How beef is your love?

Kanada – damit verbinde ich in erster Linie riesige Flächen unberührter Landschaft, Tannenwälder, Wolfsrudel und Bären, die Lachse aus den Flüssen fischen, Kanufahren, Lagerfeuer,… was man halt so auf dem National Geographic Chanel oder im GEO Spezial regelmäßig zu sehen bekommt. (mehr …)

Mein zweiter Gedanke in Bezug auf Kanada ist sportlicher Natur: Champagne Power in den Rockies! Am besten mit Snowcat oder Helikopter hinauf in die verschneiten Berge, um keine Zeit und Kraft mit lästigem Aufsteigen zu vergeuden. Ein Traum, den wohl jeder Ski- und Snowboardfahrer kennt.

Für uns wurde dieser Traum jetzt wahr. Ganze zwei Wochen waren wir unterwegs in Alberta, im Westen Kanadas. Und es sieht wirklich so aus wie im Outdoor Magazin! Wir staunten, verweilten, cruisten mit Dauergrinsen durch verschneite Landschaften – und waren schlichtweg begeistert von diesem wunderschönen Fleckchen Erde, das genau nach meinem Geschmack ist. Apropos Geschmack… Wusstet ihr, dass Kanada auch kulinarisch richtig viel zu bieten hat? Nein? Ich auch nicht. Bei unserer Reisevorbereitung war zwar immer wieder vom weltbesten »Alberta Beef« die Rede, jedoch hatte Fleisch für mich noch nie einen allzu hohen Stellenwert. Im Restaurant ist es stets Katharina, die den Grillteller ohne Beilagen bestellt. Ich dagegen favorisiere eher Fisch und stehe auch total auf »High Carb« Pasta. Vielleicht gefiel mir Indonesien auch deshalb so gut, da es dort bereits zum Frühstück Nudeln gab. Wie dem auch sei, trotz zahlreicher sportlicher Aktivitäten auf und neben der Piste, komme ich aus Kanada mit einigen Extra-Kilos zurück nach Berlin. Der Grund dafür sind unter anderem folgende Spezialitäten, die jeder Kanada-Besucher unbedingt einmal probieren sollte!

BREAKFAST: CINNAMON ROLL

Halleluja. Wenn der Tag mit solch einem »Teilchen« beginnt, brauchst du bis zum Abend erst mal keine Nahrung mehr. Ihr denkt die Zimtschnecken bei Ikea sind nicht schlecht? Dann wart ihr noch nicht auf der anderen Seite des Atlantiks. Schon beim Lesen der Frühstückskarte des Chef’s Table im stylischen Hotels Kensington Riverside Inn, unserer Herberge in Calgary, lief mir das Wasser im Mund zusammen. Und dann wurde serviert: Warmes Gebäck vereint mit süßen Zimtzucker, fluffig gebackener Hefeteig gekrönt von “goat cheese icing, pumpkin seed streusel and apple cider glace”. Oooyeah. Der geschätzte Nährwert pro 100g liegt bei 450 Kalorien. Wie gut, dass meine Portion bestimmt ein Pfund wog. Ohne Topping versteht sich.

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STARTER: CANADIAN KALE-CESAR

Ob im Job als Grafikdesigner oder am Salatbuffet, meine Devise lautet: Weniger ist mehr! Das »Weniger« bezieht sich dabei nicht auf die Menge, sondern vielmehr auf die Zutaten. Bunt gemischte Salate können mir gestohlen bleiben. Ich favorisiere grünen Salat mit verschiedenen cremeweißen Akzenten: Croutons, Käsesplitter, Pinienkerne, Geflügelfleisch,… und helles, sahniges Dressing. Cesar Salat ist also ganz nach meinem Geschmack. Die kanadische Variante, wie beispielsweise die ausgesprochene köstliche Interpretation, die wir im Ten Foot Henry in Calgary probieren durften, basiert jedoch nicht auf Eisberg- oder Kopfsalat. Hier wird »Kale« verwendet, Hipster Grünkohl aus Hollywood. Weniger wässrig, dafür im Geschmack etwas bitterer als unsere Salate. I like.

LUNCH: ALL YOU NEED IS BEEF

Burger, Burger und noch mehr Burger. Wenn Panama von oben bis unten nach Bananen riecht, dann riecht Kanada nach gegrilltem Fleisch. Ob Bison- oder Alberta-Beef-Patty, die duftenden Buletten im Brötchen sind einfach eine Wucht und haben mit dem ollen Cheeseburger von Mc Donald’s definitiv nichts gemeinsam. Ergänzt mit Cheddar, Bacon, Onions, Barbecue-Sauce und homemade fries by side, yummie! In Berlin gibt es immer mehr und auch einige richtig gute Burger-Läden, doch können die mit den kanadischen einfach nicht mithalten. So sah zum Beispiel der Burger zur Mittagspause im Skigebiet von Lake Louise aus. Vorab noch eine köstliche Seafood-Chowder. Essen wie Gott in Frankreich… ähhhhh… Kanada natürlich.

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DINNER: BEEF IS IN THE AIR

Auch am Abend gilt: Hauptsache es ist Fleisch drin. In Banff’s PARK Distillerytrifft angesagtes Holzfäller-Interior Design auf Gegrilltes – dazu Crafted Beer oder selbst gebrannter Wodka und Gin. Wer auf seinem Kanadatrip den Banff National Park besucht (und das solltet ihr in jedem Fall machen!), der sollte auch einen Stopp in diesem Restaurant fest einplanen. Der Hochprozentige aus der hauseigenen Brennerei schmeckt übrigens besonders gut als Mix im Cocktail!

How beef is your love?
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DRINKS: CRAFT BEER

Ein Muss auf jeder unserer Reisen: Der Besuch eines Supermarktes. Je exotischer desto besser. Sweeties und Getränke suche ich grundsätzlich nach dem Packaging Design oder lustigen Namen aus. Nicht immer geht diese Taktik auf. Auch auf diesem Trip klang der Name mancher Biere besser als sie dann schlussendlich schmeckten. Vielleicht bin ich nach 20 Jahren Pils auch einfach nicht flexibel genug? Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
In einer kleinen lokalen Brauerei in Edmonton standen gleich acht (!) unterschiedliche Biere vor Katharinas und meiner Nase – kleine Gläser zum Probieren. Nach ausgiebigem Testen können wir mit gutem Gewissen sagen: Ein Abstecher zur Situation Brewerylohnt sich vor allem wegen des leckeren IPAs und den sagenhaft guten Brewmaster’s Mussels! Wer nett fragt bekommt zudem ganz persönliche Einblicke in die Bierproduktion der jungen Brauerei.

How beef is your love?
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EDMONTON – DER FOOD HOT SPOT

Wäre ich Bürgermeister von Edmonton, dann würde ich die Stadt in EATmonton umtaufen. Die kleine Schwester von Calgary wird absolut unterschätzt – ein Besuch nicht nur kulinarisch absolut lohnenswert. Das schöne hier (und eigentlich überall in Kanada) ist, dass man Einflüsse so vieler Kulturen spüren (und schmecken) kann. Statt Mauern zu bauen, wie es das Nachbarland gerade plant, stoße ich in Kanada bei einem guten Essen mit Freunden lieber auf die liberale, einwanderungsfreundliche Politik an. Auch gerne bei einem Kaffee im FARROW, Edmontons besten Sandwich Laden, oder bei einer Runde Takkos und Lime-Magaritas im stylischen El Cortez. Anyway… Cheers, Prost, Cin Cin, À la votre, Okole maluna, Salud! Schön, hier zu sein!

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LA GRANDE FINALE… CANADIAN POUTINE

Was könnte denn wohl »Poutine« sein? Ein russischer Bären-Eintopf? Ein nach Kanonenrauch schmeckendes, feuriges Chili? Rein optisch erinnerte es erst einmal an Cheese Maccaroni – und es ist eine ähnliche Schweinerei… Poutine ist vielleicht die populärste Fast-Food-Spezialität Kanadas. Das Gericht besteht aus Pommes Frites, die mit Käse überbacken und in Bratensauce ertränkt werden – wahlweise garniert mit gebratenen Zwiebeln, Bacon, Pilzen oder (wirklich sehr zu empfehlen) Streifen von der Entenbrust, wie wir es im wirklich feinen Ambiente des Ampersand 27 probieren duften. Meine Beschreibung lautet: „das zum Gericht gewordene BÖSE“! Oh My God – ist das ungesund. Und mächtig. Und lecker. Ich brauch unbedingt mehr davon!

How beef is your love?
 

good food, good people, good times.

Life´s to short for anything less.

WORK LESS. EAT MORE.

Was bleibt – nach diesem ersten Taste of Alberta? Wunderbare Erinnerungen, tausende Fotos, einige neue, extrawarme Klamotten und (wen wundert’s…) einige zusätzliche Pfunde auf den Rippen. Egal, Essen macht schließlich glücklich! Ein letzter Ratschlag für alle die im Winter nach Kanada unterwegs sind: Schnell trinken, sonst gefriert das Bier in der Hand.

How beef is your love?

Hinweis: Wir haben Alberta im Rahmen einer individuellen Recherchereise besucht. Dieser Artikel beruht auf einer Einladung, spiegelt aber uneingeschränkt die Meinung des Autors wieder. Weiterführende Infos rund um Alberta findet ihr auch hier: www.travelalberta.com

Streets of Toronto

Was verbindet ihr mit Kanada? Meine ersten Assoziationen waren – wie wahrscheinlich bei den meisten von euch auch – Weite, Wildnis, unberührte Natur, Abenteuer… Dabei vergisst man leicht die großen Ballungsräume, die mindestens genauso faszinierend sind wie Berge, Bären und Bieber.

Ob Montreal, Vancouver oder Toronto, vor allem im urbanen Umfeld wird ein besonderer Aspekt vom “großen Riesen” im hohen Norden des amerikanischen Kontinents deutlich: Kanada war schon immer ein Einwanderungsland und zeichnet sich insbesondere durch seinen ausgeprägten Multikulturalismus aus. Das Ergebnis ist ein unverwechselbarer Mix aus Menschen und Lebensarten. Einwanderung in Nordamerika, war das nicht auch…? Richtig, es gibt Parallelen zu New York und anderen US amerikanischen Städten an der Ostküste, weshalb der Big Apple und Toronto auch häufig direkt miteinander verglichen werden. Aber eben nicht in allen Punkten ticken die Städte gleich. Ein Streifzug durch die Straßen der Stadt am Ontario Lake zeigt sie eindrucksvoll auf – die kleinen Nuancen, die Toronto von New York unterscheidet, die leisen Töne, die anders klingen, als in Manhattan oder der Bronx, der eine Geschmack, der uns auf eine andere Art und Weise entzückt…

Streets of Toronto

STREETLIFE

Ein Blick in die Gesichter der immerhin viertgrößten Stadt Nordamerikas (hinter New Mexico, New York und Los Angeles): Glückliche Menschen, weniger rastlos, dafür offen und interessiert. Junge, Alte, Hippe und ganz “Normale”, die allesamt in ihrem Zentrum wohnen und nicht bloß täglich pendeln zwischen dem einen und dem anderen Part-Time-Job. Bewohner mit Passion, die ihre Leidenschaft mit anderen teilen. Gelassene Menschen, die lächeln und sich für einander Zeit nehmen. So habe ich Toronto an jedem Tag neu erlebt.

Zur Zeit meines Besuchs in der Stadt fanden zahllose Festivals statt. Neben der Canadian Music Week, die zu unterschiedlichsten Konzerten (über 1.000 an fünf Tagen) in große und kleine Locations über die gesamte Stadt verteilt einlud, präsentierte das Internationale Dokumentarfilm-Festival Hot DocsGeschichten vom Leben, Schaffen und Wirken diverser Persönlichkeiten und gab dabei vielfältige Denkanstöße. Zeitgleich unterstrich das CONTACT Photofestival die Bedeutung von Perspektivwechseln – auf den Straßen und an unerwarteten Orten. Die Offenheit für Kunst hat mich ganz besonders an den Menschen in dieser Stadt beeindruckt. Nichts ist unzugänglich und findet hinter verschlossenen Türen oder zugezogenen Vorhängen statt. Öffentlichkeit ist erwünscht – es macht die Stadt nahbar.

Streets of Toronto

STREETART

Der Aspekt der kollektiven und für jedermann zugänglichen Kunst setzt sich auch in anderen Institutionen fort, wie beispielweise im so genannten Culture Corridor entlang der Bloorstreet. Die ansässigen Kultureinrichtungen, vom Gardiner und dem Royal Ontario Museum über das Royal Conservatorium bis zum Jewish Community Center und der Japan Foundation laden kollektiv ein, sich den Stadtteil rund um den Straßenzug individuell zu erschließen. Räumlichkeiten werden für Veranstaltungen zugänglich gemacht, Türen geöffnet. Nicht die Besonderheit des Einzelnen steht im Vordergrund, sondern das gemeinsame Schaffen. Ein kultureller Spaziergang, für den man sich viel Zeit nehmen sollte…

Nicht weniger spannend und umso auffälliger sind die Graffitis auf Torontos Straßen, die sogar eine eigene Allee, die rund ein Kilometer lange Graffiti Alley, zieren. Tatsächlich beheimatet die Stadt die größte Streetart-Szene Nordamerikas. Bei einer geführten Tour durch die Straßen lernt man ihre bekanntesten Artists wie Stikman oder Elicsir besser kennen – und gleichzeitig einiges über die (zumindest weitestgehend ausgeprägte) Liberalität der Stadt.

Streets of Toronto
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STREETFOOD

Kein Blick in die Straßen einer Stadt ohne einen Stopp an ihren Foodtrucks. Da gleichen sich New York und Toronto doch wieder sehr. Hot Dog Stände sind aus dem Stadtbild nicht wegzudenken (und auch wirklich richtig lecker). Man kauft sich für wenige Dollar ein Würstchen im Brot und belegt es dann selber nach Herzenslust mit allerlei Schweinereien (sprich: Saucen, Kraut und andere Beilagen). “The German One”, eine Art weiße Brühwurst, habe ich mich allerdings nicht getraut zu probieren… Das ist dann vielleicht etwas zu viel Culture Clash!

Beim Essen ist er wirklich omnipräsent, der Einfluss der Einwanderer aus aller Herren Länder. Greek Town, Little Italy und natürlich Chinatown – die Straßen sind erfüllt von den exotischen Besonderheiten, aufregenden Gerüchen und Geschmäckern. Während der vier Tage, in denen ich in der Stadt unterwegs war, habe ich wirklich kein einziges Mal schlecht gegessen. Vom Hummer Risotto über zartrosa Elchfleisch bis zur Seeschnecke war wirklich alles dabei. Und immer ausgezeichnet!

Die mit Abstand leckerste Lunch-Break genoss ich im schicken Yorkville auf der Dachterrasse des Kasa Moto, einem unglaublich guten Japaner. Grundsätzlich folgen die Kanadier beim Essen übrigens gerne dem Motto “Sharing is Caring”. Soll heißen: Die Restaurants bieten explizit viele kleine Gerichte, die man dann mit allen am Tisch teilt und probiert. Ein schönes Konzept!

Streets of Toronto
Streets of Toronto
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WAS BLEIBT?

Eine ganze Menge! Zu allererst, dass vier Tage deutlich zu wenig sind, um alle Ecken von Toronto zu entdecken. Selbst wer “nur” in Toronto landet, um weiter in die kanadische Natur zu reisen, sollte sich ein wenig Zeit nehmen um die Stadt zu erkunden. Denn wie eigentlich immer, gilt auch für Toronto, dass man mit Muße, Ruhe und offenen Augen durch die Straßen wandern sollte, will man ihren Geist erfassen. Und hat man ihn dann aufgespürt, wird man von einer ausgesprochenen Herzlichkeit, Offenheit und jede Menge Gelassenheit empfangen – eine herrliche Mischung. Lasst euch beeindrucken von den imposanten Skyscrapern in Downtown, am Ende ist Toronto einfach ein großes kanadisches Abenteuer mit einer guten Portion Wildnis und Ungezwungenheit. Und ihr wisst ja: Never stop exploring…

Streets of Toronto

Diese Reise nach Toronto erfolgte auf Einladung von Tourism Toronto, spiegelt jedoch uneingeschränkt die Meinung der Autorin wieder.
Mehr Informationen: www.seetorontonow.de

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