas verwirrend, aber wir klären auf! (mehr …)

Bleibt noch die Frage: Welche Loir(e) hat die Nase vorn? Wir haben es getestet – und dabei keine Mühen gescheut. Zwei Flüsse, drei Tage – à vélo!

Tag 1: It’s getting hot out there…

Stolze 36 Grad zeigt das Thermometer, als wir uns zum ersten Mal auf den Sattel schwingen – und das um 18 Uhr am Abend. Dabei hatten wir unsere Tour extra schon auf den späten Nachmittag gelegt. Selbst die Charolais-Rinder flüchten unter die Schatten spendenden Bäume. Nicht so wir! Wir strampeln munter los, entlang der Indre, ein kleiner nicht minder schöner Nebenfluss der großen, bekannten Loire. Immer den Schildern nach, vorbei an blühenden Feldern und grünen Wiesen, auf Alleen und Landstraßen, bergauf und bergab… Ziel unseres abendlichen Abstechers ist das zauberhafte Dorf Châtillon-sur-Indre mit seinem imposanten Burgturm.

Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!

Tag 2: My home is my castle – my cave is my home…

Nach dem hitzigen Einstieg am Vorabend geht es gleich in der Früh weiter mit der nächsten Etappe auf unserer Tour entlang der Indre à veló. Rund 25 Kilomter Strecke liegen vor uns – von Veigné nach Azay-le-Rideau, vorbei an der alten Königsfestung von Montbazon, vielen floralen Kunstwerken und (meinem persönliches Highlight) einem Baguette-Automaten. Die Dörfer hier sind nämlich zum Teil so klein, dass sie keinen eigenen Bäcker haben. Und Leben in Frankreich ohne frisches Baguette? Undenkbar. Daher können sich die unterversorgten Bewohner hier für einen Euro ihr persönliches Exemplar aus dem Automaten ziehen. Ich liebe es!

Loire oder Loir – das ist hier die Frage!

Neben dieser kleinen Kuriosität gibt es natürlich auch die ganz, ganz großen Sehenswürdigkeiten im Val de Loire, die schlichtweg einfach nicht zu übersehen sind. Ein Schloss folgt auf das nächste – gefühlt wartet hinter jeder Ecke ein neuer Prachtbau darauf, bestaunt zu werden.

Loire oder Loir – das ist hier die Frage!

Neben dem Château d’Artigny (heute ein fünf Sterne Hotel) begeistert uns vor allem das Schloss von Azay-le-Rideau, das zu den weltbekannten Loire-Schlösser zählt, obwohl es einige Kilometer entfernt von der Loire, nämlich auch an der Indre, liegt. Doch nicht nur der Renaissance-Bau selbst, sondern auch das gleichnamige Städtchen ist ein Besuch wert. Wir stoppen zur Mittagspause, bevor es weitergeht – von Schloss zu Schloss zu Schloss…

Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!

Unser Tipp für die Übernachtung am Abend: Nein, nicht etwa ein Schloss, sondern eine Höhle! Das Hotel Troglododo ist ein echtes Unikat. Einst lebten die Eltern von Hotelbesitzer Alain in dem selbstgebauten Höhlen-Haus (nicht untypisch für die Region). Später betrieben sie dort eine Disko, in der Alain damals als DJ jobbte, bevor er als Musiker in London sein Glück versuchte. Inzwischen ist er heimgekehrt und hat das Hotel um weitere gemütliche Höhlen-Zimmer erweitert. Noch dazu ist er ein großartiger Gastgeber mit super Grill-Skills! Danke, für den wunderbaren Abend!

Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!

Tag 3: Vom Val ins Valleé

Am nächsten Tag verlassen wir das Val de Loir und brechen auf ins Valleé du Loir, rund eine Autostunde entfernt. Ausgangsort unserer nächsten Radtour ist La Chartre-sur-le-Loir, rund 50 Kilometer südlich von Le Mans, wo jedes Jahr das weltberühmte 24-Stunden-Rennen stattfindet. Dann übernachten viele Fahrer des Rennens in dem kleinen Ort. Aber obwohl der Motorsport hier eine große Rolle spielt, setzt die Region vor allem auf Radtouristen. Das Wegenetz kreuz und quer durch die umliegenden Weinberge ist gut ausgebaut. Da es noch immer knackig warm ist, entscheiden wir uns für E-Bikes, so meistern wir die wenigen Höhenmeter auf dem Radweg Nummer 5 von La Chartre über L’homme bis nach Ruillé sur Loir mit Leichtigkeit.

Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!

Von Reben und anderen Pflanzen

Natürlich fahren wir nicht nur durch die Weinberge – wir halten unterwegs auch an und kosten das Ergebnis der Rebenaufzucht. Wieder führt uns der Weg in eine Höhle, ein cave, ein natürlicher Weinkeller mit einem (natürlich) ausgezeichneten Tropfen der Region, dem Jasnières. Sehr erfrischend…

Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!

Schatten und kühle Erfrischung spendet aber nicht nur der eiskalte Weißwein. Unweit der Weinberge ruht der Forêt domaniale de Bercé, ein uralter Wald, der vor kurzem gar als “außergewöhnlich” ausgezeichnet wurde. 5.400 Hektar Nadelbäume und Eichen, manche davon mehrere Hundert Jahre alt, laden ein zum Spazieren, Riechen, Fühlen, Genießen. Hier lassen wir das Radl gerne mal eine Weile stehen und entschleunigen das Tempo zu Fuß. So anders ist es hier, verglichen mit der Landschaft rund um die Loire und die Indre. Anders schön…

Loire oder Loir – das ist hier die Frage!
Loire oder Loir – das ist hier die Frage!

Das Fazit: Loire oder Loir?

Man kann die Landschaften kaum vergleichen – und man sollte es auch nicht. Vielmehr sind beide Regionen wunderbar miteinander zu kombinieren. Sie lohnen sich gleichermaßen für die ein oder andere Entdeckungstour. Insbesondere mit dem Rad kann man Land und Leute hier wie dort ganz gemächlich und trotzdem aktiv kennenlernen. Unbedingt empfehlenswert!

… Unser Roadtrip OUT OF OFFICE in Frankreich führt uns nun aus dem Centre wieder hinaus in wieder Richtung Süden, dorthin, wo alles vor einiger Zeit begann. Jedoch geht es nicht zurück bis ans Mittelmeer, sondern an den rauen Atlantik. Dazu dann bald an dieser Stelle mehr davon. Für heute lassen wir es gut sein und kühlen die warmen Füße noch eine Weile im kühlen Nass der Loir(e)…

Loire oder Loir – das ist hier die Frage!

Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer Kooperation mit dem französischen Tourismusverband. Mehr Informationen zu Frankreich und der Naturkampagne #FrankreichAktiv findet ihr hier: http://de.france.fr/de/frankreich-aktiv

Der Mistral, das Meer – und wir!

Unser Roadtrip durch Frankreich führt uns weiter in den Süden des Landes, direkt ans Mittelmeer. Und ja, ich gebe es zu – auch ich habe bei Südfrankreich als erstes an Cannes, Saint-Tropez, Jachten und viel, viel Geld gedacht. (mehr …)

Letztere war unser nächstes Ziel auf unserem Roadtrip #FrankreichAktiv.
Die Provence oder besser gesagt die Provence-Alpes-Côte d’Azur war bisher ein weißer Fleck auf unserer Landkarte – umso größer die Vorfreude auf ein neues Abenteuer OUT OF OFFICE und ein paar sommerliche Tage an der provenzalischen Küste! Endlich mal wieder Meer!

Der Mistral, das Meer – und wir!

DER WIND, DER WIND, DAS HIMMLISCHE KIND

Ich bin nicht an der See groß geworden, sondern im schönen, wenig maritimen Bergischen Land. Daher kann ich nur mit großen Augen staunen, wenn mir ein südfranzösischer Local bei strahlendem Sonnenschein, blauem Himmel und absoluter Windstille erklärt: „Der Mistral kommt, das ist nicht gut.“ Aha! Wo kommt er denn her? Was ist überhaupt der Mistral? Und wieso bitteschön weißt du, dass er kommt?

Inzwischen habe ich dazugelernt: Zuerst einmal handelt es sich beim Mistral um einen so genannten katabatischen Wind, einen kalten Fallwind, der in bestimmten Teilen Südfrankreichs, Korsikas und auch auf Sardinien vorkommt (die Côte d’Azur ist übrigens dank ihres hügeligen Hinterlands weitestgehend geschützt). Der Mistral ist ein tückischer Zeitgenosse, weht er zuerst noch recht sanft und warm, wird er nach einigen Stunden oder Tagen stärker bis unangenehm. Ein wolkenloser, dunkelblauer Himmel mit guter Fernsicht und einem beeindruckenden, nächtlichen Sternenhimmel sind typisch (klingt ja erst mal schön) – gefolgt von einem erheblichen Abfall der Temperatur! Oh….

Jener Mistral steht also in den Startlöchern und begrüßt uns argwöhnisch, als wir an diesem herrlichen Sommermorgen die Stadtgrenze von Carry Le Rouet passieren und uns auf einen Tag auf dem Stand Up Paddleboard freuen….

Der Mistral, das Meer – und wir!

HENRYK, ICH TREIBE AB!

Ich mache es an dieser Stelle kurz: Die zwei Stunden auf dem SUP waren die anstrengendsten meines Lebens. Dabei sieht das vom Land aus doch immer so entspannt aus! Dank des garstigen Mistrals jedoch ist das Meer merklich aufgewühlt, kleine Kabbelwellen schaukeln uns von rechts nach links und treiben uns immer wieder auf die Küste zu (na wenigstens nicht in die andere Richtung). Statt „Stand Up Paddling“ bekommen wir vielmehr eine Lektion in „Sit & Paddle“. Und gleichzeitig sind wir so dermaßen langsam unterwegs – vom Strand aus müssen wir wie die letzten Deppen wirken. Immerhin, trotz leichter Verzweiflung, wir können noch lachen!

Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!

Irgendwann geben wir erschöpft auf, paddeln zurück und lassen den Tag mit einem ausgedehnten Spaziergang an der Steilküste und einem kühlen Bier ausklingen. Und lernen dabei eine weitere ausgesprochen schöne Seite der Region kennen.

Der Mistral, das Meer – und wir!

Picknick mit Meerblick

Am Abend machen wir es uns auf dem Balkon unserer zauberhaften kleinen privaten Herberge gemütlich. Ein Picknick, wie es französischer nicht sein kann. Wir lachen noch immer, als wir an unseren verzeifelten Paddel-Versuch vom Nachmittag denken. Dann schlägt der Mistral erneut zu: Temperatursturz, Starkregen, Gewitter. Uns ist es egal. Wir packen uns einfach etwas wärmer ein, genießen das Wetter-Spektakel und das schöne Gefühl, am Meer zu sein!

Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!

Wir haben heute leider kein Kajak für euch!

Der zweite Tag in der Provence führt uns ein paar Kilometer weiter die Küste entlang in den französischen Urlaubstraum Cassis, ein Küstenstädtchen wie aus dem Bilderbuch: enge Gassen, trubeliger Marktplatz, bunter Hafen, kleine Bistros und Cafés, Strand, Palmen, der Geruch von frischem Fisch in Knoblauch gebraten hängt in der Luft – und um uns herum Weinberge und steile Klippen. Unsere hiesige Mission: Mit See-Kajaks in den Park Nationale de Calanques fahren. Calanques sind enge Buchten entlang der Steilküsten, die wie eine Art Fjord tief ins Landesinnere ragen. Klingt super, das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Schnell checken wir ein im Hotel und schlendern durch das wunderschöne Dorf in Richtung Hafen.

Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!

Als wir dann endlich am Pier bei Cabanon Kayak ankommen und die neuen Sportgeräte entgegen nehmen wollen, holt uns ein alter Bekannter ein: „Der Mistral ist zu stark heute, um mit Kajaks rauszufahren“. Hmmm… „Aber wir haben euch dafür ein kleines Motorboot gechartert. Hoffentlich ist das ok?“ Unser eigenes Bötchen? Sehr ok sogar! Eine Stunde später düsen durch die Wellen, ein fettes Grinsen im Gesicht. Schöner, könnte man die Calanques nun wirklich nicht entdecken. Der Mistral ist schon ein feiner…

Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!

C’est bon, c’est bon…

Als wir am Nachmittag von unserem Bootsausflug  zurückkehren, pfeifft der Wind nur mäßig, die Sonne strahlt weiter und wir haben Lust, noch mehr von der Region zu sehen. Kurzentschlossen schnappen wir uns ein paar Räder (E-Bikes, um genau zu sein), und cruisen durch die Weinberge, die Cassis umgeben. Die Aussicht ist grandios. Und genauso schmeckt auch der köstliche Weißwein, der hier von insgesamt 12 Winzern angebaut wird.

Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!

Wir radeln und testen uns noch eine ganze Weile durch den Nachmittag und kehren schließlich rundum zufrieden ins Dorf zurück, um diesen perfekten Sommertag bei gegrillter Dorade, frischen Muscheln und einem weiteren Gläschen Wein ausklingen zu lassen. Die Provence hat zwei neue Fans dazu gewonnen!

Die Provence liegt quasi um die Ecke!

Nach Cassis kommt man von Marseille aus mit dem lokalen Nahverkehr in weniger als einer halben Stunde. Wenn ihr das nächste Mal über einen Wochenendtrip nachdenkt – vielleicht einfach mal für zwei Tage an die blaue Küste Südfrankreichs fliegen? Mehr französisches Flair geht nicht – oder doch? Wir werden auf jeden Fall noch ein wenig unterwegs sein, um Frankreich weiter zu entdecken!

Der Mistral, das Meer – und wir!

Und weiter geht die Reise…

Die gemeinsame Naturkampagne mit dem französischen Tourismusverband hat uns einmal durch den Süden – von Bordeaux bis nach Marseille geführt, wir sind auf Wasserwegen gestartet und haben das Katharerland durchwandert. Jetzt sind wir erst recht neugierig geworden auf den Rest des Landes und fahren daher weiter – mal sehen, wohin es als nächstes geht… Dazu bald mehr an dieser Stelle!

 

Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer Kooperation mit dem französischen Tourismusverband. Mehr Informationen zu Frankreich und der Naturkampagne findet ihr hier: http://de.france.fr/de/frankreich-aktiv

Frankreich – zu Wasser und zu Lande

Was ist eigentlich Naturtourismus? Nachhaltiges Reisen? Slow-Travel? Oder bedeutet es vor allem, aktiv outdoor unterwegs zu sein? Wir hatten jetzt die einmalige Chance, genau das herauszufinden, (mehr …)

Frankreich – zu Wasser und zu Lande

Dass Frankreich eine besondere Bedeutung für Henryk und mich hat, das haben wir euch schon einmal in einem früheren Artikel verraten – unser erster gemeinsamer Urlaub führte uns damals mit dem VW Bulli an die Atlantikküste. Seitdem stand für uns Frankreich vor allem für den rauen Ozean, für Surfen, Moules Frites, das wilde Camperleben… und das verliebte Kribbeln im Bauch, wenn man zum ersten Mal gemeinsam reist. Der Süden des Landes hingegen war für uns bis vor zwei Wochen ein eher unbeschriebenes Blatt. Klar hatten wir ein Bild vor Augen von der Côte d’Azur, von schicken Jachten im Hafen von Saint Tropez und dem Red Carpet von Cannes. Aber wie sollte dieses Bild zum Thema Naturtourismus passen? Vor Ort haben wir dann schnell gelernt, dass Südfrankreich viel mehr ist, als das süße Leben der Schönen und Reichen – es ist vor allem ein extrem abwechslungsreicher Landstrich voll Schönheit und (Natur-)Reichtum…

Im ersten Teil unserer Frankreich-Serie nehmen wir euch mit auf die Flüsse Südfrankreichs – von der Mündung der Baïse in der Region Lot-et-Garonne bis zur Pont du Gard.

 

MIT DEM HAUSBOOT DURCH NOUVELLE-AQUITAINE

Wir checken ein auf der “Montesquieu”, unserem mobilen Heim für die nächsten Tage. In diesem Moment stellt sich das Urlaubsgefühl ein! Ein Boot – unser Boot! Und alles da: Doppelbett, Dusche, kleine Küche mit (vollem!) Kühlschrank, Sonnenschirm, Kartenmaterial – und sogar zwei Fahrräder haben wir an Bord. Aber eigentlich wollen wir nur noch an Deck, den Motor anwerfen und ablegen!

Frankreich – zu Wasser und zu Lande
Frankreich – zu Wasser und zu Lande

Mit gemütlichen 6 Stundenkilometern schippern wir los. Slow-Travel at its best! Um uns herum ist es grün – Wasser, Schilf und dichtes Geäst zu beiden Seiten des Ufers erscheinen uns wie ein undurchdringlicher Urwald – und es ist leise (abgesehen vom dumpfen Brummen unseres Schiffsmotors). Wir lauschen dem Quaken der Frösche, dem Gesang der Vögel und dem Plätschern des Wassers. Sonst nichts. Nur wenige Boote kommen uns entgegen. Man winkt sich freundlich zu und ist innerlich auch ein wenig erleichtert, dass man doch nicht ganz allein ist in dieser Welt.

Irgendwann jedoch wird das Plätschern des Wassers zu einem Rauschen. Unsere Idylle der neuentdeckten Langsamkeit wird jäh unterbrochen. Eine Schleuse! Wir werden hektisch. Wie war das noch? Anlegen, aussteigen, vordere Schleusentore öffnen, einfahren, Boot fixieren, hintere Schleusentore öffnen – und ganz wichtig: Beim Ausfahren aufpassen, dass das Boot nicht die Tore tangiert. Puh, das ist echte Zentimeterarbeit.

Nach rund 10 Schleusen in zwei Tagen sind wir Profis – im Schleusen und im Genießen der gemächlichen Art mit dem Hausboot zu reisen. Unterwegs passieren wir die kleine Bastide Vianne, machen einen Ausflug mit unseren Rädern zur Mühle von Lavardac und entdecken zu Fuß das hübsche Städtchen Nérac. Entspannter könnte dieser “Roadtrip” durch Südfrankreich kaum starten!

Frankreich – zu Wasser und zu Lande
Frankreich – zu Wasser und zu Lande
Frankreich – zu Wasser und zu Lande
Frankreich – zu Wasser und zu Lande

Tipps für eine Tour mit dem Hausboot

Vom Flughafen Bordeaux aus sind es rund 100 Kilometer, also eine gute Stunde Fahrtzeit mit dem Mietwagen bis Buzet-surBaïse, dem Heimathafen von Aquitaine Navigation. Von dort aus kann man sowohl auf der Baïse als auch auf der Garonne und der Lot schippern. Einen Bootsführerschein braucht man übrigens nicht.
Bevor ihr euch auf den Weg macht, unbedingt noch einmal für ein vorzügliches Abendessen im Restaurant L’Auberge du Goujon qui frétille in Buzet-surBaïse einkehren – von Außen sieht das Haus eher unscheinbar aus, aber das Menü ist köstlich und der Hausherr hat einen herrlich trockenen Humor!
Zusätzliche Wegzehrung könnt ihr auch in der Winzergenossenschaft Vignerons de Buzet erwerben. Unser Favorit ist eindeutig der Rosé Le Lys. Eine super Begleitung für das Picknick an Bord.

Frankreich – zu Wasser und zu Lande
Frankreich – zu Wasser und zu Lande

AUF DEN WILDEN WASSERN DER AUDE

Nach dem entspannten Auftakt auf der Baïse verspricht der nächste Stopp unserer Frankreichreise etwas actionreicher zu werden. Wir fahren gen Süden in Richtung Pyrenäen in das Department Aude. Schnell verändert sich die Landschaft – wir lassen die Weite der Felder und Wälder des NouvelleAquitaine hinter uns und tauchen ein in eine Gebirgswelt mit tiefen Schluchten und steilen Felswänden. Die schmale, kurvenreiche Bergstraße führt uns schließlich nach Axat. Dort erwarten uns die reißenden Fluten des Flusses Aude (richtig, heißt genauso wie die Region) – und ein quietsch-rotes Gummiboot. Oooyeah!

Frankreich – zu Wasser und zu Lande
Frankreich – zu Wasser und zu Lande
Frankreich – zu Wasser und zu Lande
Frankreich – zu Wasser und zu Lande
Frankreich – zu Wasser und zu Lande

Henryks Fazit nach seiner ersten Rafting-Erfahrung? Noch mal!
Wir waren übrigens mit dem Anbieter Sud Rafting unterwegs und haben die lange Strecke (rund drei Stunden) gebucht. Lohnt sich!

IMMER DER RHONE ENTLANG

Wir haben noch lange nicht genug von den französischen Gewässern. Im Department Gard erwarten uns auf unserer dritten Station in Südfrankreich gleich zwei Flüsse: die Rhône und die Gardon. Die Rhôneentdecken wir dieses Mal allerdings trockenen Fußes – auf E-Bikes, um genau zu sein! Wir fahren einige Kilometer auf der Via Rhona, einem Fernradweg vom Genfer See bis ans Mittelmeer.
Und wir treffen dabei alte Bekannte – denn auch auf der Rhône sind wieder einige Hausboote unterwegs!

Ausgangsort für den Ausflug entlang der Rhône ist übrigens der kleine Ort Aigues-Mortes, ein wirklich wunderschönes Städtchen. Die kleinen Gassen sind voller Leben, überall duftet es nach gutem Essen und der nah gelegene Hafen weht den Wind des Mittelmeers herüber.

Frankreich – zu Wasser und zu Lande
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Weitere Tipps für Aigues-Mortes und die Rhône

Aigues-Mortes ist eine von vielen Städten in Südfrankreich, in denen im Mittelalter der Templerorden sehr präsent war. Wer im Hotel Les Templiers übernachtet, kann in den alten Gemäuern in die Vergangenheit eintauchen.
In Bezug auf die Restaurants hat man in Aigues-Mortes wirklich die Qual der Wahl. Wir sind imRestaurant Le Dit Vin mit allerlei Köstlichkeiten beglückt worden und können einen Besuch nur weiterempfehlen. Und will man dann wie wir die angefutterten Kalorien am nächsten Tag auf den Bikes wieder abzustrampeln kann man diese bei Happy Tour leihen.

 

IM KAJAK ZUR PONT DU GARD – NATUR PUR!

Und weiter geht es im kühlen Nass. Auf der Garond, rund 70 Kilometer nord-westlich von Aigues-Mortes, wählen wir das Kajak – der Fluß ist angenehm ruhig und das Paddeln entsprechend easy. Das Highlight erwartet uns dann nach knapp einer Stunde unterwegs auf dem Fluss. Hinter eine Kurve taucht aus dem Nichts auf einmal die Pont du Gard vor uns auf. Ein altes römisches Aquädukt auf drei Etagen. Die knapp 50 Meter hohe Brücke war früher Teil einer viele Kilometer langen Wasserleitung. Einfach nur Wow!

Frankreich – zu Wasser und zu Lande
Frankreich – zu Wasser und zu Lande
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Frankreich – zu Wasser und zu Lande

THE JOURNEY CONTINUES…

Nach diesen ersten Tagen in Südfrankreich haben wir eine Ahnung, dass Naturtourismus vor allem bedeutet, sich Zeit zu nehmen – für die Geräusche und Gerüche entlang des Weges, für die großen Abenteuer und kleinen Momente, vor allem aber auch für die Menschen, die man unterwegs trifft. Für Gespräche (zum Teil auch mit Händen und Füßen) und für private Einblicke. Wann immer wir den Tipps und Empfehlungen unserer Gastgeber gefolgt sind, waren es ganz besondere Erlebnisse, die wir unterwegs sammeln durften und die wir in keinem Reiseführer finden konnten.

Und wir reisen weiter… durch Frankreich. Was wir sonst noch unterwegs erlebt haben… Dazu bald mehr an dieser Stelle! Und natürlich auch auf unserer Facebook-Seite sowie auf Instagram.

Frankreich – zu Wasser und zu Lande

Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer Kooperation mit dem französischen Tourismusverbands. Mehr Informationen zu Frankreich und der Naturkampagne findet ihr hier: http://de.france.fr/de/frankreich-aktiv

Einmal Atlantik und zurück!

Alle Blicke sind aktuell auf Frankreich gerichtet – na klar, da läuft schließlich gerade die EURO 2016. Aber Frankreich ist nicht nur für Freunde des runden Leders ein Traumziel, sondern auch die perfekte Destination für einen entspannten Sommerurlaub. Ganze acht (!) Jahre ist es inzwischen her, dass Henryk und ich mit unserem alten Bulli entlang der französischen Atlantikküste unterwegs waren.

Damals einer unserer ersten gemeinsamen Trips OUT OF OFFICE – vorbei am Arcachon Becken, über die Pyrenäen, durchs Baskenland bis ins nordspanische San Sebastián. Inzwischen haben wir uns schweren Herzens von unseren VW Bus getrennt. Aber die vielen Erinnerungen an unvergessliche Stunden und Tage in der geliebten Karre sind noch immer präsent. Zeit, für ein paar Urlaubsanekdoten!

Als wäre es gestern gewesen! Wären da nur nicht diese verräterischen Fotos zweier Menschen, die uns knallhart vor Augen halten, dass wir vor acht Jahren noch etwas jünger waren…

SAND UND DÜNEN, DÜNEN UND SAND…

Wer hat noch nie von ihr gehört? Die Dune du Pyla, die höchste Wanderdüne Europas. Sie liegt am Eingang der Bucht von Arcachon, rund eine Autostunde von Bordeaux entfernt. Ich erinnere mich noch ziemlich gut, wie ich damals geächzt habe, als Henryk mich hinauf gejagt hat. Der Blick von oben über das offene Meer ist trotzdem unbezahlbar und den anstrengenden Aufstieg in jedem Fall wert. Vielleicht war es genau dort, als wir das erste Mal über Freiheit und das Glück vom Reisen gesprochen haben… In jedem Fall hatten sich zwei gefunden, die gleichermaßen von der Welt verzaubert waren…

Einmal Atlantik und zurück!

SURFER’S PARADISE

Wer es noch nicht weiß: Henryk liebt Surfen – und das geht in Frankreich extrem gut. “Einmal eine perfekte Welle reiten, wenden und zurück”. Soweit der Traum vor – oder besser gesagt seit – acht Jahren. Ich kann dazu nur aus eigener Erfahrung sagen: Ist leider nicht so ganz leicht, das Wellenreiten. Und auch nicht ganz ungefährlich… Die Strömungen rund um Biscarrosse und Hossegor sind auf jeden Fall nicht zu unterschätzen, insbesondere, wenn man kein Pro-Surfer ist. Auch wenn Henryk mich bis heute damit aufzieht, aber in diesem ersten Sommer in Frankreich hatte ich tatsächlich an einem Nachmittag Todesangst um ihn: Ich war am Strand eingeschlafen und als ich aufwachte war Henryk weg! Wenn man dann nach über einer Stunde des Wartens immer noch kein Lebenszeichen vom Liebsten bekommt, dazu immer wieder Rettungsschwimmer Leute aus der wilden See ziehen – dann geht auch schon mal das Kopfkino ab. Das Ende vom Lied: Henryk kam lächelnd von seinem ausgedehnten Strandspaziergang zurück geschlendert und findet eine heulende, aufgelöste Freundin vor… Aber alles war gut!

Einmal Atlantik und zurück!
Einmal Atlantik und zurück!

EINSAMES BASKENLAND

Fährt man die Küste weiter südlich hinunter in Richtung spanische Grenze, wird die Landschaft karger, die Felsen zerklüfteter und die Dörfer einsamer. Perfekt also für alle Weltenbummler, die keine Lust auf die touristischen Hotspots haben, dafür gerne mal auf einer Bank im Nirgendwo picknicken – zumindest war es noch so im Jahre 2008! Das Baskenland ist für mich bis heute eine der schönsten Ecken Südeuropas. Hier kann man noch (verbotenerweise) wild campen und mit den Einheimischen bei Pinchos und Cidre bis in die Nacht feiern…

Einmal Atlantik und zurück!
Einmal Atlantik und zurück!
Einmal Atlantik und zurück!

DER WIND VON DONOSTIA

Donostia ist der baskische Name für das nordspanische San Sebastián. Eine ganz und gar wunderbare Stadt und letzte Station unserer zweiwöchigen Tour entlang der Atlantikküste. 2016 ist San Sebastián auch Kulturhauptstadt Europas, doch schon damals hat sie uns verzaubert mit ihrer Mischung aus wildem Surfer-Style, feinsten kulinarischen Köstlichkeiten und ganz viel Kunst und Kultur. Ein Muss bei jedem Besuch in der Stadt: Der Peine del viento, der so genannte „Windkamm“, von Künstler Eduardo Chillida und dem Architekten Luis Peña Ganchegui – eine eiserne Skulptur, perfekt angepasst an die raue Landschaft und den wilden Ozean.

Einmal Atlantik und zurück!

Meine Lieblings-Anekdote aus San Sebastian: Wir wollten im Camper direkt auf dem großen Parkplatz am Hafen übernachten, dachten, das wäre schon ok. Also haben wir es uns mit Baguette, spanischem Schinken und Käse sowie einer guten Flasche Wein gemütlich gemacht – bis zu später Stunde plötzlich drei freundliche Beamte der Guardia Civil an unsere Tür klopften. Wir öffneten (vor uns die leere Flasche auf dem Tisch) und uns wurde erklärt, dass wir bitte noch vom Parkplatz fahren müssten. Ähhhh, ok. Anstatt direkt um die Ecke auf uns zu warten, um uns für “Trunkenheit am Steuer” ein Knöllchen zu verpassen, wiesen uns die Damen und Herren noch darauf hin, dass wir sicher gleich um die Ecke in einer Nebenstraße parken könnten. Bei den Nachbarn… Ich bin sicher, die Situation wäre daheim in Berlin anders ausgegangen…

So gerne denke ich auch acht Jahre später an die langen, warmen Sommertage an der französischen und nordspanischen Atlantikküste zurück. Das Gefühl von Freiheit im Herzen, salzige Seeluft in der Nase, im knatternden Bulli auf einsamen Küstenstraßen… Nur einige von unendlich vielen Gründen, bald noch einmal zurückzukehren!

In Paris? In Heaven!

Where to stay in Paris? As told before in one of our last articles there are plenty of visitors in Paris during summertime. Fortunately there are many options for accommodation, too. (mehr …)

Extraordinary luxury hotels, cheap hostels, lovely boutique homes, private apartments… But there is probably only one place which feels like heaven!  We´ve decided to stay there – and spent our first night in in 9th arrondissement at Hotel de Nell. Just arrived, we immediately felt in love! With Paris and this comfort home.

In Paris? In Heaven!

Cosy home with a view

Hotel de Nell, designed by Jean-Michel Wilmotte, belongs to network of “Charm & More”. And you can take this name for granted – it is charming, cosy and light with a very warm and friendly atmosphere. The “more” is the five star luxury service, the high quality of the interior design, the Japanese bath… and the wonderful view over the city’s rooftops and the church St-Eugène-Ste-Cécile next to the hotel.

In Paris? In Heaven!
In Paris? In Heaven!
In Paris? In Heaven!
In Paris? In Heaven!

Small but “oh ho”

The entry hall of Hotel de Nell is quite small. But it´s still private, not busy. It underlines the overall warm and friendly atmosphere. The time when we were guests the in-house restaurant La Régalade Conservatoire was closed. Therefore, the breakfast was served in the bar lobby. It was delicious with an excellent service. A heavenly start into our first day in Paris!

A place like home – almost!

Hotel de Nell might not be the choice for everyone. It is a design accommodation for special occasions – just to enjoy pure luxury. If you want to wake up next to the angels of Eglise St-Eugène-Ste-Cécile this is your place to be. It simply feels like heaven in the heart of Paris.

In Paris? In Heaven!

More information: www.hoteldenell.com

Thanks to Charm & More for inviting us. Please note: This article bases on a invitation by the hotel. It still reflects the veridic opinion of the authors. The co-operation partner did not influence the content.

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