Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Ob es hier wohl auch Bären gibt, frage ich arglos, als wir nach dem Besuch am Sylvensteinspeicher durch die nahen Wälder spazieren. Mikkel schaut mich mit großen Augen an, Henryk winkt ab. Zum Glück haben wir nicht gegoogelt… (mehr …)

Es ist mild, knapp 14 Grad im Tal. Zu mild für diese Jahreszeit. Im bayerischen Voralpenland, nur rund eine Autostunde entfernt von München, hat es Februar und März meist gut Schnee am Berg. Eigentlich. In diesem Jahr ist es hier – wie in so vielen Regionen der Alpen – frühlingshafter als sonst. Aber auch das hat durchaus seinen Reiz. Die wilde Flusslandschaft der Isar sprudelt und plätschert durchs Tal, weitläufige Waldlandschaften laden zu ausgedehnten Entdeckungen ein, und die Pisten des Skigebiets Brauneck, dem „Hausberg von München“, sind nach wie vor geöffnet, so dass der ein oder anderen Abfahrt nichts im Wege steht.

Vor uns liegt ein langes Wochenende in Lenggries, zwischen Wintersport und Frühlingserwachen… und auf den Spuren der Wildnis.

Tiefe Schluchten & wilde Wasser
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

An der Isar kommt man in Lenggries nicht vorbei. Sie zieht sich in einem breiten Band am Ortsrand vorbei, plätschert mal ganz leise, rauscht mal wild und rau. Ihr türkises Waser hat eine magische, türkise Farbe. Entlang der Ufer erstrecken sich weite Felder von weißem Kiesel, die über die Jahre rund geschliffen wurden. Mikkel liebt es, Steine zu versenken. Erwartungsvoll lauscht er dem lauten „Plopp“, wenn ein Kiesel in hoher Flugbahn auf der Wasseroberfläche einschlägt. Stundenlang kann er das machen. Und Henryk? Der findet es mindestens genauso spannend, einen Stein nach dem anderen über die Wasseroberfläche springen zu lassen.

Kaum sind wir in Lenggries angekommen und haben unser Lager in einen urigen kleinen Holz-Chalet auf dem Lenggrieser Bergcampingplatz bezogen, stehen wir auch schon an der Isar und werden eins mit der Natur. So schnell geht Ankommen und Runterkommen hier. Ich genieße die wärmenden Sonnenstrahlen im Gesicht, lausche dem meditativen Rauschen des Flusses und spaziere gemütlich hinter „meinen Jungs“ her, die auf der Suche nach den besten Steinen vorauspreschen.

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Wer dem Verlauf des Flusses weiter folgt – im Sommer geht das zum Beispiel ganz ausgezeichnet mit dem Radl auf rund 300 Kilometer entlang des Isarwegs – der kommt zwangläufig am Sylvensteinsee vorbei. Wir nehmen das Auto und sind in gut 15 Minuten am Wasserspeicher, von dort aus laufen wir noch etwas weiter in Richtung Walchenklamm. Und wieder, Wasser überall. Unterhalb des schmalen Wanderwegs zieht sich eine tiefe Wasserader durch das unwegsame Gelände. Scheint es an einer Stelle noch wie ein ruhiger Tümpel, ist der Fluss nur wenige Meter weiter wieder ein reißender Strom, der sich über steile Felsen in die Tiefe stürzt.

Sicherlich eine perfekte Umgebung für alle, die Action lieben und sich beim Canyoning in die Schlucht wagen wollen. Nicht aber jetzt, so früh im Jahr. Wir sind an diesem Nachmittag beinahe allein im Wald. In der Ferne hören wir die Sägen der Forstarbeiter, die das Gebiet vorbereiten auf den beginnende Wandersaison. Gemächlich folgen wir dem Weg entlang der Klamm, bis sich das Gelände wieder öffnet und wir erneut an einem Kiesstrand stehen. Das Ufer ist unwegsam, das Dickicht dicht und undurchdringlich. Hier sagen sich sicherlich auch Fuchs und Hase gute Nacht. Oder aber… Bären? Ich frage mich, ob es die hier wohl gibt. Oder Wölfe?

Da stehen wir also, ein Jungtierchen, ein bäriger Papa und eine aufmerksame Wolfsmama, bereit ihre Familie gegen die Wildnis zu verteidigen. Wir müssen lachen, schütteln die tierischen Gedanken an die Wildnis um uns herum ab und lassen lieber kleine improvisierte Holz-Schiffchen den Strom hinab gleiten. Schön hier, in Lenggries. Wunderschön ruhig und einsam.

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Später in unserem Holz-Häuschen auf dem Campingplatz google ich die Sache mit den Wölfen und Bären dann doch noch mal – und tatsächlich, ganz selten verirrt sich auch mal ein Bär in die Region. Die Wahrscheinlichkeit, dem Wildtier zu begegnen, ist allerdings extrem gering. Auch Wölfe leben im Voralpenland. Die zieht es allerdings dann doch eher auf die Almen und zu den Weidetieren – nicht unbedingt zur Freude der Almbauern…

Hier und jetzt gibt es aber erst einmal nur noch einen kleinen Mini-Wolf, der sich mit Vorliebe in seine gemütliche Bett-Höhle zurückzieht und sich in Lenggries schon pudelwohl fühlt.

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Die größte Hüttendichte in den Alpen
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Nachdem wir das Tal und die wild-schöne Umgebung von Lenggries erkundet haben, zieht es uns nun doch auch einmal hoch hinaus – auf das Brauneck, um genau zu sein. Im Winter finden hier auf rund 34 Pistenkilometern sowohl Familien als auch sportlich ambitioniertere Abfahrer ihren Spaß. Auch Skitourengeher kommen ausreichend auf ihre Kosten (wir sehen überraschend viele in diesen Tagen). Im Sommer ist es ein Paradies für Wanderer. Egal zu welcher Jahreszeit man auf dem Brauneck unterwegs ist, eine Sache fällt auf: Die unglaubliche Dichte an urigen Hütten und Berggasthöfen, die mit einer zünftigen Brotzeit locken. Hier kann man es tatsächlich sehr gut aushalten, selbst wenn das Wetter einmal nicht so mitspielt oder die Beine schwer geworden sind und der Sinn nach Erholung steht. Kleiner Tipp: In der Florihütte gibt es gleich fünf Sorten hausgemachter Kaiserschmarrn, die allesamt ausgezeichnet sein sollen.

Wem das nicht reicht, auch abends haben die Hütten teilweise geöffnet. Wir haben uns zum Beispiel der geführten Laternenwanderung zur Reiseralm angeschlossen. Der rund einstündige Aufstieg führt einen gut befestig Forstweg durch den Wald hinauf zur Hütte. Die Gruppe wartet in regelmäßigen Abständen auf die „gemütlichsten“ innerhalb der Gruppe. Kurz vorm Ziel kann man mit etwas Glück noch Hirsche am Wildgehege antreffen. An der Terrasse der Reiseralm angekommen wird man mit einem wunderbaren Blick auf das beleuchtete Lenggries (und kühlen Drinks) belohnt.

Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, auch die Qualität der Pisten in diesen Tagen noch einmal auszutesten. Hier oben hat man einen fantastischen Ausblick und es erklärt sich warum die Region das „Tor zum Karwendel“ genannt wird. Am frühen Nachmittag ist dann aber auch gut mit Skifahren, die milden Temperaturen tun ihr Übriges, so dass dem Einkehrschwung auf die Hütten nichts mehr im Wege steht. Den Nachmittag lassen wir ganz entspannt am Berg ausklingen.

 

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Eine kurze, aber intensive Auszeit im Voralpenland liegt hinter uns. Trotz, oder vielleicht sogar eher gerade wegen der eher milden Temperaturen, konnten wir in drei Tagen sehr verschiedene Facetten dieses landschaftlichen Juwels kennenlernen. Wir verstehen in jedem Fall, warum die Münchner ihren „Hausberg“ und die Region rund um Lenggries schätzen. Und natürlich auch, warum Fuchs, Hase, Bär und Wolf sich hier so gerne gute Nacht sagen!

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Hinweis: Wir bedanken uns beim Tourismusverband Lenggries für die Einladung zu einer individuellen Recherchereise in der Region. Dieser Artikel basiert auf einer Kooperation, spiegelt aber uneingeschränkt die Eindrücke der Autoren wider.

Mehr Informationen zu Lenggries findet ihr hier.

 

Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut

„Abenteuer in Deutschland“ oder mit etwas Glück auch „Unterwegs in den Anrainerstaaten“… So oder ähnlich werden die meisten von uns ihren nächsten Urlaub betiteln. Denn es gibt einfach Zeiten, die sind anders als alles, was wir uns bisher vorstellen konnten. In einer eben solchen leben – und reisen – wir aktuell.
Aber ist das so schlimm? (mehr …)

Das Abenteuer Deutschland steckt voller (fantastischer) Überraschungen, finden zumindest Nadine & Malcolm in ihrem zweiten Gastbeitrag über ihren Stopp in den Ammergauer Alpen.

Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut

„Atme ein… Atme aus… Lasse den Gedanken freien lauf und halte sie nicht auf (Habe ich die Schuhe sauber gemacht?), wenn sie umherwandern (Wo habe ich eigentlich die Notizen abgespeichert?). Halte die Augen geschlossen (Die Mail an den Müller muss ich nachher auch noch rausschicken... Wann war der Hund eigentlich das letzte Mal draußen?) und spüre deine (Jetzt habe ich Hunger) Aura (AURA?! Ok, ich bin raus!)…“

Auf dem Rückweg aus den Dolomiten machen wir einen weiteren Stopp im Naturpark Ammergauer Alpen und quartieren uns für ein paar Tage  im Biohotel Seinz ein. Ich habe mir eine Meditationsapp heruntergeladen, nachdem wir im Eingang Poster sahen, die auf Meditations- und Achtsamkeitskurse hinwiesen. Es gibt zwar einen W-Lan Zugang, allerdings nur gegen beharrliches Nachfragen und viel Überzeugungsarbeit. Da der Handyempfang super ist, versuche ich es also gar nicht erst und genieße die Strahlen des Smartphones, das ich mir auf die Stirn gelegt habe. Ein weiterer missglückter Meditationsversuch in einer Reihe unzähliger Meditationsversuche geht zu Ende und ich lösche die App wieder. Ich habe es immerhin versucht.

Ausschalten, um abzuschalten

Ich werfe das Handy auf den Schreibtisch und beschließe mit der Familie eine Runde zu drehen. Wir verlassen mit unserer Tochter das Zimmer und gehen um das Hotel herum, um einen Ausblick zu genießen, die in jede Meditationsapp gehört: Die Hügel ziehen sich gleichmäßig über den Horizont, das Dorf fügt sich so perfekt in die Kulisse, als wäre ein riesiger Pappaufsteller hingestellt worden und die Luft ist unglaublich frisch.

Am Abend werden wir von Christian, dem Besitzer des Hotels, dazu eingeladen den Sonnenuntergang auf der Wiese hinter dem Hotel zu genießen, während er uns köstlich bekocht. Er erzählt von Energiesteinen, Energieflüssen und Dingen von denen ich nie gehört habe und an die ich nicht so begeistert glauben kann, wie er. Es ist aber vollkommen egal, weil die Aussicht, die Luft und das Licht ausreichen und ich keine weitere Erklärung für meine Entspannung suchen muss, als das was ich sehen und auf der Haut fühlen kann.

Neben einer herrlichen Aussicht und frischer Luft, trägt auch das gute Essen dazu bei, dass wir in kürzester Zeit tiefenentspannt sind. Besonders im Gedächtnis bleibt der Pizza Abend, bei dem die Gäste ihre Pizza selber belegen und im Ofen zubereiten können. Überhaupt hat die Herzlichkeit und familiäre Atmosphäre in dem veganen Biohotel einen maximal hohen Stellenwert. Ein wirklich besonderer Ort…

Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut

Ein Ranger, viele Besucher und noch mehr Daten

Am nächsten Tag nimmt uns Ranger Dominik mit auf eine Führung durch den Naturpark. Gemeinsam nehmen wir die Hörnle-Bahn auf den Zeitberg. Die Bahn ist seit 1954 in Betrieb und ist deswegen so besonders, weil sie auch für Ältere und Gehbehinderte geeignet ist: Sobald man nach einer 20-Minuten Fahrt auf den Gipfel gelangt, klappen sich die Sitze zur Seite und man kann problemlos aussteigen. Das gilt auch für Eltern, die ihre Kinder in einer Kraxe auf den Sitz neben sich stellen: Ein Handgriff, ein Schritt nach vorn und die umgeklappten Sitze ziehen an einem vorbei. Das kurz zuvor eingeschlafene Kind wacht nicht einmal auf und verpasst damit die wunderschöne herbstliche Aussicht über Bad Kohlgrub bis hin zu den Alpen.

Der 227 km² große Naturpark selbst ist noch relativ jung – er existiert erst seit dem Sommer 2017. Seit November 2018 wird er von drei Rangern betreut, die nicht nur den Park schützen und überwachen, sondern vor allen Dingen nachhaltige Aufklärung leisten. So werden unter anderem große und kleine Gäste durch den Park geführt und die Vielfältigkeit der Natur live vor Ort vorgeführt.

Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut
Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut
Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut
Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut

Eine kleine Leidenschaft, die ich berufsbedingt entwickelt habe, sind Daten. Ich sammle zum Beispiel beim Wandern meine eigenen Daten in Form von zurückgelegten Kilometern, Pulsrate, Höhenmeter, Schritte, verbrauchte Kalorien und zu mir genommene Snacks. So sehr ich das Leben in der freien Natur genieße, ich gehe nicht ohne elektrisches Equipment aus dem Haus und nehme mir immer ein bisschen Zeit, meine Daten auszuwerten und zu optimieren. Entsprechend groß war also meine Freude, als Ranger Dominik uns erklärte, dass sein Job ebenfalls zu einem großen Teil aus digitalen Datenmessungen bestehe. Die Ranger sammeln digitale Informationen, um ihre Arbeit effizienter zu gestalten: Anhand von Infrarotzählern werden beispielsweise Besucherströme gemessen und darüber das Aufkommen auf den einzelnen Wanderwegen ermittelt. Von diesen Ergbenissen widerum kann dann abgeleitet werden, welche Wanderwege besonders beliebt sind. Diese werden dann über Hinweise und Info-Tafeln intensiver bespielt, als weniger besuchte Wanderwege.

Man merkt Dominik die Leidenschaft für seinen Job bei jedem Wort, das er erzählt, an. Ein Job, der vor allem daraus besteht, die Natur zu schützen und die Menschen aufzuklären.

Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut

Plaudernd wandern wir gemeinsam vom Zeitberg zum Stierkopf, einem Gipfel auf 1.535 Metern Höhe. Die knapp 2,5 Kilometer von der Hörnle-Bahn bis zu unserem Ziel kann man wohl mit gutem Gewissen als extrem familienfreundlich bezeichnen. Es gibt nur wenige starke Steigungen und kaum Möglichkeiten sich zu verirren (auch mal schön). Selbst als Eltern eines damals 1,5-Jährigen, quirligen Kindes können wir die Aussicht genießen, da das Kind frei herumlaufen kann, ohne dass wir Angst haben müssen, dass es irgendwo herunterfällt oder verloren geht. Entspannung ist auch hier vorprogrammiert und während Dominik weiter von der Vielfältigkeit seiner Arbeit als Ranger erzählt, gehen wir versonnen zurück zur Bahn.

Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut
Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut

Der mit Abstand körperlich entspannteste Urlaub unseres Lebens geht nach wenigen Tagen zu Ende und während unsere Tochter vergnügt über eine Wiese läuft und sich über Käfer und Ameisen freut, saugen wir noch einmal die Luft und Aussicht hinter dem Hotel ein. Unsere Shakren sind kernsaniert und die Auren strahlen wie neu.

Es war der letzte Urlaub vor der Corona Krise und wenn wir heute die Zeit zurückdrehen könnten, würden wir uns sicherlich noch einmal dafür entschieden den Kopf mit frischer Luft, tollem Essen und lieben Menschen in einem kleinen Ort freipusten zu lassen, in dem die Zeit stehen bleibt und die Sorgen auch bis morgen warten können.

Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut

Wir bedanken uns beim Toursimusverband Ammergauer Alpen für die Einladung. Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation, spiegelt jedoch uneingeschränkt die freie Meinung des Autoren wieder. Mehr Informationen unter: www.ammergauer-alpen.de

Stopover in der Werdenfelserei

Rein in den Wagen, ab auf die Autobahn und dann fahren, fahren, fahren… In weniger als acht Stunden von Berlin bis zum Brenner – oder zurück. Das war einmal! Dank Sohnemann reisen wir inzwischen mit Pausen. Vielen Pausen. Manchmal gewollt, häufig ungewollt. (mehr …)

Auf unserer letzten Rückreise aus Südtirol haben wir uns gleich mal ein echtes „Rosinchen“ für einen Zwischenhalt rausgepickt. Wenn wir schon einen Stopover einplanen, dann bitte auch einen wirklich entspannten. Abfahrt: Garmisch-Partenkirchen. Dauer des Aufenthalts: entspannte 48 Stunden. Unsere „Raststätte“: das zauberhafte Boutique- und Naturhotel Werdenfelserei.

Check In in „Phantasien“

Auf halber Strecke zwischen München und Innsbruck setzen wir den Blinker. Nächster Stopp Garmisch. Und dieses Mal halten wir nicht bloß für eine Leberkässemmel in der nahen Metzgerei, sondern wir fahren mitten hinein ins bayerische Alpenidyll. Biergärten mit blau-weißen Fahnen, an jeder Ecke Shops für Funktionskleidung, Busse mit Touristen aus Fernost. Und über allem thront Deutschlands höchster Berge: die Zugspitze.

Hier irgendwo soll es versteckt sein, unser Hotel für die kommenden zwei Tage. Wir finden es schließlich am anderen Ende des Kurparks, dem Michael Ende Park. Und wie in der Zauberwelt der „Unendlichen Geschichte“ gleicht auch die Werdenfelserei einem Elfenbeinturm – allerdings aus Holz, nicht aus Elfenbein. Zentral gelegen mitten im Stadtkern und doch vollkommen eingebettet in die Stille der Natur ist die Werdenfelserei eine kleine versteckte Insel der Glückseligkeit. Wir betreten das Haus durch den Hintereingang über eine kleine Brücke, die direkt in den Park führt. Neben uns plätschert ein Mühlrad, Schilder weisen zum Kneipp-Pfad, eine Ente quakt friedlich vor sich hin. Eben noch im Rückreiseverkehr gefangen schalten wir innerlich schon wieder zurück in den Urlaubsmodus. Danke, Mikkel, dass du uns diese Pause „aufzwingst“.

Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei

Und Mikkel legt noch einen drauf. Am Abend schlummert er in wenigen Minuten friedlich in seinem Kinderbettchen ein. Wir schnappen uns das Babyphone und machen uns auf den Weg ins Erdgeschoss zum Wurzelwerk. Im hauseigenen Restaurant werden wir mit neu interpretierten, bayerisch angelehnten Schmankerln verwöhnt. Drei entspannte Gänge und ein gutes Glas Wein später und Junior schläft und schläft und schläft. Nach dem Essen schleichen wir ins Zimmer und setzen uns noch eine Weile auf den Balkon (der eher eine Terrasse ist) und während wir den Klängen eines Klassikkonzerts im Kurhaus nebenan lauschen, lassen wir den lauen Sommerabend ausklingen. Was für eine „Durchreise“!

Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei

Am Berg der Berge

Garmisch ohne Wandern geht irgendwie nicht. Also machen wir uns am nächsten Morgen nach einem üppigen Frühstück zusammen mit Mikkel auf den Weg in Richtung Alpenrand. Die Partnachklamm liegt gleich vor den Toren der Stadt und ist ein echtes Naturdenkmal. Durch die schnelle Erreichbarkeit und den leichten Zustieg ist sie allerdings alles andere als ein Geheimtipp – neben uns strömen hunderte Besucher aus aller Welt in die rund 700 Meter lange Schlucht. Aber nur weil etwas nicht uns allein gehört an diesem Morgen, ist der tosende, türkisblaue Wasserstrom unter uns nicht weniger beeindruckend und sind die steilen Felswände rechts und links nicht weniger spektakulär. Also auf und hinein ins kühle Nass…

Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei

Übrigens, wen es doch eher hinaufzieht auf die Zugspitze, für den haben wir in diesem Artikel noch ein paar Anregungen

Im Himmel über Garmisch

Bevor wir nach einer weiteren Nacht in unseren herrlich gemütlichen Betten die Werdenfelserei schon wieder verlassen müssen – wir erinnern uns, es war ja „nur“ ein Stopover – ziehe ich noch ein paar Bahnen im Pool mit Panoramablick über Garmisch. Der Wellnessbereich der Werdenfelserei erstreckt sich über zwei Etagen. Sauna, Spa, Ruhebereiche… zwei Tage sind schlichtweg zu kurz, um alles auszutesten. Aber für eine kühle Erfrischung an diesem Morgen reicht es allemal. Tief atme ich die klare Luft ein, das Wasser plätschert leise um mich herum, die Zugspitze erhebt sich im ersten Sonnenlicht am Horizont. Ich bin ganz allein – und genieße es: Was für ein Ausblick, was für ein Zwischenstopp.

Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei
Stopover in der Werdenfelserei

Als wir später den Blinker setzen und wieder zurück auf die Autobahn nach Norden lenken ist eines ganz Gewiss: In Zukunft reisen wir nur noch langsam und mit viel Zeit für Pausen wie diese. Dieses Reisen als Familie gefällt uns immer besser! Wir sind gespannt, was da noch kommt…

Stopover in der Werdenfelserei

Wir bedanken uns beim Boutique- und Naturhotel Werdenfelserei für die Einladung zu diesem Zwischenstopp. Der Artikel beruht auf einer Kooperation, spiegelt jedoch uneingeschränkt die Meinung der Autoren wieder.
Mehr Informationen zum Hotel gibt es hier: www.werdenfelserei.de

So ein Tag am Tegernsee…

Ein altes Sprichwort sagt „ein Tag am See heilt die Seele“. Nun würde ich nicht gerade behaupten, dass Henryks oder meine Seele zuletzt einen immensen Schaden erlitten hat, der nach Heilung schreit (mehr …)

Wann immer es das Berliner Wetter und unsere persönliche Reiseplanung zulassen, radeln wir sonntagsnachmittags aus der Stadt hinaus nach Köpenick zu einem kleinen Motorboot-Verleiher unseres Vertrauens und tuckern dann für ein paar Stunden über die Kanäle der Müggelspree. Eine super Möglichkeit, um den Alltag hinter sich zu lassen.

Der Müggelsee (und übrigens auch der Wannsee und die unendlich vielen weiteren Gewässer rund um Berlin, die man zum Beispiel auch ausgezeichnet mit dem Floß unsicher machen kann) hat allerdings einen großen Makel: Es fehlen die Berge drum herum! Denn zu unserem persönlichen Glück braucht es beides: Wasser UND Berge! Zum Glück gibt es aber in anderen Landesteilen Orte, die genau diese beiden Kriterien erfüllen – die meisten davon liegen, wie könnte es anders sein, in Bayern am Fuße der Alpen. Also nichts wie los…

So machten wir uns zuletzt also auf den Weg zu einem beschaulichen Ort rund 50 Kilometer südlich von München: Auf zum Tegernsee! Er gilt als einer der saubersten Seen des Landes – und als einer der schönsten. Umgeben von den Ausläufern des Alpenvorlands erstreckt er sich tief hinein in ein Tal. An den Wochenenden in den Sommermonaten zieht es die Bayern und auch viele Besucher von auswärts in Scharen an die Ufer, um dort zu flanieren, um gut zu essen und auch um die umliegenden Wanderwege zu erkunden. Und genau das wollen wir auch!

So ein Tag am Tegernsee…

Zum Einstieg ein Aufstieg

Als wir Anfang Mai unser Debut am Tegernsee geben, präsentiert sich dieser uns erst einmal nur zaghaft. Tief hängt der Nebel am frühen Morgen über dem Wasser. Eine schöne, einsame Stille liegt über der Szenerie. Wir haben uns für diesen ersten Tag am Tegernsee vorgenommen, ein Stück auf dem Panorama-Rundweg zu wandern. Um zu dessen Einstieg auf der gegenüberliegenden Seeseite zu gelangen, wollen wir eine alte Tradition nutzen. Am so genannten Malerwinkel (einer Ecke mit besonders idyllischem Blick auf den See) bietet der Überführer – eigentlich – seine Dienste an und rudert Besucher für einen kleinen Obolus bei Bedarf von Ufer zu Ufer. So weit, so gut. Der Überführer scheint an diesem Morgen jedoch länger schlafen zu wollen! Wir läuten und läuten – doch niemand kommt. Zum Glück sind andere Bewohner der Tegernsee-Region weniger scheu. Auf unsere Nachfrage hin, erklärt sich glücklicherweise der Besitzer vom Bootsverleih Malerwinkel sofort bereit, uns mit einem seiner kleinen Elektroboote über den „großen Teich“ zu fahren. Und wir können endlich unsere Erkundungstour starten…

So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…

Die Panoramawanderung von der Point nach Gmund ist in jedem Fall ein super Einstieg, um nicht nur immer wieder das wunderbare Seepanorama zu genießen, sondern vor allem auch die schöne Natur der Tegernseer Voralpen rund um das Tal. Sanft schlängeln sich die Wege durch dichte Wälder langsam in die Höhe, wir passieren immer wieder kleine Almen und Gasthöfe. Es duftet nach Bärlauch und frischem Gras.

So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…

Nach rund 3 Stunden steht uns der Sinn nach einer Einkehr – wir steigen wieder hinab ins Tal in Richtung Seepromenade und stranden im großen Biergarten des berühmten Herzoglichen Braustübl bei Weißwurst (ja, auch nach 11 Uhr), Bretzeln und Obatzter.

So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…

Kein See ohne Seegang

Am Nachmittag geht es dann endlich wieder hinaus aufs Wasser. An der lässigen Marina Tegernsee chartern wir uns eines der schnicken Elektroboote, mit denen wir bereits am Morgen ein erstes kurzes Vergnügen hatten. Zugegeben, auch hier kann der heimische Müggelsee nicht ganz mithalten. Statt mit dem tuckernden Zweitakter aus Kunststoff gleiten wir mit einem hübschen Holzboot leise und sanft über die Wellen. Die Sonne lacht und wieder einmal müssen wir feststellen, dass die hohe Lebensqualität in Bayern nicht von der Hand zu weisen ist!

So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…

Das ist doch der Gipfel!

Nachdem wir den Abend bei einem ausgezeichneten Essen in den Kirchner Stubn haben ausklingen lassen und selig schlummernd (ja, der Seele geht es gut am See) in unserem Hotel in die Federn gesunken sind, strahlt am nächsten Morgen erneut die Sonne vom Himmel. Keine Chance für Nebel heute. Doch bald schon heißt es für uns wieder Abschied nehmen vom Tegernsee – aber nicht ohne das Panorama über das Tal noch ein letztes Mal in vollen Zügen zu genießen. Wir besteigen die Wallberg-Gondel und fahren hinauf in Richtung Gipfel. Vom Hochplateau aus führen hunderte Wanderwege in alle Richtungen, sogar bis zum Schliersee im Nachbartal. Uns zieht es jedoch weiter nach oben, also machen wir uns an den kurzen Aufstieg zum Gipfelkreuz des Walbbergs. Und dann erstreckt er sich wieder vor unseren Füßen: Der blaue Riese Tegernsee.

So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…

Auf dem Weg zurück nach Berlin halten wir fest: Schön war’s am Tegernsee. Eine bunte Mischung aus aktivem Erleben und absoluter Entspannung. Genuss trifft (kleine) Abenteuer. Man kann sie nicht leugnen, die altehrwürdige bayerische Tradition in den Gassen der kleinen Orte entlang des Sees – und gleichzeitig spüren wir den Willen der jungen Generation, Neues zu gestalten. Aber noch viel wichtiger… Ob Müggel- oder Tegernsee – fest steht in jedem Fall: So ein Tag am Wasser tut der Seele gut!

So ein Tag am Tegernsee…

Hinweis: Dieser Bericht resultiert aus einer Einladung durch den Tegernseer Tourismusverband. Er spiegelt jedoch uneingeschränkt die Eindrücke und freie Meinung der Autoren wieder. Mehr Informationen zum Tegernsee: www.tegernsee.com

Kaffeeklatsch mit Königsblick

Im vergangenen Spätsommer hatte es Henryk und mich schon einmal ins verträumte Bayern verschlagen, genauer gesagt in den Chiemgau. Damals gefiel uns das Rundum-Sorglos Paket im bayerischen Voralpenland ausgesprochen gut, so dass wir mit dem festen Vorsatz abreisten, noch einmal hierher zurückzukehren. (mehr …)

Diesen Plan habe ich nun in die Tat umgesetzt – allerdings ohne Henryk. Dafür aber mit meiner Mama! Anders als beim ersten Besuch war dieses mal das beschauliche Städtchen Ruhpolding der Ausgangspunkt für Wanderungen und Entdeckungen. Ein ganzes Wochenende lang haben wir die Region unsicher gemacht. Die Jacobs-Frauen on Tour – zum Kaffeeklatsch in den Bayerischen Alpen.

Kaffeeklatsch mit Königsblick

Freitag – Check In and Check it out

Am späten Freitag Nachmittag erreichten wir unser Domizil für die nächsten Tage, ein gemütliches Landhotel am Ortsrand von Ruhpolding. Idyllisch versprach es vor allem Ruhe und Entspannung mit einen zauberhaften Ausblick auf die Chiemgauer Bergwelt. Wir bekamen ein Zimmer im “Biohaus”, einem Anbau, in dem nur besonders schadstoffarme Baustoffe verwendet wurden. Aha, so geht also Detox auf bayerisch! Das beste an unserem Zimmer war aber unsere eigene kleine Terrasse, auf der man sicherlich herrlich bis in den späten Abend noch sitzen und das ein oder andere Gläschen Wein genießen konnte. So stellten wir es uns zumindest vor. Da uns zur Umsetzung dieses Gedankens aber noch der Wein fehlte, machten wir uns auf zu unserer ersten “Entdeckungstour”: Knapp 20 Minuten schlenderten wir über einen gut ausgeschilderten Weg bis in Stadtzentrum von Ruhpolding und suchten dort den nächsten kleinen Tante Emma Laden auf…

Samstag Morgen – wir woll’n die Berge sehen!

Nachdem sich am Vorabend noch ein Aperol Spritz im netten Braustüberl am Marktplatz von Ruhpolding eingeschlichen hatte und auch der neu erstandene Wein nach dem Abendessen auf unserer Terrasse noch gekostet werden wollte, fiel das frühe Aufstehen am Samstag wenig überraschend etwas schwer… Es half aber nichts, das Wetter sollte sich bis Mittag noch halten, danach drohten Hitzegewitter und von denen will man nicht in den Bergen überrascht werden. Also nichts wie los zum frühen Frühstück und dann auf in Richtung Röthelmoos.

Kaffeeklatsch mit Königsblick
Kaffeeklatsch mit Königsblick

Zum Start ins Mutter-Tochter-Wochenende hatten wir uns für eine eher gemütliche sieben Kilometer lange Wanderung mit nur leichten Steigungen entschieden. Beim Spazieren über des weitläufige Hochplateau des Röthelmooses unterhalb der Hörndlwand ließ es sich endlich mal wieder gut plaudern und ganz in Ruhe Gedanken austauschen. Das ausgesprochene Ziel dieses Wochenendes war es, einfach nur Zeit miteinander zu verbringen. Da störten uns auch die Jogger und Mountainbiker nicht, die um uns herum ihren sportlichen Ehrgeiz auslebten.

Kaffeeklatsch mit Königsblick
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Nach weniger als zwei Stunden erreichten wir auch schon das Ziel, ein großes Seengebiet entlang der deutschen Alpenstraße. Ab hier wollten wir den Bus zurück in Richtung Ruhpolding nehmen. Bis dieser kam hatten wir aber noch über eine Stunde Zeit, also spazierten wir kurzerhand noch eine Weile weiter. Und weiter. Und weiter… Und quatschten die ganze Zeit – wie Mütter und Töchter das eben so machen.

Kaffeeklatsch mit Königsblick

Samstag Nachmittag – es waren zwei Königskinder…

Gewitter waren angesagt, blieben jedoch aus! Da sich die Wolken über dem Chiemgau dennoch nicht ganz in die Karten schauen ließen, fuhren wir kurzerhand einige Kilometer weiter südöstlich, immer der Sonne nach ins nicht weniger schöne Berchtesgadener Land. Dort ging es mit der historischen Gondel hoch auf den Jenner – die unvergesslichen Panik-Attacken meiner Mutter, die unter leichter Höhenangst leidet, gab es gratis dazu.

Kaffeeklatsch mit Königsblick
Kaffeeklatsch mit Königsblick
Kaffeeklatsch mit Königsblick

Auf dem Jenner gibt es ein riesiges Netz aus Wanderwegen durch den Nationalpark Berchtesgaden, urige Almen laden zum Verweilen ein, im Winter kann man dort oben auch ausgezeichnet Skifahren – vor allem aber ist es der so genannte Königsblick, der Wanderer und Touris gleichermaßen anzieht: Der “Watzmann“, Deutschlands dritthöchstes Bergmassiv, thront majestätisch in den Wolken und rund 1200 Meter unter ihm glitzert der stahlblaue Königssee. Wenn das kein Selfie wert ist! Und dann ab zu Kaiserschmarrn und Radler auf die Hütt’n!

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Sonntag – vom Radl Sepp zum Lohengrin

Wochenenden sind in der Regel zu kurz. Wochenenden mit der Mama sind es sowieso. Am frühen Sonntag machten wir uns daher auf zur letzten Entdeckungstour, einer etwa einstündigen Wanderung zur Schwarzachen Alm. Diese wird betrieben vom Radl Sepp, einem echten Ruhpoldinger Original. Das “Radl” in seinem Namen liegt darin begründet, dass der Sepp früher den örtlichen Fahrradladen betrieben hat. Inzwischen führt sein Sohn die Geschäfte und Sepp hat für sich entschieden, dass das Leben OUT OF OFFICE sowieso viel schöner ist. Deshalb betreibt er nun die kleine Alm, versorgt Wanderer mit kühlen Getränken und bayerischer Kost und genießt ansonsten die Natur und den Blick aufs “Sonntagshorn” vor seiner Tür. Gleichgesinnte findet man einfach überall!

Nach einer letzten Schorle und einem Schmunzeln zur Geschichte des letzten Ruhpoldinger “Problembären” mussten wir uns viel zu schnell wieder vom Sepp, vom Chiemgau und bald auch voneinander verabschieden. Ein letztes gemeinsames “Highlight” stand uns jedoch noch bevor. Jedes Örtchen braucht ja so einen klischeehaften Reiseführer-Top-Tipp. In Ruhpolding ist dies “ein Abstecher zur Windbeutelgräfin“. Nein, das ist keine Figur aus Alice im Wunderland, auch wenn es mit Blick an die Decke dieser durch und durch spießigen Lokalität so ausschaut. Und nein, ich mag eigentlich auch keine sahnigen Windbeutel. Aber wenn der Johann Lafer schon da war und die Katarina Witt auch einen probiert hat… ja, dann müssen auch Mutter und Tochter einen Lohengrin Windbeutel #2 (das ist die Version mit Kirschen) versuchen. Wir haben uns das Monster im Schwanengewand übrigens geteilt und trotzdem nur die Hälfte geschafft. Was man nicht alles tut für die Mama…

Kaffeeklatsch mit Königsblick
Kaffeeklatsch mit Königsblick

Kaffeeklatsch gab’s in jedem Fall ausreichend in Ruhpolding an diesem Wochenende. Aber auch viele schöne Wanderungen, gute Gespräche, viel zu lachen und nicht zuletzt lecker Wein auf der Terrasse. Gerne wieder, liebe Mama – beim nächsten Mal wandern wir zu Fuß auf den Jenner und nehmen nicht die verteufelte Gondel!

 

Vielen Dank an das Team der Reisehummel für die Einladung zum Kaffeeklatsch in den Bayerischen Alpen. Mehr Informationen unter: www.reisehummel.de

Im Frühtau zu Berge… Im Chiemgau

Nach kurzem Zwischenstopp in München – was für ein Zufall, da war ja gerade Oktoberfest – ging es für uns am vergangenen Wochenende in die Chiemgauer Bergwelt zum Wandern. Oder man könnte es auch so ausdrücken: Einmal original bayerische Tradition und eine gute Portion Muskelkater, bitte! So mog i dos. (mehr …)

Im Frühtau zu Berge… Im Chiemgau

Eine Bootsfahrt, die ist lustig

In weiser Voraussicht, was da noch so kommen könnte, begannen wir unser Aktiv-Wochenende am ersten Tag lieber etwas “mellow”, nämlich mit einer gepflegten Bootsfahrt über den wunderschönen Chiemsee. Den Prunk der Herreninsel mit dem Schloss vom alten Ludwig sparten wir uns und genossen stattdessen umso mehr den Rundgang über die Fraueninsel. Ein erster Einkehrschwung mit Radler, Weißwurst und Kaiserschmarrn sorgte dafür, dass wir uns auf unserem persönlichen Bayern-Festival gleich wohlfühlten.

Im Frühtau zu Berge… Im Chiemgau
Im Frühtau zu Berge… Im Chiemgau
Im Frühtau zu Berge… Im Chiemgau

Vom Flachland in die Berge

Aber eigentlich waren wir ja zum Wandern in den Chiemgau gekommen. Nicht umsonst hatten wir bei der Buchung unseres Gasthauses das Paket “Gipfelstürmer” gewählt – und diesem Anspruch wollten wir nun auch gerecht werden. Bei Kaiserwetter machten wir uns am frühen Morgen des zweiten Tages auf, um eine erste kurze Wanderung zu einer Alm bei Oberwössen zu unternehmen. Ein dreistündiger Probelauf, sozusagen. In der Stille des anbrechenden Tages spazierten wir munter bergauf, begleitet nur von einzelnen Kuhglocken. Hach, herrlich!

Ein Prosit auf die Brotzeitmusi

Nach dieser ersten Exkursion am Morgen führte uns der Weg noch einmal zurück ins Tal nach Unterwössen. Unsere Wirtin hatte uns nämlich berichtet, dass dieser Tag für das Dorf ein besonderer sei. Die Schafe werden Ende September von der Alm ins Tal getrieben, um die Jungböcke noch vor dem Winter zu versteigen. So, so – das wollten wir natürlich nicht verpassen…
Was für eine Gaudi! Die Herde selbst war überraschend klein, das Fest drum herum dafür umso imposanter. Eine Blaskapelle spielte extra zum Einzug der Tiere, die ersten Maßkrüge wurden noch vor 12 Uhr mittags geleert und die Stimmung steuerte auf den Siedepunkt zu. Ehrlich, es wurde wirklich jedes bayerische Klischee bedient – wir fanden es einfach nur großartig!

Im Frühtau zu Berge… Im Chiemgau
Im Frühtau zu Berge… Im Chiemgau
Im Frühtau zu Berge… Im Chiemgau

Hoch, die Platten!

Der zweite Teil unseres lustigen Wandertages im Chiemgau führte uns in das Gebiet Hochplatten. Entspannt brachte uns die Seilbahn von Marquartstein zur Bergstation. Von dort aus führen diverse Wege zu verschiedenen Aussichtspunkten. Wir erinnern uns: OUT OF OFFICE goes Gipfelstürmer! Also schulterten wir fröhlich unseren Vesper-Rucksack (selbstverständlich inklusive Schnapserl, frischen Semmeln und gekochten Eiern) und wählten die Route über die Piesenhauser Hochalm zum Gipfel der Hochplatte, um von dort aus zurück bis ins Tal zu laufen. Vor uns lagen steile 1.000 Höhenmeter und rund 14 Kilometer Strecke. Yiehaaa!

Im Frühtau zu Berge… Im Chiemgau
Im Frühtau zu Berge… Im Chiemgau

Das Gebiet ist übrigens auch ein beliebtes Revier für Mountainbiker. Aber mal ehrlich… Wer will denn da mit dem Radl hoch? Sicher, bergab macht’s Spaß, aber vor jeder Abfahrt liegt bekanntermaßen der Aufstieg. Das mussten wir Fußgänger gleichermaßen kläglich am eigenen Leib erfahren. Die Sonne brannte vom Himmel und der Schweiß floss in Strömen. Aber wie das halt so ist: Am Ende wurden wir belohnt. Mit fantastischen Aussichten und dem guten Gefühl, den Gipfel erreicht zu haben. Call us Gipfelstürmer!

Und dann kam der Katzenjammer…

Nach einem so aktiven Tag in den Bergen schmeckt das frische Weizen am Abend ganz besonders gut. In den Waden spürten wir bereits ein leichtes Ziehen. Das war aber kein Vergleich zu dem, was uns am nächsten Morgen blühen sollte. Von den Zehenspitzen bis zum Hintern brannten die Muskeln und der Körper lehrte uns, dass wir keine jungen Gämsen mehr sind. Tapfer schleppten wir die müden Knochen zum Abschied noch einmal eine kleine Runde um den Unterwösseneer See, bevor wir uns leider von der traumhaften Bergkulisse des Chiemgaus verabschieden mussten.

Ein tolles Wochenende OUT OF OFFICE ging zu Ende und wir werden sicher bald wiederkommen, um noch all die anderen Gipfel zu stürmen.

Im Frühtau zu Berge… Im Chiemgau

Wir bedanken uns beim Kurzreisenveranstalter »Reisehummel« für die Möglichkeit, den Chiemgau so charmant zu entdecken. Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation. Der Inhalt spiegelt jedoch uneingeschränkt die freie Meinung und persönliche Eindrücke der Autoren wieder.

Mehr Informationen: www.reisehummel.de

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