Meraner Höhenweg – reloaded

Wir steigen aus dem Auto und hören schon von weitem die Kuhglocken läuten. Die Luft ist mild, aus dem nahe gelegenen Stall duftet es nach Heu. Wir sind zurück, welch schönes Gefühl! Ein Treffen mit vertrauten Pfaden.

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Der Weg ist das Ziel – nirgendwo sonst sind diese Worte wahrer, als unterwegs auf dem Meraner Höhenweg. Etwas über zwei Jahre ist es her, dass wir uns in Kooperation mit dem Tourismusverband Meraner Land auf eine der schönsten Wanderungen Südtirols begeben durften. Damals waren wir drei Tage unterwegs auf den südlichen Etappen des Alta Via di Merano – von Dorf Tirol durch das Schnalstal bis zur Mitterkaser Alm. Und diesen Sommer wollen wir die Runde endlich beenden…

Meraner Höhenweg – reloaded

Ein Ende kann ein Anfang sein

Wir starten exakt dort, wo wir unsere Tour damals beenden mussten. Mit leichtem Gepäck, geschnürten Wanderstiefeln und voller Vorfreude führt uns die erste kurze Wanderung des Tages bei strahlendem Sonnenschein hinein ins Pfossental. Ziel ist die Rableid Alm am Fuße der mächtigen Gipfel der Texelgruppe. Gut, dass es heute nur rund zwei Stunden Fußmarsch zu bewältigen gilt, denn der morgige Aufstieg zum Eisjöchl Pass wird anstrengend werden. Für den Moment genießen wir einfach nur die vertraute Idylle Südtirols. Und das Beste: es gibt kein Handynetz – von 100 auf 0 in nur wenigen Kilometern.

Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded

Gipfeltag

Nach einer ruhigen Nacht und einem zünftigen Frühstück geht das Abenteuer Meraner Höhenweg dann endlich richtig los für uns. Erst einmal liegen knapp 900 Meter Aufstieg und vier Stunden Gehzeit bis zum Eisjöchl auf rund 2.895 Metern vor uns. Am späten Vormittag wollen wir den Pass queren und den Blick auf die Dreitausender um uns herum genießen, bevor wir uns am Nachmittag an den Abstieg ins Passeiertal machen – gute 1.200 Meter über steile Pfade hinab bis nach Pfelders. Henryk wappnet sich stilecht für die Herausforderung mit einem selbstgeschnitzten Wanderstab.

Meraner Höhenweg – reloaded
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Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded

Die Etappe vom Pfossen- ins Passeiertal über das Eisjöchl ist für uns der mit Abstand schönste Abschnitt des Meraner Höhenwegs. Anspruchsvoll, abwechslungsreich und vor allem atemberaubend. Der Moment, indem wir den Pass erreichen und die Stettiner Hütte gleich unterhalb des Gipfels vor uns auftaucht – einfach nur großartig. Eine Lawine hat vor einigen Jahren die Hütte fast vollständig zerstört. Heute ist sie für Tagesgäste wieder geöffnet und auch einige Zelte stehen als Notunterkunft bereit. Am Horizont erstreckt sich die unendlich Weite des Passeiertals. Einfach nur traumhaft!

Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded

Darf’s ein wenig mehr sein?

Wir sind zügig unterwegs an diesem Tag – obwohl der Weg Nr. 24 talwärts ordentlich steil ist und uns zeitweise ein wenig ausbremst. Jedoch, am frühen Nachmittag erreichen wir schließlich die Lazinser Alm am Eingang des Tals und belohnen uns erst einmal mit einem kühlen Radler und einem frisch gebackenen Apfelstrudel. Vielleicht liegt es an dieser Stärkung, vielleicht auch einfach an den Glücksgefühlen, die uns durchströmen zurück auf dem Meraner Höhenweg – wir entschließen uns in jedem Fall zu einer Extrarunde, verlassen den Weg Nr. 24 und biegen ab auf den Panoramaweg – weitere 400 Höhenmeter bis zur Faltschnalalm und weiter bis zur Bergstation des Sessellift von Pfelders und dann nur noch hinab ins Dorf und zu unserem Hotel, die Residence Panorama. Rund drei Stunden länger sind wir durch den selbstgewählten Umweg unterwegs – aber jeder Meter hat sich gelohnt.

Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded

Bis zur Unendlichkeit ­– und noch viel weiter…

Der lange Tag und die vielen Höhenmeter fordern am nächsten Morgen ihren Tribut. Die Waden zwicken, der Rucksack fühlt sich an, als hätten sich über Nacht ein paar extra Kilos ins Reisegepäck geschummelt. Aber es alles hilft nichts, ein letzter starker Kaffee, dann geht es weiter für uns. Dabei ist die Etappe nach Sankt Martin ausgerechnet die längste auf unserer Route – stolze 23 Kilometer und weitere sieben bis acht Stunden Gehzeit liegen vor uns. Als wir am frühen Nachmittag rasten im Christlhof, sind wir schon ordentlich erschöpft – dabei liegt die größte Herausforderung noch vor uns: Der Aufstieg nach Magdfeld. Auf rund drei Kilometern geht es Meter für Meter steil bergauf. Der Schweiß läuft in Strömen, jeder Schritt schmerzt. Entschädigt werden wir dafür von weiteren wunderbaren Ausblicken und vielen lächelnden Gesichtern, die uns unterwegs freundlich grüßend begegnen.

Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
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Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded

Herz verloren, Herzen verschenkt

Kann das wahr sein? Schon ist der letzte Tag angebrochen – die letzte Etappe auf dem Meraner Höhenweg führt uns zurück nach Dorf Tirol. Am Ausstieg der Hochmuth Seilbahn hat vor rund zwei Jahren alles begonnen. Die Beine sind wieder deutlich leichter, dafür ist das Herz ein wenig schwer. Passend zu unserer leicht wehmütigen Stimmung hängen graue Wolken über dem Passeiertal – der Himmel weint. Eine wunderbare Reise geht zu Ende. Trotz der widrigen Bedingungen genießen wir diese letzten Stunden. Kaum ein Wanderer ist unterwegs, wir sind allein – mit unseren Gedanken, unseren Gefühlen. Allein mit dem Weg. Nach einigen Stunden: vertraute Ausblicke. Das Ziel vor Augen verlangsamen wir unser Tempo. Wir beide spüren, eigentlich wollen wir gar nicht, dass es nun vorbei ist. Ein Kreis schließt sich und die Tour ist beendet – aber was kommt dann?

Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded

Am Abend sitzen wir frisch geduscht bei einem leckeren Menü im luxuriösen Ambiente des vier Sterne Hotels Johannis. Nach der Anstrengung der letzten Tage genießen wir jetzt den Komfort und freuen uns schon auf das frische, weiche Bett. Inzwischen ist die Wehmut einer guten Portion Stolz und Euphorie gewichen. Wir haben es geschafft! Und das Beste – wir haben auch schon ganz viele Ideen für die nächsten Touren im Meraner Land. Denn schließlich waren wir noch nicht bei den Spronser Seen, oder auf der Hohen Wilden, oder oder oder…

Wir bedanken uns bei Tourismusverband Meraner Land für die Möglichkeit, den Meraner Höhenweg erneut zu entdecken. Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation. Er spiegelt jedoch uneingeschränkt die Meinung und Eindrücke der Autoren wieder.

Meraner Höhenweg – reloaded

Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal

Seid ihr auch so sonnenhungrig wie wir in diesen Tagen? In den letzten Wochen waren wir vor allem auf den Spuren des Frühlings unterwegs. Good News, wir haben ihn gefunden! Dabei muss es nicht immer Rom oder Barcelona sein (mehr …)

Es reicht zuweilen, wenn man sich auf die Südseite der Alpen begibt, um den Duft des nahenden Frühjahrs zu schnuppern. Die letzte winterliche Abfahrt liegt nur ein Tal weit und einige Höhenmeter entfernt von Frühblühern und Schneeschmelze. Könnt ihr euch nicht vorstellen? Dann aufgepasst: Ein Streifzug OUT OF OFFICE durch das südtiroler Schnalstal…

 

EINMAL “EVEREST” UND ZURÜCK

Wir steigen auf 3.212 Meter Höhe an der Bergstation der Gletscherbahn aus, das Glacier Hotel Grawandthront imposant vor uns, umgeben von einem sagenhaften Gipfelpanorama. Wir blicken staunend auf Ortler und Wildspitze. Jetzt wird auch klar, warum die Produzenten des Films “Everest” sich entschieden haben, eine Vielzahl der Szenen “am Berg” hier auf dem Schnalstaler Gletscher und in den Ötztaler Alpen zu drehen. Die Gipfel am Horizont scheinen unendlich und erinnern mich tatsächlich an die Spitzen des Himalayas… Es ist überraschend still hier oben, nur wenige Familien sind mit Skiern oder Snowboards unterwegs – trotz strahlendem Sonnenschein. Statt Aprés Ski Musik und Kindergeschrei hören wir Vögel zwitschern! Es ist beinahe beschaulich hier oben auf über 3.000 Metern. Denn es ist bereits Ende März und etliche Höhenmeter unter uns im Tal färbt die Apfelblüte die Obstbäume rosa. Noch bis Ende Mai ist das kleine, aber feine Skigebiet geöffnet. Einen klassischen Winterurlaub verbringt man so spät im Jahr jedoch nicht mehr im Schnalstal. Im Gegenteil: Man bekommt nicht nur Schnee – sondern noch viel mehr…

Unsere Wege trennen sich fürs erste hier am Gipfel. Henryk hat sich für eine Exkursion zur Fundstelle des “Ötzis” begeistern lassen. Mit Touren-Ski, heißem Tee und viel Sonnencreme im Gepäck stapft er die nächsten sieben Stunden zusammen mit Bergführer Robert und den Bloggerkollegen Dani und Philip von Do gehts auffi  über den Alpenhauptkamm durchs weiße Wunderland bis zu dem Ort, wo vor rund 25 Jahren die weltberühmte Gletschermumie durch einen Zufall von zwei Wanderern entdeckt wurde. Eine beeindruckende, aber auch durchaus anspruchsvolle Tour, wie Henryk am Ende des Tages mit Sonnenbrand auf der Stirn feststellt.

Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal
Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal
Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal
Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal

Ich habe mich für die etwas entspanntere, aber durchaus auch noch sportliche Variante entschieden, das Gletschergebiet mit Schneeschuhen zu entdecken und freue mich über die zauberhafte Kulisse um mich herum und die spaßige Begleitung an meiner Seite. Gemeinsam mit den crazy Chicks Maggie und Anja vom Blog youareanadventurestory geht es einmal die Berge runter – und wieder rauf. Tagesziel: Sonnenterrasse der Schutzhütte Schöne Aussicht. Hier ist der Name Programm. Gletscherspalten haben wir übrigens später am Tag auch noch besichtigt – allerdings auf die actionreiche Tour mit Skidoo… Oooyeah!

Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal
Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal
Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal
Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal
Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal
Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal
Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal
Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal
Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal
Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal

AUF BELLA VISTA FOLGT BELLA MONTAGNA

Wir hatten euch Frühling versprochen – here we go. Denn an Tag 2 im Schnalstal lautete der Plan: Ab, auf den Sonnenberg. Nach unseren sportlichen Vergnügungen am Vortag im Schnee starteten wir diesen Morgen weiter unten im Tal, und zwar mit Bikes. Wie ihr euch vielleicht noch erinnern könnt, waren das Mountainbike und ich schon bei der Bergteufel Challenge in Gastein nicht unbedingt die besten Freunde. Entsprechend verhalten war meine Freude bei der Aussicht auf die anstehenden 600 Höhenmeter (am Stück, wohlgemerkt).

Unser MTB Guide Ernst von der Ötzi Bike Academy (kein Scherz!) – der im Übrigen alles andere als ernst unterwegs ist – und alle weiteren Mitstreiter des heutigen Tages hatten glücklicherweise viel Geduld mit mir. Warm wurde übrigens uns allen recht schnell bei der Strampelei – dank der Kombination aus äußerst milden Temperaturen und einer kontinuierlichen Steigung, die vor uns lag. Die grandiose Aussicht und der herrliche Frühlingstag an sich machten die Strapazen aber äußerst schnell wieder wett. Und der Spinatknödel in Buttersauce auf der urigen Hütte zur Mittagszeit tat sein übriges…

Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal
Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal

Zurück im Tal – man kann wählen zwischen der Abfahrt über diverse, unterschiedlich schwierige Trails oder der rasanten Talfahrt entlang der Serpentinenstraße – gönnten wir uns übrigens noch einen entspannten Nachmittag in Meran, inklusive Besuch der Therme.

Die Tage im Meraner Land haben uns wieder einmal gezeigt, wie unglaublich vielfältig die Region ist. Zuletzt hatten wir das bereits auf unserer Mehrtagestour im Sommer entlang des Meraner Höhenwegs entdecken dürfen. Nun wissen wir: Auch im Frühjahr hat Südtirol und insbesondere das Schnalstal mit seinen Gletschertouren und der beginnenden Obstblüte im Tal echt eine Menge zu bieten.
Und wir durften sogar noch eine weitere Facette Südtirols kennenlernen: Die Gastfreundschaft.
Mehr davon, demnächst hier auf dem Blog!

Zwei Tage, zwei Welten – im Schnalstal

Wir bedanken uns beim Tourismusverband des Meraner Lands für diese wunderbaren Einblicke und Ausblicke. Der Artikel beruht auf einer Einladung zu einer Bloggerreise, spiegelt jedoch uneingeschränkt die Eindrücke und Meinung der Autoren wieder. Mehr Informationen: www.meranerland.com

Miramonti – Einblicke und Ausblicke

Ich gebe es zu: Ich war in meiner Kindheit ein typisches „Pferdemädchen“. Reitunterricht, Nachmittage im Stall, Wendy-Poster an der Wand… Und natürlich wollte ich unbedingt ein eigenes Pony haben! Am liebsten einen robusten, kleinen Haflinger. Okay, das ist nun ein paar Jahre her und die Bedürfnisse und Wünsche haben sich doch etwas verlagert. (mehr …)

Trotzdem konnte ich mir ein entzücktes „Hach, wie toll“ nicht verkneifen, als es uns vor kurzem ins idyllische Bergdorf Hafling verschlug. Die südtiroler Gemeinde hat rund 750 Einwohner, liegt auf dem Höhenzug Tschöggelberg zwischen Meran und Bozen – und gilt als Heimat der gleichnamigen, stämmigen Pferdchen. Ein Kindheitstraum wurde wahr! Die Vierbeiner waren allerdings nicht der Grund für unseren Besuch in Hafling. Etwas versteckt gleich hinter einem weiteren Wahrzeichen von Hafling, der aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche St. Kathrein, liegt das traumhafte Boutiquehotel Miramonti. Und genau das war unser Ziel.

Miramonti – Einblicke und Ausblicke
Miramonti – Einblicke und Ausblicke
Miramonti – Einblicke und Ausblicke

Schwer zu finden – schwer zu vergessen

Zwei Menschen, die Liebe zueinander und die Leidenschaft für das Reisen. Gemeinsam gehen sie Seite an Seite durchs Leben, durchwandern viele Länder, teilen die Begeisterung für die Welt. Und dann – in der Ferne – entdecken sie ihre tiefe Verbundenheit zur Heimat wieder. Nein, diese Beschreibung gilt nicht Henryk und mir, sondern Carmen und Klaus Alber, Inhaber und Gastgeber des Miramonti Boutiquehotels, deren Weg sie nach vielen Wanderjahren zurück ins Meraner Land geführt hat. Als Gäste in ihrem Haus und im Gespräch mit den beiden entdecken wir weitere Gemeinsamkeiten: Die Nähe zur Natur und den Bergen, die Freude an schönem Design und reduzierter Ästhetik, eine Leidenschaft für gutes Essen. Und  nicht zuletzt die innere Ruhe und Gelassenheit, das Leben einfach zuzulassen und auch bereit zu sein, an unerwarteten Orten anzukommen – wie zum Beispiel in Hafling…

Wir fühlen uns sofort wohl bei Carmen und Klaus in Ihrem zauberhaften Hotel. Nur 36 Zimmer, jedes einzelne davon mit vielen liebevollen Details ausgestattet und einem einzigartigen Panorama gen Süden. Man kann und will den Blick nicht abwenden vom Talkessel des Meraner Landes. Und man muss es auch gar nicht. Denn sowohl von der Terrasse als auch durch die Glasfassade des Restaurants und selbst vom Garten des Spa Bereichs aus erblickt man immer wieder die Stadt tief unten und die traumhafte Bergwelt Südtirols rings herum. Dieser Ausblick – das ist der wahre Luxus, der das Miramonti auszeichnet.

Miramonti – Einblicke und Ausblicke
Miramonti – Einblicke und Ausblicke
Miramonti – Einblicke und Ausblicke

Fine Dining und noch viel mehr – auf 1.230 Metern

Ich sag nur “Rundumverglasung” (und das hat nichts mit Brillen zu tun…)! Jeden Abend bereitet das Fine Dining Panorama Restaurant des Miramonti exquisite Leckerbissen zu. Die Küche ist im Guide Michelin ausgewiesen – der Ausblick, den es gratis dazu gibt, hat mindestens genauso viele Sterne verdient. Wir schlemmten uns einmal quer durch die Speisekarte, angefangen mit prickenden Aperitif und feinstem, frisch aufgeschnittenen südtiroler Schinken, gefolgt von Tartar vom Hirsch und frischem Thunfisch bis zum Filet vom schwäbischen (!) Schwein. Yammy.

Miramonti – Einblicke und Ausblicke
Miramonti – Einblicke und Ausblicke
Miramonti – Einblicke und Ausblicke

Aber wie das immer so ist. Viel zu schnell ist es Zeit, wieder Abschied zu nehmen. Eigentlich lädt dieser Ort doch so sehr zum Verweilen ein. Ein Spaziergang durch den angrenzenden Wald bis zum Weiher, eine Wanderung in die Umgebung, ein Ausflug mit dem hauseigenen Oldtimer die einsamen Serpetinenstraße hinab bis ins Tal, ein Ausritt auf einem Haflinger des benachbarten Gestüts (oh jaaaaaa!!!!!) oder auch – allerdings nur im Winter – ein paar Abfahrten auf Skiern oder Snowboard am Hausberg im Skigebiet Meran 2000… Alles ist möglich in und um das Miramonti herum.

… Doch am liebsten möchte ich einfach nur sitzenbleiben, auf der Terrasse, und hinabblicken ins Tal und hinauf zu den Bergen. Ruhe. Idylle. Ein Ort mit Seele. Das Glück dieser Erde liegt nicht immer nur auf dem Rücken der Pferde – manchmal versteckt es sich an ganz und gar wunderbaren Orten wie diesem.

Miramonti – Einblicke und Ausblicke

Wir bedanken uns bei Carmen und Klaus Alber für die Einladung in ihr einzigartiges Boutique Hotel. Es war uns eine Freude! Mehr Informationen: www.hotel-miramonti.com

Warten auf die Sonne

Es sind nicht immer nur die großen, fernen Reisen, die nachhaltig in Erinnerung bleiben. Oftmals sind es die kleinen Abenteuer, Micro Adventures, bei denen man zuweilen auch kurzfristig mal die eigene Komfortzone verlässt, die dann aber umso länger ein Grinsen ins Gesicht zaubern. (mehr …)

Aufregung

Der Wecker klingelt. Ich liege auf einer 60 cm breiten Holzbank in der Küche der Kuhalm und versuche, mich zu orientieren. Meine Matratze besteht aus diversen Sitzkissen, die tagsüber von erschöpften Touristen vollgeschwitzt wurden. Hilfe, wo ist der Reißverschluss meines Schlafsacks? Was ich hier mache? Ganz einfach: Während meiner gemeinsamen Wanderung mit Katharina am Meraner Höhenweg plagte mich die Vorstellung drei Tage zu wandern und dabei keinen einzigen Gipfel erklommen zu haben. Dem wird heute Nacht ein Ende gesetzt. Ich will zum Sonnenaufgang auf der Mutspitze stehen – Cima Mutta, 2.291 m ü.d.M. – und den neuen Tag begrüßen, so wie damals am Mt. Meru in Tansania.

Wie ich in die Küche der Kuhalm komme? Drei Tage zuvor haben wir Bergbauer Adolf vom Oberhochmuthof kennengelernt. Am Telefon schlug ich ihm gestern Abend den Deal vor, schöne Fotos für seine neue Website zu machen – im Gegenzug würde ich den Schlüssel für die gemütliche Herberge bekommen, um in mein Micro Adventure zu starten. Er sagte bloß »Gut. Einverstanden. Komm vorbei.« Am Nachmittag traf ich dann am Oberhochmuthof ein, knipste was das Zeug hielt und machte mich gut 1,5 Stunden später samt Verpflegung auf den Weg zur Alm, auf den Weg zu meinem persönlichen Abenteuer.

Warten auf die Sonne
Warten auf die Sonne
Warten auf die Sonne
Warten auf die Sonne

Aufbruch

Die Zähne sind geputzt, der Rucksack ist geschultert, Kamera und Stirnlampe sind am Start – es kann also los gehen. Als ich aus der Hütte trete kann ich mein Glück kaum fassen. Es ist Vollmond und die Sterne funkeln am Himmel. Perfekte Bedingungen für eine kleine Nachtwanderung! Ordnungsgemäß schließe ich das hölzerne Gartentörchen hinter mir zu und stapfe hinaus in die Nacht – einmal quer über die feuchte Almwiese, der Taufenscharte entgegen. Auch die unzähligen Falter, die vorhin noch bei jedem meiner Schritte wie in einer kitschigen Rosamunde Pilcher Schmonzette aufflatterten, scheinen jetzt friedlich zu schlummern. Jetzt muss ich nur noch den großen Stein finden, von dem »die Abkürzung« durch den Wald abgeht…

Warten auf die Sonne
Warten auf die Sonne
Warten auf die Sonne

Vorfreude

Yes, das steilste Stück der Etappe – die Taubenscharte hinauf – habe ich relativ gut gemeistert. Wie schon die letzten drei Tage stehe ich auch jetzt wieder in meinem eigenen Saft vor lauter Anstrengung, aber das Gefühl heute etwas Großartiges zu erreichen und die Vorfreude auf den Gipfel lassen alle Qualen verblassen. Ich nuckle an meinem Camelbak, betrachte die Zickzack-Strecke durch die Scharte, die ich bereits zurückgelegt habe, und schaue auf die weit entfernten Lichter von Meran. Ein toller Ort. Die Kuhalm liegt friedlich am Fuße einer Lichtung. Hier oben ist es vor allem eins – still. Selbst die Kuhglocken sind verstummt. Es gibt nur mich und die gewaltigen, stummen Berge. Weiter geht es. Laut Adolf brauche ich von hier noch eine knappe Stunde zum Mutspitz-Gipfel – ich liege also gut in der Zeit.

Warten auf die Sonne

Endspurt

Das ging schneller als gedacht. Nach anfänglichen Orientierungsproblemen habe ich den Wanderweg 23 doch noch gefunden – nun stehe ich am Gipfelkreuz und weiß gar nicht in welche Richtung ich schauen soll. Es ist einfach überwältigend. Während die eine Seite des Bergkamms den Tagesanbruch erwartet, liegt die andere Seite noch schlummernd im Licht des schwächer leuchtenden Mondes. Immer wieder versuche ich mich zu entspannen und den Moment zu genießen, aber das ständig zunehmende Licht und die Suche nach dem perfekten Foto lassen mich euphorisch von einem Fels zum anderen springen. Wann wird wohl die Sonne über die entfernten Gipfel klettern?

Warten auf die Sonne
Warten auf die Sonne

Pures Glück

Das Warten hat ein Ende. Zusammen mit zwei Locals, die regelmäßig vor der Arbeit hier hinauf rennen, um sich fit zu halten, haben sich drei Ziegen zu uns gesellt. Zu sechst blinzeln wir der Sonne entgegen. Was für ein toller Moment und was für ein wunderschönes Panorama. Wer auch immer sagt, dass Sonnenuntergänge das schönste sind – ich für meinen Teil begrüße lieber den Tag als ihn zu verabschieden.

Warten auf die Sonne
Warten auf die Sonne

Zufriedenheit

Der Rückweg ist entspannt, es geht ja auch nur bergab. Ich sammle in Ruhe meine restlichen Sachen in der Kuhalm ein und wandere leichten Schrittes zurück zum Oberhochmuthof, wo mich ein köstlicher Espresso erwartet. “Guten Morgen. Ich bin heil zurück und es war der Hammer… ” lautet meine SMS an Katharina. Oben auf dem Gipfel hatte ich kein Netz. Schön war es dort oben, auf der Mutspitze im Meraner Land.

Warten auf die Sonne

Mehr Informationen zum Wandern im Meraner Land: www.meranerland.com

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