Berlin Bikepacking Vol. 2

Als mein Freund Martin schrieb „Wir können ruhig spät starten. Ich habe eine neue Lichtanlage am Rad. 2000 Lumen“, habe ich laut gelacht. Will er damit in Brandenburg Elche jagen? Nach unserem letzten Bikepacking Microadventure weiß ich jedoch, warum das Teil eine absolute Daseinsberechtigung hat. (mehr …)

Summer in the city

Kaum zurück von der Südtiroler Bergbriese, trifft uns der Berliner Sommer mit voller Wucht. Nicht nur tagsüber ist es so heiß, dass man am liebsten seinen Schreibtisch in die Kellerräume oder vor die geöffnete Kühlschranktür verlegen würde, auch abends kühlt die aufgeheizte Bude einfach nicht vernünftig ab. Wie auch, bei nächtlichen Tiefstwerten von über 20° Grad? Perfekte Bedingungen um mal wieder in der Hängematte am See zu übernachten.

Martin, der auch bei der letzten Bikepacking Session mit am Start war und sich keinen Radausflug entgehen lässt, ist gleich Feuer und Flamme, als ich ihn Frage, ob wir das erfrischende Abenteuer nach Feierabend wiederholen wollen. Dienstagnacht soll es wieder tropisch werden. Der Termin steht also schon mal. Martin setzt sich sogleich an die Route und tüftelt eine schöne Runde aus. „Ich habe so geplant, dass wir abends etwas länger radeln und morgens dafür schneller zurück in der Stadt sind.“ Mit kurz meint er 30 bis 40 und mit lang 60 bis70 Kilometer!

Wer nun findet, dass diese Distanzen ambitioniert sind, hat, wie ich heute weiß, nicht ganz unrecht. Zumal wir beide in unseren Jobs nicht um 16:00 Uhr den Hammer fallen lassen und somit wirklich erst nach Feierabend los kommen.

Es folgt eine Geschichte von Zweien, die auszogen, um eine Runde entspannt zu radeln, Bierchen am Lagerfeuer zu trinken und draußen übernachten wollten. In der Theorie!

Berlin Bikepacking Vol. 2

17:00 Uhr

Das bepackte Rad steht zur Abfahrt bereit. Ich sitze jedoch noch am Schreibtisch und bereite den anstehenden Termin vor. Man könnte meinen, dass man um 18:00 Uhr auch keine Kunden mehr treffen muss, doch geht das in diesem Fall einfach nicht früher. 

18:30 Uhr

SMS von Martin: „Ich bin schon fertig. Wie lang brauchst du noch?“

Ich: „Bin noch im Termin. Brauch noch 15 Minuten. Muss dann noch den Rechner ins Büro bringen, Rad tauschen und kann um 19:15 Uhr bei dir in Kreuzberg sein.“

Martin: „Dann fahr ich schon mal los und wir treffen wir uns bei mir im Garten. Muss noch final packen.“

19:15 Uhr

Natürlich bin ich jetzt erst zurück in meinem Büro. Aber was soll´s. Raus aus dem verschwitzen Hemd – es sind noch 34° Grad draußen – rein in das Bike Outfit und dann endlich auf zum See beziehungsweise auf zu Martin.

20:30 Uhr

Unfassbar, wir sitzen tatsächlich erst jetzt auf den Rädern. Den ursprünglichen Plan (bis nach Fürstenwalde und in einer nördlichen Schleife zurück) haben wir in Anbetracht der fortgeschrittenen Uhrzeit verworfen. Ziel ist es jetzt bis 22:00 Uhr in Rüdersdorf an der Tankstelle zu sein, sich dort mit isotonischen Kaltgetränken einzudecken und von dort nur noch wenige Kilometer zum Stienitzsee, unserem anvisierten Spot für die Nacht, zu rollen. Würstchen und Brötchen sind bereits im Gepäck. 

45 Kilometer in eineinhalb Stunden sind prinzipiell machbar – und wir höchst motiviert. Auch die Bedingungen zum Radfahren sind zu diesem Zeitpunkt ziemlich perfekt. Auf den Straßen ist nicht viel los, dank Fahrtwind ist es angenehm kühl, Wälder und Wiesen sind in ein goldenes Licht der Abendsonne getaucht – und der hektische Alltag ist bereits jetzt komplett abgeschüttelt. Genau so hatte ich mir das vorgestellt.

Berlin Bikepacking Vol. 2
Berlin Bikepacking Vol. 2
Berlin Bikepacking Vol. 2

Dank unserer Gravelbikes sind wir nicht nur auf asphaltierten Straßen sondern auch auf holprigen Waldwegen unterwegs. Das Tempo ist auf dem meist sandigen Untergrund jedoch langsamer. So verwundert es nicht, dass wir deutlich später als geplant (22:00 Uhr) an der Tanke ankommen. Um 22:15 Uhr hat diese dann bereits geschlossen! Verdammt, ein kalter Drink wäre jetzt schon gut. Wir versuchen unser Glück im Dorfzentrum und am Bahnhof – doch leider geht in Brandenburgs Dörfern um diese Zeit gar nichts mehr. Also radeln wir erst einmal weiter zum See, um die Stelle für die Nacht auszuloten. 

22:45 Uhr

Wir sind am See. Und wir sind nicht allein. Neben einzelnen Nachtschwärmern, die den lauen Sommerabend genießen, sind vor allem Mücken unterwegs. Egal, die Badestelle schaut ganz gut aus, doch ohne Bier wollen wir jetzt noch nicht zum gemütlichen Teil übergehen. Also schauen wir auf unsere Smartphones und erklären die 8 Kilometer entfernte Schell Tankstelle in Petershagen zum nächsten Etappenziel. 

23:30 Uhr

Ich bin mir sicher, der Begriff „Finsternis“ wurde in Brandenburg erfunden. Nachdem uns Google dank Internet- und GPS-Problemen im Kreis geleitet hatte, haben wir via Komoot den (vermeintlich) direktesten Weg, eine Mountainbike Strecke, gewählt und die ohnehin schon spärliche Zivilisation endgültig hinter uns gelassen. Der Akku meines Vorderlichts hat inzwischen den Geist aufgegeben. Ohne Martins Mega-Funzel wären wir jetzt wirklich am A… Gefühlt wird der „Radweg“ immer sandiger oder das Gras immer höher. Kaum verlassen wir Feld- und Wiesenwege folgt ein Waldstück, in dem kurz vor uns ein Hurrikane gewütet haben muss. Immer wieder wird die Fahrt unterbrochen, da nicht nur Stock und Stein, sondern umgefallene Bäume den Weg versperren. Tagsüber wäre die Strecke vielleicht interessant, nachts ist sie ziemlich abenteuerlich. Nach einer kurzen Abfahrt stehen wir plötzlich vor Treppen. Heute bleibt uns aber auch wirklich gar nichts erspart… 

Berlin Bikepacking Vol. 2

24:00 Uhr

Ich sehe Licht. Gelbes Licht. Selten habe ich mich so über die goldene Muschel am Horizont gefreut. Und die Tankstelle ist tatsächlich besetzt. OMG, tut das gut! Das erste Bier nehmen wir sofort, danach decken wir uns für den weiteren Abend ein. Sollte es aus irgendeinem Grund doch Probleme mit der Feuerstelle und dem damit einhergehenden Abendbrot geben, packen wir als Backup noch Schokoriegel und Chips ein. Sicher ist sicher.

1:15 Uhr

Klares. Kaltes. Wasser. Nach 70 Kilometern tauchen wir unsere staubigen, verschwitzen und zerstochenen Körper in den Stienitzsee. Endlich. Was für eine Wohltat. Vom umliegenden Ufer sehen wir nur das, was das Sternenlicht hergibt. Nicht viel, aber das ist uns jetzt auch ziemlich egal. Auch, dass wir um diese Uhrzeit weder ein Lagerfeuer am Start, noch die Hängematten in die Bäumen gehängt haben, stört nicht. Für den Moment sind wir glücklich. 

2:30 Uhr

Gibt es etwas besseres, als am Stock gegrillte Salsiccia im Brötchen? Heute Nacht auf keinen Fall. Und zum Nachtisch dann ein Snickers. 

Berlin Bikepacking Vol. 2

3:45 Uhr

Es wird schon wider hell. Die Vögel zwitschern bereits, als wir ein kurzes Probeliegen in unseren Hängematten machen, uns dann aber noch einmal aufraffen um ein letztes „Feierabendbierchen“ zu trinken. Um 4:00 Uhr heißt es dann aber wirklich: Ohrenstöpsel rein und gute Nacht.

7:30 Uhr

Die Nacht war kurz, doch geschlafen habe ich wie ein Stein. Verstrahlt schaue ich mich um. Unser Nachtlager haben wir nicht direkt am See, sondern in einer nahe gelegenen Schutzhütte aufgeschlagen. Die seitlichen Stützbalken eigneten sich perfekt für die Aufhängung der diagonal gespannten Hängematten. Ein Tisch diente als Ablage für unsere Packsäcke und die Räder konnten wir auch in „Griffweite“ neben uns parken. Martin ist schon wach, schaut aber ähnlich zerknautscht aus wie ich. In aller Ruhe packen wir unsere sieben Sachen, putzen uns die Zähne und steuern nicht direkt die Stadt, sondern erst einmal den See zur Morgenwäsche an. Bei Tageslicht sieht das hier richtig idyllisch aus. Also rein in die Fluten.

Berlin Bikepacking Vol. 2
Berlin Bikepacking Vol. 2
Berlin Bikepacking Vol. 2

9:30 Uhr

Ob es die kurze Nacht, die Kilometer vom Vortag, die unerträgliche Hitze oder doch das letzte Bier war – richtig spritzig fühlen wir uns heute morgen nicht auf den Rädern. Es sind glücklicherweise nur noch wenige Kilometer bis zur Berliner Stadtgrenze und die Aussicht auf einen Eiskaffe mobilisiert letzte Kräfte. 

Zugegeben, unser Zeitmanagement war katastrophal und nachts durch Brandenburgs Wälder zu radeln ist auch nicht uneingeschränkt zu empfehlen – doch Spaß hat diese zweite Bikepacking Tour trotzdem gemacht. Wie schön wäre es, jetzt noch weitere Tage mit den Rädern zu reisen anstatt zurück ins Büro zu fahren…

Berlin Bikepacking Vol. 2

Mein Fazit

Radfahren macht glücklich. Draußen schlafen auch. Genau wie vernünftiges Licht am Rad. Ohne Martins mega Strahler wären wir wirklich verloren gewesen. Beim nächsten Mal starten wir wohl besser vier Stunden früher, so dass um 22:00 Uhr tatsächlich Bratwurst, Bierchen, und Nachtlager bereit stehen – das zumindest nehmen wir uns fest vor. Denn: Es war mit Sicherheit nicht das letzte Microadventure dieser Art. 

Microadventure mit Gleichgesinnten

Wer etwas erleben will, muss dafür nicht bis ans andere Ende der Welt reisen. Im Gegenteil. Das Abenteuer kann bereits vor der eigenen Haustür losgehen. Dieses Mal habe ich geschaut, was in und um München geht (mehr …)

Um 15:00 Uhr wird der Rechner zugeklappt. Jetzt heißt es schnell die Tasche packen – so viel wie nötig, so wenig wie möglich – umziehen, Sonnencreme ins Gesicht und ab auf’s Rad. Mein Ziel ist der 60 km entfernte Schliersee inklusive Zwangspause, da noch kurzfristig ein wichtiger Video Call für 16:30 Uhr angesetzt wurde – mal schauen, ob die Netzabdeckung im bayerischen Voralpenland da mitspielen wird…

Eine echte Idee von der Route von München Giesing zum Schliersee habe ich nicht, jedoch weiß ich in etwa wo ich hin muss und vertraue dem Stand der Sonne sowie den zumeist hilfsbereiten Anwohnern oder anderen Radfahrern, die man ja jederzeit fragen kann. Auf geht’s.

Microadventure mit Gleichgesinnten
Microadventure mit Gleichgesinnten
Microadventure mit Gleichgesinnten

Schweißgebadet und fast pünktlich erreiche ich den vereinbarten Treffpunkt in Neuhaus am Schliersee. Hier sind bereits eine Handvoll Outdoor-Enthusiasten, die den Reiz des kleinen Abenteuers und der Übernachtung unter freiem Himmel ebenfalls zu schätzen wissen. Der Rest der Truppe steckt noch im zähfließenden Feierabendverkehr rund um München (ein Hoch auf mein Bike).

Einer davon ist Alastair Humphreys. Der sympathische Kerl ist ein echter Weltenbummler und hat schon allerhand wirklich abenteuerliche Sachen gemacht. Mit dem Fahrrad um die Welt, zu Fuß durch Südindien, mit dem Ruderboot über den Atlantik, diverse Marathons durch die Sahara, und und und… Ohne Fleiß wird man schließlich auch nicht zumNational Geographics Adventurer of the Year gewählt. Alastair war es auch, der den Begriff „Microadventure“ überhaupt erst etabliert hat – und bis heute nicht müde wird, die Idee des kleinen Abenteuers zu promoten. Mich hat er längst überzeugt!

Alastair hat sich oft gefragt was die Leute eigentlich davon abhält, dem Wunsch nach Erleben in der Natur nachzugehen. Neben dem zeitlichen Aufwand ist häufig das fehlende Geld der Showstopper. Dabei stand für ihn schon immer fest: Auch ohne großes Budget kann man sich ins Abenteuer stürzen. Alastair liebstes Beispiel: Zusammen mit einigen Freunden kaufte er sich für ein paar Pfund LKW Reifen und ließ sich an einem schönen Sommertag damit einen Fluss hinab treiben. Sie übernachteten draußen, ließen am Folgetag die Luft aus den Reifen, fuhren mit dem Bus zurück in die Stadt und saßen gut gelaunt um neun in der früh im Büro. Solche Aktionen sind mindestens genauso gut wie ein Kanu-Trip in Alaska! Und an Land sind LKW-Reifen übrigens auch extrem gemütlich…

 

Vom Bike ins Boot

Autoreifen haben wir am Schliersee nicht im Gepäck – der Plan für den heutigen Abend ist vergleichbar simpel: Fahrrad parken, kurzen Trail wandern, dann mit dem (echten) Kanu auf eine kleine Insel übersetzen, Schwimmen, Bier am Lagerfeuer trinken, unter freiem Himmel (Hängematte oder Zelt) schlafen, um dann gegen 06:00 Uhr wieder in den See zu springen, Kaffee zu trinken und zurück ans Festland zu paddeln. Für mich geht es dann noch ein paar Kilometer weiter mit dem Bike. Zurück nach München – zurück in die Zivilisation. That’s it.

Microadventure mit Gleichgesinnten
Microadventure mit Gleichgesinnten
Microadventure mit Gleichgesinnten
Microadventure mit Gleichgesinnten
Microadventure mit Gleichgesinnten

Am Lagerfeuer sitze ich neben Christo Foerster. Auch er ist ein echter Globetrotter und leidenschaftlicher Abenteurer. Ihm ging es wie so vielen von uns – für größere Touren fehlte vor allem die Zeit. Also suchte er neue Herausforderungen in seiner direkten Umgebung, die kurz, günstig, ohne große Planung und für Jedermann zu realisieren sind. Seine Suche war erfolgreich! „Raus und machen“ lautet seine Devise und sein gleichnamiges Buch, mit welchem er vielleicht auch euch aus der Komfortzone lockt.

 

Vogelgezwitscher statt Handywecker

Als ich am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang erwache zieht es mich magisch nach Draußen. Ruhig liegt der See zu meinen Füßen. An den Bergen wandern langsam dünne Nebelschwaden hinauf. Dicke Tautropfen bedecken die Wand meines Zeltes. Ich scheine einer der ersten am heutigen Morgen zu sein. Ja, die Nacht war kurz, dennoch fühle ich mich gut. Ob es Stolz ist oder die kindliche Freude darüber, etwas „nicht ganz normales“ jenseits des Hamsterrads der Gesellschaft gemacht zu haben? Was hält uns eigentlich davon ab ein Abenteurer zu sein? Das Warten auf die Sonne ist doch viel schöner als der Versuch, den Wecker wieder und wieder zu ignorieren. Der Sprung in den See ist tausend Mal belebender als die lauwarme Dusche und der Kaffee aus der Blechtasse schmeckt einfach besser als der Macchiato per Knopfdruck… Und warum bleiben wir nicht einfach weitere 24 Stunden auf der kleinen Insel im Schliersee? Langweilig würde uns sicher nicht werden.

Microadventure mit Gleichgesinnten
Microadventure mit Gleichgesinnten
Microadventure mit Gleichgesinnten
Microadventure mit Gleichgesinnten

Was bleibt ist die Erkenntnis, dass der einzige Nachteil an einem Microadventure ist: Es geht einfach viel schnell vorbei!

Solltet auch ihr nun ein wenig auf den Geschmack gekommen sein: In unserer Rubrik Microadventure gibt es zahlreiche Inspirationen für Abenteuer, die in 12, 24, 48 oder 72 Stunden zu realisieren sind.

Wenn ihr allerdings gedruckte Anregungen bevorzugt, dann empfehlen wir die Bücher von Alastair Microadventures: Local Discoveries for Great Escapes (Englisch) und Christo Raus und machen.

 

Microadventure mit Gleichgesinnten

Ich bedanke mich für die Einladung zum Microadventure by Haglöfs x SportScheck.

Dieser Beitrag wurde durch die oben genannten Partner unterstützt, spiegelt jedoch uneingeschränkt die Meinung und Eindrücke des Autors wieder.

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Ein lautes Knarzen lässt mich kurz zusammenfahren. Ich lausche in die Dunkelheit. Nichts. Nur das leise Plätschern des Wassers, verursacht durch das sanfte Schaukeln unserer „Herberge“. Wir sind allein hier draußen. Völlig allein. Auf unserem Floß. (mehr …)

Rückblick – 12 Stunden zuvor. Es ist früher Nachmittag und wir checken ein. Oder sagt man nicht viel eher: Wir gehen an Bord ? Mit Sack und Pack stehen wir auf dem Steg der Huckleberry’s Floßstation in Potsdam und sind aufgekratzt. Eben noch waren wir im Büro, haben die letzten Emails beantwortet. Dann endlich den Autoresponder eingestellt und nichts wie los in Richtung Havel. Einen Tag und eine Nacht werden wir nun auf den Wasserwegen rund um Potsdam und Berlin unterwegs sein. Oooyeah.

Bevor wir ablegen bekommen wir eine kurze technische Einweisung. Mit gemütlichen 10 PS werden wir sicherlich keine Weltrekorde im Schnell-Schippern aufstellen – aber das ist auch gar nicht das Ziel. Im Gegenteil, wir suchen ein Abenteuer der ganz anderen Art: Ruhe und Natur! Wir richten uns ein auf 24 Stunden autarkes Leben an Deck: Ausreichend Grillzeug haben wir dabei, dazu ein wenig Camping-Geschirr, Schlafsäcke & Isomatten, Inspiration und Lesestoff zu den Gewässern im Umland, Fernglas, Kamera, Kaffee für morgen früh und Henryks Ukulele.

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Leinen los!

Und dann geht es auch schon los. Unsere erste Probefahrt führt erst einmal auf dem direkten Weg raus aus dem Innenstadtbereich von Potsdam. Wir kreuzen die Glienicker Brücke und schippern weiter in Richtung Jungfernsee. Na, wenn das mal kein Omen ist für unsere erste Floß-Tour! Da die Saison erst zu Mai richtig in Fahrt kommt, ist trotz des frühlingshaften Wetters recht wenig los an diesem Nachmittag. Perfekte Bedingungen also für unsere noch recht wilden Übungs-Manöver. Doch schnell grooven wir uns ein und lassen die Weite und die Natur um uns herum auf uns wirken. Von 100 auf Null in weniger als einer Stunde – herrlich…

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Wir wollen heute gar nicht so viele „Seemeilen“ machen, sondern suchen uns stattdessen eine ruhige Bucht zum Ankern. Und dann, Grill anschmeißen und erst mal auf dieses neue Abenteuer anstoßen. Sogleich bekommen wir auch einen Antrittsbesuch. Die Schwäne und Enten sammeln sich neugierig um unser Floß, um zu sehen, wer es wagt in ihrer Nachbarschaft die Nacht zu verbringen. Ja, richtig gesehen, wir sind’s!

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Bei Nacht und Nebel in Brandenburg

Gestärkt bereiten wir uns auf die Nacht vor. Mit wenigen Handgriffen wird aus den Sitzbänken in unserer kleinen Kajüte eine ebene Liegefläche. Zugegeben, der Komfort ist hier auf ein Minimum reduziert. Keine Fenster, die kühle Abendbrise weht uns um die Nase. Aber ist es nicht genau diese Einfachheit, die ein Abenteuer erst so spannend macht. Viel zu selten machen wir uns bewusst, wie wenig es eigentlich braucht, um glücklich zu sein. Wir zwei hier, gemeinsam auf einem traumhaften See in der absoluten Stille der Natur (mal abgesehen vom Quaken der Frösche). Was sonst ist nötig? Ich zumindest vermisse weder mein Handy noch die abendliche Netflix Serie…

Zum Schlafen gehen sind wir immer noch zu aufgekratzt. Also setzen wir uns im Schein der Petroleumlampe noch ein wenig an Deck, dick eingepackt in unsere Daunenjacken, denn es ist empfindlich kalt. Kälter, als gedacht… Wir schauen in die Sterne und können es gar nicht fassen, dass wir eigentlich nur einige Kilometer Luftlinie von daheim entfernt sitzen – und uns dennoch wie in einer anderen Welt fühlen. Fernab der Großstadt.

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Um 4 Uhr morgens sitze ich kerzengerade in meinem „Bett“. Da ist es wieder, dieses Knarzen. Ich luge aus dem offenen Fenster – und sehe nichts als düstere Dunkelheit. Nebelschwaden ziehen über den See. Mystisch und schön. Ich habe das Gefühl, als wären wir die einzigen Menschen auf diesem Planeten. Eine Eule schreit aus dem nahen Wald am Ufer. Ich fröstele – und bin auf einmal gar nicht mehr so sicher, ob dieses Abenteuer nicht etwas zu abenteuerlich für mich ist. Wobei, eigentlich sind wir ja sicher hier mitten auf dem See und eigentlicht ist es auch wunderschön, wie der Mond sich im Wasser spiegelt. Henryk schlummert selig neben mir im Schlafsack. Der alte Abenteurer ist voll in seinem Element. Wie lange es wohl noch dauert, bis die Sonne wieder aufgeht..?

 

But first… Coffee!

Es dauert genau bis 5:18 Uhr – dann beginnt es zu dämmern. Puh, ich habe noch immer eine Gänsehaut. Dieses Mal aber weniger wegen der vielen Geräuschen der diversen Nachtgestalten um uns herum, als vielmehr wegen der doch recht knackigen Temperaturen außerhalb des gemütlichen Schlafsacks. Jetzt schnell Zähneputzen und dann erst mal einen heißen Kaffee, bitte! Während Henryk den Anker lichtet, schmeiß ich unseren Gaskocher an und setze schon mal Wasser auf. Und als wir dann so losschippern in den Sonnenaufgang, lichtet sich der Nebel langsam. Die Welt erwacht – und es ist einfach nur friedlich und traumhaft schön… Jetzt bin ich wirklich froh, dass wir die einzigen Menschen weit und breit sind.

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir am Vormittag dann endlich mal Strecke. Vorbei an Klein Glienicke, durch den Griebnitzsee, ein kurzer Stopp bei der Söhnel Werft und weiter Richtung Stölpchensee, Pohlsee bis zum Wannsee, na klar! Mir war bisher nicht bewusst, wie viele Prachtbauten und Villen mit Seeblick es rund um Berlin gibt. Echter Luxus ist meiner Meinung nach trotzdem was anderes – den haben wir in diesen Stunden auf unserem Floß! Wir staunen trotzdem und winken den anderen Hobby-Seefahrern um uns herum zu. Der Tag vergeht wie im Flug. Inzwischen ist es deutlich milder geworden, wir tauschen die dicken Daunenjacken gegen leichte Windjacken und schmeißen am frühen Nachmittag, na klar, noch einmal den Grill an. In der Nachmittagssonne genießen wir die letzten Stunden auf dem Wasser, schippern, musizieren, tanken auf.

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Doch es kommt wie immer – jedes Abenteuer hat einmal ein Ende. Am Nachmittag  ist es an der Zeit, wieder zurückzukehren. Am frühen Abend taucht die Skyline der Stadt am Horizont vor uns auf. Der Hafen ist nur noch wenige Seemeilen entfernt. Wir lassen die letzten 24 Stunden noch einmal auf uns wirken. Ein aufregender Start, eine abenteuerliche Nacht, ein großartiger Sonnenaufgang, ein entspannter Tag an Deck. Es kommt uns vor, als wären wir 2 Wochen in Urlaub gewesen, so weit ist der Alltag entfernt. Als wir unser Floß an der Station von Huckleberry’s zurücklassen, schwanken die Bohlen unter unseren Füßen noch ein wenig. Wir sind erschöpft – und glücklich. Wir schauen uns lange an und müssen beide nichts sagen und doch wissen wir, dass uns die gleiche Frage beschäftigt: Welches Abenteuer gehen wir nächsten Freitag an?

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Wir bedanken uns bei Andreas für die Begleitung an Tag 2, die schönen Fotos und das leckere Grillerei. Ein fettes Dankeschön auch an Ole von Huckleberry´s für die Leihgabe seiner schwimmenden Herberge. Die Übernachtung ist unsere absolute Empfehlung – aber es geht auch kürzer, wenn man mag. Ein Bootsführerschein ist übrigens für die Flöße nicht nötig. Last not least auch „Tack“ an Haglöfs für die ultraleichten und robusten L.I.M. Comp Jacken, die uns unterwegs super Dienste geleistet haben.

Dieser Beitrag wurde unterstützt durch die genannten Partner. Er spiegelt jedoch uneingeschränkt die Meinung und Eindrücke des Autoren wieder.

Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure

Lust auf ein Abenteuer nach Feierabend? Immer! Aber zusammen mit einem Kamerateam? Das war neu für uns… Ein Microadventure der besonderen Art wartete auf uns in diesem Spätherbst. (mehr …)

Immer mal wieder arbeiten wir mit ausgesuchten Marken- und Produktpartnern zusammen, vorausgesetzt sie passen zu uns und erzählen eine schöne Geschichte. Als wir Anfang Oktober einen Anruf vom Team des smart magazines bekamen mit der Frage, ob wir Lust hätten auf einen kleinen Roadtrip durch Brandenburg, waren wir sofort Feuer und Flamme. Viel zu lange lag unser letztes „echtes“ Microadventure zurück – das roch nach Freiheit und jeder Menge (Fahr-)Spaß!

Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure

Be dirty…

Zusammen mit einem Kamerateam und einem Fotografen machten wir uns auf den Weg zum Liepnitzsee vor den Toren Berlins, um für das smart magazine ein Film zum Thema Microadventure zu produzieren. Dazu muss man wissen, dass der smart forfour edition crosstown, mit dem wir unterwegs waren, noch brandneu ist und gerade erst an die ersten Händler ausgeliefert wird – entsprechend aufgeregt waren alle: Bloß keine Kratzer, nicht zu schnell fahren und vor allem bitte nicht über die Autobahn. Das Abenteuer fing also schon auf den Straßen der Großstadt an. Doch so ein geländegängiges Modell will irgendwann auch mal ausgefahren werden. Im brandenburgischen Outback angekommen durften wir dann endlich Vollgas geben und austesten, wie sich der kleine Flitzer outdoor schlägt… Das Ergebnis: eine riesen Gaudi!

Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure

Be prepared…

Im Anschluss hieß es dann: ab in die Pilze! Für Henryk sollte ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gehen. Zu einem echten Microadventure gehört schließlich nicht nur, dass wir uns für ein paar Stunden aus dem Großstadtdschungel in die Natur verabschieden, sondern wir wollen uns dabei auch immer wieder neuen „Herausforderungen“ stellen. Dass Sammeln der Pilze ist dabei weniger die Challenge – eher die anschließende Identifikation dessen, was man denn da im Körbchen hat.

Während wir uns also begleitet von der Filmcrew auf die Jagd nach Essbaren begaben, nutzte Fotograf Markus Altmann die Chance für ein paar Schnappschüsse unserer Outdoor-Must Haves, die man bestenfalls immer im Auto parat haben sollte – um das nächste Microadventure jederzeit starten zu können: Wanderschuhe, die eigene Kamera … und natürlich Schokolade als kleinen Energieschub zwischendurch!

Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure

Be tough!

Szenenwechsel, nächste Einstellung: Wasser-Action! So verlockend der Liepnitzsee im Sommer auch sein mag – bei weniger als 10 Grad Außentemperatur war ein Bad im kühlen Nass an diesem Morgen keine Option für mich. Henryk hingegen kennt da nichts – und paddelte mit dem SUP entspannt eine Runde über den See. Auf den heißen Kaffee danach haben wir uns dann aber beide gefreut.

Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure

Nach dem Wassersport ist vor der nächsten Kamerafahrt. Kreuz und quer düsten wir in den weiteren Stunden durch den Wald – mit und ohne PS – immer auf der Suche nach dem perfekten Schuss. Glücklicherweise hatten wir dabei aber noch ausreichend Zeit, auch selbst ein paar Impressionen einzufangen. Denn sind wir mal ehrlich, bei so einer Aussicht kann man nicht nur an die Arbeit denken.

Am Ende des Tages waren wir alle erschöpft, dreckig und ziemlich happy. Das Schönste für uns war, dass alle im Team sich einig waren, dass ein paar Stunden out of office den Alltag wirklich bereichern. Vielleicht machen wir das nächste Microadventure ja wieder gemeinsam mit der Crew. Diesmal dann aber ohne Kamera…

Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure

Be smart!

Jetzt wollen wir euch aber nicht länger auf die Folter spannen und präsentieren euch das fertige Video unseres Microadventure in Berlin und Brandenburg in voller Länge. Wir bedanken uns beim gesamten Team vom smart magazine für diesen ganz besonderen Ausflug und für den Spaß im Wald und auf dem See bei Wind und Wetter. Ihr seid echte Abenteurer! #Crewlove

Fotos: Markus Altmann & privat

It’s great out there

Es ist 4:30 Uhr morgens, als ich mit Vogelgezwitscher und dem ersten Tageslicht erwache. Ich schaue nach links auf das ruhige Wasser des Tegeler Sees, schaue nach oben in das dichte Blätterdach über mir, schließe die Augen und atme tief ein. Die Anderen scheinen noch tief und fest zu schlafen. (mehr …)

It’s great out there

“Es gibt ein leben außerhalb des Büros”, so lautet das Credo von OUT OF OFFICE – und so kommt es, dass ich mich an diesem Donnerstag Morgen nicht im heimischen Schlafzimmer sondern in einer Hängematte am Berliner Stadtrand unweit des Flughafens befinde – mitten in einem neuen #Microadventure. Und es fühlt sich gut an!

 

Ich packe meine Tasche…

Der Plan dieses Unterfangens war simpel, die Umsetzung ist es auch. “Wir fahren um 17:30 Uhr die Rechner runter, schmeißen uns in die Fahrradoutfits, treffen uns um 18:00 Uhr am Alexanderplatz, verlassen die Stadt gen Norden, treten ca. 60 km in die Pedalen, werden dann an einem der umliegenden Seen nordwestlich der Stadt unser Etappenziel erreichen. Schwimmen gehen, Zelt, Biwak oder Hängematte aufbauen, Feuer machen, Würstchen grillen, Bierchen trinken, draußen übernachten… und morgens zeitig zurück in die Stadt radeln. Um 9 Uhr sitzt jeder frisch geduscht und bereit für den ersten Call im Büro – mit einem Grinsen im Gesicht – hoffentlich. Alles was ihr einpackt, müsst ihr auch selber tragen. Die Devise lautet also “so viel wie nötig und so wenig wie möglich”.…
So in etwa lautete das Briefing an meine drei abenteuerlustigen Begleiter. Und es gab keine Einwände. Am Vorabend wurde gepackt, mittags gab es noch eine ordentliche Portion Nudeln und schon ging es für uns alle los – rauf aufs Bike und hinein in Abenteuer.

It’s great out there
It’s great out there

Wer in Berlin den offiziellen Radwegen folgt, sollte keine asphaltierten Highways erwarten. Ich war jedenfalls sehr froh, nicht mit dem 23 mm bereiften Stadtflitzer, sondern mit meinem Gravel Bike unterwegs zu sein. Unterm Strich machen die Fahrten über Stock und Stein auf kurvenreichen Waldwegen tatsächlich viel mehr Spaß als die Abschnitte auf den Bundesstraßen! Und dank meiner neuen Bikepacking Taschen, die lediglich an Lenker und Sattelstange montiert werden, musste ich weder einen Gepäckträger montieren, noch befürchten, an einem Hindernis seitlich hängen zu bleiben. Zwei mal 15 Liter Volumen reichen völlig aus, um alles Notwendige für die Nacht unter freiem Himmel unterzubringen (inklusive Schlafsack, Hängematte und Daunenjacke). Für Drinks und Grillerei sind Davids große Bags dann allerdings doch auch von Vorteil…

It’s great out there
It’s great out there
It’s great out there
It’s great out there
It’s great out there
It’s great out there
It’s great out there

Das Glück vor der Haustür

Bereits am Abend ist allen Beteiligten klar, dies ist ein magischer Moment. Vielleicht ist es schlicht ein wahr gewordener “kleiner Jungentraum”, vielleicht ist es aber auch der Stolz, dem Daily Business tatsächlich entkommen zu sein. Selten war unserer Crew so bewusst, wie wohl wir uns in der Natur fühlen, wie schön die Zeit mit Freunden und das “Draußen sein” ist – und wie wenig es eigentlich bedarf, um glücklich zu sein. Oft liegen die schönsten Orte vor der eigenen Haustür. Man muss nur den Schritt aus der Haustür hinaus wagen! Danke, Berlin. Danke, Jungs!

It’s great out there
It’s great out there

Dieses #Microadventure fand im Rahmen einer Kampagne #itsgreatoutthere des Outdoor Blogger Networks statt. Die beschriebene Tour haben wir jedoch unabhängig von jedweden Vorgaben gemacht. Die Eindrücke spiegeln uneingeschränkt unsere Erfahrungen und Eindrücke wieder. Mein besonderer Dank gilt Martin, David und Markus für ihre Abenteuerlust und die gesellige Runde!

It’s great out there

Ein 24-Stunden-Abenteuer in Bayern

Zugegeben, einige unserer Freunde halten uns für verrückt, wenn wir immer mal wieder auch für (sehr) kurze Trips von Berlin aus aufbrechen in die weite Welt. „Das lohnt sich doch kaum!“ „Und dafür die lange Anreise?“ „Warum macht ihr das..?“ Warum nicht, lautet dann meine Standard-Gegenfrage. (mehr …)

Vier Tage Toronto und dafür ein Flug über den großen Teich? Ja – und hey, es war großartig. Ok, Bayern ist nicht Kanada – und die Anreise mit der Bahn über 8 Stunden bis nach Garmisch für 24 Stunden Outdoor-Abenteuer mag nicht jedem einleuchten. Für uns sind diese kurzen Auszeiten OUT OF OFFICE aber einfach das ultimative Alltags-Detox. Fünf Tage im Büro, einen raus – und dann bitte richtig!

Ein 24-Stunden-Abenteuer in Bayern

18:00 UHR
RAUS AUS DER GROSSSTADT – REIN INS ZELT

Es ist Anfang Dezember. Leider kein Schnee, kalt ist es dennoch. In den letzten Nächten gab es regelmäßig Bodenfrost. In München steigen wir in die Regionalbahn in Richtung Garmisch. Am Bahnhof Farchant steigen wir aus und gehen die wenigen Meter bis zum örtlichen Trachtenvereinsheim zu Fuß. Schon jetzt haben wir die Großstadt abgeschüttelt. Willkommen in der bayerischen Provinz! Hier scheint die Welt noch in Ordnung: kaum Verkehr, kleine, urige Einfamilienhäuser, am Horizont die Alpen – fehlt nur das Läuten von Kuhglocken, um das süddeutsche Idyll vollends zu verklären. Das Team von Adidas Outdoor begrüßt uns zu unserem 24 Stunden Micro Adventure rund um die Zugspitze. Erster Programmpunkt: Besichtigung der Schlafstätte für die Nacht. Wir werden heute campen! Aber nicht irgendwie und irgendwo. Nein, wir schlafen in kuscheligen, kleinen Baumzelten – dreieckige und auf ein Minimum reduzierte funktionale “Hängezelte”, die mit Spanngurten an den umstehenden Bäumen fixiert werden, so dass sie gut einen Meter über dem Boden schweben. Perfekt, wenn der Untergrund einmal uneben ist. Weniger perfekt, wenn man dazu neigt, seekrank zu werden. Denn die sogenannten Tentsile Baumzelte erinnern mehr an schaukelnde Hängematten als an einen ordentlichen Camp Ground… Macht nix! Am Lagerfeuer stimmen wir uns mit Glühwein und Bratwurst auf die bevorstehende Nacht unterm Sternenhimmel ein.

Ein 24-Stunden-Abenteuer in Bayern
Ein 24-Stunden-Abenteuer in Bayern
Ein 24-Stunden-Abenteuer in Bayern
Ein 24-Stunden-Abenteuer in Bayern
Ein 24-Stunden-Abenteuer in Bayern

8:00 UHR
LIEBLINGS-DISZIPLIN MTB… NOT!

Zerknautscht fühle ich mich am nächsten Morgen. Die Nacht war ein wenig unruhig und vor allem sehr, sehr kalt. Zum Glück lag Henryk neben mir. Dank unterschiedlicher Gewichtsverteilung bin ich quasi automatisch in seine Ecke des Zeltes gekugelt und konnte mich bibbernd an ihn kuscheln. Note to myself: Daunenschlafsack bis minus 5 Grad plus Onecie reicht mir nicht fürs Wintercamping – dicke Socken und Wärmflasche wären gut gewesen! Es folgt die obligatorische Katzenwäsche im Vereinsheim und dann ab ans Lagerfeuer zum wärmenden Kaffee. Zweiter Programmpunkt dieses Wochenendes ist nicht unbedingt meine Lieblings-Disziplin: Mountainbiken! Mein persönliches Fazit nach diversen Anläufen auf den bergtauglichen Zweirädern: Oft versucht – macht trotzdem keinen Spaß. Sei’s drum. Bei unseren Kurzzeit-Abenteuern geht es schließlich auch darum, die eigene Komfort-Zone zu verlassen – und in diesem speziellen gilt es zudem, die Klamotten von Adidas Terrex auf Herz und Nieren zu testen. Auch auf dem Bike! Also ab in den Sattel und die Pedale treten. Glücklicherweise geht es kontinuierlich bergauf. Die größte Hürde beim Mountainbiken liegt für mich nämlich nicht in der Anstrengung, wenn es mal steil nach oben geht, sondern im Downhillfahren bergab. Ich bin einfach ein zu großer Bremser (aka. Schisser)!

Ein 24-Stunden-Abenteuer in Bayern
Ein 24-Stunden-Abenteuer in Bayern

13:00 UHR
TAUSCHE DRAHTESEL GEGEN STEIGEISEN

Am Eibsee dürfen wir die Räder endlich abstellen. Zumindest ist mir jetzt warm! Kurze Stärkung, dann ab in die Gondel und hinauf zur Zugspitze – yeah! Berge, Schnee & Sonnenschein, das ist mein Metier. Spätestens beim Blick über das Panorama vor uns stellt sich wohl nicht länger die Frage, warum wir das Wochenende lieber in den Bergen als in Berlin verbringen. Büro – was war das noch mal???

Ein 24-Stunden-Abenteuer in Bayern

Der Nachmittag ist dann absolut mein Ding – dafür fordert Henryk sich selbst (oder besser gesagt seine Höhenangst) mal wieder heraus. Unser Ziel ist der Schneefernerkopf, eine kurzer aber recht steiler Aufstieg. Schnell Klettergurte und Steigeisen angelegt und schon stapfen wir durch den Schnee, entlang des Berggrats arbeiten wir uns über ein loses Geröllfeld in Richtung Gipfel vor. Die Gespräche unserer Seilschaft verklingen, konzentriert setzen wir einen Schritt vor den anderen. Hält der nächste Tritt? Noch einmal sichern, dann stehen wir auf dem Bergplateau. Um uns herum eröffnet sich ein einzigartiges Panorama. Mit einem extrem breiten Grinsen genießen wir diesen Nachmittag OUT OF OFFICE, out of Berlin!

Ein 24-Stunden-Abenteuer in Bayern

17:00 UHR
SAG ZU ABSCHIED LEISE SERVUS…

Vor 24 Stunden sind wie am Bahnhof Farchant angekommen. Nun stehen wir am gegenüberliegenden Gleis und reisen schon wieder ab. Hat es sich gelohnt, diese Micro Adventure? Na klaro. Wir sind erschöpft, müde, verschwitzt und stinkig – aber wir sind auch unglaublich glücklich, erfüllt, satt von diesem Outdoor-Tag. Die Alltags-Entgiftung war ein voller Erfolg, die Akkus sind aufgeladen. Grenzen? Gibt es nicht für uns. Kein Weg zu lang, keine Anreise zu weit. Weil das Leben “da draußen” einfach zu schön ist!

Ein 24-Stunden-Abenteuer in Bayern

Wir bedanken uns bei Adidas Outdoor für die Einladung zu diesem Ausflug in die Berge und die Möglichkeit zum Materialtest der Terrex Produkte. Dieser Artikel beruht auf einer Kooperation, spiegelt jedoch uneingeschränkt die freie Meinung und persönlichen Eindrücke des Autors wieder.

Fotos: Out Of Office & Hans Herbig Photography

Back to the Roots – Altai Ski

Weil wir gerade so schön „in Schwung“ sind, gibt es gleich noch eine Anekdote aus dem Winterwunderland… Wir alle wissen, die Ursprünge des Skifahrens gehen weit zurück. Tatsächlich sollen bereits vor Jahrtausenden Menschen Gefallen daran gefunden haben, (mehr …)

Ich dachte, dass wir im Norwegischen Hovden auf Langlaufskiern der Sache schon recht nah gekommen wären. Immer wieder driften solche Ausflüge aber doch in eine eher sportliche Richtung ab. Da ist das Schneeschuhwandern fast entspannter als das Langlaufen. Keine Materialschlacht, man ist nicht abhängig von Loipen, kann die “Beaten Tracks” verlassen und ganz für sich allein durch verschneite Landschaften stapfen. Das einzige, für mich wirklich schwer zu akzeptierende Manko: mit den breiten Schneeschuhen gibt es keine Chance, bergab zu rutschen – geschweige denn zu fahren.

Back to the Roots – Altai Ski
Back to the Roots – Altai Ski

In Finnland haben wir bei einem kurzen Ausflug in Helsinkis nahegelegene Natur nun aber DAS perfekte Spielzeug gefunden, einen Alleskönner namens ALTAI SKI. Es ist ein ca. 1,20 Meter langer Ski für jede Situation – für das überqueren zugefrorener Seen, für Wanderungen im Wald und über Felder, egal ob bergauf oder bergab. Egal wie flach oder steil. Das synthetische Fell (welches das Ab- bzw. Rückrutschen bergauf verhindert) ist schon fest montiert, besondere Schuhe sind nicht notwendig – man schlüpft mit festen Winterboots in die schlichte Bindung. Auch technisch gibt es nicht viel zu erklären… außer es wird zu steil 😉

Namensgeber der Altai Ski ist übrigens das gleichnamige, bis 4.500 Meter hohe mittelasiatische Hochgebirge, irgendwo zwischen Russland, der Mongolei und Kasachstan. In dieser verschneiten Region liegt wissenschaftlicher Erkenntnisse nach der Ursprung des Skifahrens. Man hat in dieser Region Felsmalereien von Menschen auf “Ski” entdeckt, die über 10.000 Jahre alt sind. Noch heute werden dort Skier auf traditionelle Art aus Holz hergestellt, das Fell mit den besten Gleiteigenschaften soll übrigens das Bein- und Bauchfell des Pferdes sein… Unser finnisches Equipment ist dagegen die reinste Rocket Science.

However, so sieht ein wunderbarer Nachmittag in stiller Natur beim Ski-Wandern mit Altai Ski aus.

Die finnische Landschaft ist dabei die perfekte Kulisse für einen ausgedehnten Schneespaziergang. Dünn besiedelt, 35 Nationalparks, 80.000 Seen, ein Paradies für Outdoorfans und alle, die Einsamkeit suchen. Wir kommen auf jeden Fall wieder, nicht nur für eine weitere Ausfahrt mit Altai Skis.

Wer noch mehr über das Land erfahren will, sollte www.visitfinland.com oder auch den Blog unseres Freundes und Fotograf des Beitragsbildes Hendrik www.hinkinginfinland.com besuchen.

PS. Vergesst nicht, Euch schön warm einzupacken…

Back to the Roots – Altai Ski
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