It’s slowtime – Auszeit in Graubünden

Wo liegt eigentlich Bergün? Und wo die Gemeinde Albula? Ich hatte keine Idee. Aber wenn ich in den letzten zehn Jahren intensiver Reiserei etwas gelernt habe, dann dass sich „Blinddates“ mit neuen und eher unbekannten Orten immer lohnen. (mehr …)

Auch bei diesem „blinden Rendevouz“ mit der Schweiz sollte ich nicht enttäuscht werden. Es ist vielmehr ein wunderschönes erstes Kennenlernen. Eine herrlich entschleunigte und erholsame Bekanntschaft. Und obwohl wir in nur wenigen Tagen in Graubünden gleich zwei Orte besuchen, ist dieses Erleben alles andere als ein Speed Date.

Eine Bahnfart, die ist lustig…

Manch einer behauptet, Bahnfahren sei die schönste Art, um etwas Neues zu entdecken. Das würde ich in Deutschland nur bedingt unterschreiben. Es sei denn, man reist ohne Zeitdruck und mit sehr viel Geduld. Anders in der Schweiz. Hier kommen die Züge trotz Schnee und Eis pünktlich, sind perfekt aufeinander abgestimmt, das Zugpersonal ist stets zuvorkommend und die Mitreisenden rücksichtsvoll. Ob das Internet in den Schweizer Zügen besser funktioniert als bei der Deutschen Bahn weiß ich allerdings nicht – auf unserer Fahrt mit der Rhätischen Bahn denke ich nicht eine Sekunde daran, das Notebook aufzuklappen. Die Ausblicke sind viel zu traumhaft, um zu arbeiten oder auf dem Handy zu daddeln. Meine Reisebegleitung sieht das ähnlich. Mikkel hat es sich im Zugabteil gemütlich gemacht, futtert eine Laugenstange nach der anderen und ruft voller Vorfreude „Papa, da liegt Schnee“.

It’s slowtime – Auszeit in Graubünden

Was man allerdings immer griffbereit haben sollte auf der Albula-Linie ist die Kamera: Wer mit den „Öffis“ nach Bergün Filiur (oder auch weiter bis nach St. Moritz) unterwegs ist, reist auf einem UNESCO Welterbe. Die mehr als 100 Jahre alte Bahnstrecke durch das Albulatal mit ihren Tunneln und Viadukten ist wirklich beeindruckend.

Schon während der Fahrt spüre ich, wie die Hektik des Alltags von mir abfällt. Nach der Ankunft in Bergün wird dieses Gefühl noch einmal intensiviert, denn das kleine idyllische Dorf strahlt eine extrem entspannte Atmosphäre aus. Man könnte fast meinen, die sonst so zuverlässigen Schweizer Uhren ticken hier ein wenig langsamer als sonst.

It’s slowtime – Auszeit in Graubünden
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Ein Hoch auf die Behaglichkeit

Zu Fuß laufen wir vom Bahnhof zu unserer Unterkunft auf dem Bauernhof Biobergün. Bei der Ankunft werden wir mit einem herzlichen Lächeln von Gastgeberin Franziska Amstad begrüßt. Das Wohn- und Gästehaus liegt direkt neben dem Hofladen, in dem die hauseigenen Produkte verkauft werden. Auch die Stallungen, bei denen wir täglich frische Milch zapfen dürfen, sind ganz in der Nähe. Ziegen und Schweine zum Streicheln gibt es natürlich ebenfalls.

Unsere Ferienwohnung ist vor allem eins: supergemütlich. Ob auf der alten Holzbank am Esstisch, im Lounge Chair am großen Panoramafenster mit Blick auf die verschneiten Berge oder direkt vor dem kleinen Kamin – alles an dieser Unterkunft lädt dazu ein, die Zeit zu vergessen und den Moment zu genießen. Das Rauschen des nahegelegenen Baches und das stete Gebimmel der Kuhglocken bilden die akustische Untermalung dieser filmreifen Kulisse.

Das behagliche Gefühl im Biobergün stellt sich aber nicht nur aufgrund des lauschigen Ambientes ein. Es ist vielmehr die Unkompliziertheit und authentische Unaufgeregtheit dieses Ortes. Das wunderbare Ankommen runden wir dann noch mit einem echten schweizerischen Kulinarik-Highlight ab – Mikkel und ich kochen Älplermagronen: Ein Mix aus Nudeln, Kartoffeln, Käse, Speck, Zwiebelchen und Sahne kombiniert mit Apfelmus (ja, man isst wirklich Apfelmus dazu!). Himmlisch!

It’s slowtime – Auszeit in Graubünden
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Auf Kufen den Berg hinuntersausen

Bergün Filisur ist – auch außerhalb Graubündens – vor allem für zwei Dinge bekannt: Die Bahnstrecke (mit dem dazugehörigen Bahnmuseum Albula) und für seine Schlittel-Pisten. Bereits beim Gang durch den Ort merkt man schnell, dass Schlittenfahren hier ein echt großes Thema ist. Überall werden Rodel zum Verleih angeboten. Die Besucher, die einem unterwegs begegnen, haben allesamt ausnahmslos Schlitten geschultert. Kein Wunder, denn Bergün hat gleich zwei rasante Abfahrten im Angebot.

Um zum Startpunkt der Schlittelbahn Preda-Bergün zu gelangen, fahren wir mit der Rhätischen Bahn eine Station weiter bis nach Preda, von wo wir an auf rund sechs Kilometern Länge bis zurück ins Tal von Bergün schlitteln können. Noch abenteuerlicher und rasanter ist die viereinhalb Kilometer lange Schlittelbahn Darlux-Bergün, mit noch engeren Kurven und mehr Gefälle.

Wir testen die Strecke Preda-Bergün gleich zweimal aus. Einmal am Abend mit vorherigem Einkehrschwung zu Fondant und Käsefondue im Hotel Preda Kulm direkt an der beleuchteten Piste, und einmal am frühen Morgen mit anschließendem zweitem Frühstück. Wer wie wir keinen eigenen Schlitten dabei hat, kann sich übrigens am Bahnhof Bergün beim Club 99 einen Rennrodel ausleihen.

It’s slowtime – Auszeit in Graubünden
It’s slowtime – Auszeit in Graubünden
It’s slowtime – Auszeit in Graubünden

Bergab und bergauf

Selbstverständlich kann man in Bergün Filisur als Familie auch prima Skifahren oder Snowboarden. Ein kurzer Spaziergang von unserer Unterkunft entfernt liegt das Familienskigebiet Tèct/Zinols inklusive Kinderland mit Pinocchiolift und Zauberteppich. Mikkel übt fleißig gemeinsam mit einem liebevoll geduldigen Skilehrer, um bald endlich mit uns „Großen“ mithalten zu können.

Nach einigen Abfahrten geht das Abenteuer am Nachmittag bergauf weiter. Wir dürfen in einem Pistenbully mitfahren, während die Piste für den kommenden Tag präpariert wird. Zu dritt finden wir grade so Platz in der engen Fahrerkabine und staunen über die Power des Kettenfahrzeuges. Den größten Spaß hat Mikkel, als wir anderen Kindern mit den seitlichen Flügeln der mächtigen Schneeschaufel winken.

It’s slowtime – Auszeit in Graubünden
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Nach drei Tagen im zauberhaften Bergün Filisur müssen wir leider aufbrechen, steigen in die Bahn und fahren weiter in das nahegelegene Val Surses mit seinem Hauptort Savognin. Im Sommer ist das Tal ein absolutes Eldorado für Wanderer und Mountainbiker. Wir sind aber voll und ganz auf Winter eingestellt und schauen sehnsüchtig hinauf zu den verschneiten Gipfeln.

Von Hufen und Kuven

Savognin ist etwas größer und belebter als Bergün. Mit seinem beeindruckenden Bergpanorama, alten Höfen, hübschen Kirchlein und einer historischen Brücke über den Fluss Julia, der die Gemeinde in zwei Ortsteile trennt, ist es aber nicht weniger malerisch. Wir haben Glück und starten in unseren Aufenthalt mit einer besonderen Stadtrundfahrt. Gegenüber unserer Unterkunft, dem erst 2021 eröffneten Familienhotel JUFA, liegt der Reitstall von Giatgen Arpagus. Dick eingepackt und in warme Decken gehüllt machen wir es uns bei echtem Winter-Schmuddelwetter auf einer Kutschbank gemütlich, lassen uns von Giatgen die Gegend zeigen und lauschen dabei seinen vielen urigen Geschichten und Anekdoten.

It’s slowtime – Auszeit in Graubünden
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Der Schneeregen im Tal ist zwar nicht so angenehm, lässt aber hoffen. Denn in höheren Lagen bedeutet der Niederschlag schließlich Neuschnee. Entsprechend bin ich ganz und gar nicht unglücklich über das eher bescheidene Wetter. Vielmehr freue ich mich auf die Abfahrten, die noch vor uns liegen – und auf den Wellnessbereich unseres Hotels. Mal ehrlich, gibt es etwas Besseres als von der Sauna aufgeheizt im Schnee zu stehen und auf die weiße Bergwelt zu schauen? Zu wissen, dass man noch viel Zeit hat bis es zum Abendessen. Keine Eile, kein Stress. Was für ein seltener Luxus…

Neben dem Wellnessbereich hat das JUVA Hotel noch einiges mehr zu bieten. Super zentral gelegen hält es mit seinen hübsch verbauten Holz-Modulen allerlei Annehmlichkeiten für große und kleine Abenteurer bereit. So entpuppt sich beispielsweise der Indoor-Spielplatz mit Kletterturm als wahre Schatzkammer. Mikkel kann sich austoben und Freundschaften mit den anderen Kids schließen, während wir Eltern entspannt im Restaurant verweilen und an den großen Panoramafenstern den Ausblick genießen.

It’s slowtime – Auszeit in Graubünden
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Doppelpack im Neuschnee

Am Morgen bin ich mehr als happy: Wie erhofft ist der Schneeregen im Tal als feinster Powder auf die Pisten gerieselt. Ein Traum für alle Wintersportler und insbesondere für alle Papas, die mit ihrem Nachwuchs zwischen den Beinen, das Gebiet entdecken. Wann hat man schon die Möglichkeit, auf bis zu 200 Metern breiten Pisten bei besten Bedingungen gemeinsam seine Schwünge zu ziehen?

Wer noch nicht in den Genuss gekommen ist, in einem Papa-Kind-Gespann zu fahren: Skifahren mit den Minis ist eine herzerwärmende Erfahrung. Zwar ist die Abfahrt in gebückter Haltung für Rücken und Oberschenkel brutal anstrengend, das freudiges Quietschen und Lachen des Nachwuchses lassen den eigenen Schmerz aber schnell vergessen. Mein kleiner Mini-Skifahrer genießt sichtlich den Fahrtwind im Gesicht, das Gleiten und anschließende Sich-Fallen-Lassen in den weichen Pulverschnee. Und wie heißt es doch so schön: „Happy Child, happy Life“.

Nach einem halben Tag schreien meine Muskeln dann aber nach Entlastung und Pause – und Mikkel nach heißer Ovomaltine. Wir machen uns auf zum „Monte Crema“ im Bergrestaurant Somtgant. Zum Abschluss des Tages gönne ich mir später noch ein paar zügigere Abfahrten alleine bis ins Tal. Oh ja, das macht wirklich Spaß hier zu carven!

It’s slowtime – Auszeit in Graubünden
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Das gemeinsame Skifahren mit dem Junior wird für mich immer eine der wertvollsten Erinnerungen bleiben. So kostbar wie jeder Moment, den wir als Familie Out Of Office verbringen dürfen. Was für ein Glück, dass bei unserem Besuch in Bergün und Savognin im Kanton Graubünden die Schweizer Uhren extra langsam getickt haben, so dass sich der kurze Trip wie eine lange und ziemlich entspannte Auszeit anfühlte.

Isch schön gsi! U F W I E D E R L U E G E
It’s slowtime – Auszeit in Graubünden

Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer Einladung der Ferienregion Graubünden zu einer individuellen Pressereise. Er spiegelt jedoch ausschließlich die eigenen Eindrücke und persönlichen Erfahrungen der Autoren wieder.

Für eure Urlaubsplanung findet ihr hier weiterführende Informationen zu der Region Bergün Filisur Tourismus und Val Surses.

Buongiorno Ticino – unterwegs in der italienischen Schweiz

Lago Maggiore. Schon der wohlklingende Name ist wie ein Ohrwurm von Adriano Celentano. Ein süßes Versprechen: Sonne, Palmen, Vino und das sanfte Plätschern des Sees. (mehr …)

Vor dem Fenster ziehen üppig grün bewachsene Landschaften an uns vorbei. Tiefblau glitzern und funkeln glasklare Bergseen um die Wette. Mit jedem Kilometer, den sich unser Zug von Zürich weiter südlich nach Bellinzona bewegt, verwandelt sich die Welt um uns herum in ein mediterranes Wunderland. Und überhaupt: Bellinzona, Ascona, Locarno – allein die Namen der Zielbahnhöfe auf dem kleinen Monitor im Waggon klingen nach Dolce Vita.

Die Bahnfahrt ins Tessin ist ein echter Reisetraum. Nach rund drei Stunden Fahrt stehen wir dann auf dem Bahnsteig von Locarno, atmen die milde Sommerluft ein und fühlen ein sanftes Prickeln auf der Haut, als wir über die Piazza Grande in Richtung unseres Hotels schlendern. Multo bene! Doch nein, wir sind nicht etwa in Italien, sondern in der wunderschönen Südschweiz!

Buongiorno Ticino – unterwegs in der italienischen Schweiz

Das Tessin bildet zusammen mit einem kleinen Teil des Kantons Graubünden die italienische Schweiz. Die Grenze zu Italien ist tatsächlich nur einen Steinwurf entfernt. Kulturelle Einflüsse, wie die Sprache, aber auch die Vorliebe für ausgezeichnetes Eiscreme und leckere Pasta kommen also nicht von ungefähr und ergeben zusammen mit dem mediterranen Flair ein einzigartiges Schweiz-Erlebnis.

Doch das Tessin ist alles andere als eine Region, in der man sich ausschließlich dem Müßiggang hingeben sollte, denn die Bergwelt rund um Lago Maggiore lockt mit atemberaubenden Gipfeln und ganz viel Outdoor-Spaß. Morgens wandern mit den Gämsen und abends Sundownder am See – wir finden, das klingt nach einer ausgezeichneten Mischung. Mal sehen, ob Mikkel das genauso gut findet wie wir…

Buongiorno Ticino – unterwegs in der italienischen Schweiz
Buongiorno Ticino – unterwegs in der italienischen Schweiz
Buongiorno Ticino – unterwegs in der italienischen Schweiz
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Valle Verzasca – Tal der grünen Wasser

Gleich am nächsten Morgen zieht es uns in die Berge. Wir fahren mit Bus Numero 321 in Richtung Sonogo. Mit dem Ticino Ticket ist der Transfer in die vielen Täler der Region und damit zu den Ausgangspunkten einer schier unendlichen Zahl an Wanderungen, kostenlos. In rund 30 Minuten bringt uns der Postbus zum Staudamm des Valle Verzasca, von wo aus wir starten wollen. Mikkel ist gut drauf, klettert voller Vorfreude in seine Kraxe und lässt sich von Papa ohne weiteren Protest durch Gegend schaukeln. Der Papa selbst wiederum muss allerdings bereits nach einigen Kilometern einsehen, dass die Schweizer Berge auch hier im mediterran anmutenden Tessin den Gipfeln weiter nördlich in Bezug auf sportliche Herausforderungen in nichts nachstehen. Ein heißer Tag liegt vor uns, mit viel Schweiß und etlichen staubigen Wander-Kilometern bergauf und bergab. Oooyeah….

Buongiorno Ticino – unterwegs in der italienischen Schweiz
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Wir werden nicht enttäuscht und für den hitzigen Aufstieg mehr als belohnt. Der Weg führt uns von der Staumauer aus über eine alte Bergstraße, die inzwischen nur noch zu Fuß oder mit dem Rad genutzt wird, weiter durch schattige Wälder und idyllische kleine Bergdörfer, bis wir nach rund fünf Stunden Corippo und schließlich, zurück im Tal, Lavertezzo erreichen, wo die berühmte Ponte de Salti, eine alte Römerbrücke, den Verzasca Fluß überspannt. Eine beeindruckende und wirklich lohnenswerte Tour, die mit dem Sprung ins zugebenermaßen eiskalte Bergwasser einen krönenden Abschluss findet. Mikkel zumindest kann nicht genug bekommen vom kühlen Nass.

 

Buongiorno Ticino – unterwegs in der italienischen Schweiz
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Rund um die alte Römerbrücke tummeln sich im Sommer viele Einheimische, um mit der Familie einen entspannten Nachmittag zu verbringen. Der Bus-Stopp zurück nach Locarno befindet gleich im Ortskern. Wer also nur Baden und nicht Wandern will, für den gibt es auch einen weniger schweißtreibenden Weg nach Lavertezzo.

Tessiner Panorama – am Hausberg von Locarno

Nach dem gelungenen aktiven Auftakt zieht es uns an Tag zwei im Tessin auf den Hausberg von Locarno, Cardada-Cimetta, der mit Sonnenterassen und Aussichtplattformen (für Katharina), auch jede Menge Spiel und Spaß für Klein (Mikkel) und Groß (Henryk) verspricht.

Wir steigen in die urige Standseilbahn im Zentrum und fahren hinauf nach Orselina. Dort steigen wir um in die Gondel, die uns weiter in Richtung Cardada bringt. Hier treffen wir auf Claudia Grassi, frühere Profi-Skifahrerin und heute Mountainbike-Guide. Sie wird mit Henryk einige steile Abfahrten auf zwei Rädern wagen, während ich mit Mikkel den Naturlehrpfad erkunden und gemütlich auf dem Gipfelplateau spazieren will. Doch erst einmal genießen wir alle gemeinsam die wunderbare Aussicht über den Lago Maggiore, das Monte Rosa-Massiv und das Maggiatal.

Buongiorno Ticino – unterwegs in der italienischen Schweiz

Die Wege sind gemäßigt, die Gondeln und Lifte laden ein, das traumhafte 360 Grad Panorama zu genießen, das auch viele Paraglider zu schätzen wissen und sich vom Gipfel aus in die Luft begeben. Nachdem wir eine Weile gemeinsam gewandert sind und uns von Local Claudia alle Bergkämme und Täler um uns herum haben erklären lassen, schwingen die beiden Adrenalin-Junkies sich auf die Bikes und düsen hinab ins Tal. Mikkel erfreut sich derweil noch an den vielen Kühen, die friedlich auf den Hängen grasen und mit ihren Glocken leise bimmeln. Als unser Junior schließlich müde wird, geht’s wieder in die Kraxe und ich wandere entspannt mit ihm hinab zur Gondelstation, um noch einen Cappucino in der Sonne zu genießen.

Buongiorno Ticino – unterwegs in der italienischen Schweiz
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Das süße Lago-Leben

Bergliebe und Bewegungsdrang hin oder her – so ein Ausflug an den Lago Maggiore ganz ohne Müßiggang geht einfach nicht. Also lassen wir am nächsten Tag ein wenig die Seele baumeln. Mit dem Bus fahren wir in das wenige Kilometer entfernte hübsche kleine Künstlerdorf Ascona und spazieren zu Dritt gemütlich an der Seepromenade entlang. Für die Großen gibt es einen Aperitivo auf der Piazza, für den Junior einen Abstecher ins Lido mit Plantschen im See. Henryk spielt gleich wieder mit dem Gedanken, doch noch etwas Action einzubauen und eine Runde mit dem SUP rauszupaddeln, aber am Ende entscheidet er sich doch für den entspannten Familien-Badespaß.

Für die Rückfahrt nach Locarno nehmen wir dann die Fähre und lassen uns im Sonnenuntergang den Wind um die Nase wehen. Mikkel jauchzt fröhlich bei jeder Welle. Morgens Gämse, abends Bötchen fahren – unser „Plan“ ist aufgegangen und wir sind um eine wunderschöne Reiseerfahrung reicher…

Buongiorno Ticino – unterwegs in der italienischen Schweiz
Buongiorno Ticino – unterwegs in der italienischen Schweiz

Noch ein Tipp für den Abend: Bei einem Tessin-Besuch darf ein Abendessen in einem Grotto, einem rustikalen Restaurant mit deftigen Tessiner Spezialitäten, nicht fehlen. Schmeckt natürlich besonders gut, wenn man einen langen Tag in den Bergen gewandert ist – aber auch ohne Sport und Action kann man den Tag in einem Grotto wunderbar gesellig ausklingen lassen.

Tessin – so viel mehr als „nur“ Dolce Vita

Unser Fazit nach einigen Tagen rund um Locarno: Das Tessin ist ein wirklich zauberhaftes Fleckchen Erde für eine mediterran-alpine Auszeit und die perfekte Mischung für alle, die gerne aktiv sind, Lust haben, auf großartige Landschaften und gleichzeitig gerne mal die Seele baumeln lassen, genießen und unter Palmen den Alltag vergessen wollen. Wir kommen mit Sicherheit noch einmal wieder, um die vielen anderen Täler und Gipfel zu erkunden – und im Anschluss am See den Tag bei Pasta und Vino ausklingen zu lassen.

Buongiorno Ticino – unterwegs in der italienischen Schweiz

Wir bedanken uns bei Ticino Tourismo und dem Schweizer Tourismusverband für die Unterstützung bei dieser Recherchereise. Der Artikel beruht auf einer Kooperation, spiegelt aber ausschließlich die persönlichen Eindrücke der Autorin wieder.
Mehr Informationen unter www.ticino.ch und unter https://www.myswitzerland.com/de-de/reiseziele/tessin/
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Zwischensaison? Meine Saison!

So eine Urlaubsplanung ist nicht leicht. Bei uns stellt sich beispielsweise immer die Frage: Sommer oder Winter? Sonnenbrille oder Goggle? Ausschlafen oder Action? Okay, die letzte Frage stellt sich seit ungefähr einem halben Jahr nicht mehr… (mehr …)

Fünf Jahre nach unserer Weltreise ist es endlich mal wieder soweit! Wir werden länger als nur ein paar Tage Out Of Office sein und verlassen Berlin für rund anderthalb Monate für eine gemeinsame Familienauszeit. Bei einer weiteren schwierigen Frage im Rahmen der Urlaubsplanung (Berge oder Meer?) haben wir uns dieses Mal für die Berge entschieden – der Trip ans Meer folgt dann im Spätsommer. In der Schweiz werden wir starten und dann weiter fahren nach Südtirol, um sowohl in den Nord- als auch in den Südalpen und den Dolomiten den Übergang vom Winter zum Sommer zu genießen. Zwischensaison eben!

Nachdem die Frage Wohin also geklärt war, kam die nächste Herausforderung: „Wie sollen wir bitte Klamotten für sechs Wochen plus all den Baby-Stuff in den Wagen bekommen? Und was ist mit meinem Spielzeug?! Das Bike muss definitiv mit…!“ Ich erspare euch die Details des Probepackens, Umpackens, erneutem Probepackens, dem Aussortieren und und und… Wie auch immer, am Ende war alles in beziehungsweise auf unserem Auto verstaut und wir rollten urlaubsreif in den Süden. Elternzeit, wir kommen!

Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!

Auf nach Engelberg – auf zu sportlichen Herausforerungen

Das Schweizer Bergdorf Engelberg kannte ich noch von einer Wander-Safari mit meiner Mutter. Damals starteten wir im Regen, genossen aber am Ende traumhaft sonnige Sommerwandertage mit atemberaubenden Bergpanoramen und späterem Entspannen am Pool unserer Unterkunft.
Nun war ich zurück. Dieses Mal regnete es nicht, dafür lag noch jede Menge Schnee auf den Gipfeln rund um das Bergdorf. Wenige Tage vor unserer Ankunft hatte es noch bis in tiefere Lagen geschneit. Katharina und Mikkel die mir bereits bekannten Wanderpfade zu zeigen, war also ausgeschlossen, da die Wege noch gesperrt waren. Aber es gibt in Engelberg ja genügend andere schöne sportliche Herausforderungen für outdoor-begeisterte Reisende. Die meisten Aktivitäten in Engelberg haben dabei eines gemeinsam: es geht hoch hinaus. Und das geht dann meist auch einher mit körperlicher Anstrengung. Vielleicht ist das auch der Grund, warum aus Engelberg so viele Top-Sportler kommen. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Südkorea starteten gleich fünf Athleten aus dem kleinen Ort in der Zentralschweiz.
Vor uns lagen also gleich mal drei Tage Boot Camp zum Start in die Elternzeit – Höhentraining für Leib und Seele.

Challenge #1 Brunni mit dem Bike
Zwischensaison? Meine Saison!

Erste Disziplin in der Engelberger Zwischensaison: Winter-Radeln! Zwar hatte ich mein eigenes Bike auf dem Dachgepäckträger dabei, doch um „mal schnell“ auf den Brunni, den Engelberger Sonnenhang gegenüber vom Titlis Gletscher, zu radeln, zog ich es vor, mir ein E-Bike mit wintertauglicher Bereifung und elektrischem Strampel-Support zu leihen. Tom vom Bike’n Roll Team warnte mich vor, dass es „dort oben“ noch echt frostig sei. Gern hätte er mir einen der vielen anderen Engelberger Trails ans Herz gelegt, doch bei der aktuellen Schneesituation ginge leider noch nicht viel. „Die Bikes würden das schon packen, aber bei dir bin ich mir nicht so sicher“, sagte er kichernd, prüfte noch kurz die Sattelhöhe und wünschte mir viel Spaß.

Obwohl das Rad drei Stufen der motorisierten Unterstützung plus diverse manuelle Gänge hatte, kam ich schon nach wenigen Minuten entlang der steilen Serpentinenstraße ins Schwitzen. Auch mit E-Antrieb, es bleibt Sport. Und je höher ich kam und je mehr ich schwitzte, desto winterlicher wurde es um mich herum. An der Bergstation Ristis war die asphaltierte Straße zu Ende – und auch für mich und mein Radl endgültig Feierabend. Einige Meter probierte ich noch, mich durch den nassen Schnee in Richtung Härzlisee zu kämpfen, dann gab ich mich geschlagen, suchte mir eine kleine Hütte zum Verschnaufen und bestaunte den Gletscher auf der anderen Seite des Tals. Erste Challenge gemeistert und doch irgendwie geschlagen…

Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!

Auf dem Weg zurück in den Ort begann es dann auch noch leicht zu regnen – ich freute mich. Freude über Niederschlag beim Radeln kommt nicht häufig vor, doch Regen im Tal bedeutete in Engelberg in diesen Tagen, dass es auf dem Titlis wieder schneit. Natürlich wollte ich mit Mikkel und Katharina auch noch auf den Gletscher und wenn schon, dann bitte mit Winterpanorama. Danke Petrus, lass es gern noch ganz viel regnen.

Challenge #2 Winterwandern um den Trübsee
Zwischensaison? Meine Saison!

Der nächste Morgen begann mit einem verheißungsvollen Blick aus dem Fenster. Die Wolken hatten sich zwar noch nicht ganz verflüchtigt, die ein oder andere blaue Stelle am Himmel war aber durchaus zu sehen. Keine schlechten Bedingungen also für unsere geplante Winterwanderung um den Trübsee auf knapp 1.800 Metern.

Mit mehr als 50 Kilometern markierten Wegen durch verschneite Wälder und Landschaften mit stets wechselnden Bergpanoramen ist die Ferienregion Engelberg auch im Winter ein großartiges Wandergebiet. Wir stiegen bei milden Temperaturen im Tal in die Gondel, verließen sie wieder an der Mittelstation und befanden uns sogleich in einem regelrechten Winterwonderland. Als wir auf die Runde um den verschneiten See starteten, sah alles nach einem wunderbar entspannten Spaziergang aus. Da der Wanderweg nach dem letzten Schneefall noch nicht wieder präpariert worden war, sackten wir zwar das ein oder andere Mal etwas tiefer im Schnee ein als gedacht, dennoch freuten uns auf die Runde mit Mikkel in der Trage und starteten auf den rund drei Kilometer langen Seeweg.

Zwischensaison? Meine Saison!

Nach einer Viertelstunde verschwand die Sonne hinter den Wolken. Nach weiteren 15 Minuten fielen erste zarte Schneeflocken vom Himmel. Und nach gut der Hälfte des Weges stapften wir dann durch einen ausgewachsenen Schneesturm. Zwischensaison heißt eben auch, dass der Winter jederzeit wieder zuschlagen kann. Irgendwann musste ich rückwärts gehen, um das Kind etwas besser vor dem eiskalten Wind zu schützen – doch das Baby schlief seelenruhig vor Papas Brust und bekam von all dem nichts mit.

Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!

Ein Hauch von Curry

Erst als wir zurück in der Gondelstation waren, um uns ein heißes Getränk zu gönnen und unser kleines Raubtier mit Brei zu versorgen, wachte Junior tiefenentspannt auf. Ob es an dem deutlichen Temperaturunterschied oder an der von Curryduft geschwängerten Luft lag, die das ganze Gebäude umwehte, bleibt offen. Wir waren jedenfalls etwas verwirrt, dass es nicht nach Schweizer Käsespezialitäten, sondern nach asiatisch-orientalischer Küche roch. Zwar hatten wir die Reisebusse am Parkplatz im Tal und den ein oder anderen Gast aus Fernost gesehen, dass in der Zwischensaison aber Tausende Inder und Chinesen den Titlis besuchen, merkten wir erst später.

Für den Moment war aber wichtiger: Challenge #2 erfolgreich absolviert! Kind hat den Schneesturm unbeschadet überlebt und auch den Gipfel-Brei mit großem Vergnügen verdrückt.

Zwischensaison? Meine Saison!

Als wir die Gondel zurück ins Tal nahmen, schneite beziehungsweise regnete es weiter. Und ich freute mich erneut. Für unseren letzten Tag in Engelberg stand nämlich Skifahren auf dem Programm. Und es gibt Neuschnee, Baby!

Challenge #3 Skifahren am Titlis Gletscher
Zwischensaison? Meine Saison!

Das wollte ich schon immer einmal machen: Mit Bike und Skiern in Skischuhen zum Lift radeln. Nach Engelberg kann ich dieses persönliche Must Do nun von meiner Bucket List abhaken. Zwar war der Weg vom Hotel vorbei am Kloster, durch die Fußgängerzone bis zur Talstation nicht wirklich lang, ich hatte trotzdem ein breites Grinsen im Gesicht, als ich meine sieben Sachen in der Gondel sortierte und mich auf den vorerst letzten Skitag für diese Saison einstellte. Wenn ich hier leben würde, hätte ich vermutlich auch so eine selbstgebaute Skihalterung am Gepäckträger…

Ganz nach dem Motto: „Die Skisaison ist noch lange nicht fertig – und sie wird sogar noch besser“ ist Skifahren am Titlis jedes Jahr bis Ende Mai möglich. Die Bedingungen sind im Frühling meist ausgesprochen gut: schöner Naturschnee, vergleichsweise leere Pisten, angenehme Temperaturen, … und am Ende des Tages kann man im Tal das verdiente Apres-Weizen im T-Shirt genießen. Bis auf das T-Shirt Wetter im Tal traf alles an diesem Tag zu.

Auch Christoph, Leiter der lokalen Pisten- & Bergrettung, den ich vormittags kurz sprechen konnte, bestätigte, dass für ihn die Zwischensaison im Frühling und auch im Herbst die schönste Zeit des Jahres ist: „Morgens bist du in hochalpinen Winterlandschaften unterwegs, Nachmittags stehst du in kurzen Hosen vorm Grill am See. Oder fährst mit dem Rennrad ins Tessin. Ist doch super.“ Recht hat er!
Natürlich sprach ich mit ihm nicht nur über das Wetter. Mich interessierte unter anderem auch, wie das mit der Lawinensprengung so funktioniert. Das Video, das er mir daraufhin auf seinem Handy von einer Sprengung aus dem Hubschrauber bei aufgehender Sonne zeigte, sah aus wie ein GoPro Promotion Video. Jep, er hat keinen schlechten Arbeitsplatz.

Das Skifahren war an diesem Tag keine Challenge, sondern ein Vergnügen. Die Herausforderung lag vielmehr darin, überhaupt zum Skifahren zu kommen. Das lag nicht an dem netten Plausch mit Christoph, sondern an den zahlreichen asiatischen Touristen, die auch an diesem Tag wieder den Berg oder besser gesagt die Gondelstation bevölkerten. Und ihnen zu erklären, dass 25 Erinnerungsfotos mit einem echten europäischen Skifahrer (mir) dann doch mal genug seien, man jetzt wirklich für kein weiteres Selfie mehr zur Verfügung stehe – das war gar nicht so einfach. Und auch nicht, den Impuls zu unterdrücken, selbst permanent Bilder von Touris in lustigen „Winter-Outfits“ zu machen, die scheinbar zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee sehen, fiel mir nicht leicht…

Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!
Zwischensaison? Meine Saison!

Ob Boot Camp oder ganz normaler Urlaub – in Engelberg kann man beides sehr gut realisieren. Auch oder gerade in der Zwischensaison. Mit einem Lächeln im Gesicht verabschiedeten wir uns aus dem schönen Klosterdorf. Wir waren bestimmt nicht das letzte Mal hier.

Nun geht es aber erst einmal weiter gen Süden: Auf nach Kaltern am See in Südtirol. Dort werde ich neben Vino und Knödeln auch wieder einige Höhenmeter erstrampeln – und vielleicht ja dieses Mal vom Bike direkt aufs Surfbrett steigen? Wir werden sehen – und euch natürlich davon berichten!

 

Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer Kooperation mit dem Tourismusverband Engelberg. Die Eindrücke spiegeln jedoch uneingeschränkt die Meinung des Autors wieder. Mehr Informationen: www.engelberg.ch

Nach dem Raclette ist vor dem Fondue

Wer kennt das nicht – köstliche Dinge, die auf seltsame Weise plötzlich verschwinden?! Bei mir ist das zum Beispiel bei Keksen immer so. Einmal die Packung geöffnet scheinen sie sich eigenständig zu verkrümeln. Katharina bezeichnet meinen genussvollen Konsum gern als „wegatmen“.  (mehr …)

Bei einem Lebensmittel kann man uns beide als wahre Vernichtungsmaschinen bezeichnen: Käse! Ob in Scheiben auf dem Brot, geschmolzen auf Kartoffeln oder gerieben auf Pasta – völlig egal. Käse geht immer! Besonders der Schweizer Gruyere überlebt in unserem Kühlschrank häufig nicht lange.

Ihr könnt Euch also meine Reaktion vorstellen, als ich erfuhr, dass Gstaad, mein Ziel im Berner Oberland, an die Gruyere Region grenzt und nicht zuletzt deshalb gerne auch als „Fondueland“ bezeichnet wird – wobei das durchaus für die gesamte Schweiz gelten könnte. Auf der Website von Gstaad wird unter anderem von einer Käsegrotte berichtet, die für Besucher geöffnet ist. Darüber hinaus hat man die Chance, Fondue in einer speziellen Kutsche zu genießen, die abends durch das Dorf fährt. Oder in einem überdimensionierten Caquelon (der Fonduetopf). Oder in einem Restaurant mit Blick in einen Kuhstall. Oder, oder, oder.

 

Nach dem Raclette ist vor dem Fondue
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue

Fondueland, ich komme!

Zugegeben, ein bisschen Respekt hatte ich vor der Käseregion. Bei einem Besuch im Wallis im vergangenen Jahr zum Skitouring gab es für mich gleich drei mal Käsefondue und ein mal Raclette innerhalb von vier Tagen. Das war durchaus eine Herausforderung für den Körper. Vorab hatten wir dort allerdings auch ordentlich Höhenmeter geschafft, so dass sich die unzähligen Kalorien irgendwie verargumentieren ließen. Wie sollte das nur in Gstaad werden? Statt Skitouring stand für mich in der Saanewald Lodge schließlich entspanntes Genuss-Skifahren, Erholung und viel Schlaf auf der Agenda (ja, Junior meldet sich nachts noch immer recht regelmäßig, aber der war in dieser Woche ja bei seiner Mama daheim in Berlin)…

Das vorweg: Mein Käsekonsum in Gstaad war deutlich gemäßigter als im Wallis und, wie ich finde, auch etwas kultivierter. Richtig stilvoll sogar. Denn es gibt vieles, was wunderbar zusammen mit Käse kombiniert werden kann: Käse und Rotwein, Käse und Baguette, Käse und Feigensenf… Vor allem aber ist der Genuss von Käse immer auch eine Frage des passenden Umfelds. Und da gab es für mich in Gstaad zwei wunderbare Gelegenheiten, die ich Euch nur wärmstens empfehlen kann!

Käse und Märchen Am Kamin
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue

Hatte ich schon erwähnt, dass der Koch in der Saanewald Lodge, einen wirklich guten Job macht? Nein? Dann sei es hiermit erwähnt. Eines abends, wir waren, wie nach jedem Abendessen, mal wieder kugelrund gefuttert, lud uns Hausleitung Katrin noch zu einer kleinen Käseverkostung plus Schweizer Märchen im gemütlichen Kaminzimmer ein. Mein erster Gedanke: „Jetzt noch Käse? OMG!“

Doch selbstverständlich konnte ich diese Einladung nicht ablehnen und machten es mir in einem der Sessel vor dem prasselnden Feuer zusammen mit anderen Hausgästen bequem. Wir probierten uns durch das Sortiment der lokalen Molkerei, fachsimpelten über die Kombination von Käse und Honig und lauschten Katrins Legenden von den Bergmännlein. Mein kulinarisches Highlight war ein Käse namens „Charme de Möser“, ein etwas weicherer Kuhmilchkäse, recht aromatischen und wunderbar im Abgang. Den „Käse des Monats“ musste ich vor meiner Heimreise noch unbedingt besorgen, war er schließlich ein perfektes Mitbringsel für den Käsefan daheim. Mein erstes Gstaader Käsefazit: So eine Degustation in gemütlichem Ambiente kann schon einiges.

Fondue auf der P I S T E
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue

Ich hatte bereits im Vorfeld davon gelesen, dass man in Gstaad an verschiedenen Orten einen Fonduerucksack leihen kann. Unter anderem in der Molkerei Schönried, die ich ohnehin besuchen wollte, um mein Käse-Souvenir für Katharina zu besorgen.

Die Vorstellung, sein Fondue irgendwo am Pistenrand zu genießen, reizte mich enorm. Also bestellte ich für Donnerstag einen Rucksack für zwei Personen vor. Jetzt brauchte ich nur noch eine Begleitung, die ordentlich was verdrücken konnte. Nils, Saisonkraft im Hotel und Sportler durch und durch, war genau der richtige Mann für mein Unterfangen, da er nicht nur über ordentlich Kohldampf sondern auch über super Ortskenntnisse vom Skigebiet verfügt.

Katrin hatte uns am vorangegangenen Kaminabend bereits vorgewarnt, dass ein Besuch in der Molkerei etwas sehr „besonderes“ sei: „Olfaktorisch interessant. Mann könne es auch als recht intensiv bezeichnen.“ Sie hatte nicht übertrieben. Als wir den Laden betraten, schlug uns zur Begrüßung eine fette Käsefaust entgegen. Der Geruch war so streng, dass wir kurz die Augen zusammenkneifen mussten. Alter Schwede (oder besser gesagt: Alter Gruyere)! Käse kaufen, Rucksack schnappen und nichts wie raus an die frische Luft! 

Jetzt brauchten wir nur noch einen geeigneten Spot für unser Picknick. Nils hatte schon etwas Schönes im Sinn. Also griffen wir unsere Ski, stapften zurück zur Gondelstation und machten uns auf den Weg hinauf ins Skigebiet.

Nach dem Raclette ist vor dem Fondue
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue

Unser Ziel war eine kleine, verschneite Hütte gute 50 Meter neben der Piste und nahe eines Tannenwäldchens gelegen. Hier wollten wir unser Pistenpicknick präparieren. Als Tisch und Bank verwendeten wir Holzscheite und eine alte Bohle, alles andere war im unserem Fonduerucksack inkludiert: die Käsemischung der Molkerei Schönried, knuspriges Fonduebrot, ein Caquelon, ein gasbetriebenes Rechaud, Anzünder, Teller, Gabeln und Servietten. Selbst Salz und Pfeffer war mit dabei. Absolut perfekt! Jetzt lag es nur noch an uns, geduldig zu rühren, vorab nicht zu viel zu naschen, sondern zu warten, bis der Käse die perfekte Konsistenz hatte.

Nach dem Raclette ist vor dem Fondue
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue
Nach dem Raclette ist vor dem Fondue

Yummy! Ich habe wirklich schon häufig Fondue gegessen, doch auf so eine coole Art – völlig unkompliziert, flexibel und draußen in der verschneiten Natur – definitiv noch nie! Wenn es nach mir ginge, könnte man den Verleih von diesen Rucksäcken in allen Skigebieten einführen und Fondue nur noch auf der Piste essen!

 

Kein Käsefreund?

Sollte es jemanden geben, der tatsächlich kein Freund von Käsefondue ist, für den habe ich eine wunderbare Alternative im Skigebiet entdeckt zu der wirklich niemand nein sagen kann. Out Of Office proudly presents: Skifahren plus BBQ!

Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden…

Nach dem Raclette ist vor dem Fondue

Ich bedanke mich bei Frosch Sportreisen für die Einladung in die wunderbare Saanewald Lodge. Mehr Informationen zum Club und zu den Buchungsoptionen findet ihr hier: www.frosch-sportreisen.de

Zudem bedanke ich mich beim Schweizer Tourismusverband für die freundliche Unterstützung dieser Recherchereise. Informationen für Euren nächsten Urlaub in der Schweiz findet Ihr unter www.myswitzerland.com – oder Ihr nutzt die kostenlose telefonische Beratung unter 00800 100 200 30.

Gstaader Morning Tour, oooyeah!

Skifahren ist schön. Besonders abseits der präparierten Pisten. Da, wo der Schnee weich und natürlich ist, die Landschaft unberührt und frei von Liftanlagen oder Schneekanonen. Doch bei Lawinenwarnstufe 3 nicht ganz einfach zu realisieren. Da braucht es Profis! (mehr …)

So schön meine Herberge in Gstaad, der neue Sportclub Saanewald Lodge von Frosch Sportreisen, auch ist, bei Neuschnee und Kaiserwetter hält es mich morgens nicht lange im Haus. Um bei meinem Besuch im schweizerischen Berner Oberland trotz erhöhter Lawinenwarnstufe noch einige schöne Lines in jungfräuliche Hänge zu setzen, schließe ich mich dem lokalen Bergführer Simon vom Alpinzentrum Gstaad an. Als er mich früh morgens an der Talstation einsammelt, ist sein Van zu meiner Überraschung bereits voll: Sarka, Kuba, Marc und Cheryl, ein lustiger internationaler Trupp von waschechten Pro-Ridern, werden Simon und mich mit ihren Splitboards an diesem sonnigen Morgen begleiten. Yeah!

Für alle, die sich jetzt fragen, was denn bitte ein Splitboard ist: Das ist ein Snowboard, das der Länge nach halbiert wurde und dank drehbarer Bindungen und passenden Fellen wie Tourenski genutzt werden kann, wenn es bergauf geht. Über einen einfachen Mechanismus können die beiden Teile auch wieder zu einem ganzen Board verbunden werden. Damit steht der Abfahrt auf dem (einem) Brett, nichts entgegen.

So viel Exkurs muss reichen… Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir unseren Ausgangspunkt für die heutige Tour: Auf einem unscheinbaren Parkplatz vor einem Kuhstall präparieren wir uns, bereiten unsere Ski und die Snowboards vor und machen uns dann auf den Weg – oder besser gesagt, wir starten den Aufstieg. Wirklich steil ist es nicht, doch nach 200 Höhenmetern öffne ich bereits die ersten Reißverschlüsse meiner Jacke und verstaue die Mütze. Nach weiteren 200 Metern wird die Verschnauf- und Fotopause genutzt, um eine Kleidungsschicht abzulegen. Doch nicht nur ich hechele unserem Bergführer Simon hinterher. Die Snowboard-Crew ist glücklicherweise kein bisschen fitter als ich. Dank des gemeinsamen langsamen Aufstiegs, kann ich fleißig Bilder schießen ohne groß abzufallen.

Gstaader Morning Tour, oooyeah!
Gstaader Morning Tour, oooyeah!
Gstaader Morning Tour, oooyeah!

Im Hang, vorbei an den urigen Heuschobern, finden wir schon einige Spuren anderer Tourengeher. Auf dem Berg sind wir an diesem Morgen dennoch ganz allein. Lediglich eine Gruppe Gämse kreuzt unterhalb von uns einen Südhang. Genau so hatte ich mir das erhofft: Sportliche Aktivität, mitten in der Natur.

Gstaader Morning Tour, oooyeah!
Gstaader Morning Tour, oooyeah!
Gstaader Morning Tour, oooyeah!
Gstaader Morning Tour, oooyeah!
Gstaader Morning Tour, oooyeah!

Ob sich solch ein schweißtreibender Aufstieg (in unserem Fall waren es knapp 1,5 Stunden) lohnt, obwohl man doch ganz bequem die Lifte auf dem gegenüberliegenden Hang nehmen könnte? Auf jeden Fall! Und wenn ihr die folgenden Bilder seht, werdet ihr mir wohl zustimmen, dass solch ein winterlicher Mittwochmorgen in der Schweiz schon so einiges mehr kann, als ein Vormittag am Schreibtisch…

Übrigens, dabei gilt: Ob Ski oder Snowboard – völlig egal. Hauptsache man ist mit netten Leuten unterwegs und macht das, was richtig Spaß macht: Ordentliche Powder-Turns!

Gstaader Morning Tour, oooyeah!
Gstaader Morning Tour, oooyeah!
Gstaader Morning Tour, oooyeah!
Gstaader Morning Tour, oooyeah!
Gstaader Morning Tour, oooyeah!
Gstaader Morning Tour, oooyeah!
Gstaader Morning Tour, oooyeah!

Mittags erreichen wir mit einem fetten Grinsen im Gesicht den Parkplatz und das Auto. Von mir aus hätten wir gleich wieder hochstapfen können. Was für ein wunderbarer Vormittag! Danke Simon!!!

Gstaader Morning Tour, oooyeah!

Wer jetzt Blut geleckt hat, für den haben wir noch einige weitere Tourenvorschläge, z.B. im Wallis, Offpiste-Erlebnisse in Tirol oder – was ganz besonderes – in den norwegischen Lyngen Alpen. Einsteigern sei noch die Snow and Safety Conference am Arlberg ans Herz gelegt, bei der sowohl viel zum Tourengehen vermittelt wird als auch das neueste Material der Saison getestet werden kann.

Achso, wer nun denkt: „Würde ich ja gerne, aber leider fehlt mir das Equipment…“ Man kann Tourenski und auch Splitboards in vielen Shops auch mieten. Genau wie das notwendige LVS Equipment für Exkursionen ins Off. Liebe Snowboardfreunde, ich will also keine Ausreden mehr hören!!!

Und wenn auch ihr nach diesem visuellen Exkurs ein klein wenig mehr in die Schweiz verliebt seid, dann schaut auf die Website des Schweiz Tourismus www.myswitzerland.com vorbei oder lasst euch kostenlos telefonisch beraten 00800 100 200 30. (Hinweis: Die vorgestellte Tour war Teil einer Einladung des Schweizerischen Tourismus Verbands.)

Frosch ist am Gstaad

Während vor kurzem noch in den nördlichen Alpen aufgrund der unerwarteten Schneemassen Ausnahmezustand herrschte, folgte in Berlin Regentag auf Regentag auf Regentag. Um nicht in eine ausgewachsene Depression zu fallen, musste ich Frau und Kind für einige Tage verlassen und dem Ruf der Berge folgen. (mehr …)

Wer sich jetzt fragt, ob der Typ tatsächlich allein in den Skiurlaub fährt, dem sei gesagt: Ja, macht er! Mein ursprünglich geplanter Skisaisonauftakt Anfang Dezember wurde von unserem jüngsten „Crew Mitglied“ aufgrund seiner etwas verfrühten Geburt zunichte gemacht. Zwei Monate später kann ich es nun durchaus mit meinem Gewissen vereinbaren und die zwei Süßen eine knappe Woche alleine lassen.

Ich war eingeladen, das neue Haus von Frosch Sportreisen im schweizerischen Bergdorf Gstaad zu besuchen. Und wie ich von einem früheren Trip mit Frosch nach Davos wusste, gibt es bei solchen Gruppenreisen glücklicherweise immer einige gleichgesinnte Wintersport-Enthusiasten. Wirklich allein würde ich also nicht sein.

 

Von alten Zügen und neuen Gondeln

Noch früher als unser Junior meldet sich am Samstagmorgen mein Wecker. Um 6:40 Uhr sitze ich bereits im Flieger nach Zürich, um von dort mit dem Zug weiter ins Berner Oberland zu fahren. Dass die Schweizer Stil haben, ist ja nichts Neues. Aber die Zugfahrt von Zweisimmen nach Gstaad ist eine andere Liga und in jedem Fall eine Reise wert. Einziges Problem: Man weiß nicht, ob man den Zug beziehungsweise das Interieur oder die atemberaubende Landschaft vor den Panoramafenstern bestaunen soll. Einziges Manko: In die hübsche Ablage passt kein Skigepäck. Das kann jedoch glücklicherweise wie in allen Schweizer Zügen bequem beim Einstieg deponiert werden.

Am Zielbahnhof angekommen geht die Reise weiter mit der neuen Saanemöser Gondel – auch sehr schick mit ebenfalls riesigen Panoramafenstern – bis ich dann, nur wenige Meter von der Mitelstation entfernt und direkt an der Piste gelegen, mein Ziel erreiche: die Saanewald Lodge.

Die neue Lodge – erste Saane

Einst ein Schullandheim, dann ein Hotel mit Restaurant, ist das neue Frosch Haus nach einigen Jahren Leerstand heute ein wahres Schmuckstück unter den „Sportclubs“ (und glaubt mir, ich habe schon einige Häuser gesehen). Die Zimmer haben alle Blick auf die verschneiten Berge, es gibt zahlreiche gemütliche Ecken, die zum Entspannen, Lesen oder zum gemeinsamen Spielen einladen. Mir gefallen besonders die stylischen alpinen Retro-Accessoires, die im gesamten Haus zu finden sind.

Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad

Hmmm, sich jetzt in einen der gemütlichen Lounge Chairs im Kaminzimmer oder es sich mit einer heißen Coatina in einen Liegestuhl auf der Terrasse gemütlich machen… Das ist verlockend – doch es muss bis zum Abend warten. Dank meines „Early Bird“-Aufbruchs am Morgen in Berlin ist es jetzt gerade mal Mittag und die neuen Testski wollen ganz dringend ausgeführt werden. Also raus aus dem Haus, rein in die Bindung und ab auf die Piste.

Frosch ist am Gstaad

Nie lang allein

Das Skigebiet von Gstaad besteht aus drei verschiedenen Teilgebieten: Erstens St. Stephan – Zweisimmen – Saanenmöser – Schönried, zweitens Gstaad – Saanen – Rougemont und drittens dem etwas weiter entfernten Gstaad Glacier 3000. In Summe macht das rund 200 Pistenkilometer. Um nicht völlig verloren im Skigebiet umherzuirren, schließe ich mich Skiguide Nils an, der die Gäste-Gruppe der „Heizer“ über die Pisten führt und uns dabei die schönsten Abfahrten, wichtige Dreh- und Angelpunkte im Gebiet, sowie die gemütlichsten Hütten zeigt.

Mindestens genauso spannend wie die gemeinsamen Abfahrten sind die Gespräche, die ich mit meinen Mitreisenden – teilweise auch allein, andere als Paar oder erprobte Gruppe von Freunden unterwegs – führt. Wo ist man bereits gewesen, was sind die neuesten Skitrends, wie gefällt das neue Frosch Haus, wie gut ist der Koch (in der Küche und am Kickertisch) und und und. So eine Liftfahrt wird selten schweigend verbracht, zumal der typische Frosch-Gast eher gesellig als schweigsam ist…

Ich verschone euch an dieser Stelle mit dem Lift-Gossip und zeige lieber, was die Teil-Skiegebiete so zu bieten haben.

ST. STEPHAN, SAANEMÖSER, SCHÖNRIED D E R »H A U S H A N G«
Frosch ist am Gstaad

Die Pisten von St. Stephan bis Schönried bilden das „Hausgebiet“ der Saanewald Lodge. Zwar geht es hier nicht ganz so hoch hinaus und richtig steil ist auch nur an wenigen Stellen, doch gibt es zahlreiche rote und blaue Pisten, auf denen man perfekt carven und dabei Topspeed erreichen kann. Sollte das Wetter mal nicht so dolle sein, empfiehlt es sich wirklich, in diesem kleinen aber feinen Gebiet zu fahren, da man zum einen häufig durch Wälder cruised (und dort meist etwas bessere Sicht hat) und man andererseits von jedem Punkt aus schnell zurück an der Saanewald Lodge Bar ist, um einen heißen Drink zu ordern. Besonders für Familien ist das Gebiet perfekt.

Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad

Zugegeben, um eine komplette Woche nur in diesem Gebiet zu fahren, ist es ein wenig zu klein. Aber das ist ja auch gar nicht nötig, denn es gibt noch jede Menge weitere Optionen vor Ort. Wer mehr erfahren möchte: Bitte hier entlang.

GSTAAD G L A C I E R 3 0 0 0
Frosch ist am Gstaad

Den wahrscheinlich spektakulärsten Blick auf die umliegenden Berge des Berner Oberlandes genießt man im Glacier 3000 Gebiet. Am Gletscher sind zwei Gipfel mit einer Hängebrücke verbunden. Links und rechts geht es steil ins Tal. Gott sei dank ist die Brücke aus Stahl. Selbst mit Höhenangst überwinde ich die Distanz ohne Probleme. Und das ganz alleine… Schon während der ersten Tage hatte ich den Eindruck, dass auf den Pisten nicht wirklich viel los ist. Am Gletscher komme ich mir (ungelogen) einsam vor. Bei meiner 15-minütigen Fotosession auf der Brücke begegne ich einfach niemanden und schon bei der Fahrt hinauf standen nur drei weitere Skifahrer mit mir in der Gondel. Ob es bei Kaiserwetter wohl auch so schön leer ist?

Wer von euch lieber auf 100% Natur als auf einem Natur-Kunstschnee-Gemisch fährt, ist in diesem Gebiet richtig. Besonders lohnenswert ist die lange schwarze Abfahrt vorbei an gewaltigen Felswänden. Freeride Freunde werden die inoffizielle Talabfahrt mögen.

Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad

Von der Saanewald Lodge aus mag die lange Anreise zur Talstation Col du Pillon erst einmal etwas abschreckend wirken, dennoch ist ein Ausflug ins Gletschergebiet absolut lohnenswert.
Vergesst dabei allerdings folgende Dinge nicht:

  1. Zieht euch warm an – oben ist es wirklich zapfig
  2. Prüft vorab, ob die windanfälligen Gondeln wirklich laufen
  3. Schaut nach, wann der Bus zurück fährt. Und macht dann lieber eine Abfahrt mehr, als unnötig 45 Minuten zu warten

Wer mehr zum Gletscher erfahren möchte, findet hier weitere Infos.

GSTAAD, SAANEN, ROUGEMONT L A V I D E M A N E T T E
Frosch ist am Gstaad

Eggli-Gstaad, Saanen & La Videmanette-Rougemont ist mein Lieblingsspot. Um von der Saanewald Lodge aus in das Gebiet zu kommen, müsst ihr morgens mit dem Zug nach Gstaad und von dort weiter mit dem Skibus zur Eggli Gondel fahren. Auch wenn die Liftanlagen nicht die schnellsten und modernsten sein mögen, die Abfahrten rund um die „Gstaader Dolomiten“ sind dafür umso schöner. Lang, abwechslungsreich, hier und da lustige Bodenwellen und Kuppen… Kurz, es macht einfach Spaß. Auch für Skifahrer mit Offpist-Ambitionen gibt es immer wieder gute Gelegenheiten, ein wenig links und rechts neben der Piste zu fahren – ohne ein zu hohes Risiko einzugehen. Für die Pause empfiehlt sich das Restaurant an der Bergstation La Videmanette. Mit etwas Glück (und Ausdauer) kann man von hier aus sogar Steinböcke und Gämse in den umliegenden Felsen beobachten.

Am beeindruckendsten ist und bleibt für mich in diesem Gebiet aber der Blick auf den Gummfluh. Der Berg ist einfach nur wunderschön.

Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad

Wenn ihr mehr zu diesem Gebiet erfahren wollt: Hier gibt es mehr dazu zu lesen.

Obacht, auch wenn es sehr verlockend ist, um 16:30 Uhr noch ein letztes Mal die Gondel zu nehmen, um dann allein ins Tal zu düsen – bitte nicht vergessen: von Gstaad aus muss man noch mit der Bahn zurück nach Saanemöser. Kommt man zu spät, muss man von dort dann zu Fuß hinauf zur Saanewald Lodge. Mich hat der Aufstieg nicht abgeschreckt, aus eigener Erfahrung empfehle ich aber die Variante über den Wanderweg (20 Minuten, Puls 140) anstatt geradewegs am Pistenrand hinaufzusteigen (15 Minuten, Puls 180)….

Probier’s mal mit Gemütlichkeit

Zum Skiurlaub gehört natürlich mehr als „nur“ acht Stunden am Tag die Pisten unsicher zu machen. Normalerweise ist es eher Katharina, die den gemütlichen Teil des Skiurlaubs einfordert, in der Saanewald Lodge war solch ein externer Push jedoch gar nicht nötig. Nach dem Sport sind die Optionen hier allesamt zu nett, um sie zu ignorieren: Egal, ob Saunagang, gemütliches Zusammensitzen draußen am offenen Feuer oder drinnen an der Bar. Gleiches gilt für das abwechslungsreiche Gäste-Programm nach dem Abendbrot. Ein echter Ort zum Wohlfühlen eben.

Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad
Frosch ist am Gstaad

Zurück zu der Frage, ob man wirklich allein in den Skiurlaub fahren kann. Als ich mich nach fünf Tagen wider verabschiede, hat es sich nicht so angefühlt, als hätte ich die Tage in Gstaad mit Fremden verbracht, sondern vielmehr mit Freunden. Das Alleine-Reisen geht hier als Teil der Gruppe wirklich wunderbar. Und was inzwischen daheim bei der Familie alles passiert, erfährt mann ja dank Facetime auch jederzeit…

Übrigens, was sich hinter Charme de Möser verbirgt, wie man ein stilvolles Schweizer Pisten-Picknick veranstaltet und warum es sich lohnt, trotz Kaiserwetter 1,5 Stunden den Berg hinauf zu laufen, erfahrt ihr demnächst an dieser Stelle. Bis dahin sage ich „Ade und uf Wiederluege“.

Frosch ist am Gstaad

Ich bedanke mich bei Frosch Sportreisen für die Einladung in die wunderbare Saanewald Lodge. Mehr Informationen zum Club und zu den Buchungsoptionen findet ihr hier: www.frosch-sportreisen.de

Wenn auch ihr nun ein klein wenig mehr in die Schweiz verliebt seid, dann schaut auf der Website des Schweiz Tourismus www.myswitzerland.com vorbei oder lasst euch zu eurem nächsten Urlaub kostenlos telefonisch beraten unter Tel. 00800 100 200 30.

The Good & The Better… Ein Jahresrückblick

Aktuell verfolgen sie uns auf allen Kanälen: Jahresrückblicke. Von den Number 1 Hits der vergangenen Monate über die Top 10 der lustigsten Home Videos bis zu Menschen, Tieren, Sensationen… (mehr …)

Unser ganz persönlicher Blick auf 2018 – Länder und Orte, die uns besonders berührt haben. Und die Euch vielleicht auch für die ein oder andere Reise im kommenden Jahr inspirieren!

S C H W E I Z Immer am Limit
The Good & The Better… Ein Jahresrückblick

Das Jahr 2018 war für uns ein Jahr der „ersten Male“. Gleich im Januar durften wir beispielweise zum ersten Mal ein FIS World Cup Rennen besuchen und den wilden Jungs bei den Skiwettbewerben im Super G und Slalom in Adelboden die Daumen drücken. Das Abenteuer im Berner Oberland begann allerdings schon am Vortag der Rennen: Durch schwere Regenfälle war die Zufahrtsstraße ins Skigebiet unterspült und das Schweizer Militär musste unter Hochdruck eine Lösung finden, um die Zuschauer (und damit auch uns) am Folgetag an die Rennstrecke zu bringen. Ob sie es geschafft haben, könnt ihr hier noch einmal nachlesen. Zum Mitfiebern!

Deutlich bessere Witterungsbedingungen hatten wir einige Wochen später in Lenzerheide im schweizerischen Graubünden. Grandiose Powderdays erwarteten uns im Februar – und zum ersten Mal war Katharina sogar dankbar, dass Henryk sie früh morgens aus dem Bett geworfen hatte, um gemeinsam die ersten Lines in den Schnee zu ziehen. Besser kann ein Tag im Schnee nicht starten!

The Good & The Better… Ein Jahresrückblick
The Good & The Better… Ein Jahresrückblick
The Good & The Better… Ein Jahresrückblick

Die Schweiz ließ uns 2018 einfach nicht los – im März ging es für Henryk erneut in die Heimat von Heidi. Dieses Mal führte die Reise ins Wallis. Neben anspruchsvollen Skitouren warteten dort vor allem auch viele Erinnerungen auf ihn. Erinnerungen an einen gemeinsamen Anfang vor über zehn Jahren

I S L A N D Wo alles begann...
The Good & The Better… Ein Jahresrückblick

Wow, was hatten wir nicht schon für tolle Reiseanekdoten über Island gehört – nun endlich durften wir uns selbst ein Bild vom Land machen. Und ja – wow ist wohl der richtige Ausdruck. Faszinierende Landschaften, Natur pur, atemberaubende Einsamkeit und jede Menge zu entdecken. Zugegeben, nicht immer ist man allein unterwegs. Selbst im isländischen Winter sind viele Touristen auf der Insel. Aber immerhin deutlich weniger als im Sommer. Das Inland bleibt uns dank Schnee und Eis zu dieser Jahreszeit verborgen, daher führte uns unser Roadtrip vor allem entlang der Ringstraße.

Was wir damals übrigens noch nicht wussten – wir waren bereits nicht mehr nur zu zweit unterwegs. Mikkel hatte sich still und heimlich in unser Leben geschlichen. Noch unbemerkt und in der Größe eines Stecknadelkopfes würde er schon bald unser Leben durcheinanderbringen! Ein Island-Baby war unterwegs…

Wer die Geschichten aus dem hohen Norden noch einmal ausführlich nachlesen will, findet hier alle Artikel:

Und als „Bonusmaterial“ gibt es auch noch diesen Gastbeitrag von unserem Freund Jan zu Island aus 2017.

S Ü D T I R O L Unser zweites zu Hause
The Good & The Better… Ein Jahresrückblick

Kein Jahr ohne den ein oder anderen Besuch in Südtirol. Die Region ist tatsächlich zu so etwas wie unserer zweiten Heimat geworden. Wir sind weit davon entfernt, dass wir alle Täler, Berge, Schluchten oder auch Knödelvariationen kennen – aber wir arbeiten daran! Dieses Jahr haben wir unter anderem zum ersten Mal die Passerschlucht im Passeiertal, das Sarntal und Aldein-Radein erkundet.

The Good & The Better… Ein Jahresrückblick
The Good & The Better… Ein Jahresrückblick

Neu für uns war auch das Südtiroler Konzept „Roter Hahn“, das wir Anfang Mai erstmalig kennenlernen durften. Urlaub auf dem Bauernhof – ist das nicht nur was für Familien mit kleinen Kindern? Im Gegenteil. Vom Kräuterhof über den Imker bis zum Weingut umfasst das Netzwerk des Roten Hahn über 1.700 Höfe mit Gästezimmern und spannenden, sehr persönlichen Angeboten. Da findet wirklich jeder etwas, das zu ihm passt. Wir durften die Gastfreundschaft der Familie Ebner genießen und es uns zusammen mit meinen Eltern auf einem beinahe luxuriösen Biohof gut gehen lassen. Eine tolle Begegnung, die uns einmal mehr bewiesen hat, dass Südtirol eine Region voller wunderbarer Menschen und Geschichten ist.

The Good & The Better… Ein Jahresrückblick

Die Höfe des Roten Hahn stehen übrigens auch im Winter offen für Besucher. Das probieren wir dann im nächsten Jahr! Schneeschuhwandern beim Bergbauern klingt doch nicht schlecht, oder?

G R A Z Hauptstadt der Feinschmecker
The Good & The Better… Ein Jahresrückblick

Vielleicht die größte Überraschung für uns im vergangenen Jahr: Unser erstes Mal in der Steiermark, in Graz um genau zu sein. Und wer hätte es gedacht (wir zumindest nicht) – die „Genusshauptstadt“ Österreichs hat nicht nur unfassbar gute Leckereien zu bieten, sondern auch ganz viel junge Kunst, Kultur und Design.

The Good & The Better… Ein Jahresrückblick

Im Juni streiften wir drei Tage lang durch die historischen Gassen der Stadt, futterten uns durch die lokalen, gastronomischen Angebote und staunten über den Mut, den Graz immer wieder beweist – beispielsweise, wenn ein „Alien“ mitten im Zentrum landen darf …
Graz mit seinem besonderen Flair ist ab sofort unser Geheimtipp für einen entspannten Citytrip – auch in 2019!

N E U F U N D L A N D Am (anderen) Ende der Welt
The Good & The Better… Ein Jahresrückblick

Neufundland im Nordosten von Kanada, unsere weiteste Reise 2018. Angefixt wurden wir im letzten Jahr, als wir die Berichte von Eisbergen, die stets im Juni und Juli vor der Küste der Insel entlang treiben, in den Nachrichten sahen. Einmal selbst an der Iceberg Alley stehen – das war seitdem unser Traum. Und in diesem Sommer wurde er wahr. Leider war das Timing dabei nicht ganz optimal… Die wenigen Eisberge, die es 2018 vor Neufundland gab, waren bereits vorbeigezogen. Vielleicht war das aber auch eine gute Nachricht, bedeutete es schließlich, dass dieses Jahr nur wenige Eisschollen aus der Arktis aufgrund der Erderwärmung abgetrieben wurden… Wir machten uns in jedem Fall auch ohne Eisberge eine super Zeit in Neufundland

The Good & The Better… Ein Jahresrückblick
The Good & The Better… Ein Jahresrückblick
The Good & The Better… Ein Jahresrückblick

Statt ewigem Eis gab es für uns in Neufundland wilde Wanderungen, wunderbare Menschen, BBQ am Strand und vor allem: Wale, Wale, Wale… Nicht zu vergessen, die winzig kleine Insel Fogo mit ihrem ganz besonderen Zauber. Wer hier am Strand steht und auf den ewig weiten Horizont hinaus blickt, der versteht, warum für viele Neufundland am Ende der Welt liegt.

M A R R A K E S C H Flieg, kleiner Seelenvogel!
The Good & The Better… Ein Jahresrückblick

Zum Jahresende ein Blick zurück auf den Jahresanfang 2018. Denn die Tage „zwischen den Jahren“ verbrachten wir im letzten Jahr in Marokko bei einem Yoga Retreat mit unserer lieben Freundin Katrin, die auch selbst schon mal einen Artikel für OUT OF OFFICE geschrieben hat.
Und jetzt, ein Jahr später, sitze ich im grauen Berlin und wünsche mich genau an diesen Ort zurück. In das farbenprächtige, laute, exotische Marrakesch. Die Mischung aus dem Gewirr von winzigen Gassen und dem trubeligen Alltag in der Medina und den entspannenden Stunden am Morgen und Abend auf der Yogamatte in der Ruhe unseres Riads, hat den Aufenthalt letztes Jahr in Marrakesch so besonders gemacht. Es waren Tage, um die Akkus aufzuladen, das alte Jahr zu verabschieden und das neue zu begrüßen. Tage, um die Seele zu reinigen, um die Arme auszubreiten und die Welt zu herzen.

The Good & The Better… Ein Jahresrückblick
The Good & The Better… Ein Jahresrückblick

Einen besseren Start in das Jahr 2018 hätte es damals nicht geben können. Dieses Jahr sind wir in Berlin geblieben, weil wir seit ein paar Wochen nicht mehr zu zweit leben, sondern nun zu dritt sind. Aber nächstes Jahr, da zeigen wir Mikkel die Welt – und sicherlich kehren wir auch nach Marrakesch zurück.

D A N K E 2 0 1 8
The Good & The Better… Ein Jahresrückblick

Wir bedanken uns bei all den Partnern, die auch 2018 wieder zu einem einzigartigen Reisejahr für uns gemacht haben. Neben den Orten, die wir Euch in diesem Beitrag noch einmal ans Herz legen wollen, durften wir auch wunderbare Wochen durch Frankreich reisen, in Tirol die Skipisten unsicher machen, uns im Saarland spannenden Aufgaben stellen, Microadventure in Bayern erleben, es uns auf Sardinien, in Portugal und Griechenland gut gehen lassen und und und… Einfach zu viele Trips und Touren, um sie alle noch einmal Revue passieren lassen.

Nun freuen wir uns auf ein neues Jahr mit neuen Abenteuern – zu dritt! Wir wünschen Euch allen ein frohes Neues und gute Reise(n). Wo sehen wir uns 2019?

Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle

„Prochain arrêt, Aigle“, knistert es aus dem Lautsprecher. Lächelnd erhebe ich mich von meinem Sitz, schaue noch ein letztes Mal gedankenverloren auf den nebelverhangenen Genfer See, dann widme ich mich dem Projekt „Skisack-Monster von der Gepäckablage hieven“… (mehr …)

Ich bin zurück im Wallis. Und es fühlt sich toll an. Genau zehn Jahre ist es nun her, dass ich hier in Aigle in den Zug gestiegen bin, um nach drei Wochen Skifahren in Portes Du Soleil weitere drei Wochen in Verbier zu verbringen. Richtig gelesen, sechs Wochen Schweizer Berge – das schien mir damals als Student eine angemessene Belohnung für die stressigen Monate der Diplomarbeit zu sein. Einige meiner Freunde erklärten mich zwar für verrückt („Was willst Du denn so lange auf dem Berg, Alter? Da oben gibt es ja nichts außer die eigene Hotelbar…“), doch schon damals war mir klar, dass es auf gar keinen Fall langweilig werden würde. Ich freute mich darauf, nicht länger auf mein Notebook zu starren, sondern mir lediglich Gedanken über den Neuschnee machen zu müssen. Und auf das Wiedersehen mit alten Bekannten, die – genau wie ich damals – vor Ort immer mal wieder für einen Skireise-Veranstalter arbeiteten. Zugegeben, der Studentenjob in den Bergen war nicht immer paradiesisch: Wenn man beispielsweise beim wöchentlichen Hausputz das undankbare Badezimmer-Los gezogen hatte und vier Stunden die Klos der Gäste reinigen durfte. Oder wenn man mit der Crew aus Tschechien Küchendienst hatte und Ostblock-Techno den Raum beschallte. Es gab aber auch angenehme Aufgaben wie Schneebar bauen, Skigebietsführungen oder die Gäste zum Käsefondue zu begleiten. Nicht zuletzt hing der Spaßfaktor immer auch davon ab, mit wem man gemeinsam Dienst hatte…

Und wie es das Schicksal – oder Hausleiter Jan – so wollte, hatte ich damals mit einer jungen blonden Münsteraner Studentin namens Katharina sehr viele gemeinsame Schichten. In Portes Du Soleil und auch später in Verbier. Ihr wisst, wie das ausgegangen ist… Heute bin ich mit der Dame verheiratet und darf mit ihr die Welt entdecken. Danke Jan, danke Pfiff Reisen!

Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle

Where it all began – zurück in Portes du Soleil

Im Zug sitzend merke ich heute einmal mehr, dass ich mein Herz damals nicht nur an Katharina, sondern auch an die Walliser Berge verloren habe. Zu schön ist der Blick auf die Dents-du-Midi, unschlagbar die Dichte der Viertausender und die damit verbundenen Möglichkeiten – damals wie heute.

Mit meinem Dauerlächeln und dem verliebten Blick halten mich die Mitreisenden um mich herum sicherlich für blöd oder total bekifft, doch ich bin einfach nur glücklich, zurück in den Schweizer Bergen zu sein. Zurück im Wallis und gespannt darauf, was in den kommenden Tagen neu und was vertraut sein wird.

Neu ist jedenfalls der Luxus eines eigenen Zimmers. Schnarchende Teamkollegen, nicht vorhandene Ablagefläche für die Skiklamotten und die ausgeblichene Bettwäsche mit dem blauen Logo – all das vermisse ich nicht gerade. Lediglich Katharina fehlt bei diesem Trip. Es wird Zeit, dass auch sie mit dem Skitouring beginnt! Denn genau das ist der Grund, warum ich heute überhaupt noch einmal hier bin.

Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle

Der neue Rando-Parc Morgins

Das Thema Skitouring gab es vor zehn Jahren noch nicht – jedenfalls nicht für mich. Natürlich habe ich damals den ein oder anderen Abstecher ins Gelände abseits der Piste gewagt. Mit richtig breiten Freeride-Ski waren damals jedoch nur echte Könner unterwegs, mit Tourenski-Bindungen nur vollbärtige Rentner oder extreme Alpinisten. Heute sieht das in Portes du Soleil völlig anders aus – auch dank Yannick Ecoeur. Der ehemalige Weltmeister und Vize-Europameister ist in der Ski-Szene durchaus bekannt. Und er ist ein echter Walliser, genauer gesagt ein Local aus Morgins.

Um dem anhaltenden Skitouring-Boom gerecht zu werden (im lokalen Shop wird mittlerweile mehr Touring- als normales Ski-Equipment verliehen) und auch, um interessierten Einsteigern sichere Routen abseits der Skipiste zu offerieren, hat Yannick den Morgins Rondo-Parc ins Leben gerufen und die Strecken mit gestaltet. In Summe gibt es sieben Tracks unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrade. Alle starten im Zentrum von Morgins und enden an einem Lift. Auch ohne Tiefschnee-Erfahrung kann dadurch jeder Touring-Einsteiger entspannt (und sicher) über die Piste zurück ins Tal fahren. Schade, dass es das vor zehn Jahren noch nicht gab. Ich bin sicher, ich hätte damals schon Spaß daran gehabt…

Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle

Skitouring – auch für Genießer

Die Beweggründe, mit Skiern den Berg hinauf zu laufen, sind genauso unterschiedlich wie die Menschen (und deren Kleidung), die es betreiben. Für Typen wie Yannick Laceur ist das ganze ein Hochleistungssport. Ein Wettkampf gegen die Uhr, gegen den eigenen rasenden Puls und gegen andere Sportskanonen in eng anliegenden Hosen und mit Dynafit Stirnband. Skirennen ist der wohl passendere Begriff für diese Disziplin. Für etwas weniger leistungsorientierte Menschen wie mich geht es dann doch eher um den Genuss. Ob mich dabei das Naturerlebnis an sich oder die anschließende Abfahrt mehr reizt, kann ich gar nicht recht sagen…

Verbier / Val de Bange, unser zweiter Stopp im Wallis, ist für beides gleichermaßen die perfekte Ausgangslage – und wieder ein Ort voller Erinnerungen. Bei unserer Ankunft am Abend schlägt mein Herz erneut schneller. Das traumhafte Bergpanorama, die vielen Lichter der hübschen Chalets sind mir sogleich wieder vertraut. Und dann war da ja noch der ein oder anderen lustige Abend im Pub Mont Fort damals…

Vor zehn Jahren ging es mir in Verbier vor allem darum, ohne große Action schnell ins Gelände zu kommen. Kaum ein Ort zieht so viele Freeride-Enthusiasten an. Jedoch muss man sich bei Neuschnee wirklich sputen, um in unverspurtes Gelände zu gelangen.

Wer heute mit Tourenski unterwegs ist, hat dieses Problem nicht. Ich erlebe Verbier bei diesem Besuch entsprechend von einer anderen, entspannteren Seite. Wir starten unsere Tagestour auch gar nicht im Skigebiet selbst, sondern fahren weiter ins Tal hinein, um dann am gegenüberliegenden Hang den Gipfel des Mont Gogneux in Angriff zu nehmen. Hier unten im Talkessel wird einem die Dimension der umliegenden Giganten erst richtig bewusst. Immer wieder blicke ich mich um. Was für Riesen!

Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle

Sowohl der Aufstieg durch den Wald, als auch unser erstes Etappenziel sind absolute Highlights. In der gemütlichen Stube der Bruner-Hütte folgen wir der Empfehlung unseres Bergführers Jean-Marc und bestellen das hausgemachte Tomatenfondue (das letzte Fondue ist schließlich schon mehr als einen Tag her). Hätte ich damals schon von dieser Käse-Schweinerei gewusst, ich wäre mit Sicherheit schon früher hier oben gewesen – um Katharina auszuführen.

Neu für mich ist übrigens auch der Käsen-Automat im Tal inklusive Kartoffeln, Bündner Fleisch, Cornichons, und und und… 24 Stunden, 7 Tage die Woche Raclette und Fondue. Warum gibt es so etwas eigentlich nicht in Berlin?

Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle

Freeride Extreme

Wenn Laax das Mekka der Snowboard & Freestyle Szene ist, dann ist Verbier das Paradies für Freerider. Der Ruf des Gebiets war damals schon ausschlaggebend, warum ich unbedingt hier hin wollte für meine Auszeit nach dem Studium. Wenn ich heute durch den Ort schlendere und mir die Menschen anschaue, hat sich am Image und der Zielgruppe nicht viel geändert. Skifahrer mit schmalen Carving Ski sieht man hier kaum. Die Masse ist jung und sportlich mit „100 mm plus“ Ski unter den Füßen und ABS Rucksack auf dem Rücken unterwegs. Optisch scheinen hier alle am Extreme Verbier teilnehmen zu wollen. Ob das Können für das Rennen am Bec des Rosses – dem Finale der Freeride Worldtour – ausreicht? Man weiß es nicht. Üben kann man in diesem halsbrecherischen Gelände übrigens nicht immer. Rund 30 Tage vor dem Wettkampf darf der Hang nicht mehr befahren werden. Und um dies sicherzustellen, sitzt tatsächlich ein Kerl an der Aufstiegsroute und passt auf, dass der „heilige Berg“ nicht illegal zerschossen wird. Wer sich an der Bergstation des Mont Forts auf über 3.300 Metern umschaut, wird jedoch auch schnell begreifen, dass es überhaupt keine Notwenigkeit gibt, genau diesen Hang zu fahren. Die „Spielwiese“ ist schließlich groß genug…

Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle

Mit Tourenski, dem nötigen Sicherheitsequipment, Lawinen Know How und gesundem Menschenverstand ist hier oben einiges möglich. Ob eine mehrtägige Tour wie die entlang der „Haute Route“ nach Chamonix oder der ein oder andere kleine Abstecher mit wenigen Höhenmetern – unser Guide Jean Marc hat schon viele Gebiete in den Alpen gesehen und ist am Ende hier in Verbier „gestrandet“. Dem muss man nicht viel hinzufügen, oder?

Wir haben uns heute für eine kleine Tour entschieden, dabei einen Blick auf den Mont Blanc und zum Matterhorn gewagt – und frische Lines in unverspurten Powder gezogen. Zum Abschluss gab es dann noch einen kleinen Snack in der Sonne. Kurz: Es war ein fast perfekter Tag in Verbier – nur mit Katharina wäre er noch schöner gewesen!

Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle
Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle

Mein Fazit… Wer den Winter mag, wird das Wallis lieben! Wenn ich mich noch einmal im Leben für Irgendetwas mit sechs Wochen Skifahren belohnen wollen würde, die Kombination von Portes Du Soleil und Verbier wäre sicherlich wieder ganz weit vorne mit dabei. Und Katharina dann hoffentlich auch…

Damals wie heute – Walliser Glücksgefühle

Hinweis: Dieser Artikel beruht auf einer Einladung zu einer Pressereise durch den Schweizer Tourismusverband. Er spiegelt aber uneingeschränkt die Meinung des Autoren wieder. Weitere Informationen zu den Skigebieten im Wallis findet ihr hier: www.wallis.ch

Absolute Giganten

Die Spannung ist greifbar. 30.000 Menschen starren gebannt auf die kleine Leinwand neben der Tribüne. Die Uhr zählt unerbittlich – jede hundertstel, jede tausendstel Sekunde. Dann erscheint ein Fahrer am oberen Pistenrand…
Und ohrenbetäubender Jubel bricht los! (mehr …)

Dass wir an jenem Wochenende Anfang Januar im schweizerischen Berner Oberland tatsächlich einen Skiweltcup sehen würden, hätten wir nur einen Tag vorher nicht wirklich geglaubt. Und die Veranstalter selbst wohl auch nicht. Denn die Vorzeichen für die Rennen am Samstag und Sonntag in Adelbden standen denkbar schlecht…

Absolute Giganten

24 Stunden zuvor…

Rückblick – Freitagmorgen, Flughafen Tegel, 9 Uhr. „Aufgrund einer technischen Störung und eines fehlenden Ersatzteils verspätet sich unser Flug nach Zürich auf unbestimmte Zeit.“ Und dies war nur die erste Hürde, die es für uns an diesem Tag zu nehmen galt. Tatsächlich wussten wir an diesem Morgen nicht einmal, ob es sich überhaupt lohnen würde, von Berlin nach Zürich zu fliegen um von dort aus weiter ins Berner Oberland zu fahren. Unser Ziel Adelboden war nämlich seit Mittwoch durch einen Erdrutsch auf der Straße ins Tal von der Außenwelt abgeschnitten. Für wie lange noch? Völlig ungewiss.

Der Flieger startete schließlich doch noch und dank der wie immer zuverlässigen Schweizer SBB erreichten wir am Nachmittag entspannt Frutigen, Ausgangspunkt unseres „Abenteuers Skiweltcup“ und Endstation für alle, die weiter in Richtung Adelboden wollten. Neben uns tummelten sich Journalisten, internationale Teams und hunderte Helfer in dem kleinen Ort am Rande der Berner Alpen. Kein Weg führte weiter ins Tal Richtung Weltcup Strecke. Die Zufahrtstraße nach Adelboden war durch das Unwetter der Vortage so stark beschädigt, dass die einzige Möglichkeit darin bestünde, eine Behelfsbrücke zu bauen. Und zwar innerhalb der nächsten Stunden. Bis dahin wurde eine Luftbrücke eingerichtet, um wenigstens das Material für den Aufbau der Rennstrecke zu transportieren. Ein Dorf im Ausnahmezustand. Und wir mittendrin.

Absolute Giganten
Absolute Giganten

Darf ich vorstellen: s’Vogellisi

Am späten Abend dann die erlösende Nachricht: Die Brücke steht, ab 6 Uhr früh am Samstag ist die Straße ins Tal wieder befahrbar. Aufgeregt besteigen wir am nächsten Morgen den Shuttlebus zum „Worldcup Village“, wie es so schön heißt. Normalerweise lägen wir jetzt noch daheim im Bett, holen um halb zehn entspannt Brötchen, machen uns Kaffee und schauen dann gemeinsam den ersten Lauf des alpinen Skirennens gemütlich im Fernsehen. Wie oft hatten wir uns gefragt, wie es wohl wäre, derlei einmal live zu erleben. Heute sollten wir es erfahren…

Bereits im Bus ein erster Vorgeschmack: Fahrer und Gäste singen gemeinsam das Adelboden-Lied „Vogellisi“: Wenn i nume wüsst wo s’Vogellisi wär, s’Vogellisi chunt vo Adelbode her. Adelbode liit im Berner Oberland, s’Berner Oberland isch schön… Ah, ja. Stimmung machen können sie hier auf jeden Fall. Und alle fiebern mit! Wie groß die Begeisterung für dieses Weltcup-Wochenende wirklich ist, erleben wir dann, als wir schließlich auf dem Gelände ankommen. Schweiz-Fahnen soweit das Auge reicht. Es wird getanzt, musiziert, gesungen und getrunken. Und das schon ab morgens um 10 Uhr. Als gebürtige Rheinländerin und bekennender Jeck durchläuft mich sofort ein heißer Schauer. Alaaf! Das ist ja wie Karneval. Wir lassen uns mitreißen von der Fröhlichkeit um uns herum und stimmen mit ein: ja, z’Oberland ja, z’Oberland, z’Berner Oberland isch schön!

Absolute Giganten

Breath in, breath out…

Wir fahren hoch auf den Chuenisbärgli – zum Starthang. Das Reiseblogger-Leben hat so seine Vorteile: „Zugang Media“ steht auf unseren Badges – und das heißt, wir dürfen nach oben ins „Fahrerlager“ und live dabei sein, wenn Hirscher, Kristoffersen und Co. ins Rennen gehen. Meter für Meter im Lift entfernt sich das Tröten, der Gesang und das Läuten der Kuhglocken im Tal. Unter uns glänzt die Rennpiste und entblößt ihre ganze Macht: Steil ist sie – und hart. Der eisig präparierte Hang im Schatten der mächtigen Gipfel wirkt live noch gewaltiger als im Fernsehen. Wie mag es den Fahrern vor dem Start gehen, wenn sie in genau diesem Lift hinaufschaukeln? Mit dem Wissen, dass sie sich in Kürze mit Vollgas hier hinabstürzen müssen. Risikobereitschaft, Mut, Erfahrung und fahrerisches Können – nur wenn alles passt, hat man eine Chance auf den Sieg. Wird es heute passen? Als wir am Starthaus ankommen ist es still. Alle sind hochkonzentriert. Kein Wort zu viel. Der Countdown läuft…

Absolute Giganten
Absolute Giganten
Absolute Giganten

Tanz auf dem Berg

Die Spannung steigt, wir wagen kaum zu atmen. Die ersten Fahrer gehen zum Start. Kameras werden in Position gebracht. Trainer, Helfer, Springer – sie alle starren gebannt auf den kleinen Bildschirm des TV-Teams. Die Uhr zählt rückwärts, die letzten Sekunden. Eine kleine Ampel springt von rot auf grün. „Lauf, lauf, lauf“, feuert das Team seinen Fahrer lautstark an. Und dann geht es los. Das Rennen ist gestartet. Hoffen, bangen, zittern. Niemand sagt etwas, alle starren weiterhin auf die Live-Übertragung. Darauf zu sehen: Ein Fahrer im Einklang mit dem Berg, in gleichmäßigen, wiegenden Bewegungen. Immer am Limit, kraftvoll, aggressiv – und dennoch in vollkommender Harmonie. Dann biegt er auf den Zielhang ein und damit direkt in den „Hexenkessel“ von Adelboden und in Sichtweite der Zuschauer. Ein Sturm brandet auf. Das Jubeln und Anfeuern der Fans im Tal dröhnt bis hinauf zu uns. Ich habe Gänsehaut am ganzen Körper…

z’Berner Oberland isch schön!

Zwei großartige Tage, einen Riesen-Slalom- und einen Slalom-Wettbewerb lang, zittern wir mit den Fahrern bei jeder Zwischenzeit, feuern sie aus voller Kehle an – und feiern mit den Siegern des Tages. Aber neben all dem Applaus für die sportlichen Leistungen, gibt es noch viele weitere, deren Schaffen bei all dem Jubel nicht vergessen werden darf. Wenn man sich überlegt, dass wir weniger als 12 Stunden vor dem Start des ersten Rennens noch nicht einmal wussten, ob wir ins Tal hinein kommen würden, gleicht es fast schon einem Wunder, was die vielen Helfer und das Organisationskomitee von Adelboden gemeistert haben. In zusätzlichen Nachtschichten haben sie einen Weltcup sichergestellt, bei dem in keinem Moment die Probleme der Vortage zu bemerken waren. Alles hat perfekt funktioniert – und einen Besucherrekord gab es obendrein. Chapeau! Und eines ist jetzt schon sicher: Am nächsten Wochenende auf der Couch, werden wir das Treiben im Fernsehen mit anderen Augen sehen…

Absolute Giganten
Absolute Giganten
Absolute Giganten
Absolute Giganten
Absolute Giganten

Wir bedanken uns beim Tourismusverband Berner Oberland für die Möglichkeit, beim FIS Ski Weltcup in Adelboden dabei sein zu dürfen. Und bei den zehntausenden Zuschauern, die dieses Event zu einem fantastischen Erlebnis gemacht haben. Dieser Artikel beruht auf einer Presseeinladung, spiegelt jedoch uneingeschränkt die Erfahrung der Autoren wieder. Mehr Informationen zur Region Adelboden unter: www.madeinbern.com

Mit der Mama in den Bergen

Wer kennt das nicht? Eltern, die immer wieder betonen, dass man mal wieder von sich hören lassen sollte, dass man sich wirklich schon viel zu lange nicht mehr gesehen hat – und überhaupt, es doch so schön wäre, wenn man einfach etwas Zeit miteinander verbringen würde. (mehr …)

Natürlich haben sie Recht und die Zeit mit den “Ellis” ist auch wirklich immer schön. Doch wohnt in unserem Fall das eine Elternpaar schlappe 600 km und das andere 800 km weit entfernt von Berlin. Ein Besuch daheim bedeutet also stets ein ganzes Wochenende zu verplanen. Zwei, drei Tage, an denen man auch auf Reisen, die Welt entdecken, zum Sport gehen (endlich mal wieder), Freunde treffen, Keller ausmisten oder einfach mal entspannen könnte…

Mit der Mama in den Bergen

Wer kennt das nicht? Eltern, die immer wieder betonen, dass man mal wieder von sich hören lassen sollte, dass man sich wirklich schon viel zu lange nicht mehr gesehen hat – und überhaupt, es doch so schön wäre, wenn man einfach etwas Zeit miteinander verbringen würde. Natürlich haben sie Recht und die Zeit mit den “Ellis” ist auch wirklich immer schön. Doch wohnt in unserem Fall das eine Elternpaar schlappe 600 km und das andere 800 km weit entfernt von Berlin. Ein Besuch daheim bedeutet also stets ein ganzes Wochenende zu verplanen. Zwei, drei Tage, an denen man auch auf Reisen, die Welt entdecken, zum Sport gehen (endlich mal wieder), Freunde treffen, Keller ausmisten oder einfach mal entspannen könnte…

Wandern mit den Eltern – Geniestreich oder Wahnsinn

Ich habe das große Glück, dass meine Eltern trotz ihrer 70+ noch absolut fit sind. Besonders meine Mutter scheint zuweilen in NRW deutlich mehr Kilometer zu Fuß unterwegs zu sein, als wir es sind – trotz diverser Bergtouren OUT OF OFFICE. Ich dachte mir also, ich schlage zwei Fliegen mit einer Klappe wenn ich Sie zu einer „Mehrgenerationen-Tour“ in die Alpen einlade. Wir haben ausreichend Zeit für Mutter-Sohn Gespräche und sind gleichzeitig in den geliebten Bergen unterwegs. …

Natürlich machte ich mir im Vorfeld so meine Gedanken: Wie fit ist deine Mutter wirklich? Welche Distanzen kannst Du ihr zumuten? Wie machen wir das mit dem Gepäck und der Anreise? Und, was könnte eine geeignete Tour sein?

Mit der letzten Frage wendete ich mich an Tourismus Experten Tom, der die Idee des Mehrgenerationen-Trips großartig fand und mir die Buiräbähnli-Safari im Schweizer Engelberg vorschlug. “Buri-What?” fragte ich. „Henryk, du kennst Engelberg Titlis bestimmt vom Skifahren. Im Sommer ist es dort aber mindestens genau so schön. Es gibt vor Ort noch jede Menge kleine Seilbahnen, die so genannten Buirähbähnlis, die von Bauern und anderen Privatpersonen betrieben werden. Auf der dreitägigen Wanderung fahrt ihr immer wieder mit genau diesen altertümlichen Bahnen – und spart euch damit den ein oder andern Höhenmeter. Allerdings ist das ganze denncoh kein Spaziergang. Ihr müsst täglich rund 15 km und insgesamt 1.000 Höhenmeter machen. Auch wenn du euer beider Gepäck trägst, sollte deine Mutter schon richtig fit sein. Die Zeitangaben sind reine Gehzeiten. Pausen für Fotos, Verpflegung und Rast sind also nicht inkludiert und es empfiehlt sich, bereits früh am Morgen zu starten…“

Für mich klang das alles in allem aber ziemlich perfekt und ich teilte die Tourbeschreibung mit meinen Schwestern, um zu hören, wie sie die Kondition unserer Mutter einschätzten. „Go for it“, kam als Antwort der einen. „Klingt super. Und dass die Tour als mittelschwer eingestuft ist, behalten wir einfach für uns“, kam von der anderen. Der Plan stand also!

Mit der Mama in den Bergen

Mama, wir zwei gehen wandern

Mit der Einladung zur Bähnli-Safari gab ich meiner Mutter ein wenig Vorlaufzeit. Zeit, um die Wanderschuhe einzulaufen. Zeit, um die Tourenbeschreibung zu studieren. Zeit, um mit ihr gemeinsam eine Minimal-Packliste auszuarbeiten, fehlendes Equipment zu leihen und um als Vorbereitung ein paar extra Kilometer daheim zu laufen…

Drei Wochen später stapfen wir trotz eher bescheidenen Wetters von unserem Start- und Zielort Engelbert Bahnhof grinsend den Bergen entgegen. Wie hoch und gewaltig diese tatsächlich sind, bleibt uns vorerst verborgen, noch hängt alles in dicken grauen Wolken. Die Situation der gemeinsamen Wanderung ist neu für uns beide und ziemlich aufregend. Würde ich die Tour mit Katharina machen, wäre ich wahrscheinlich etwas entspannter als ich es an diesem Morgen mit meiner mir so vertrauten und dennoch neuen Weggefährtin bin. Wie wird sie sich schlagen? Wie anspruchsvoll wird die Wanderung für uns beide? Wie lange bleiben die Schuhe trocken? Wird sie auch sagen, wenn es ihr zu viel wird? Und überhaupt, wie wird das mit diesen Seilbahnen funktionieren? Hast Du an alles gedacht? Hoffentlich sind die Hütten nicht zu rustikal… Und und und…

Trotz eindeutiger Routenbeschreibung und guter Vorbereitung bleiben in meinem Kopf viele Fragen vorerst offen. Fragen, die diesen Trip für uns beide zu einem echten Abenteuer machen! Immerhin, wir haben beide richtig Lust auf dieses Familienprojekt! Die positiven Vibes sind spürbar. So genießen wir unser einfaches Frühstück trotz Regen und nicht vorhandenem Schutzdach, wir freuen uns über die zutraulichen Kühe und Schafe, die immer wieder den Weg versperren. Wir lachen, als die erste Seilbahn sich nach telefonischer Bestellung rumpelnd in Bewegung setzt. Wir reißen schreiend die Augen auf, als das zweite Bähnli in schwindeliger Höhe den Anstellwinkel verändert, wir kichern gemeinsam über das stetige Quietschen der völlig durchnässten Wanderschuhe.

Mit der Mama in den Bergen
Mit der Mama in den Bergen
Mit der Mama in den Bergen
Mit der Mama in den Bergen
Mit der Mama in den Bergen
Mit der Mama in den Bergen

Als wir am Nachmittag unsere erste Unterkunft, den Berghof Brändelen erreichen – mit der erhofften Dusche, warmen Kaminfeuer, einem Zimmer nur für uns und einer Gastgeber Familie Schmitter, die unglaublich bemüht und liebevoll ist – strahlen wir beide wie die Honigkuchenpferde. Schwer zu sagen, wer von uns nun stolzer auf den anderen ist. Das Fazit nach Tag eins: Läuft bei uns! Und morgen soll das Wetter auch wieder mitspielen.

Gefahrenquelle Butterblume

Am zweiten Wandertag bin ich schon deutlich entspannter. Alle anfänglichen Fragen und Sorgen waren Gott sei Dank unbegründet. Meine Mama meistert die 1.000 Höhenmeter mit Bravour. Steilere Passagen bewältigt sie mit regelmäßigen kurzen Verschnaufpausen, der teilweise tief abfallende Hagigrad oder die Extrameile zum Gipfelkreuz sind kein Thema für sie. Die einzige echte Gefahr besteht darin, dass sie manchmal den unzähligen Bergblumen mehr Aufmerksamkeit schenkt als dem Wanderweg. Zack, da sitzt sie auf ihrem Hosenboden – lacht herzlich und stellt fest, dass die von meiner Schwester geliehene Hose doch schon ganz schön dreckig ist.

Wir genießen die Zeit, füllen die Trinkflaschen an Gebirgsbächen, teilen uns Müsliriegel, nehmen uns immer wieder Zeit, um das Bergpanorama zu genießen und verweilen an den urigen Bergbauernhöfen.

Mit der Mama in den Bergen
Mit der Mama in den Bergen
Mit der Mama in den Bergen
Mit der Mama in den Bergen
Mit der Mama in den Bergen

Auch unsere zweite Unterkunft wird von Familie Schmitter bewirtschaftet. Wir haben das Haus erneut für uns allein, wir schlemmen wie am Vortag, wir werden umsorgt wie gute Freunde. Die Chrüzhütte ist eine absolute Empfehlung und die perfekte Ausgangslage für die letzte Tagesetappe nach Engelberg – inklusive noch traumhafteren Ausblicken. Mein Tipp: Bucht Halbpension und freut euch auf Bio-Rinderbraten zum Abendbrot!

Same Same but different

Natürlich ist das Wandern mit der Mama etwas anderes als das Wandern mit Katharina. Normalerweise laufe ich vor, dieses mal laufe ich hinterher und beobachte meine Begleitung aufmerksam. Mit Katharina spreche ich viel über die Zukunft, mit meiner Mutter erfahre ich spannendes aus der Vergangenheit. Sie berichtet von Ihrer Kindheit, ihren Eltern und Großeltern – und von einem Wandertrip, den Sie mit ihrem Vater gemacht hat als sie in meinem Alter war. Normalerweise trägt jeder seine Ausrüstung selbst, bei diesem Trip trägt die Mama den Tagesproviant und ich den Rest. Bei einer dreitägigen Tour ist das auch problemlos machbar. Mit Katharina stimme ich mich ab, wer den Beitrag schreibt. Dieses Mal übernimmt meine Mutter die Rolle als stolze Gastautorin.

Mit der Mama in den Bergen
Mit der Mama in den Bergen
Mit der Mama in den Bergen
Mit der Mama in den Bergen
Mit der Mama in den Bergen

Reisen und insbesondere Wanderungen werden geprägt von den Begleitern. Ich habe diese ungewöhnliche Konstellation mit meiner Mutter unglaublich genossen und kann nur dazu aufrufen, mal wieder mit den eigenen Eltern unterwegs zu sein. Genießt die Zeit, lauscht den Geschichten und profitiert von der Erfahrung der älteren Generation. Die Buiräbähnli-Tour war das perfekte Umfeld für dieses gemeinsame Abenteuer!
Liebe Mama, danke für deine Begleitung und deine immer anhaltende gute Laune. Das war sicher nicht unsere letzte gemeinsame Tour!

Mit der Mama in den Bergen

Ihr wollt wissen, wie genau es meiner Mum bei der Wanderung ergangen ist? Hier gibt es Ihren Erlebnisbericht zum Nachlesen.
Und wer jetzt Lust bekommen hat, die Tour selbst nachzuwandern, schaut am besten mal auf der Engelberg-Website vorbei, da ist die Strecke recht gut beschrieben.

 

Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer Kooperation mit dem Tourismusverband Engelberg. Die Eindrücke spiegeln jedoch uneingeschränkt die Meinung des Autors wieder.

Bähnli-Safari mit dem Sohn

Als mich unser Sohn Henryk einlud zu einer 3-Tage-Wanderung in den Schweizer Zentralalpen, die sogenannte Buiräbähnli-Safari rund um Engelberg, hatte ich Herzklopfen vor Vorfreude – und Skepsis. Würde ich mir damit nicht zu viel an Anstrengungen zumuten? (mehr …)

Die Vorfreude jedoch überwog auf dieses Abenteuer. Die Aufregung allerdings war schon drei Wochen vorher immer präsent. Wanderungen zwischen 150 und 400 Höhenmeter, wie bei uns daheim im Bergischen Land, spielen sicher in einer anderen Liga, als Bergtouren zwischen 1.000 und 2.200 m in den Alpen!

Es geht los

Als wir an unserem ersten Wandertag vom Schweizerischen Engelberg aus starten, können wir die Bergkulisse der 3.000er rund um den hübschen Bergort hinter dicken Regenwolken nur erahnen. Der leichte Nieselregen jedoch kann unsere Neugier und gute Stimmung nicht vermiesen. Ohne Fernsicht öffnet sich der Blick umso mehr für die kleinen Wunder rechts und links des Pfades: Für die unzähligen Blumenarten und blühenden Wildkräuter in fein auf einander abgestimmten Farbschattierungen; für die natürlichen Treppenstufen aus Wurzeln und Steinen, die unseren Wanderschuhen auf dem feuchten Boden Trittsicherheit bieten. Es öffnet sich das Herz für die grandiose und so perfekte Natur mit ihren wilden Bächen, die sich zwischen Geröll und Blumenwiesen ins Tal stürzen. Angenehm zu wandernde Wege wechseln sich ab mit steilen  Bergpfaden, durch Wald und Wiesen.
Die friedlichen, zutraulichen Schafe und Kühe mit ihrem meditativen Kuhglockengeläut, suchen immer wieder Kontakt zu uns; und geben kurz danach bereitwillig den Weg wieder frei.

Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn

Nach den anstrengenden Aufstiegen bieten die nostalgischen „Buiräbähnli“-Fahrten eine ungewöhnliche, willkommene Abwechslung. Wie in der Tourenbeschreibung angegeben, erreichen wir mit unserer letzten Bähnlifahrt um 17.oo Uhr unsere erste Übernachtungshütte in Brändlen. Unsere Schuhe sind patschnass, die Regenkleidung tropft, wir sind zwar geschafft, hätten aber durchaus noch weiter „matschschieren“ können. Unsere Belohnung ist die sehr liebevoll eingerichtete Brändlenhütte, eine mit Holz geheizte, warme Stube, bequeme Betten und eine sehr sympathische, aufmerksame Hüttenwirtin mit viel Sinn für ein hübsches Ambiente und schmackhaftes, gesundes Essen. Einen „sanften Tourismus“ zu pflegen, ist ihr ein wichtiges Anliegen!

 

Es geht hoch hinaus

Die geruhsame Nacht und ein ausgiebiges Frühstück bilden ein gutes Fundament für unseren zweiten Wandertag mit anstrengenden Steigungen und voraussichtlich 1.000 Höhenmetern, die erst einmal geschafft sein wollen. Dank der warmen Hütte über Nacht ist unsere Wanderkleidung am nächsten Morgen trocken und, oh Wunder, Füße, Knie, Muskeln wollen durchaus wieder steigen und laufen. Nichts tut weh! Ich bin begeistert! Draußen ist es nebelig aber trocken, die Temperatur ist angenehm zum Wandern und laut Vorhersage soll es immer besser werden. Wieder bezaubern uns die traumhaft schönen Blumenwiesen und die vom himmlischen Gärtner perfekt angelegten Steingärten zwischen den Felsen.

Es geht kontinuierlich nach oben. Bei meinem „Senioren-Bergwandern“ ist jetzt hilfreich, was der Kopf sagt: „Komm, diesen Berg schaffst du auch noch“! Und siehe da, die nächste und die übernächste Steigung ist zwar jedes Mal eine Herausforderung, die aber stolz macht und einen locker weiterlaufen lässt. Eine wunderbare Mischung aus Staunen über die grandiose Natur und das Hineinfühlen in meinen Körper, machen einfach glücklich! Dabei habe ich allerdings auch das große Glück, dass mein Gepäck im Rucksack von Henryk aufgehoben ist und ich nur den „leichten Proviant-Rucksack“ trage.

Zu unserer Linken ist noch immer nichts zu sehen, rechts reißt die Wolkendecke jedoch immer häufiger auf und gibt Ausblicke auf die beeindruckende Bergwelt frei.

Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn

Nach einem etwas mühsamen, langen Zickzackweg bergab bin ich ganz froh, dass wir zur Chruizhütte wieder bergaufsteigen dürfen. Wieder erreichen wir unsere zweite Übernachtungshütte gegen 17.oo Uhr; und wieder haben wir den Bettenlagerschlafraum mit guten Matratzen und warmen Decken ganz für uns allein. Unsere nette Wirtin vom Vortag ist auch hier zuständig; kommt eigens für uns mit dem „Buiräbähnli“ und zwei großen Proviantkörben hochgefahren und verhilft uns freundlich zu einer warmen Dusche und einer frisch zubereiteten, sehr leckeren Abendmahlzeit mit gebratenen Polenta-Scheiben und dem köstlichen Bio-Fleisch der eigenen „Dexter-Rinder“, die hier oben die schmackhaften Kräuter der Hochalmen abgrasen dürfen. Für unser Frühstück am nächsten Morgen überlässt sie uns einen gut gefüllten Frühstückskorb, frisch gehobelten Käse, Almbutter, … alles liebevoll mit Alpenblüten dekoriert.

Es geht weiter – auf dem Walenpfad nach Engelberg

Der dritte Wandertag erwartet uns mit strahlendblauem Himmel, fast Wolkenlos, und grandioser Fernsicht. Frühstück im Freien, Blick auf die Bergmassive, sanftes Kuhglockengeläut. Und wieder fühle ich mich fit; nichts tut weh und der Morgen ist so traumhaft schön! Jetzt beginnt der sicherlich schönste Teil unserer Safari, der Walenpfad. An einem Bergsee führt uns der Weg vorbei und hinauf auf eine Anhöhe mit fast unwirklich schöner Aussicht: Zur einen Seite wandert der Blick zurück, tief hinunter zu dem blauen Nass, den Kuhweiden und blühenden Wiesen. Zur anderen Seite, weit in die Landschaft hinein, können wir in der Ferne den Vierwaldstätter See erahnen; und nicht zuletzt zieht es den Blick hoch hinauf zu den bizarr-steilen Felsmassiven, die uns ganz klein und still werden lassen. Zur absoluten Abrundung dieser wunderbaren Morgenstimmung wehen aus der Ferne Alphornklänge als Morgenlob zu uns in die Höh. Dankbar und ehrfürchtig nehmen wir so viel Schönheit in uns auf!

Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn

Dieser dritte Wandertag ist wirklich das absolute Highlight dieser schönen Wandertour. Hier treffen wir auch, im Gegensatz zu den vorausgegangenen Tagen, auf die ich im Übrigen auf keinen Fall verzichten möchte, häufiger auf andere Wanderer, die sich als Tagestour dieses Sahnestück herausgesucht haben. Auch wenn man, wie ich, schon 70+ ist und sich fit fühlt, kann ich diese „Buiräbähnli-Safari“ als 3-Tages-Tour, von Herzen empfehlen. Gerade die Mischung aus Anstrengung und Hochgenuss macht den Reiz aus.

Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn
Bähnli-Safari mit dem Sohn

Ich war am Ende der Wanderung nicht erleichtert, sondern fast ein bisschen traurig, dass die Tage in dieser eindrucksvollen Umgebung von Engelberg Titlis zu Ende gingen. Danke, Henryk, dass Du mich auf diese schöne Safari mitgenommen hast!

Bähnli-Safari mit dem Sohn

Wie es Henryk bei dem Mehrgenationen-Wandertrip mit seiner Mutter ergangen ist, erfahrt ihr in den nächsten Tagen hier auf dem Blog. Eines sei schon vorab verraten: Er ist mächtig stolz und freut sich schon jetzt auf die nächste gemeinsame Tour mit der Mama!

Vergiss nicht zu leben!

Es ist mal wieder soweit. Mein einziger Gedanke: Stadtflucht! Ich will Berlin wieder gegen die Berge, urbanes Grundrauschen gegen Geplätscher eines Bächleins, Grau gegen Weiß eintauschen. Weil es ein Leben jenseits des Arbeitsalltags gibt. Und auch jenseits der Großstadt-Routine am Wochenende… (mehr …)

Rückblick, zwei Wochen zuvor: Draußen setzt gerade erst die Morgendämmerung ein, doch seit gut einer Stunde liege ich nun schon wach im Bett, geweckt von meiner inneren Neugier, von Vorfreude und Aufregung. So möchte ich häufiger in den Tag starten – und nicht aufschrecken vom Vibrieren des Handy-Weckers, dem Lärm der Müllabfuhr auf der Straße, Fußgetrappel oder Kindergeschrei auf der Etage über uns. Lächelnd schaue aus dem Fenster und betrachte das kontinuierliche Rieseln der Schneeflocken. Heute wird ein guter Tag werden. Denn ich bin in Laax. Ein Kurztrip: nach Feierabend los, ein Wochenende vor Ort. “Lohnt sich das überhaupt? Der ganze Aufwand mit Packen, Anreise und so – für die kurze Zeit?” werde ich häufig gefragt. Die Antwort fällt mir leicht und kommt ohne zu zögern mit einem breiten Grinsen im Gesicht: Auf jeden Fall!

Vergiss nicht zu leben!
Vergiss nicht zu leben!
Vergiss nicht zu leben!
Vergiss nicht zu leben!

Es gibt ein Leben OUT OF OFFICE

Immer wieder, wenn ich unterwegs bin wie beispielsweise zuletzt für ein paar Tage in der Schweiz, denke ich an all jene, die lieber Karriereleitern als Berge hinauf klettern, Menschen, die ständig Instagram Pics aus Island liken anstatt selber in die Natur zu gehen. Seit beinahe vier Jahren teilen wir mit euch unsere Leidenschaft für die Welt außerhalb des Büros. Wir wollen euch begeistern und mitreißen, dem Trott zu entfliehen, beruflichem Stress entgegenzuwirken und das Leben out of office zu genießen. Ist das anstrengend? Manchmal. Sind wir müde vom Reisen? Niemals!

Denn was nutzt Geld, wenn man keine Zeit findet, es auszugeben? Collect moments not things. Und wer jetzt noch immer eine Entscheidungshilfe braucht, um das Büro heute etwas zeitiger als sonst zu verlassen, für den habe ich noch was kleines vorbereitet…

Vergiss nicht zu leben!
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Traveling is the desire for life.
Stay tuned with Out Of Office - oooyeah!

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