Sonnengruß aus Kroatien

„Huhu, wir haben eine Einladung nach Kroatien!“ Als mich Katharina begrüßt kann sie ein schelmisches Grinsen nicht verbergen. Ich wusste sofort: An der Sache ist etwas faul. Ich befreie ich mich von Jacke und Notebooktasche, komme zu ihr ins Wohnzimmer und bleibe gaaanz gelassen: »Hallo Schatz, wie war dein Tag?“ (mehr …)

Dazu muss ich anmerken, dass wir uns natürlich nicht „Schatz“, „Hasi“, „Baby“ oder sonst wie nennen – das geht mit unserem Verständnis von Coolness einfach nicht klar. Entsprechend reagiert Katharina auch nicht auf mich. Ich weiß… Sie will, dass ich endlich nach weiteren Details zu Kroatien frage. Also tue ich ihr den Gefallen: »Uuuund?« Sie strahlt. »Du darfst dort Yoga machen«, platzt es aus ihr heraus. »Yoga und Crossfit«. Sie hat anscheinend Spaß bei der Vorstellung, dass ich mich ungelenk verrenke. Meine Gedanken hingegen versuchen das soeben Gehörte zu verarbeiten. Gleichzeitig wäge ich bereits ab, was von beidem das kleinere Übel ist. Ja, ich bin ein Spielkind und mache eigentlich alles mit, was nur ansatzweise mit Sport zu tun hat – außer Geräteturnen, Tanz oder Kraftsport in stinkenden Mukkibuden. »Crossfit« klingt aber irgendwie  ziemlich nach Drill Instructor im Studio. Und Yoga ist doch nur etwas für die Muttis vom Prenzlauer Berg, oder? Der gute alte Prenzlberg –  der Berliner Heile-Welt-Kiez aus den Till Schweiger Filmen. Hier steht die Sonne tief, die kleinen Karls, Emmas und Friedas flitzen glücklich mit hölzernen Laufrädern um blühende Kirschbäume, ein allgegenwärtiger Duft von Latte Macchiato (natürlich laktosefrei) liegt in der Luft und vom Bio-Wochenmarkt erklingt Jazz Musik. Gefühlt praktizieren alle hier lebenden Frauen Yoga. Schon Rainald Grebe formulierte in seinem Song „Prenzlauer Berg“ so treffend :Wäre Hertha BSC ein Yoga-Verein, hier wär alles blau-weiß. Da versteht es sich von selbst, dass Yoga ein No Go für mich ist. Oder?

Sonnengruß aus Kroatien

Abflug nach  Zadar

Seit dem beschriebenen Tag ist gut ein Monat vergangen – und wir befinden uns im kroatischen Zadar. Richtig, meine Neugier und Reiselust war letztendlich größer als mein innerer Widerstand. Nun sind wir gemeinsam mit der lebensfrohen Henni vom Veranstalter Yoga Travel & Friends und Jelena, unserer ziemlich lässigen Yoga-Crossfit-Trainerin, auf dem Weg vom Flughafen zu unserem Hotel mit dem wohlklingenden Namen „Funimation Club Borik“. Trotz des Schlafmangels bin ich guter Dinge, denn wie ich grade erfahren habe, bin ich zumindest nicht der einzige männliche Teilnehmer in unserer kleinen Gruppe. Zu siebt werden wir die kommenden Tage Geist und Körper stählen – oder vielleicht auch einfach entspannt am Meer abhängen. Yeah, das Hotel liegt direkt am Strand. Zudem gibt es eine fette Rutsche und einen riesigen Pool. Außerdem steht eine entspannte Massage im luxuriösen Spa auf unserem Wochenplan. Nicht zuletzt hat Zadar eine richtig hübsche Altstadt… Ausreichend Alternativen, falls Yoga doch nichts für mich sein sollte. Alles wird gut. Hoffentlich.

Sonnengruß aus Kroatien
Sonnengruß aus Kroatien
Sonnengruß aus Kroatien
Sonnengruß aus Kroatien
Sonnengruß aus Kroatien

Die Kobra ist mein Lieblingstier

Am nächsten Morgen ist es soweit. Ich liege mit geschlossenen Augen auf dem Rücken und lasse mir alle Zeit der Welt um zurück in den Normal-Modus zu kommen. Ich habe meine ersten anderthalb Stunden Yoga hinter mich gebracht. Diese letzten Minuten Ausklang, die Zeit, in der man zur Ruhe kommt, die Augen schließt und man dann noch kurz den Nacken und Kopf massiert bekommt, sind mit Abstand das beste am Yoga. Die Anstrengung davor, die vielen Übungen mit lustigen Namen wie »Hund« »dynamische Katze« »Kniebeuge Krokodil« »Krieger« und »sterbendes Kind« (oder so ähnlich) sind für mich eher lehrreich als entspannend. Lehrreich insofern, dass ich a) wirklich arg ungelenk bin, b) die zunächst rebellierenden Fuß-, Hand- und Kniegelenke strapazierfähiger sind als angenommen und c) das Ganze durchaus als Sport bezeichnet werden muss. Ja ich komme ins Schwitzen und meine Muskulatur zittert ordentlich nach der ein oder anderen Übung…

Jelenas Übungen für fortgeschritten Yoga-Freunde sind allerdings jenseits von Gut und Böse. Neben Elastizität und Konzentration braucht es hier vor allem Kraft und Willen. Mir reicht es hingegen, auf dem Bauch zu liegen und “die Kobra” zu machen.

Unterm Strich muss ich mir aber schon nach dieser ersten Stunde eingestehen, dass so eine kleine Yoga Session durchaus geeignet ist, aktiv in den Tag zu starten. Doch jetzt heißt endlich: Schnell duschen, frühstücken und… ab nach Zadar und rauf aufs Boot. Es geht aufs Meer zum Segeln. Ohne Mist, das habe ich mir auch wirklich verdient! Endlich wieder mein Ding!

Sonnengruß aus Kroatien
Sonnengruß aus Kroatien
Sonnengruß aus Kroatien
Sonnengruß aus Kroatien

Yoga ist so schön…

… im Vergleich zum Crossfit. Bis jetzt dachte ich, dass meine Beinmuskulatur vom Badminton und Radfahren eigentlich recht ausgeprägt ist – von wegen! Ich eiere durch die Gegend als hätte ich eine Flasche Sliwowitz intus. Vorhin wäre ich fast die Treppe hinunter gesegelt, als meine Oberschenkel im Reflex dicht machten. Der Grund für diesen Muskelkater meines Lebens: Jelenas morgendliche Crossfit Trainingseinheit am Strand. Wer minutenlang Ausfallschritte, Burpees und Sumo Squads gemacht hat, weiß warum die gute alte Kniebeuge als Königsübung des Krafttrainings bezeichnet wird. Weiter ging es mit Sprints, High Knees, Push Ups und anderen puls- und schweißtreibenden Folterübungen, die für angehende US Marines geeignet sind – für zart besaitete Grafikdesigner und Schreibtischtäter wie mich… nicht. Die ganze Truppe der Yoga Friends hat geächzt, wir haben gestöhnt, wir haben gepumpt… und anschließend das Frühstück extrem genossen.

Und wie lautet nun mein Fazit?

Die (Schaden-)Freude war groß, als ich im Freundeskreis von dem geplanten Selbstversuch in Kroatien berichtete. Doch wir alle wissen: Wer zuletzt lacht, lacht am besten! Ich bin es, der die Sonne bei frühmorgendlichen Fitnesseinheiten an der Adria begrüßt hat, während ihr euch übernächtigt, gestresst und schlecht gelaunt im kalten Berlin ins Office gequält habt.

Wenn ihr also mal eine intensive Trainingseinheit z.B. als Vorbereitung für den nächsten Surftrip oder Skiurlaub sucht, ihr Rücken- und Nackenschmerzen von zu vielen Stunden am Schreibtisch entgegen wirken, im Urlaub nachhaltig etwas für Körper und Geist tun oder einfach mal was Neues ausprobieren wollt, dann kann ich euch “Yoga meets Crosstrainig” mit Yoga Travel & Friends nur empfehlen.

Wer hätte gedacht, dass ich mich einmal so für Yoga aussprechen würde. Die Muttis mit den Kinderwägen nerven trotzdem… In diesem Sinne: Namaste!

Sonnengruß aus Kroatien

Wir bedanken uns bei Yoga Travel & Friends für die tolle Zeit in Kroatien im Falkensteiner Club Borik und die Einblicke in die Welt des Yogas & Crosstrainings. Der Artikel ist Teil einer Kooperation, spiegelt jedoch uneingeschränkt die Meinung der Autoren wieder.
Mehr Informationen: www.yogatravel-friends.de

Unser besonderer Dank gilt Jelena für Ihre Geduld mit uns. Wer auch mal mit ihr gemeinsam trainieren möchte: www.jelenalieberberg.com

Rasmus, altes Rübenschwein

… schenk uns Wind und Sonnenschein! „Henne, Du hast doch auch ’nen Segelschein. Genau wie Bernd, Eckhard und ich…“ leitete mein Freund Carsten das Gespräch ein. „Ich bin zuletzt immer bei Freunden mitgesegelt. Lass mal selber ein Boot klar machen und die eigenen Skills ausbauen…“ (mehr …)

„Klar, lass machen“ sagte ich, wusste zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht, dass wir keine kleine Jolle, sondern eine 11 Meter Yacht chartern würden. Es wurden noch zwei weitere Freunde von der Idee überzeugt, ein gemeinsamer Termin festgezurrt und zwei Monate später standen sechs kichernde Jungs in Holland im Supermarkt, um die „letzten wichtigen Besorgungen“ zu machen. Beim Blick in den Einkaufswagen war klar – das wird eine richtig schöne Herrenrunde: Kekse, Chips und Dosenbier – alles, was ein Seemann braucht.

Es war bereits früh am Abend, als wir in Lemmer eintrafen, ein kleines malerisches Örtchen am Ijsselmeer, knapp 2,5 Stunden vom Ruhrgebiet entfernt. Lemmer ist Heimathafen von Schiffen aller Gattung und Größenordnung: Plattboote, Motorboote, Jollenkreuzer, Optimisten… und auch der „Cassiopaia“ – unserer Yacht!

Rasmus, altes Rübenschwein
Rasmus, altes Rübenschwein
Rasmus, altes Rübenschwein

Nach herzlichem Handshake führte uns Vercharterer Helge zum Steg: “Jungs, das ist eure Yacht! Ich zeig euch noch schnell, wie unter Deck alles funktioniert. Morgen früh gibt es dann die technische Einweisung. Macht ganz entspannt, kommt in aller Ruhe an, wir haben den Grill schon angeworfen. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr euch gerne zu uns gesellen. Bier habt ihr ja genug, wie ich sehe. Hier ist der Kühlschrank, der sollte auch schon kalt sein.” Unsere Männerherzen grinsten!

Die Cassiopaia war nicht nur groß, sie war riesig! Aber wir hatten ja den ganzen Abend Zeit, uns an das neue Spielzeug zu gewöhnen, alles unter die Lupe zu nehmen und den ersten Schreck zu verdauen. Nach einer zu kurzen, schwankenden Nacht sah die Yacht am nächsten Morgen auch schon gar nicht mehr ganz sooo respekteinflößend aus. Wir bekamen noch unsere ordentliche Bootseinweisung und dann hieß es Schwimmwesten angelegt, “Leinen Los” – und schon schipperte unsere abentuerlustige und nach wie vor kichernde Männerrunde hinaus aus dem Hafen, hinaus auf das Meer, hinaus in die Freiheit.

Rasmus in Euphorie

Bevor es wirklich los ging, musste Rasmus, der Schutzheilige der Seefahrer, mit einem Schlückchen Klaren um ordentlich Wind und ausreichend Sonnenschein gebeten werden. Und Rasmus schien von unserem Tropfen über Bord durchaus angetan. Sonnenschein und drei Windstärken, besser konnten die Bedingungen kaum sein (zumindest für uns Segel-Rookies). Das schöne am Segeln ist, dass man das Gefühl hat, wirklich aktiv zu sein, obwohl man sich eigentlich entspannt zurücklehnen, Bier trinken und das Leben genießen kann – vorausgesetzt die Segel sind einmal ordentlich gesetzt und der Kurs ist definiert. Es gibt immer wieder etwas zu gucken, man freut sich über Schräglage, macht Witze, hört gute Musik… und trinkt noch ein Bierchen.
Wobei… kein Männertrip ohne Challenge: Wir feierten uns bei jedem Schiff (Größe und Segelfläche war völlig egal), an dem wir uns messen konnten und dessen Besatzung wir fröhlich “schnuppert an unserem Kielwasser” zurufen konnten.

Rasmus, altes Rübenschwein

Selbst die abendliche Flaute konnte uns den Spaß nicht verderben. Wir holten die Segel ein, gingen schwimmen und schipperten gemütlich unter Motor gen Enkhuizen. Gibt es etwas besseres als Frietjes, Frikandel Special, Bami und Vleeskroket? Für uns ausgehungerte Seefahrer mit Sicherheit nicht. Gut gestärkt feierten wir den ersten Tag unter Segeln zunächst auf dem Boot, um dann zu späterer Stunde weiter ins Enkhuizener Kneipenviertel zu ziehen.

 

Rasmus, alte Rübensau…

…man, was waren wir gestern blau! Oder wie sagt man so schön: Was in Enkhuizen passiert, bleibt in Enkhuizen! Wir hatten an dem Abend noch jede Menge Spaß und machten trotzdem Sonntag morgens um 10:00 Uhr die Leinen los – für Carstens Geschmack eindeutig zu früh. Die Bedingungen waren sogar noch besser als am Vortag: Etwas mehr Wind, weiterhin Sonnenschein – kurz, alles chic. Was soll ich sagen, ein Wochenende mit Freunden ist immer großartig. Danke Jungs, für diesen wunderbaren Trip.

Rasmus, altes Rübenschwein
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