Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten

Der Wind rauscht durch die dunklen Tannenwälder. Eine feine Schicht aus frischem Schnee ziert die Gipfel. Nebelschwaden am frühen Morgen. Es ist Mai und in weiten Teilen Südtirols hat der Frühling schon Einzug gehalten. Jenseits des Gampenjochs, scheint die Zeitrechnung jedoch eine andere. (mehr …)

Val di Non, das Nonstal, liegt zum Großteil in der Region Trentino. Nur drei kleine Gemeinden im äußersten Norden zählen noch zu Südtirol. Bereits nach wenigen Kilometern auf der Passstraße hinter dem Gampenjoch in südlicher Richtung wird ausschließlich Italienisch gesprochen. Die Kulturen vermischen sich. Und mitten in dieser Zwischenwelt, genauer gesagt in der Gemeinde Unsere liebe Frau im Walde in Deutschnonsberg, liegt das Hotel Gasthof zum Hirschen, ein ehemaliges Pilgerhospiz mit jahrhundertlanger Tradition, das heute mit seiner durchdachten und zeitgemäßen Philosophie eine Brücke zur Neuzeit schlägt. Ein Ort, der viele Geschichten zu erzählen weiß, und bereit ist, neue zu schreiben. Ein Ort der Einkehr und der Gastfreundschaft. Ein außergewöhnlicher Ort.

Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten

Von der Pilgerstätte zum architektonischen Kleinod

Den Tipp, unseren nächsten Aufenthalt in Südtirol mit einem Besuch bei den Geschwistern Ingrid und Mirko Mocatti zu verbinden, die das Hotel Gasthof zum Hirschen bereits in dritter Generation führen, bekamen wir von einer guten Freundin aus Berlin. Steffi und ihre Familie lieben Südtirol mindestens so sehr wie wir und in der Vergangenheit hatten sie sich schon das ein oder andere Mal von unseren Südtirol-Tipps inspirieren lassen. Umso gespannter waren wir nun auf Steffis Empfehlung, die gar nicht mehr aufhörte von ihrem Aufenthalt im „Hirschen“ letzten Sommer zu schwärmen.

Schon kurz nach unserer Ankunft können wir bestätigen, Steffi hatte nicht übertrieben! Das moderne, reduzierte Design des Hotels spricht uns sofort an. „Manchmal hilft es auch, Dinge wieder wegzunehmen, anstatt immer mehr und mehr dazu zu geben“, erklärt uns Gastgeber Mirko bei der Begrüßung. Nicht ohne Stolz zeigt er uns eine Foto-Dokumentation des ehemaligen Hospiz und wie sich das Gebäude über die Jahrhunderte verändert hat. Er erklärt uns, dass es ihm wichtig war, den zuletzt eher rustikal anmutenden Gasthof seiner Eltern in ein zeitgemäßes Konzept zu überführen — und dabei den historischen Ort nicht nur zu erhalten, sondern wieder stärker zu fokussieren. Und das ist ihm durchaus gelungen.

Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
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Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
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Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten

Was den Gasthof zum Hirschen aber besonders auszeichnet: Das Haus hat nicht nur viel Stil, sondern auch eine Seele. Edith Kofler, Mutter von Mirko und Ingrid, verkörpert diese Seele wie keine andere. Während Sohn Mirko die Geschicke leitet und Tochter Ingrid in der Küche zaubert, verantwortet Edith den Service, steht vom Frühstück über den Mittagstisch bis zum Dinner am Abend in engem Kontakt mit allen Gästen, serviert, erzählt und schenkt allen Gästen ein Lächeln. Die regionalen und saisonalen Köstlichkeiten, die Edith dabei täglich auftischt, sind geprägt von den kulturellen Einflüssen der Region. Es vermischt sich die klassische Südtiroler Küche mit der kulinarischen Tradition des  Trentino und werden in Anspielung auf die Historie der Pilgerstätte ergänzt von Rezepten Hildegard von Bingens sowie Empfehlungen des Kräuterpfarrers Weidinger.

Man muss schon etwas Zeit mitbringen für das fünf Gänge Menü im Cervo Restaurant des Hotels. Aber Ruhe, Zeit und Einkehr sind genau die Komponenten, die das Konzept des Gasthof zum Hirschen wohl am besten zusammenfassen und es gleichermaßen auszeichnen.

Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten

Gastgeber Mirko nimmt sich viel Zeit für seine Gäste, um ihnen seine Heimat Deutschnonsberg näher zu bringen. Deshalb nimmt er uns unter anderem mit zu den Höfen des Dorfes, wo das Korn noch selbst gemahlen, das Brot im Holzofen gebacken und der Speck sechs Monate in der Kammer geräuchert wird. Aber natürlich hat das Val di Non auch jede Menge Wanderwege und andere Ausflugsziele zu bieten, die wir uns nicht entgehen lassen.

Unterwegs im T R E N T I N O
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten

Das Trentino ist tatsächlich eher Neuland für uns. Und es ist wirklich verrückt, wie man gleich hinter dem Gampenjoch von Südtirol aus kommend spürt, dass sich nicht nur die Kultur und Sprache, sondern auch die Landschaft verändert. Weniger Almwiesen, dafür dichtere Wälder vor dem beeindruckenden Panorama der Brenta Dolomiten. Prägend in der Region ist unter anderem der tiefe Canyon des Rio Sass, den man auch begehen kann, allerdings nur in Begleitung eines erfahrenen Bergführers.

Für Mikkel mit seinen ist die rund 2,5 stündige Tour noch etwas zu ambitioniert, daher haben wir uns darauf beschränkt, einen ersten Eindruck der spektakulären Schlucht am Wasserfall von St. Felix (Cascata di Tret) zu bekommen.

Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten

Eine weitere familientaugliche Wanderung führt uns zum Felixer Weiher, ein kleiner, idyllischer See mitten im Wald. Unterwegs begegnet uns niemand — außer einem Reh, das friedlich auf einer Lichtung steht. Ob es hier wohl auch Bären gibt? Gibt es, erzählt uns Mirko später. Insgesamt wird die Population an Braunbären im Trentino auf rund 120 geschätzt. Nur in äußerst seltenen Fällen gibt es Begegnungen mit Menschen, allerdings können diese tatsächlich dann auch gefährlich werden, wenn man sich nicht richtig verhält. Wir fühlen uns allerdings auf allen Wegen sicher, nicht zuletzt weil Mikkel uns unterwegs gerne mit seinem „Gesangstalent“ beglückt und dabei so viel Krach macht, dass jeder Bär schnell das Weite suchen würde.

Einmal Panorama, bitte

Für Kleinkinder weniger geeignet aber dafür wunderschön ist die Wanderung auf den Großen Laugen, der „Hausberg“ von Deutschnonsberg. Die Route selbst ist verhältnismäßig einfach, es bedarf allerdings ein wenig Ausdauer, um die 950 Höhenmeter bis zum Gipfel auf rund 2.400 Metern zu meistern. Und Anfang Mai gibt es zudem noch einige Schneefelder. Henryk entscheidet sich für eine frühmorgendliche Tour und genießt noch vor dem Frühstück das beeindruckende 360 Grad Panorama sowohl auf das Etschtal und Meran als auch die Brenta Gruppe im Trentino.

Tief unter der Erde

Eine unscheinbare Tür im Berg lässt kaum erahnen, was sich dahinter erstreckt. Der Gampenbunker auf dem gleichnamigen Pass ist ein Relikt des 2. Weltkriegs. Mussolini war zwar Verbündeter der Deutschen, jedoch war man sich damals nicht sicher, ob aus Freund nicht schnell auch Feind werden könnte — und so wollte man sich sichern und am Gampenjoch Soldaten stationieren. Der unterirdische Schutzwall wurde nie fertig gestellt. Eine bewegte Geschichte hat er dennoch. Heute gibt es am Wochenende Führungen, regelmäßig wird das unterirdische Bauwerk zudem für kulturelle und kulinarische Veranstaltungen genutzt. Aus genau diesem Grund hat unser Gastgeber Mirko auch einen Schlüssel zum Bunker und wir dadurch die Möglichkeit, einen ganz privaten Blick ins Innere des Berges zu werfen.

Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten

Ob wir aufgrund der durchweg niedrigen Temperatur unter der Erde frösteln oder aufgrund der Tatsache, dass dies ein Relikt des Krieges ist, kann ich nicht genau sagen. Aber interessant ist der Blick in die Vergangenheit in jedem Fall.

Bekannte Pfade

Kein Besuch in Südtirol, ohne dass wir Mikkel nicht einen weiteren Lieblingsort von uns vorstellen. Wir fahren auf der wunderschönen Route vom Gampenjoch in Richtung Lana und weiter nach Dorf Tirol. Mit der Seilbahn geht es auf 1.400 Meter hinauf zur Bergstation Hochmuth, unserem Startpunkt auf den Meraner Höhenweg vor rund acht Jahren. Damals waren wir das allererste Mal in Südtirol und durften die Region gleich auf dieser absoluten Highlight-Tour kennenlernen. Nun laufen wir die ersten Kilometer noch einmal zu Dritt — und Mikkel scheint es mindestens so gut zu gefallen wie uns. Vielleicht liegt es weniger am fantastischen Ausblick und dafür mehr an den wilden Ziegen und der Aussicht auf ein Eis auf der Hütte, aber was zählt ist am Ende die gute Zeit, die wir gemeinsam haben.

Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten
Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten

… und eine gute Zeit war es. Nicht zuletzt dank Mirko, Ingrid und ihrer Mutter Edith. Einen Abstecher in eines der äußersten Eckchen von Südtirol nach Deutschnonsberg hinter das Gampenjoch können wir nur empfehlen. Denn es ist wirklich eine besondere Region mit ihrer kulturellen Vielfalt und diesem fantastischen historischen Kleinod namens Gasthof zum Hirschen.

Gasthof zum Hirschen — zwischen den Welten

Wir bedanken uns von Herzen beim Team des Hotels für die Gastfreundschaft und die Einladung (und noch einmal an Steffi für den guten Tipp). Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation, beruht jedoch ausschließlich aus eigenen Eindrücken und persönlichen Erfahrungen der Autoren.

Übrigens: Mehr Informationen zu den historischen Herbergen und Wirtshäuser in Südtirol, zu dem auch das Hotel Gasthof zum Hirschen gehört, findet ihr hier.

Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking

Wir haben schon häufiger über das befreiende Gefühl geschrieben, unterwegs zu sein in den Bergen. Wahrscheinlich war dieses Gefühl nie so intensiv wie in diesem Sommer. (mehr …)

Bei der ersten Tour in diesem Sommer werde ich begleitet von Nadine, einer langjährigen Freundin aus meiner rheinländischen Heimat, die genau wie Henryk und ich die Berge und das Wandern liebt. Kind und Mann sind daheim geblieben, die kommenden Tage gehören nur uns Mädels und den Gipfeln im Parco Naturale delle Dolomiti d’Ampezzo. Der Naturpark ist das einzige private Schutzgebiet dieser Art in Italien und feiert 2020 sein 30-jähriges Bestehen – er wurde also genau in dem Jahr gegründet, in dem auch die Freundschaft zwischen Nadine und mir entstand. Damals, in der Grundschule… (oh man, wir sind alt geworden!).

Zum Jubiläumsjahr präsentiert Cortina d’Ampezzo eine spektakuläre neue Mehrtagestour durch die Welt der Dreitausender. Sieben Tage, sechs Nächte, 6.700 Höhenmeter. Das sind die Paramater, die das Dolomiti Ultra Trekking kennzeichnen. Die Route wurde zum Start der Sommersaison erstmalig als zusammenhängende Tour vorgestellt, Nadine und ich gehören also zu den Ersten, die auf der offiziellen Runde unterwegs sein werden. Zumindest ein paar der insgesamt 132 Kilometer Wegstrecke wollen wir in Angriff nehmen. Denn tatsächlich haben wir nur drei Tage Zeit und haben uns daher für zwei wunderschöne Teilabschnitte der Route entschieden. Drei Tage Schweiß & schmerzende Füße – drei Tage Einsamkeit & Glück.

Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking

Durch das wilde Travenanzes-Tal

Wir starten in unser Bergabenteuer in Begleitung von Alessandro, einem lokalen Bergführer, im ursprünglichen Val Travenanzes am Fuße der Tofana Gebirgsgruppe. Für die knapp 20 Kilometer lange Strecke durch meist gemäßigtes Gelände sind 6-7 Stunden angesetzt. Wir packen ausreichend Wasser ein, denn das Tal ist komplett unbewirtschaftet, sowie ein zweites Paar Schuhe, da wir auch einen kleinen Flusslauf durchqueren müssen. Überhaupt, das gesamte Tal ist ein sprudelnder Quell, es plätschert und rauscht in einer Tour. Der kleine Bachlauf, dem wir anfangs folgen entwickelt sich schnell zu einem reißenden Fluss, der sich seinen Weg in einem tiefen Canyon frisst und von einem imposanten Wasserfall gespeist wird. Alessandro schlägt einen kurzen Abstecher zum Cascate di Fanes vor, an dem auch der Zustieg zu einem Klettersteig beginnt. Und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus.

Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking

Bei strahlend blauem Himmel und steigenden Temperaturen setzen wir unseren Weg fort. Das Tal wird offener. Der helle Dolomit-Stein am Grund blendet uns regelrecht, als die Sonne um die Mittagszeit hoch am Himmel steht. Da ist die angekündigte Überquerung des Bachs eine willkomenne Abkühlung. Am Horizont taucht eine Scharte vor uns auf, die Forcella Col dei Bos auf rund 2.573 Metern, die es heute noch zu überqueren gilt. Das Wandern ist nun durchaus mühsam, insbesondere an solch einem heißen Sommertag. Aber die Belohnung, als wir den Pass eine Stunde später erreicht haben, ist umso größer: Beeindruckende Gipfel, soweit das Auge reicht. Und sie „gehören“ in diesem Augenblick nur uns ganz allein.

Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking

Im Berg und am Berg statt über den Berg

Als wir am nächsten Morgen aus dem Fenster unserer Herberge, dem Rifugio Col Gallina, blicken, ist der Himmel wolkenverhangen. Dauerregen und Gewitter sind für den gesamten Tag vorhergesagt. Unser Bergführer Alessandro, den wir eigentlich am Vortag bereits verabschiedet hatten, ruft an und will die Lage mit uns besprechen. Die nächste Etappe auf dem Dolomiti Ultra Trekking Trail ist zwar machbar, aber unter diesen Bedingungen nicht empfehlenswert. Kurzfristig schmeißen wir unsere Pläne über den Haufen und verabreden uns erneut mit Alessandro. Wir haben entschieden, heute in den Berg zu gehen statt durch die Bergwelt.

Die Region rund um Cortina d’Ampezzo hat eine bewegende Vergangenheit und ist bis heute gezeichnet vom 1. Weltkrieg. Tausende Soldaten waren in den Dolomiten stationiert und mussten dort zum Teil Wochen und Monate ausharren. Viele Relikte von damals sind bis heute in Form von Ruinen und Kriegswegen erhalten und geben uns die Möglichkeit, über ein weit verzweigtes Tunnel-System tiefer in die Welt der Dolomiten einzutauchen, als wir es erwartet hätten. Ein dunkles und zum Teil düsteres, aber nicht weniger spannendes Gesicht der Berge  sollte sich uns offenbaren.

Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking

Wir besteigen die Lagazuoi-Seilbahn, die uns auf  2.742 Meter knapp unterhalb des Lagazuoi Gipfel bringt, der heute in einer dicken, grauen Wolke hängt. Unwirklich ist diese Welt hier oben, in der wir uns an diesem frühen Morgen alleine wiederfinden. Und damit nicht genug. Wir legen den Klettergurt an, setzen Helm mit Headlight auf und klettern an einem dünnen Stahlseil entlang in den Nebel, bis sich vor uns wie aus dem Nichts eine klapprige Holztür auftut, die mich umgehend an den Zugang zur Unterwelt erinnert. Ich schaudere. Wir steigen durch die Luke und befinden uns von einem Moment auf den anderen in absoluter Dunkelheit.

Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking

Gut zwei Kilometer führt der alte Minenstollen durch den Berg. Steil bergab gilt es in knapp drei Stunden einen Höhenunterschied von insgesamt 639 Höhenmetern zu bewältigen (ja, das geht durchaus in die Beine). Unterwegs machen wir noch einen Abstecher auf ein Teilstück einer Via Ferrata, die uns wieder hinaus führt aus dem Tunnel und entlang der nackten Felswand durch die Wolken. Dieser Ausflug ist so ganz anders als die liebliche Welt, durch die wir am Vortag gewandert sind. Wir sind den Bergen so viel näher und müssen einfach nur feststellen, dass wir die Felswände um uns herum niemals bezwingen werden. Ein großartiger Ausflug und das beste Schlecht-Wetter-Programm, das wir uns hätten wünschen können.

Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
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Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking

Am Nachmittag bringt uns ein 4×4-Shuttle zum wunderschön gelegenen Rifugio Croda da Lago. Hier hätte unsere heutige Etappe auf dem Dolomiti Ultra Trekking eigentlich enden sollen. Wir werden morgen einfach die Etappe in entgegengesetzt Richtung wandern – denn den Blick auf die Cinque Torres wollen wir uns in keinen Fall entgehen lassen. Wir checken ein, entspannen in der zauberhaften, urigen Fass-Sauna und freuen uns, dass der Himmel am Abend aufklart und einen trockenen neuen Wandertag verspricht.

Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
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Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking

Back on track

Die Sonne lacht, die Beine sind inzwischen etwas schwer, aber wir haben riesige Lust, endlich wieder Strecke zu machen. Heute stehen noch einmal abwechslungsreiche 15 Kilometer an mit verschiedenen Pässen und einem krönenden Abschluss an den Cinque Torri. Diese Etappe auf dem Dolomiti Ultra Trekking ist einfach nur traumhaft schön und entspricht genau der Bilderbuch-Vorstellung, die man gemeinhin von den Dolomiten hat: Üppig Grüne Hochebenen werden gesäumt von beeindruckenden Steilwänden und außergewöhnlichen Felsformationen, die Kletterer aus aller Welt anlocken. Dazu Murmeltiere, friedlich grasende Kühe und urige Hütten mit den leckersten Gerichten aus ganz Venetien. Wobei wir in Cortina d’Ampezzo auch gelernt haben, dass die eigentliche Spezialität der Region nicht etwa Pasta ist, sondern… Eiscreme! Egal wen wir aus Cortina kennengelernt haben, jede und jeder hatte mindestens einen Verwandten in Deutschland, der dort eine Eisdiele betreibt. Also, wenn ihr das nächste Mal in der Düsseldorfer Altstadt im Eiscafé Pia vorbeischaut, dann denkt an uns und an die Dolomiten und seid gewiss, ihr esst das beste Eis Italiens!

Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking
Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking

Ciao Cortina, ciao Tofana, ciao dolomiti… Es war wie immer großartig. Aber besonders schön war es, mit einer so guten Freundin wie Nadine all das erleben zu dürfen. Und endlich mal wieder den Duft der Freiheit in der Nase zu haben. Die Freiheit in den Bergen und die Freiheit des Reisens. Das hat gefehlt, ihr habt gefehlt…

Der Duft der Freiheit – Dolomiti Ultra Trekking

Hinweis: Ich bedanke mich beim Tourismusverband von Cortina d’Ampezzo für die Einladung in die Region und ganz besonders bei Eleonora, Alex und Alessandro für die Gastfreundschaft und Betreuung vor Ort. Und natürlich bedanke ich mich bei Nadine für ihre Begleitung bergauf und bergab…

Dieser Beitrag beruht auf einer Kooperation, spiegelt aber ausschließlich die persönlichen Eindrücke der Autorin wieder. Mehr Informationen zum Dolomit Ultra Trekking.
Hier geht es zu den Guides Cortina: www.guidecortina.com

Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…

Wenn man mit viel Leidenschaft seit Jahren reist, dann ist eine Sache manchmal gar nicht so einfach: Urlaub machen! Wirklich nur „nichts tun“, entspannen, abschalten und vor allem: an einem Ort verweilen. (mehr …)

In den letzten Wochen ist es etwas ruhiger gewesen bei uns auf dem Blog und auch in den Social Media Kanälen. Das hat auch einen sehr guten Grund! Zuletzt war es schon nicht mehr zu übersehen und hat unsere Gedanken auch sehr bewegt – wir würden bald Eltern werden. Eine gemeinsame Reise Ende September nach Portugal war die letzte vor der „Babypause“. Nun sind ein paar Wochen vergangen und – tadaaa – seit kurzem hat unsere kleine Reisegruppe tatsächlich Zuwachs bekommen. Unser Sohn ist da!

Die vergangenen Tage waren entsprechend geprägt von großen Emotionen, viel Zeit für das gegenseitige Kennenlernen, um anzukommen daheim, um einen gemeinsamen Rhythmus zu finden. Da wird das Reisen selbst bei uns auch mal zur Nebensache…

Nun sitze ich an diesem Novembernachmittag gemütlich auf dem Sofa, das Baby liegt friedlich schlummernd neben mir. Er ahnt noch nichts von der großen, weiten Welt da draußen. Und er hat auch keine Vorstellung davon, wo er (noch im Bauch) in den vergangenen neun Monaten mit uns schon überall war…

Mission: Urlaub

Ein „To Do“, das wir uns in Anbetracht der zukünftig sicherlich trubeligen und für uns komplett neuen Situation des „Eltern seins“ für diesen Spätsommer noch vorgenommen hatten, lautete: Einfach mal Urlaub machen! Ein letztes Mal die Zeit zu zweit genießen. Sonne, Strand und Meer – süßes Nichtstun, la dolce Vita. Mit dieser Vorstellung buchten wir im Spätsommer für eine Woche eine kleines, hübsches Apartment mit Meerblick in Chia, im Süden Sardiniens. Eine Woche ohne Programm, ohne irgendeine Verpflichtung, ohne Foto-Auftrag und auch ohne den Anspruch, die gesamte Insel zu entdecken. Herrlich, oder?

Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…
Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…
Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…
Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…

Um es gleich vorweg zu nehmen: Urlaub machen ist gar nicht so einfach, wenn man die letzten fünf Jahre exzessiv gereist ist und mit neuen Orten immer auch Action, Sport, spannende Begegnungen, unterwegs sein… verbindet.

Tja, da saßen wir also auf Sardinien in unserem zauberhaften Garten, schauten auf das Meer, sahen die anderen Urlauber mit Luftmatratzen und Sonnencreme im Gepäck zum Strand pilgern, hörten den Animateur des nah gelegenen Hotelresorts die Gäste am Pool bespaßen – und wussten nicht recht etwas mit uns anzufangen. Können wir überhaupt noch „Urlaub“?

Yes, we can!

Wir beschlossen, uns der Sache Schritt für Schritt anzunähern. Das bedeutete auch, unser „gelerntes Verhalten“ nicht gleich komplett über Bord zu werfen, sondern ganz soft vom Reise- in den Urlaubsmodus umzuschalten. Wir ließen unserem Entdeckerdrang also vorerst noch freien Lauf und sprangen in den Mietwagen, um unser „Urlaubsrevier“ ein wenig besser kennenzulernen. Der Hausstrand von Chia war in jedem Fall schon mal recht beeindruckend: ein ewig langer und breiter Sandstrand mit viel Platz für uns zwei gestresste Großstädter zwischen all den herrlich aufgeregten italienischen Großfamilien, türkisblaues Wasser so weit das Auge reicht und (kein Scherz!) rosa Flamingos in der vorgelagerten Lagune. Das wäre durchaus eine Option zum Entspannen – ab morgen! Für den Moment zog es uns vorerst noch weiter die Küstenstraße SP71 entlang in Richtung der Marina de Teulada, knapp 30 Kilometer voller Serpentinen und mit traumhaften Ausblicken auf abgelegene Buchten, alte Wachtürme und immer wieder: das Meer!

 

Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…

Die Marina de Teulada selbst beherbergt neben diversen großen und kleinen privaten Segelschiffen auch einige Anbieter für Bootsausflüge. Das wäre doch ein super Programmpunkt! Denn so ganz ohne Plan konnten wir einfach nicht! Kurzerhand buchten wir einen Tagestörn für den nächsten Morgen. Das Programm stand – der eigentliche Urlaub musste noch etwas warten…

Schiff ahoi und Leinen los!

Bötchen fahren macht immer Spaß. Die Ausfahrt mit Kapitän Roberto, seinem Sohn und der Milmar stellte sich als absoluter Glücksgriff heraus. Morgens um 10:00 Uhr legten wir ab und bekamen zur Begrüßung erst einmal stilecht einen starken Espresso gereicht. Wir richteten uns zusammen mit den rund zehn weiteren Passagieren an Deck ein und ließen uns von da an den Fahrtwind um die Ohren wehen.
Der Tag plätscherte dahin – immer wieder gab es Badestopps in kleinen Buchten mit kristallklarem Wasser. Zu Mittag bekochte uns Roberto mit frischer Pasta und Muscheln und reichte dazu reichlich Wein, was der Stimmung an Bord sehr zuträglich war. Es wurde immer lauter, die Luft schwirrte voller Gelächter. Mit Händen und Füßen verständigten sich alle untereinander und hatten viel Spaß dabei. Wir waren uns schnell einig: ein Ausflug ganz nach unserem Geschmack. Als wir nachmittags zur „blauen Stunde“ zurück in den Hafen einliefen, mussten Henryk und ich uns eingestehen, dass sich dieser Tag schon ziemlich nach Urlaub angefühlt hatte!

Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…
Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…
Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…
Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…
Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…
Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…

Ulaubsmodus: On!

Tatsächlich fühlte sich auch die folgenden Tage überraschend schnell nach Urlaub an – und weniger nach Reisen. Der Entdeckerdrang war fürs erste gestillt, unser „Revier“ abgesteckt. Meist fuhren wir am Morgen zu einer der vielen Buchten zwischen Chia und der Marina, genossen dort unseren ersten Cappuccino und ein Cornetto dazu, paddelten mit der Luftmatratze eine Runde hinaus aufs Meer und machten uns wieder auf den Weg, wenn zum Mittag hin die Familien eintrudelten und der Strand voller wurde. Den Nachmittag verbrachten wir mit Lesen im Schatten auf der eigenen Terrasse, bevor wir uns am frühen Abend wieder aufmachten, um zum Sonnenuntergang einen Küstenabschnitt zu Fuß zu entdecken, und später noch in einer kleinen Trattoria einzukehren… Oh, du Süßer Müßiggang!

Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…
Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…
Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…
Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…
Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…
Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…

Schneller als gedacht, wurde uns das „Urlauben“ wieder vertraut. Und wir genossen es – an einem Ort zu sein, feste Rituale und liebe Gewohnheiten zu pflegen, in den Tag hinein zu leben… Ja, all das geht auf Sardinien ausgesprochen gut. Für ausgeprägte Wanderungen im Hinterland war es Anfang September ohnehin noch viel zu warm.

Ob wir uns nun wieder daran gewöhnen werden, mehr Urlaub zu machen und weniger aktiv zu reisen? Wohl eher nicht, dafür haben wir das Unterwegs-Sein viel zu liebgewonnen. Aber wahrscheinlich wird sich das Reisen durch das Kind in Zukunft etwas verändern, denn Junior braucht seine Rituale und Pausen. Mal schauen, welche Abenteuer wir noch gemeinsam erleben werden. Und wenn wir dann doch einfach mal „nur“ Urlaub wollen, kehren wir sicherlich auch alle drei noch mal zurück nach Sardinien!

Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…
Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…

Und sonst? Weitere Tipps für Sardiniens Süden…

So ganz untätig waren wir natürlich nicht. Ein paar Tipps haben wir noch gesammelt für Euch, wenn auch Ihr überlegen solltet, den Süden Sardiniens in Zukunft einmal unsicher machen zu wollen.

Die schönsten Strände und Buchten

  • Die Strände von Chia – feine, breite Sandstrände, umgeben von kleineren Dünen und vorgelagerten Lagunen. Viel Platz und diverse Optionen für Wassersport.
  • Spiaggia di Tuerredda – einer unserer Lieblingsstrände mit einer hübschen, kleinen und nicht zu teuren Strandbar für einen guten Cappuccino am Morgen oder den lässigen Sundowner zum Ausklang des Tages.
  • Spiaggia delle Dune – eine gute Autostunde westlich von Chia findet man blütenweißen Sand und meterhohe Dünen. Die etwas längere Anreise lohnt sich.
  • Noch ein wenig weiter ist die Anreise von Chia aus zum Strand von Simius (knapp zwei Stunden bzw. rund eine Autostunde von Cagliari) und trotzdem lohnenswert – ein weiterer Traumstrand, beliebt bei Familien, Surfern und Schnorchel-Freunden.

Ausflüge in die Umgebung

  • Ein Ausflug nach Cagliari darf natürlich nicht fehlen auf dem Urlaubsprogramm, oder? Tatsächlich haben wir es nicht geschafft, die Hauptstadt Sardiniens für einen Tag zu besuchen– obwohl wir es uns fest vorgenommen hatten. Dieses „To Do“ nehmen wir uns dann eben für das nächste Mal Sardinien vor!
  • Auch an heißen Sommertagen lohnt sich die kurze Wanderung zum Capo Malfatano an der Südküste – der Ausblick vom alten Wehrturm ist atemberaubend und auf der Landzunge liegen viele kleine, versteckte Buchten.
  • Frühaufsteher setzen mit der Fähre über auf die vorgelagerte Insel San Pietro. Neben der vielfältigen Landschaft lockt vor allem auch die urige Gemeinde Carloforte mit ihrem eigenen Inseldialekt.

Wer jetzt keine Lust bekommen hat, den (nächsten) Sommer auf Sardinien zu verbringen ist selbst schuld. Wir sind sicher, es gibt noch so viel mehr zu entdecken, so viele Geschichten zu erzählen und so viele Menschen zu treffen. Egal ob Rundreise oder einfach „nur“ Badeurlaub, habt Spaß und macht Euer eigenes Ding draus!

Einmal Urlaub, bitte – gar nicht so einfach…

Von kalten Wintern und der Versuchung des Südens

Ich werde wach, blicke aus dem Fenster. Eine glitzernde Schneeschicht liegt über der Welt vor mir. Später auf dem Weg zum Bäcker atme ich eisige Wölkchen ein und aus und ärgere mich, dass ich meine Mütze daheim vergessen habe. (mehr …)

Ja, der Berliner Februar ist zuweilen bitterkalt und winterlich. Aber ich mag den Winter – eigentlich. Wenn feiner Powder unter meinem Snowboard knirscht. Aber ich mag ihn nicht, wenn ich frierend durch die grauen Straßen der Hauptstadt hetze… Dann wünsche ich mir Sonne und Wärme. Dann wünschte ich, ich wäre irgendwo im Süden…

Von kalten Wintern und der Versuchung des Südens

Jedes Jahr das gleiche: Irgendwann muss ich raus aus der Kälte. Und jetzt gerade, in diesem Moment, ist es wieder soweit. Ich wünsche mich weit, weit weg. Letztes Jahr um diese Zeit waren wir im kanadischen Winter unterwegs – zugegeben, da war es sogar noch kälter als gerade in Berlin. So kalt, dass mir beinahe die Nasenspitze abgefroren ist (kein Scherz). Schön war es trotzdem, denn ein Winter in den kanadischen Rockies hat nichts gemeinsam mit dem Grau in Grau, in das ich nun blicke… Ich erinnere mich weiter zurück – an jene Tage im März 2016 . Damals hatte ich auch gerade wieder meinen Frühlings-Jeeper. Kurzerhand packte ich Henryk ein und bin mit ihm nach Rom gereist. Beim Gedanken an Bella Italia kribbelt es in meinem Nacken. Milde Temperaturen, Sonne satt, Pasta, Vino … Auch früh im Jahr versprüht die Stadt am Tiber schon ihren unvergleichlichen Charme. Verlockend, temperamentvoll, einfach wunderbar.

Von kalten Wintern und der Versuchung des Südens
Von kalten Wintern und der Versuchung des Südens
Von kalten Wintern und der Versuchung des Südens
Von kalten Wintern und der Versuchung des Südens

Wasser im Mund

Der Wind frischt auf, zieht durch den Reißverschluss meiner Jacke und dringt tief in meine Knochen ein. Ich fröstele. Mit steifen Fingern versuche ich den Kragen meines Mantels enger zu ziehen, um mich vor der erneuten Winter-Attacke zu schützen. In diesem Moment laufe ich an der kleinen Pizzeria am Ende der Straße vorbei. Der Gesang von Adriano Celentano dringt durch das Fenster zur Küche. Ein zarter Duft von Knoblauch und Rosmarin zieht in meine Nase – mir läuft das Wasser im Mund zusammen und ich stelle mir vor, wie ich am Fuße der Spanischen Treppe sitze, ein fettiger Pizzakarton auf meinen Knien und die ungesunde Leckerei in meiner Hand zieht lange Käse-Fäden als ich beherzt hineinbeiße…

Von kalten Wintern und der Versuchung des Südens

Meine Schritte werden schneller, ich will nur noch nach Hause, zurück ins Warme. Ich bibbere vor Kälte, als die Haustür aufstoße. Zwei Stufen auf einmal nehmend sprinte ich in den vierten Stock. In der Wohnung angekommen schmeiße ich den Mantel in die Ecke, setze mich an den Tisch, klappe den Rechner auf und google „Flug, Süden, jetzt“. Als Henryk am Abend nach Hause kommt, lächele ich ihn entspannt an. Schatz, ich habe gebucht – wir fliegen in die Sonne! Oooyeah….

Von kalten Wintern und der Versuchung des Südens

Wohin die Reise geht, davon berichten wir euch dann demnächst hier auf dem Blog…

Meraner Höhenweg – reloaded

Wir steigen aus dem Auto und hören schon von weitem die Kuhglocken läuten. Die Luft ist mild, aus dem nahe gelegenen Stall duftet es nach Heu. Wir sind zurück, welch schönes Gefühl! Ein Treffen mit vertrauten Pfaden.

(mehr …)

Der Weg ist das Ziel – nirgendwo sonst sind diese Worte wahrer, als unterwegs auf dem Meraner Höhenweg. Etwas über zwei Jahre ist es her, dass wir uns in Kooperation mit dem Tourismusverband Meraner Land auf eine der schönsten Wanderungen Südtirols begeben durften. Damals waren wir drei Tage unterwegs auf den südlichen Etappen des Alta Via di Merano – von Dorf Tirol durch das Schnalstal bis zur Mitterkaser Alm. Und diesen Sommer wollen wir die Runde endlich beenden…

Meraner Höhenweg – reloaded

Ein Ende kann ein Anfang sein

Wir starten exakt dort, wo wir unsere Tour damals beenden mussten. Mit leichtem Gepäck, geschnürten Wanderstiefeln und voller Vorfreude führt uns die erste kurze Wanderung des Tages bei strahlendem Sonnenschein hinein ins Pfossental. Ziel ist die Rableid Alm am Fuße der mächtigen Gipfel der Texelgruppe. Gut, dass es heute nur rund zwei Stunden Fußmarsch zu bewältigen gilt, denn der morgige Aufstieg zum Eisjöchl Pass wird anstrengend werden. Für den Moment genießen wir einfach nur die vertraute Idylle Südtirols. Und das Beste: es gibt kein Handynetz – von 100 auf 0 in nur wenigen Kilometern.

Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded

Gipfeltag

Nach einer ruhigen Nacht und einem zünftigen Frühstück geht das Abenteuer Meraner Höhenweg dann endlich richtig los für uns. Erst einmal liegen knapp 900 Meter Aufstieg und vier Stunden Gehzeit bis zum Eisjöchl auf rund 2.895 Metern vor uns. Am späten Vormittag wollen wir den Pass queren und den Blick auf die Dreitausender um uns herum genießen, bevor wir uns am Nachmittag an den Abstieg ins Passeiertal machen – gute 1.200 Meter über steile Pfade hinab bis nach Pfelders. Henryk wappnet sich stilecht für die Herausforderung mit einem selbstgeschnitzten Wanderstab.

Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded

Die Etappe vom Pfossen- ins Passeiertal über das Eisjöchl ist für uns der mit Abstand schönste Abschnitt des Meraner Höhenwegs. Anspruchsvoll, abwechslungsreich und vor allem atemberaubend. Der Moment, indem wir den Pass erreichen und die Stettiner Hütte gleich unterhalb des Gipfels vor uns auftaucht – einfach nur großartig. Eine Lawine hat vor einigen Jahren die Hütte fast vollständig zerstört. Heute ist sie für Tagesgäste wieder geöffnet und auch einige Zelte stehen als Notunterkunft bereit. Am Horizont erstreckt sich die unendlich Weite des Passeiertals. Einfach nur traumhaft!

Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded

Darf’s ein wenig mehr sein?

Wir sind zügig unterwegs an diesem Tag – obwohl der Weg Nr. 24 talwärts ordentlich steil ist und uns zeitweise ein wenig ausbremst. Jedoch, am frühen Nachmittag erreichen wir schließlich die Lazinser Alm am Eingang des Tals und belohnen uns erst einmal mit einem kühlen Radler und einem frisch gebackenen Apfelstrudel. Vielleicht liegt es an dieser Stärkung, vielleicht auch einfach an den Glücksgefühlen, die uns durchströmen zurück auf dem Meraner Höhenweg – wir entschließen uns in jedem Fall zu einer Extrarunde, verlassen den Weg Nr. 24 und biegen ab auf den Panoramaweg – weitere 400 Höhenmeter bis zur Faltschnalalm und weiter bis zur Bergstation des Sessellift von Pfelders und dann nur noch hinab ins Dorf und zu unserem Hotel, die Residence Panorama. Rund drei Stunden länger sind wir durch den selbstgewählten Umweg unterwegs – aber jeder Meter hat sich gelohnt.

Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded

Bis zur Unendlichkeit ­– und noch viel weiter…

Der lange Tag und die vielen Höhenmeter fordern am nächsten Morgen ihren Tribut. Die Waden zwicken, der Rucksack fühlt sich an, als hätten sich über Nacht ein paar extra Kilos ins Reisegepäck geschummelt. Aber es alles hilft nichts, ein letzter starker Kaffee, dann geht es weiter für uns. Dabei ist die Etappe nach Sankt Martin ausgerechnet die längste auf unserer Route – stolze 23 Kilometer und weitere sieben bis acht Stunden Gehzeit liegen vor uns. Als wir am frühen Nachmittag rasten im Christlhof, sind wir schon ordentlich erschöpft – dabei liegt die größte Herausforderung noch vor uns: Der Aufstieg nach Magdfeld. Auf rund drei Kilometern geht es Meter für Meter steil bergauf. Der Schweiß läuft in Strömen, jeder Schritt schmerzt. Entschädigt werden wir dafür von weiteren wunderbaren Ausblicken und vielen lächelnden Gesichtern, die uns unterwegs freundlich grüßend begegnen.

Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded

Herz verloren, Herzen verschenkt

Kann das wahr sein? Schon ist der letzte Tag angebrochen – die letzte Etappe auf dem Meraner Höhenweg führt uns zurück nach Dorf Tirol. Am Ausstieg der Hochmuth Seilbahn hat vor rund zwei Jahren alles begonnen. Die Beine sind wieder deutlich leichter, dafür ist das Herz ein wenig schwer. Passend zu unserer leicht wehmütigen Stimmung hängen graue Wolken über dem Passeiertal – der Himmel weint. Eine wunderbare Reise geht zu Ende. Trotz der widrigen Bedingungen genießen wir diese letzten Stunden. Kaum ein Wanderer ist unterwegs, wir sind allein – mit unseren Gedanken, unseren Gefühlen. Allein mit dem Weg. Nach einigen Stunden: vertraute Ausblicke. Das Ziel vor Augen verlangsamen wir unser Tempo. Wir beide spüren, eigentlich wollen wir gar nicht, dass es nun vorbei ist. Ein Kreis schließt sich und die Tour ist beendet – aber was kommt dann?

Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded
Meraner Höhenweg – reloaded

Am Abend sitzen wir frisch geduscht bei einem leckeren Menü im luxuriösen Ambiente des vier Sterne Hotels Johannis. Nach der Anstrengung der letzten Tage genießen wir jetzt den Komfort und freuen uns schon auf das frische, weiche Bett. Inzwischen ist die Wehmut einer guten Portion Stolz und Euphorie gewichen. Wir haben es geschafft! Und das Beste – wir haben auch schon ganz viele Ideen für die nächsten Touren im Meraner Land. Denn schließlich waren wir noch nicht bei den Spronser Seen, oder auf der Hohen Wilden, oder oder oder…

Wir bedanken uns bei Tourismusverband Meraner Land für die Möglichkeit, den Meraner Höhenweg erneut zu entdecken. Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation. Er spiegelt jedoch uneingeschränkt die Meinung und Eindrücke der Autoren wieder.

Meraner Höhenweg – reloaded

Baia di Leranto – Trail mit Belohnung

Wer eine für ihn völlig unbekannte Region bereist, tut meist gut daran, auch die Highlights zu besuchen. Denn nicht völlig zu unrecht werden die “Top Spots” als eben solche ausgewiesen. So stand für uns fest, dass wir bei unseren Trip nach Süditalien unbedingt die Küche Neapels entdecken und auch die Amalfi Küste (mehr …)

Bei der Frage, ob wir Highlight Nummer 3 angehen, eine Wanderung am Kraterrand des Vesuvio, gingen bei uns die Meinungen allerdings auseinander. Katharina war eine klare Befürworterin des Aufstiegs auf den Vulkan, mich hingegen zog es vielmehr ans Meer. Letztendlich entschieden wir uns (vorerst) für den Vesuv, brachen dieses Unterfangen aufgrund eines kilometerlangen Rückstaus mit hunderten Reisebussen bis hinauf zum offiziellen Besucherparkplatz dann aber vorzeitig ab. Natürlich hätten wir gern den aktivsten Vulkan Europas bestiegen, doch macht eine Wanderung in der Natur einfach viel mehr Spaß, wenn der Pfad nicht zum Touri-Highway mutiert! Dann doch lieber die weniger stark frequentierten Routen – die in der Regel trotzdem wunderbare Ausblicke preisgeben. Genau solch eine Wanderung ist der eher unscheinbare Trail von Nerano auf der Halbinsel Sorrent zum südlichsten Zipfel der Punta Campanella Landzunge entlang der steil abfallende Küste: Eine großartige Alternative für unseren missglückten Vesuv-Versuch!

 

Baia di Leranto – Trail mit Belohnung

Als wir unsere Tour starten ahnen wir noch nicht, wie schön diese Route tatsächlich ist. Uns geht es vielmehr um die Bewegung. Nach viel zu vielen nassgrauen Tagen in Berlin feiern wir jeden Sonnenstrahl und jeden Meter außerhalb der Büroräume. Angekündigt wurde uns der Trail als ein ungesicherter, ehemaliger Wanderweg, der zwar nicht ganz so leicht zu finden sei, man ihn aber nach wie vor gut begehen könnte und darüber bequem den Torre di Montalto (die Ruine eines alten Wachturms) und die Baja di Leranto erreicht. In diesem Sinne, los marschiert!

 

TRAMPELPFAD AUFWÄRTS

Der Einstieg ist tatsächlich etwas unscheinbar. Ohne das kleine Schild am Straßenrand würde man hinter dem schmalen zugewachsenem Pfad eher einen Privatweg vermuten, der von den Anwohnern zum Wegkarren ihrer Gartenabfälle genutzt wird. Nach wenigen Metern staunen wir dann nicht schlecht, als wir zum ersten Mal den grandiosen Ausblick auf das stahlblaue Meer genießen. Blass verfärbte Gräser, blühende Wildblumen und knorrige Bäumchen säumen den Weg. Man kann erahnen, wie heiß und trocken der Sommer in der Region sein muss. Neben uns ist keine Menschenseele ist auf diesem Trail unterwegs – dafür hunderte Eidechsen, die von den wärmenden Steinen davon huschen.

Baia di Leranto – Trail mit Belohnung
Baia di Leranto – Trail mit Belohnung
Baia di Leranto – Trail mit Belohnung
Baia di Leranto – Trail mit Belohnung

CAPRI VORAUS!

Auf dem schmalen Pfad merke ich schnell, dass meine Urban-Running-Sneaker nicht viel können (außer gut auszusehen). Zwar sind die Schuhe herrlich leicht, durch die weiche Sohle spüre ich jedoch jeden noch so kleinen Stein. Richtig interessant wird es an den schrägen Felsstufen, bei denen das elastische Obermaterial auf eine echte Zerreißprobe gestellt wird… Der Weg bietet zum Glück so viel zum Gucken und Staunen, dass ich mit der Zeit gar nicht mehr auf mein falsches Schuhwerk achte. Aus dem Nichts taucht eine kleine Hütte vor uns auf, wenig später kommen wir an einer liebevoll gepflegten Gedenkstätte zu Ehren der Heiligen Mutter Gottes vorbei – und dann öffnet sich plötzlich vor uns der freie Blick auf die Insel Capri. Je weiter wir gehen, desto spektakulärer wird die Aussicht. Wir besuchen die angekündigte Ruine des Torre di Montalto und nehmen auch noch den kleinen Gipfel in unmittelbarer Nähe in Angriff. Den Blick immer auf die fantastische Amalfiküste gerichtet.

Baia di Leranto – Trail mit Belohnung
Baia di Leranto – Trail mit Belohnung
Baia di Leranto – Trail mit Belohnung
Baia di Leranto – Trail mit Belohnung

INTO THE BLUE

Eigentlich sollten wir langsam zurück zu unserem Auto gehen. Heute Nachmittag haben wir ein Date mit Maria Teresa Cioffi in ihrer Eisdiele Bougainvillea im Zentrum von Sorrent. Das immer besser werdende Wetter und die kleine verlassene Bucht vor uns sind aber einfach zu verlockend, um sie links liegen zu lassen. Meine Handy-Map bestätigt, dass es einen Wanderweg hinunter zum Türkis leuchtenden Wasser gibt und mein Quengeln “Ich würde soooo gerne mal schwimmen gehen…” überzeugt Katharina letztendlich doch, den Abstecher hinab zum Strand zu machen. Je näher wir dem Wasser kommen, desto größer meine Vorfreude. Das letzte mal im Meer (Eisschwimmen in Lappland zähle ich jetzt mal nicht mit dazu) ist schon eine ganze Weile her. Fast ein halbes Jahr, damals auf Jamaika. Definitiv zu lange für meinen Geschmack. Wie ich mit erschrecken feststelle sind 17 Grad leider keine Badewannen-Temperatur, doch wer im Vorfeld “soooo gerne schwimmen” wollte, darf sich davon nicht abschrecken lassen! Katharina grinst mich schadenfroh an – mir bleibt keine Wahl: Hinein ins kalte Nass!

Baia di Leranto – Trail mit Belohnung
Baia di Leranto – Trail mit Belohnung
Baia di Leranto – Trail mit Belohnung

Die Entscheidung, ob ihr im Mai schon ins Mittelmeer springen wollt, überlasse ich euch. Den schönen Trail zu dieser traumhaften Bucht und dem fantastischem Blick auf Capri solltet ihr euch allerdings in keinem Fall entgehen lassen. Ein Blick auf meine Karte zeigt, dass es hier unten zahlreiche weitere, kleine Wanderwege zu geben scheint. Wir werden sicherlich wiederkommen, um den ein oder anderen auch noch zu begehen. Dann aber mit anderen Schuhen und Schnorchel-Equipment! Die Küste mit dem Boot zu erkunden wäre allerdings auch nicht schlecht… Hach…

Baia di Leranto – Trail mit Belohnung

Hinweis: Diese Wanderung unternehmen wir im Rahmen eines Trips zusammen mit dem Reiseveranstalter Reisesalz. Die beschriebene Route haben wir jedoch unabhängig vom Programm gemacht, die Eindrücke spiegeln uneingeschränkt unsere Erfahrungen und Eindrücke wieder.

Amalfi – ti amo

Wer wie ich in der Großstadt fast immer und überall mit dem Bike unterwegs ist, der kennt so ziemlich alle Kniffe und Tricks, um schnellstmöglich durch den dichten Verkehr von A nach B zu kommen – auch wenn das nicht immer ganz regelkonform ist. Zwangsläufig kommt es dabei auch mal zum Konflikt mit anderen Verkehrsteilnehmern. (mehr …)

Amalfi – ti amo

An den wenigen Tagen, an denen ich dann selbst einmal im Auto sitze, wendet sich das Blatt – dann verfluche ich sie, diese verrückten Radfahrer, die sich rechts und links an mir vorbei drängeln! Nichts desto trotz, als braver deutscher Teilnehmer am Straßenverkehr verhalte ich mich natürlich umsichtig und rücksichtsvoll… Meistens!

Nicht so in Italien! Dort läuft das mit dem Verkehr irgendwie anders. Ob Vespa, Auto oder Kleinlaster – hier fahren einfach alle so, wie sie wollen. Sprich: chaotisch! Einmal kurz hupen, was so viel bedeutet wie “Platz da, ich komme”. Und dann wird aufs Gaspedal gedrückt, egal ob der andere reagiert oder nicht. Jede noch so kleine Lücke im fließenden oder stockenden Verkehr wird umgehend genutzt.
Und wir mittendrin in der Straßenschlacht Süditaliens – ein Kampf um jeden Meter!

 

NIX FERRARI, VESPA!

An der neapolitanischen Küste haben wir gelernt: Am effizientesten Drängeln lässt es sich auf einem Roller! Links vorbei, rechts vorbei, Gegenfahrbahn oder Bürgersteig – Hauptsache den Vordermann überholen. Was nützt dir ein Ferrari, wenn du im Reisebus-Stau stehst? Und mal ehrlich, gibt es ein besseres Italien-Erlebnis als sich auf einer Vespa den warmen Fahrtwind um die Ohren wehen zu lassen?

Mein Grinsen war, wen wundert es, selten breiter, als wir früh am Morgen unsere “Numero Cinque”, eine weiße Piaggio Vespa starteten, um die Amalfiküste südlich von Sorrento zu erkunden. Zuvor noch ein kurzer Abstecher zum Hafen, für einen herrlich duftenden Cappuccino, ein Blick aufs Wasser und das emsige Treiben der Fischer… Und dann geht’s ab auf die Piste!

Amalfi – ti amo
Amalfi – ti amo

CAPRI FEELING

Es steht zwar in keinem Reiseführer, doch der Besuch der kleinen Baia di Puolo auf dem Weg zur Amalfiküste ist absolut empfehlenswert! Dank Vespa konnten wir direkt bis zur Mini Promenade knattern (alle anderen müssen den oberhalb gelegenen Parkplatz nutzen). Mit Cappuccini und Cornetti im Tank ging es weiter in das hübsche Dorf Massa Lumbrense, vorbei an zahlreichen Zitronen- und Olivenbäumen und weiter nach Termini. Auch dieser Weg ist nicht der direkteste, um zur Amalfiküste zu gelangen, doch wenn selbst Die Flippers die Insel Capri so anpreisen, sollte diesen Schlenker mit Blick über das Eiland natürlich nicht auslassen.

Amalfi – ti amo
Amalfi – ti amo
Amalfi – ti amo
Amalfi – ti amo
Amalfi – ti amo

Es lohnt sich übrigens wirklich, zeitig am Morgen aufzubrechen, denn bei den vielen grandiosen Ausblicken unterwegs muss man einfach permanent anhalten. Rasten, um zu staunen, den Blick auf die kleinen Hafenstädtchen zu genießen und zu begreifen was für ein Glück es ist, hier zu sein! Dabei sollte das eigentliche Highlight ja noch kommen…

 

FOLLOW THE SUNSHINE

Die Fahrt entlang der Amalfiküste gehört zu den schönsten Roadtrips Italiens. Fragen wir die Italiener selbst, dann ist es natürlich die schönste Straße der Welt! “Aahhhh Amalfi. Belissimaaaa!” Und an diesem Tag auf unserem kleinen Roller ist sie es auch für uns: die ultimative Traumstraße! Nach einer kurvenreichen Fahrt über die Halbinsel von Sorrent – Valentino Rossi hat hier bestimmt das Fahren gelernt – gelangten wir auf die SS 163. Zu unserer Linken das blaue Meer, zu unserer Rechten schroffe Felsen, vor uns ein Küstenstädtchen nach dem nächsten – jedes hübscher als das andere! Kennt ihr die kitschigen Postkarten an der Wand eurer Lieblings-Pizzeria? Genau so sieht es hier aus!

Amalfi – ti amo
Amalfi – ti amo
Amalfi – ti amo

Positano, Praiano, Conca Dei Marini die Namen klingen verlockend – und die Dörfchen sind es auch. Bunte Häuschen, die in den Fels gebaut sind, einladende Sonnenterrassen mit weitem Blick über das Meer, herrliche Buchten mit kleinen Fischerbooten, hier und da Weinreben, Zitronen- und Orangenbäume im Vorgarten,… Diese Miniatur-Idylle muss man einfach mögen. Wir sind total verzaubert von diesem wunderbaren Fleckchen und wünschten, dass der Tag niemals endet. Das heimische graue Berlin ist unendlich weit entfernt und wird wenig vermisst! Out Of Office lebt es sich einfach am besten!

Amalfi – ti amo
Amalfi – ti amo
Amalfi – ti amo
Amalfi – ti amo
Amalfi – ti amo

ON THE BEATEN TRACKS

Die Amalfiküste ist natürlich kein Geheimtipp. Und je weiter der Tag voranschreitet, desto voller wurden die Straßen. Besonders rund um das Örtchen Amalfi, ein beliebtes Ziel für Ausflugsbusse (von hier legen Fähren nach Neapel und auch diverse Boote zur “Grotta Azura” ab), ging auf den schmalen Straßen am Nachmittag zeitweise gar nichts mehr. Selbst für Zweiräder stand der Verkehr zwischenzeitlich komplett still, als zwei entgegenkommende Busse trotz wildem Hupen weder vor noch zurück konnten. Wir deuteten das als Zeichen, die Rückfahrt anzutreten, wendeten unsere Vespa trotz nicht vorhandenem Platz mühelos – und cruisten entspannt zurück, immer der Sonne entgegen.

Amalfi – ti amo
Amalfi – ti amo
Amalfi – ti amo
Amalfi – ti amo

DOLCE VITA IM IL PIRATA

Zeit an der frischen Luft macht hungrig. In unserem Reisebaustein “Tag mit Vespa” des Veranstalters Reisesalz war glücklicherweise auch ein Einkehrschwung im Restaurant Il Pirata vorgesehen. Bei dem Namen und dem Reisebus-Inferno um uns herum erwarteten wir ehrlich gesagt eine einfache Touristen-Bar mit Pasta und schlechtem Rotwein. Doch wir wurden eines Besseren belehrt (eigentlich überraschte das auch nicht, schließlich hatten wir die Tage zuvor in Neapel und Sorrento durchweg positive Gastro-Erlebnisse). Versteckt hinter einer der unzähligen Kurven führte uns eine steil gepflasterte Zufahrt hinab zur Marina di Prata. Von dort aus sind es nur wenige Meter auf einem schmalen Weg oberhalb der Wasserkante entlang der Felsen zu einer echten Gastro-Perle mit sehr feinem Essen und der ultimativen Sonnenterrasse. Oh Dolce Vita – das Il Pirata ist DER Ort für dieses süße Lebensgefühl. Sonne, Meer, traumhafte Ausblicke, der Duft nach Fisch und Knoblauch, leckerer Kaffee oder kühler Spritz … Was will man mehr? “Katharina, lass uns einfach hier bleiben!”

Amalfi – ti amo

Also noch einmal zusammengefasst: Was ihr bei eurem nächsten Besuch an der Amalfiküste unbedingt berücksichtigen solltet:

  1. Mietet eine Vespa, um all diese großartigen Spots einfach und entspannt zu erreichen!
  2. Sucht euch eine mutige Mitfahrerin, um all das Glück vor Ort miteinander zu teilen!

Worauf wartet ihr noch? Auf nach Bella Italia!

Amalfi – ti amo

Hinweis: Dieser Tag war Teil unseres Baukasten-Trips des Reiseveranstalters Reisesalz. Der Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation – die beschriebenen Eindrücke spiegeln jedoch uneingeschränkt die Erfahrungen und Meinung der Autoren wieder.

Sonne satt am Golf von Neapel

Berlin am Morgen, 10 Grad – es ist dunkel und grau. Zwei Stunden später: Aus dem Flieger steigen und die warme Sonne auf der Haut spüren. Traumhaft! (mehr …)

Klingt gut? War es auch! Unser jüngstes Abenteuer OUT OF OFFICE hat uns in den Süden Italiens verschlagen. Dank Direktverbindung von Berlin nach Neapel konnten wir den trüben April kurzerhand hinter uns lassen und eintauschen gegen Sonnenbrand, Spaghetti Vongole und ganz viel Dolce Vita!

Sonne satt am Golf von Neapel

EINE STADT AM FUSSE DES VULKANS

Süditalien hat den Ruf, ein wenig rauer und wilder zu sein als der Rest des Landes. Zu Unrecht, wie wir finden. Keine Spur von Mafia und Camorra. Im Gegenteil – ein Schild mit unserem Namen in der Hand begrüßt uns Vincenzo freudestrahlend und stolz in “seiner” Stadt, der heimlichen Hauptstadt, wie er betont – der schönsten, der spannendsten und der weltoffensten Stadt Italiens. Wie alle Neapolitaner trägt er sein Herz auf der Zunge und wird auch die nächsten Stunden nicht müde immer wieder zu betonen, dass Neapel die einzig wahre Stadt ist… Seine Liebe ist ansteckend! Wir sind mit Vincenzo zu einem kulinarischen Stadtrundgang verabredet. Einen halben Tag lang führt er uns durch die kleinen Gassen rund um das spanische Viertel, zeigt uns die Eingänge in die antike Unterwelt Neapels (erst waren die Griechen da, dann die Römer – und deren Zeugnisse sind in unzähligen Katakomben und Ruinen noch heute zu erleben). Vor allem aber macht er uns vertraut mit den vielen besonderen Köstlichkeiten von Bella Napoli, wie beispielsweise der besten Pizza Italiens (die natürlich in Neapel erfunden wurde): Pizza Fritta – und keine macht sie so gut wie Fernanda! Wir probieren herrlich süße Sfogliatelle (Blätterteig mit einer süßen Ricottafüllung) und lernen, dass immer derjenige den Espresso bezahlt, der die gemeinsame Kaffeepause anregt.

Sonne satt am Golf von Neapel
Sonne satt am Golf von Neapel
Sonne satt am Golf von Neapel
Sonne satt am Golf von Neapel
Sonne satt am Golf von Neapel

Neapel hat uns in wenigen Stunden komplett eingefangen. Das bunte Treiben, die wunderbaren Gerüche, die Lebensfreude, die Direktheit der Neapolitaner… Dabei sind sie ein wenig eigen und störrisch – und lassen sich vor allem durch nichts aus der Ruhe bringen. Es mag auch daran  liegen, dass sie im Schatten eines aktiven Vulkans leben. Der Vesuv gilt als der gefährlichste Vulkan Europas, sein letzter Ausbruch liegt rund 70 Jahre zurück. Weniger als 10 Kilometer vor den Toren der Stadt träumt er vor sich hin – doch ein baldiges Erwachen ist laut Experten mehr als wahrscheinlich… Hoffen wir, dass er sich noch ein wenig Zeit lässt!

Sonne satt am Golf von Neapel

TAUSCHE GROSSSTADT GEGEN URLAUB

Wir verlassen Neapel und fahren rund eine Stunde südlich. Immer entlang der Küste. Mit jedem Kilometer Strecke lassen wir den Großstadt-Trubel weiter hinter uns zurück. Unser Ziel ist die Hafenstadt Sorrent, ein Urlaubsort wie aus dem Bilderbuch. Hotels mit dem Namen Miramare, Bella Vista oder Romantica laden Gäste auf ihre strahlend weißen, herausgeputzten Terrassen ein. Zitronenbäume säumen die Straßen. Souvenirshops und Cafés drängeln sich dicht an dich in den engen Gassen der Altstadt, aus den Restaurants an der Marina duftet es verlockend noch Knoblauch und frischem Fisch. Vespas scheuchen hupend Fußgänger von den Straßen, italienische Mamas rufen ihnen empört hinterher… Mittendrin: Wir! Begeistert, verzaubert, entzückt! Urlaubsmodus an!

Sonne satt am Golf von Neapel
Sonne satt am Golf von Neapel
Sonne satt am Golf von Neapel

Später haben wir eine Verabredung mit Maria Teresa Cioffi in ihrer Eisdiele Bougainvillea im Zentrum von Sorrent. Mama Teresa führt uns in einem einstündigen Gelato Workshop in die Geheimnisse ihrer Eisrezepturen ein. Wir lernen, wie man gute sorrentinische Zitronen von schlechten (allen anderen, die nicht aus Sorrent stammen) unterscheidet, dass in ein original italienisches Eis niemals Sahne, sondern immer nur Milch gehört und dass selbstgemachtes Eis innerhalb von 48 Stunden verspeist werden sollte. Das lassen wir uns dann auch nicht zweimal sagen und kosten unsere selbst kreierten Sorbet- und Nusseis-Spezialitäten gleich mal in Ruhe durch – bevor es schlecht wird!

Sonne satt am Golf von Neapel
Sonne satt am Golf von Neapel
Sonne satt am Golf von Neapel
 

Glück kann man nicht kaufen, aber Eiscreme …

... das ist fast das gleiche.

Am Abend sitzen wir entspannt am Hafen auf der Terrasse einer Trattoria und genießen unsere Spaghetti Vongole mit Vino Rosso, blicken auf die Lichter von Neapel und die Silhouette des Vesuvs auf der anderen Seite der Bucht und sind uns einig – nirgendwo sonst wären wir gerade lieber, als hier.

Sonne satt am Golf von Neapel
EIN KURZTRIP AUS DEM BAUKASTEN – PRAKTISCHE TIPPS

Für unseren Kurztrip an die Amalfiküste hatten wir insgesamt nur vier Tage Zeit. Um den Abstecher zeitlich optimal zu nutzen, haben wir das Angebot des Reiseveranstalters Reisesalz genutzt, der nicht nur verschiedene Hotels in Sorrent im Programm hat, sondern sich zusätzlich (optional) um Flug, Mietwagen und diverse Ausflüge vor Ort kümmert. Man kann also auf alle Vorzüge eines erfahrenen Tour-Operators zugreifen, hat aber weiterhin die Wahl: Leistungen und Aktivitäten, die man im Vorfeld buchen kann – oder eben selbstständig organisert. Die geführte Foodie-Tour durch Neapel war ein solcher vorab gebuchter Reisebaustein, ebenso der Gelato-Workshop in Sorrent.

Zusätzlich stand uns ein Mietwagen von sunnycars.de zur Verfügung, was sehr praktisch und komfortabel war, um schnell vom Flughafen an die Küste zu gelangen oder um das Hinterland zu erkunden. Für einen Tagesausflug nach Neapel von Sorrent aus empfehlen wir allerdings eher den lokalen Zug zu nehmen (Fahrtzeit rund eine Stunde, 3,80 Euro pro Strecke) mit Zwischenstopps am Vesuv und in Pompeji.

 

Hinweis: Dieser Artikel beruht auf einer Kooperation mit dem Reiseveranstalter Reisesalz – die beschriebenen Eindrücke spiegeln jedoch uneingeschränkt die Erfahrungen und Meinung der Autoren wieder.

Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo

Südtirol wird von immer mehr Touristen erobert! Ganz Südtirol? Nein, ein kleines, eigensinniges Tal blieb bis heute weitestgehend unentdeckt. Aber warum nur? Als wir uns aufmachen, dieses letzte, gut gehütete Geheimnis zu lüften, hören wir mehr als einmal den Satz: “Eigentlich wäre es besser, ihr schreibt gar nicht erst über das Ultental. (mehr …)

Wir wollen doch, dass es so schön und unberührt bleibt!” Ein valider Einwand – nach unserer Stippvisite sind wir uns auf einmal selbst nicht mehr sicher, ob wir diesen Geheimtipp wirklich ausposaunen dürfen oder lieber weiter hüten. Doch wissen wir, dass ihr behutsam mit solchen “Reiseperlen” umgehen werdet. In diesem Sinne: Willkommen im Val d’Ultimo, das letzte (geheime) Tal – viel Spaß im Ultental!

Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo

URSPRÜNGLICHE SCHÖNHEIT

Wir haben schon häufig über die urige Kultur der Täler im Meraner Land berichtet. Aber solch eine Dichte an altehrwürdigen Holzhäuschen, gelebter Tradition und echten “Originalen” wie im Ultental haben wir selten erlebt. Viele Kilometer Wanderweg laden sommers wie winters ein, die Region zu erkunden. Und was findet man? Zum Beispiel die Ultner Urlärchen, über 2.000 (!) Jahre alte Bäume, echte Urzeit-Riesen. Noch spannender sind aber die vielen Einblicke in das Leben im Tal, wie es bereits seit vielen Jahrhunderten gelebt wird. Wir wandern auf dem Ultner Höfeweg, schlendern vorbei an den Milchkannen, die die Bauern am Berg früh am Morgen mit einer Seilwinde ins Tal schicken, damit sie von der lokalen Molkerei eingesammelt werden. Wir riechen den Duft frisch gebackenen Ultner Brotes, hören Hühner gackern und Vögel zwitschern und sonst… nichts! Stille. Wir sind allein, bis auf den ein oder anderen fleißigen Anwohner, der im Hof Holz hackt oder den Garten richtet.

Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo
Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo
Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo
Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo
Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo

MIT LAIB UND SEELE…

Ob bei der Einkehr auf der Alm oder unterwegs auf den Pisten und Wanderwegen – eine gehörige Portion Lokalkolorit schwingt im Ultental immer mit. Italienische Lebensfreude trifft auf Südtiroler Bodenständigkeit. Das zeigt sich auch in den vielen handwerklichen Besonderheiten im Ultental. Große Freude und viel Spaß hatten wir beispielsweise mit dem handgefertigten Tischkegel-Spiel “Ultner Rumpler”. Es gilt, mit einem Kreisel geschickt die verschiedenen kleinen Holzfiguren umzuschmeißen – jeder Kegel nimmt dabei eine Position im “Haus” ein – der Bauer, seine Frau und Kinder, Mägde und Knechte… und natürlich das Heiligtum des Hauses: Die Speckkammer (der wichtigste Kegel). Begleitet von viel Gelächter und guten Ratschlägen versuchen wir unser Glück – und schaffen es tatsächlich ein paar Figuren zu erwischen. Darauf, na klar, erst mal ein Schnapserl!

Im Ultental gibt aber es nicht nur ausgezeichneten Schnaps zu kosten, es gibt auch allerlei regionale Leckereien. Von den obligatorischen Knödeln über Schüttelbrot, Alm Käse, Speck und Schinken bis hin zu saftigem Apfelstrudel – oder (etwas gewöhnungsbedürftiger) traditionelles Fohlenschnitzel. Die alten, vergessenen Gerichte stehen auch bei den Genuss-Wochen zwei mal im Jahr auf der Karte – dann wird zum Beispiel “Latschngfrourns und Morgnturn mit bsoffner Birn” serviert. Was sich dahinter versteckt, muss jeder selbst herausfinden! Ganz italienisch serviert dazu jede noch so kleine Hütte oder Bar dank professioneller Kaffeemaschine einen köstlichen Espresso oder Cappuccino – und später auch das ein oder andere Glas Vino Tinto. Herrlich!

Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo
Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo

Unser Geheimtipp: Ein Abendessen im Falschauerhof in St. Gertraud. Sepp Gruber und seine Frau kochen ganz privat für eine kleine Gästeschar, was die Saison und der eigene Hof gerade hervorbringt. Im Laufe des Abends werden wir nicht nur mit deftiger Hausmannskost verwöhnt, sondern lauschen auch den spannenden Anekdoten aus Sepp’s Leben, der vor rund 70 Jahren in der Stube geboren wurde und sein ganzes Leben im Ultental verbracht hat (bis auf den ein oder anderen Ausflug zum Münchner Oktoberfest). Wenn ihr Lust habt, einen Abend auf dem Falschauerhof zu verbringen, dann reserviert am besten mit ein wenig Vorlauf – telefonisch (+39 0473 790191), denn so etwas Neumodisches wie eine Website hat der Hof selbstverständlich nicht!

 

PERFEKTE PISTEN

Wer jetzt denkt, das Ultental sei vielleicht doch etwas zuuu ruhig, dem sei das kleine aber feine Skigebiet Schwemmalm ans Herz gelegt. Es gilt als eines der schneesichersten in Südtirol. Vielmehr als die Pisten selbst hat uns aber die Lebendigkeit begeistert, die auf und neben den Pisten herrscht. In den Ferien und am Wochenende sind bis zu 2.000 Gäste im Gebiet unterwegs, an den meisten Tagen sind es sonst nur wenige hundert. Vor allem die Einheimischen und viele Italiener aus dem Umland lieben das Gebiet! Familien wuseln durcheinander, rufen, lachen, schimpfen, tanzen … Lebensfreude pur. Und das ganze vor der atemberaubenden Kulisse der Südalpen. Was will man mehr?

Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo
Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo
Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo
Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo
Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo

Richtig gesehen, ich hab mich von der entspannten Stimmung anstecken lassen und statt rasant mit dem Snowboard die Hänge hinab zu düsen, mir mal wieder ganz gemütlich die Skier geschnappt und zusammen mit Skilehrer Bernhard am Family-Hang geübt, geübt, geübt – während Henryk es etwas sportlicher angegangen ist und die Gipfel erstürmt hat.

Gemeinsamer Treffpunkt am Folgetag ist das Konzert der Südtiroler Band Mainfelt an der Bergstation Schwemmalm.  Das Panorama, vor der die südtiroler Truppe spielt, ist der Wahnsinn. Obwohl das Ultental ein vermeintlicher Geheimtipp und (noch) eher unbekannt ist, lässt sich der Tourismusverband regelmäßig einiges einfallen, um die Fans des Tals und seine Anwohner zu unterhalten. Bei Würstel und Bier wird heute ordentlich zur Gitarrenmusik gerockt!

Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo
Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo
Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo

AS LETZTE TAL

Das Ultental hat nur eine Straße, die hinein- und wieder hinaus führt. Am Ende des Tals befindet sich eine Sackgasse, ein undurchdringliches Bergmassiv. Vielleicht heißt es deshalb im italienischen auch Val d’Ultimo, “das letzte Tal”. Es ist aber alles andere als “das Letzte” – im Gegenteil. Oder wie sagte es doch ein Talbewohner so schön: Das Ultental liegt am A… der Welt. Aber immerhin am schönsten! Recht hat er!

Du muss mit dem Rhythmus des Tal gehen – und dieser Rhythmus ist vielleicht etwas langsamer als in anderen Tälern (selbst, wenn die Band Mainfelt durchaus auch schnellere Töne angeschlagen hat). Aber das ist gut so, finden wir. Ist es nicht die Entschleunigung, die wir im Alltag suchen? Die Einkehr und die Rast, der Austausch mit Menschen, die ein anderes Leben leben als wir und uns vielleicht gerade deshalb erden? Wer dem Geheimnis des Ultentals selbst auf den Grund gehen und seinem Rhythmus folgen möchte, der sei herzlich eingeladen – aber pssssst…. nicht allen weiter sagen!

Das letzte Geheimnis – Val d’Ultimo

Hinweis: Dieser Artikel entstand durch eine Einladung ins Ultental durch den Tourismusverband Meraner Land. Er spiegelt aber uneingeschränkt die Meinung der Autoren wieder.
Weiterführende Infos rund um das Ultental und das Meraner Land findet ihr hier: https://www.merano-suedtirol.it/de/ultental/

Man spricht Ditsch – in Gressoney

Es gibt bayerisches Bier. Dazu wird Pasta und Polenta (viel Polenta) serviert. Fußball ist nur interessant, wenn Italien spielt. Man spricht italienisch… und französisch … und ditsch! Was? Wie? Wo, bitteschön, waren wir? Tatsächlich ist das Aosta Tal, speziell die Region rund um Gressoney-Saint-Jean (mehr …)

Denkt man an Norditalien, denkt man an Südtirol, vielleicht auch an die Dolomiten oder Trentino… Der nordwestliche Zipfel Italiens im Grenzgebiet zur französischen Schweiz (quasi die Rückseite des Matterhorns oder auch „einmal über’n Berg“ von Saas Fee) ist bis heute weitestgehend unbekannt. Zu Unrecht, wie wir finden. Oder aber auch: Zum Glück!

Man spricht Ditsch – in Gressoney
Man spricht Ditsch – in Gressoney

JE TIEFER DAS TAL, DESTO SKURRILER DIE MENSCHEN

Die Region Gressoney wurde einst von Walserdeutschen bewohnt. Walserdeutsch? Nie gehört! Das rüstige Bergvolk, das aus dem schweizerdeutschen Zermatt über die Berge ins Tal eingewandert ist, hat sich über viele Jahrhunderte hartnäckig an den extrem steilen Hängen des Tals angesiedelt, den vielen Lawinen immer wieder getrotzt und fleißig Holzhütten gebaut. Das Ergebnis: Noch heute findet man Unmengen skurriler Relikte im gesamten Tal. So durften wir vor Ort zum Beispiel Chneflene kosten – eine Art Spätzle oder Knöpfle mit Speck in Sahne-Safran-Sauce. Die Restaurants im Ort heißen Trattoria Hirsch Stube oder Ristorante Morgenrot. Wenn gefeiert wird (und es wird viel gefeiert), dann folgt auf den italienischen Schlager auch schon mal eine Polka. Nachdem an einem Abend heidnische Bräuche gefeiert werden, wie beispielsweise die Feuer zur Sommersonnenwende und rund um das Fest zu Ehren des Schutzpatronen San Giovanni, werden am nächsten Tag ganz fromm die Heiligen durchs Dorf getragen. Die Bewohner von Gressoney sind schon ein ganz besonderes Völkchen – bis heute!

WAS MAN VOR ORT MACHEN SOLLTE – UND WAS NICHT!

Wenn eines Gewiss ist, dann, dass es immer steil ist im Val de Gressoney – gleich, ob es nach oben oder nach unten geht. Das Gletscher-Skigebiet Monte Rosa hat gleich mehrere (um genau zu sein zehn!) Viertausender zu bieten. Und unendlich viele Freeride-Hänge mit ordentlich Gefälle. Dieses Panorama ist auch im Sommer absolut beeindruckend – zumal man auf über 3.500 Metern auch noch durch ordentlich Schnee stapft. So auch viele verrückte Ski-Begeisterte, die tapfer die Hänge hinauf laufen, um anschließend wieder hinab zu powdern…

Man spricht Ditsch – in Gressoney
Man spricht Ditsch – in Gressoney
Man spricht Ditsch – in Gressoney
Man spricht Ditsch – in Gressoney
Man spricht Ditsch – in Gressoney
Man spricht Ditsch – in Gressoney
Man spricht Ditsch – in Gressoney

Nun waren wir aber vor allem zum Wandern da (im Winter müssen wir einfach noch einmal wieder kommen für eine Detail-Betrachtung der Situation am Berg…), also haben wir uns selbst nicht die verschneiten Viertausender vorgenommen, sondern die etwas weniger hohen aber nicht minder steilen Hänge zu beiden Seiten des Tals. Dazu muss man wissen: Wandern ist im Gressoney Tal gleichbedeutend mit stundenlangem Aufstieg. Aber es lohnt sich ungemein, kann man dann anschließend auf großartigen Höhenpfaden entlang der denkmalgeschützten Hof-Ruinen der alten Walser-Siedlungen entlangspazieren und sich an der wahrlich unberührten Natur erfreuen…

Es gibt aber auch Dinge, die man vor Ort nicht machen sollte (oder vielmehr grundsätzlich nicht in den Bergen): Wandern bei Gewitter! Stellt euch folgende Situation vor…

Er: „Ach, die dunklen Wolken ziehen vorbei. Und wir sind ja auch schnell oben bei der Hütte, das dauert maximal eine Stunde – und wir sind ohnehin geschützt durch die Bäume.“ Gewitter plus Bäume, merkt ihr schon was?

Sie: „Ich weiß nicht, die dunkle Wolkenfront zieht ziemlich schnell ins Tal und bei starkem Regen haben wir doch auch kaum Halt auf dem lehmigen Boden, um den steilen Weg hinauf zu kommen.“

Er: „Versprochen, wir werden wohl nass werden, aber das ist auf keinen Fall gefährlich. Wenn’s zu arg wird, stellen wir uns unter.“ Die Frage ist nur, wo!?

Das Ende vom Lied: Es braucht keine 15 Minuten bis unsere illustre Wandertruppe komplett durchnässt Schutz suchen muss unter dem Dach einer Heiligen-Kapelle am Wegesrand, während Blitze zucken und zeitgleich der Donner über uns abgeht. Geschlagene 45 Minuten harren wir im Wald aus, bis wir uns trauen, über den sich lichtenden Weg (keine Bäume mehr, dafür eine offene Wiese, auf der wir den Blitzen schutzlos ausgesetzt sind) weiter den Berg hinauf zu rennen, um endlich – nach weiteren 30 Minuten – die Hütte zu erreichen. Neben besagter Hütte hatte übrigens wenige Minuten vorab ein Blitz in eine Leitung eingeschlagen! Beim Eintreten werden wir völlig durchnässten Wochenend-Wanderer frenetisch bejubelt und gefeiert von den anderen Gästen. Sopravvivete, sopravvivete!!! Überlebt, überlebt! Zum Aufwärmen gibt es noch einmal Chneflene und ordentlich Grappa. Das war mal ein echtes Micro Adventure – zum Nachmachen allerdings nicht empfehlenswert!

Man spricht Ditsch – in Gressoney
Man spricht Ditsch – in Gressoney
Man spricht Ditsch – in Gressoney
Man spricht Ditsch – in Gressoney
Man spricht Ditsch – in Gressoney

AUF INS „ABENTEUER“ GRESSONEY!

Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt, dieses besondere Tal selbst zu entdecken (und es gibt mit Sicherheit noch eine Menge zu erleben), dann nichts wie los! Die Flieger nach Mailand sind meist günstig dank EasyJet und Co. Von dort aus sind es rund zwei Stunden bis nach Gressoney, wobei man die erste davon auf der Autostrada fährt und sich anschließend über viele, viele Serpentinen durch unzählige wunderschöne kleine Dörfchen ins Tal vorarbeitet. Es gibt auch Busverbindungen ab der Mailänder Innenstadt (mit Umstieg in Pont-Saint-Martin), mit dem Mietwagen ist es aber sicherlich bequemer, insbesondere auch, um sich im Tal vor Ort zu bewegen.

Unser Tipp zum Übernachten ist das Hotel Lyshaus in Gressoney-Saint-Jean, eine tolle, kleine Familienpension mit herzlichen Gastgebern und einer authentischen italienischen Küche. Wer kein Auto vor Ort hat und zum Gletscher hinauf will, der sollte sich jedoch eher in Gressoney-La-Trinité oder in Staffel (direkt an der Liftstation) eine Unterkunft suchen.

Last not least – die beste Hütte zum Einkehren direkt am Berg (sowohl nach der Wanderung als auch bei einer winterlichen Talabfahrt): Das Morgenrot mit seiner tollen Sonnenterasse und leckerem Weißwein!

In diesem Sinne… Viel Spaß. Und nicht vergessen: Bei Gewitter lieber daheim bleiben!

Man spricht Ditsch – in Gressoney
Man spricht Ditsch – in Gressoney
Man spricht Ditsch – in Gressoney

Wir bedanken uns beim Team Aosta mit Martina, Tilman und Yoshi, die mit uns dem Gewitter getrotzt haben. Bei Debora, Marianna, Davide und dem gesamten Team vom Val de Gressoney für die Einladung in diese unbekannte Welt. Und bei Marco und Federico für die wunderbaren Geschichten über die Walser und die Berge. Wir freuen uns, auf ein Wiedersehen!

Man spricht Ditsch – in Gressoney

Dieser Artikel beruht auf einer Einladung in die Region, spiegelt jedoch uneingeschränkt die freie Meinung der Autoren wieder. Mehr zum Val de Gressoney unter: www.gressoneymonterosa.it

Verona, Vino e Nodo d’amore – Nodo was?

Zweiter Teil unserer Abenteuer rund um das liebliche Verona in Venetien im Nordosten Italiens. Nachdem wir zunächst die Stadt entdeckt und uns von Eis zu Pasta zu Pizza zu … durchgefuttert hatten, machten wir uns am Folgetag auf, das Umland mit dem Rad zu erkunden. (mehr …)

LOVE IS EVERYWHERE

Verona, da denkt man natürlich an Romeo & Julia, an »Amore«, wie der Italiener zu sagen pflegt. Doch nicht nur beim Anblick des romantischen Balkons am Hause Capulet oder der blank polierten Brust der Julia Statue im Innenhof flattern die Schmetterlinge im Bauch. Frühlingsgefühle stellen sich auch im Umland ein. In der Region wird neben Wein vor allem viel Obst angebaut – Pfirsiche und auch Kiwis. Zur Blüte im April färbt sich die Landschaft in ein rosa Blütenmeer, Sträucher und Bäume säumen unter anderen den 20km langen Radweg, den wir an diesem Tag befahren. Ein perfektes Setting für den nächsten Rosamunde Pilcher Film. Kitschiger geht es kaum – doch wir sind hin und weg. Ob Fabio weiß, dass wir auch die Lovebirds genannt werden?

Das kleine Städtchen Borghetto ist mindestens genauso romantisch wie der Weg dorthin. Am Ufer des Mincio genießen wir einen Cappuccino in der Sonne und lauschen der Geschichte des »Nodo d’amore«, DER lokalen Pasta Spezialität. Die Nodi d’amore oder auch »Liebesknoten« sind kleine, mit Fleisch gefüllte Tortellini, die besonders gut mit Salbeibutter uns Parmesan schmecken. Yummie

Die Geschichte der “Liebesknoten” erzählt sich zusammengefasst in etwa so: Soldat trifft nachts zufällig auf eine Nymphe. Das Mädchen ist verflucht und muss in Gestalt einer Hexe auf dem Grund des Flusses Mincio leben. Doch er erkennt die liebliche Gestalt unter dem Mantel der Hexe – beide verlieben sich in einander. Doch sie muss bei Tagesanbruch zurück ins Wasser und lässt ihm als Zeichen ihrer Liebe ein goldenes Taschentuch zurück, in das sie einen Knoten gebunden hat. Eine eifersüchtige Nebenbuhlerin lässt das ungleiche Liebespaar jedoch auffliegen und denunziert die Nymphe als Hexe. Die Liebenden haben nur eine Chance, der Soldat muss der Nymphe in die Fluten folgen und stürzt sich in den Fluss. Am Ufer zurück bleibt der goldene Knoten im Taschentuch – der Nodo d’amore, der bis heute als Pasta der Liebenden bekannt ist. Die ganze Geschichte könnt ihr hier auch noch einmal in Ruhe nachlesen.

Richtig toll muss es im Sommer in Borghetto zugehen, wenn auf der Brücke eine lange Tafel eingedeckt wird und Gäste aus der ganzen Region zu einem mehrtägigen Pasta-Fest zusammen kommen, um den Liebenden zu gedenken. Wir haben Fotos gesehen und gleich unsere Kalender gezückt, um den Termin zu blocken: Ihr findet uns also am 21. Juni 2016 in Borghetto wieder!

Verona, Vino e Nodo d’amore – Nodo was?
Verona, Vino e Nodo d’amore – Nodo was?
Verona, Vino e Nodo d’amore – Nodo was?
Verona, Vino e Nodo d’amore – Nodo was?
Verona, Vino e Nodo d’amore – Nodo was?

KEIN LIEBESMÄRCHEN OHNE SCHLOSS

Ok, oberhalb des kleinen Städtchens liegt kein echtes Schloss. Aber immerhin eine Burg. Oder besser gesagt: eine Burgruine. Egal. Was auch immer es einmal war, das Gebäude sieht herrlich verwunschen aus und reiht sich nahtlos in unsere »Tour d’Amour« ein –  auf jeden Fall einen Abstecher wert. Von Turm hat man  einen traumhaften Ausblick und bei gutem Wetter kann man sogar den Gardasee sehen. Laut Fabio ist der Radweg zurück nach Villafranca aber die schönere Wahl, als weiter den Fluss entlang bis zum Lago di Garda zu fahren. Vielleicht will er aber auch einfach nur schneller zurück zu seiner »Julia«, die mit dem Oster-BBQ auf ihn wartet. Wir folgen seinem Rat (und Rad) und cruisen gemütlich heimwärts zu unserem Ausgangsort, natürlich wieder vorbei an jede Menge rosa blühender Bäume.

DER GARDASEE – IMMER EINEN ABSTECHER WERT

Dem Lago Di Garda haben wir am gleichen Nachmittag doch noch einen Besuch abgestattet. Inklusive Aperol Spritz in der Sonne versteht sich. Von unserem Hotel Veronesi la Torre ist der südliche Zipfel des Sees nur eine gute halbe Stunde mit dem Auto entfernt. Noch ein Grund mehr, warum sich ein paar Tage in Verona wirklich lohnen. Bella Verona e bella Italia!

Verona, Vino e Nodo d’amore – Nodo was?

Wir bedanken uns bei Fabio von Bike Experience und dem Hotel Veronesi La Torre für die Gastfreundschaft. Der Artikel beruht auf einer Kooperation, spiegelt jedoch uneingeschränkt die Meinung der Autoren wieder.


Mehr Informationen unter:
www.hotelveronesilatorre.de und www.bikeexperience.net

 

Liebliches Verona – ganz bequem

… Hauptsache Italien! In den vergangenen Wochen ist genau das unser Motto für neue Abenteuer OUT OF OFFICE! Nach einem Kurztrip nach Rom Anfang März und sportlichen Tagen in Südtirol, ging es für uns noch einmal nach Südeuropa. (mehr …)

Soweit die üblichen Bilder, die einem bei Verona in den Sinn kommen. Wir sind diesen Trip aber unter einem weiteren Aspekt angegangen: Convenience lautet das Schlagwort. Möglichst einfach und bequem. Und trotzdem außergewöhnlich.

Liebliches Verona – ganz bequem

THE EASY(JET) WAY OF TRAVELING TO VERONA

Kurz mal für ein Wochenende nach Verona fliegen? Kein Problem! Ob Easyjet, Eurowings oder Ryanair – fast alle günstigen Airlines fliegen nach Verona. Selbst die Lufthansa steuert den kleinen, feinen Flughafen an. Und das auch noch zu meist sehr günstigen Preisen. Trotzdem ist der Flugverkehr vor Ort recht überschaubar. Das wissen wir deshalb so genau, weil unser Hotel fußläufig vom Flugfeld entfernt lag – und wir trotzdem unsere Ruhe hatten. Richtig gehört, ein Hotel nur wenige Gehminuten vom Flughafen entfernt. Zu Fuß vom Terminal zur Rezeption. Wenn das mal nicht Luxus ist. Ich weiß, was ihr jetzt denkt: Typische Flughafenhotels sind unsympathische Bettenburgen, für Business-Gäste und Opfer gestrichener Flüge gerade noch ok – aber für ein romantisches Wochenende in Verona? Schaut Euch doch mal das hier an:

Liebliches Verona – ganz bequem
Liebliches Verona – ganz bequem
Liebliches Verona – ganz bequem
Liebliches Verona – ganz bequem
Liebliches Verona – ganz bequem
Liebliches Verona – ganz bequem

Das Hotel Veronesi La Torre ist ein ehemaliges Kloster. Ein wirklich wunderschönes, altehrwürdiges Anwesen, vor wenigen Jahren komplett umgebaut in ein 4 Sterne Hotel mit allem, was man sich für ein entspanntes und auch romantisches Wochenende wünscht. Inklusive tollem Spa, schönem Park und einem top Restaurant. Dass man in der Nähe des Flughafens nächtigt, kann man sich kaum vorstellen, wüsste man es nicht besser. Gleichzeitig spart man sich den häufig recht teuren Transfer vom Airport in die Innenstadt. Ein top Tipp, den wir bisher so auch noch nicht erlebt haben…

DAS VERONESI LA TORRE – ALLES, AUSSER GEWÖHNLICH

Die Zimmer sind extrem gemütlich und stilvoll eingerichtet. Ein besonders liebevolles Detail sind die unterschiedlichen Türen. Jedes der über 90 Zimmer hat eine Marmor-verzierte Tür. Dabei gleicht keine der anderen in Farbe, Struktur und Form. Und auch in den Räumen selbst finden sich noch viele Details, die erahnen lassen, dass hier einst Mönche mittelaterlich gelebt haben. Ein echte Oase, weit weg von jeglichem Fluglärm (wir haben lediglich zwei, drei Mal ein startendes oder landendes Flugzeug mitbekommen – und das war, als wir uns Draußen aufgehalten haben…)!

Liebliches Verona – ganz bequem
Liebliches Verona – ganz bequem
Liebliches Verona – ganz bequem
Liebliches Verona – ganz bequem
Liebliches Verona – ganz bequem

VERONA AND THE CITY

Ein Städtetrip ist kein echter Städtetrip, wenn man nicht die Stadt erlebt. Also rein ins trubelige Verona. Das Veronesi La Torre bietet allen Gästen jederzeit die Möglichkeit einen hauseigenen und kostenlosen Shuttlebus ins Zentrum zu nutzen. In weniger als 20 Minuten springen wir aus dem Mini-Van, der uns bis direkt vor das Stadttor unweit des berühmten Amphitheaters chauffiert hat. Ganz ohne Parkplatzsuche oder Zurechtfinden im öffentlichen Nahverkehr. Bequemer geht’s nicht! Bei angenehmen frühlingshaften Temperaturen spazieren wir also mit hunderten anderen Verona-Besuchern durch die pittoreske Innenstadt. Ok, jetzt untertreibe ich. Es waren eher tausende Touristen. Verona ist wunderschön – aber längst kein Geheimtipp mehr… Wo ist sie denn, die Julia?

Einen entspannten Stadtspaziergang, eine leckere Pizza und zwei, drei Gläser Vino später waren wir trotz des schönen Flairs der Stadt froh, in die Ruhe unseres Hotels heimkehren zu können und den Trubel der Altstadt vorerst wieder hinter uns zu lassen. Der Hotel-Shuttle sammelt uns wie vereinbart ein und bringt uns zurück in unser hell erleuchtetes Heim. Viel bequemer geht es kaum.

Liebliches Verona – ganz bequem
Liebliches Verona – ganz bequem

NEVER STOP EXPLORING!

An unserem zweiten Tag wollen wir mehr sehen von der Region Veneta. Unser Hotel bietet dafür unterschiedliche Touren mit dem Bike an: Ob Ausflug in die Altstadt oder Exkusion an den Gardasee, ob halber oder ganzer Tag… für jeden Geschmack ist was dabei. Guide Fabio holt uns nach einem ausgedehnten Frühstück am Morgen direkt am Hotel am. Sehr easy, wir müssen uns um nichts kümmern, außer um gute Laune. Und die haben wir.

Liebliches Verona – ganz bequem

Was wir unterwegs erlebt haben, davon berichten wir Euch demnächst mehr – hier auf OUT OF OFFICE…

Wir bedanken uns beim Hotel Veronesi La Torre für die Gastfreundschaft. Der Artikel beruht auf einer Einladung des Hotels, spiegelt jedoch uneingeschränkt die Meinung der Autoren wieder. Mehr Informationen: www.hotelveronesilatorre.de

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