Die kleine Acht – ein Haus mit Seele
Blinzelnd trete ich aus der Tür. Die Sonnenstrahlen kitzeln mein Gesicht. Sie tauchen den Garten vor mir in ein magisches gold-gelbes Licht. Dank ihrer neu erwachten Frühlingskraft prickelt die Sonne angenehm warm auf meiner Haut. Ich atme tief ein und lausche den Rufen der vorüberfliegenden Kraniche. Und ich freue mich auf die kommenden Tage, die wir gemeinsam mit Freunden an diesem zauberhaften Ort verbringen dürfen.
Das kleine Haus Nummer Acht – unser Ziel für dieses Wochenende – liegt ganz am Ende der ausgedünnten Ortsstraße von Lindenhagen in der Uckermark. Ein beschaulicher Ort, der nur wenige Einwohner zählt. Eine gute Autostunde von Berlin entfernt, scheint die Zeit hier beinahe still zu stehen. Um uns herum nicht viel mehr als Felder, Wiesen, Wälder – und Seen natürlich.





Aber mehr braucht es auch gar nicht, wenn doch der eigentliche „Star“ unser Domizil selbst ist. Ein Ort, der so viele Geschichten erzählen kann…
Ein typisches, kleines Brandenburger Siedlungshaus mit Satteldach und quadratischem Grundriss aus den 50er Jahren. Wer hier wohl früher gewohnt hat? Ich stelle mir Kinder vor, die lachend die Treppe runter gelaufen kommen. Vielleicht gab es einen Hofhund, der bellend jeden Besucher begrüßt hat? Oder Hühner, die gackernd auf der Straße vor dem Haus umher liefen… Fest steht, vor der Sanierung im Jahr 2019 stand das Haus zuletzt lange leer und muss laut Erzählungen in sehr schlechtem Zustand gewesen sein. Mit baufälligen Stallungen und Plumsklo statt funktionierende Sanitäranlagen.
Altes Gemäuer, neuer Glanz
Von diesen eher traurigen Zeiten der Kleinen Acht, wie das Haus liebevoll genannt wird, ist heute glücklicherweise nichts mehr zu spüren. Vielmehr fühlen wir ganz viel Wärme und Geborgenheit, als wir eintreten. Wir sind überrascht von dem offenen und hellen Raumkonzept. So komprimiert das Gebäude von Außen scheinen mag, von Innen fühlt es sich groß an.
Das gesamte Erdgeschoss wurde großzügig umgestaltet zu einem offenen, einladenden Wohnraum. Riesige Fensterfronten öffnen den Blick zum Garten und lassen viel Licht ein. Die breiten Fensterbänke rechts und links des Kamins sind mit Kissen und Decken ausstaffiert. Gleich gegenüber der Fenster – mit Blick nach Draußen – eine gemütliche Couch. Der perfekte Platz zum Lesen und Träumen. Das einfallende Sonnenlicht reicht bis zum langen Tisch im Zentrum des Wohnraums. Eine moderne, schlichte Küchenzeile schließt sich an.
Noch präsentiert sich das gesamte Ensemble still und ruhig, aber vor meinem inneren Auge sehe ich uns dort schon sitzen, kochen, lachen, Schalen und Teller reichen, die Gläser erheben und bis spät in die Nacht Anekdoten erzählen…
Treppe rauf, unter dem ausgebauten Spitzdach befinden sich die Schlafräume. Zwei Zimmer mit je einem Doppelbett. Durch die imposante Gaubenfenster hat man am Tag einen fantastischen Blick über die angrenzenden Felder und in der Nacht freie Sicht auf die Milchstraße. Ein dritter Raum am Ende des kleinen Flurs ist der Kinder-Bereich mit breiten Familienbetten und ganz viel Platz zum Kuscheln und Spielen. Zusätzlich gibt es ein kleines Gästebad im Obergeschoss und ein Masterbad im Erdgeschoss.
Dieses Ferienhaus, so minimalistisch es scheinen mag, ist tatsächlich ein Raumwunder und perfekt ausgestattet für zwei Familien mit Kids.
Ein Platz in der Sonne
Es ist einfach schön im Inneren der Kleinen Acht. Uns zieht es trotzdem hinaus in den Garten. Auch dieser ist, verglichen mit der Weite der umliegenden Flächen und Wälder, eher schmal und überschaubar in seinen Ausmaßen. Und doch – oder vielleicht sogar ganz besonders hier – spüren wir, wie viele Gedanken, Planung und Weitsicht in die Sanierung und Umbau der Kleinen Acht geflossen sind. Der Garten fügt sich perfekt in das Landschaftsbild der Uckermark ein. Gräser und Stauden dominieren das Bild. Auch, wenn zum Zeitpunkt unseres Besuchs der Frühling gerade erst Fahrt aufnimmt, bekommen wir einen guten Eindruck davon, wie prächtig und üppig es hier im Laufe des Sommers noch blühen wird.
Uns haben es ganz besonders die zarten mehrstämmigen Birken angetan, die sich grazil im Wind bewegen und uns an japanische Landschaften erinnern. Die Kids werden hingegen magisch von der zentralen Wasserfläche angezogen, die in der Sonne funkelt. Ein Plan ist schnell gefasst: Schiffchen aus Blättern und Zweigen bauen, um diese dann über das Wasser gleiten zu lassen. Und während die Minis aufs freie Feld hinaus stürmen, um Material zum Basteln und Werken zu suchen, heizen wir den Grill an und stoßen mit einem kühlen Getränk auf die Tage an, die vor uns liegen.
Drei Tage Zusammensein, drei Tage in den Tag hinein leben. Ohne Smartphone, TV oder Hörspiele. Nur wir Freunde, gute Gespräche, gemeinsames Essen, viel Lachen, offene Terrassentüren, durch die das Vogelgezwitscher ins Haus schallt. Und Kinder, die frei umherstreifen auf der Suche nach Abenteuern. Schöner könnten diese ersten Frühlingstage nicht starten als hier, gemeinsam in der Kleinen Acht. Bitte noch viel mehr davon!
Lust auf mehr?
Auch, wenn die Kleine Acht stark dazu einlädt, wirklich gar nichts zu machen und einfach nur die Zeit im Haus und im Garten zu genießen, so gibt es in der Uckermark natürlich auch jede Menge zu entdecken. Der Sternhagener See liegt beispielsweise nur einen kurzen Spaziergang entfernt. Im Sommer kann man hier Ruderbote ausleihen und in der lokalen Fischerei den frischen Fang des Tages erwerben.
Auch schön: Ein Abstecher in die Flößer-Stadt Lychen mit einer ganz großartigen Handwerksbäckerei oder einen Ausflug in das NABU-Zentrum Blumberger Mühle. Hier können die Kids spielerisch auf Spurensuche und Entdeckerreise und sich über die Region und die lokale Tierwelt informieren. Auch ein Stopp in einem der vielen Hofläden, wie der vom Gut Kerkow, lohnt sich, um sich mit frischen Produkten einzudecken.
Wer nun selbst Lust bekommen hat, ein paar Tage alleine, mit der Familie oder mit guten Freunden in der Kleinen Acht zu verbringen, der findet hier weitere Informationen.
Hinweis: Dieser Beitrag beruht auf einer Kooperation. Der Artikel spiegelt jedoch ausschließlich die eigenen Eindrücke und persönlichen Erfahrungen der Autoren wider.