Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Ob es hier wohl auch Bären gibt, frage ich arglos, als wir nach dem Besuch am Sylvensteinspeicher durch die nahen Wälder spazieren. Mikkel schaut mich mit großen Augen an, Henryk winkt ab. Zum Glück haben wir nicht gegoogelt… (mehr …)

Es ist mild, knapp 14 Grad im Tal. Zu mild für diese Jahreszeit. Im bayerischen Voralpenland, nur rund eine Autostunde entfernt von München, hat es Februar und März meist gut Schnee am Berg. Eigentlich. In diesem Jahr ist es hier – wie in so vielen Regionen der Alpen – frühlingshafter als sonst. Aber auch das hat durchaus seinen Reiz. Die wilde Flusslandschaft der Isar sprudelt und plätschert durchs Tal, weitläufige Waldlandschaften laden zu ausgedehnten Entdeckungen ein, und die Pisten des Skigebiets Brauneck, dem „Hausberg von München“, sind nach wie vor geöffnet, so dass der ein oder anderen Abfahrt nichts im Wege steht.

Vor uns liegt ein langes Wochenende in Lenggries, zwischen Wintersport und Frühlingserwachen… und auf den Spuren der Wildnis.

Tiefe Schluchten & wilde Wasser
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

An der Isar kommt man in Lenggries nicht vorbei. Sie zieht sich in einem breiten Band am Ortsrand vorbei, plätschert mal ganz leise, rauscht mal wild und rau. Ihr türkises Waser hat eine magische, türkise Farbe. Entlang der Ufer erstrecken sich weite Felder von weißem Kiesel, die über die Jahre rund geschliffen wurden. Mikkel liebt es, Steine zu versenken. Erwartungsvoll lauscht er dem lauten „Plopp“, wenn ein Kiesel in hoher Flugbahn auf der Wasseroberfläche einschlägt. Stundenlang kann er das machen. Und Henryk? Der findet es mindestens genauso spannend, einen Stein nach dem anderen über die Wasseroberfläche springen zu lassen.

Kaum sind wir in Lenggries angekommen und haben unser Lager in einen urigen kleinen Holz-Chalet auf dem Lenggrieser Bergcampingplatz bezogen, stehen wir auch schon an der Isar und werden eins mit der Natur. So schnell geht Ankommen und Runterkommen hier. Ich genieße die wärmenden Sonnenstrahlen im Gesicht, lausche dem meditativen Rauschen des Flusses und spaziere gemütlich hinter „meinen Jungs“ her, die auf der Suche nach den besten Steinen vorauspreschen.

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Wer dem Verlauf des Flusses weiter folgt – im Sommer geht das zum Beispiel ganz ausgezeichnet mit dem Radl auf rund 300 Kilometer entlang des Isarwegs – der kommt zwangläufig am Sylvensteinsee vorbei. Wir nehmen das Auto und sind in gut 15 Minuten am Wasserspeicher, von dort aus laufen wir noch etwas weiter in Richtung Walchenklamm. Und wieder, Wasser überall. Unterhalb des schmalen Wanderwegs zieht sich eine tiefe Wasserader durch das unwegsame Gelände. Scheint es an einer Stelle noch wie ein ruhiger Tümpel, ist der Fluss nur wenige Meter weiter wieder ein reißender Strom, der sich über steile Felsen in die Tiefe stürzt.

Sicherlich eine perfekte Umgebung für alle, die Action lieben und sich beim Canyoning in die Schlucht wagen wollen. Nicht aber jetzt, so früh im Jahr. Wir sind an diesem Nachmittag beinahe allein im Wald. In der Ferne hören wir die Sägen der Forstarbeiter, die das Gebiet vorbereiten auf den beginnende Wandersaison. Gemächlich folgen wir dem Weg entlang der Klamm, bis sich das Gelände wieder öffnet und wir erneut an einem Kiesstrand stehen. Das Ufer ist unwegsam, das Dickicht dicht und undurchdringlich. Hier sagen sich sicherlich auch Fuchs und Hase gute Nacht. Oder aber… Bären? Ich frage mich, ob es die hier wohl gibt. Oder Wölfe?

Da stehen wir also, ein Jungtierchen, ein bäriger Papa und eine aufmerksame Wolfsmama, bereit ihre Familie gegen die Wildnis zu verteidigen. Wir müssen lachen, schütteln die tierischen Gedanken an die Wildnis um uns herum ab und lassen lieber kleine improvisierte Holz-Schiffchen den Strom hinab gleiten. Schön hier, in Lenggries. Wunderschön ruhig und einsam.

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Später in unserem Holz-Häuschen auf dem Campingplatz google ich die Sache mit den Wölfen und Bären dann doch noch mal – und tatsächlich, ganz selten verirrt sich auch mal ein Bär in die Region. Die Wahrscheinlichkeit, dem Wildtier zu begegnen, ist allerdings extrem gering. Auch Wölfe leben im Voralpenland. Die zieht es allerdings dann doch eher auf die Almen und zu den Weidetieren – nicht unbedingt zur Freude der Almbauern…

Hier und jetzt gibt es aber erst einmal nur noch einen kleinen Mini-Wolf, der sich mit Vorliebe in seine gemütliche Bett-Höhle zurückzieht und sich in Lenggries schon pudelwohl fühlt.

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Die größte Hüttendichte in den Alpen
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Nachdem wir das Tal und die wild-schöne Umgebung von Lenggries erkundet haben, zieht es uns nun doch auch einmal hoch hinaus – auf das Brauneck, um genau zu sein. Im Winter finden hier auf rund 34 Pistenkilometern sowohl Familien als auch sportlich ambitioniertere Abfahrer ihren Spaß. Auch Skitourengeher kommen ausreichend auf ihre Kosten (wir sehen überraschend viele in diesen Tagen). Im Sommer ist es ein Paradies für Wanderer. Egal zu welcher Jahreszeit man auf dem Brauneck unterwegs ist, eine Sache fällt auf: Die unglaubliche Dichte an urigen Hütten und Berggasthöfen, die mit einer zünftigen Brotzeit locken. Hier kann man es tatsächlich sehr gut aushalten, selbst wenn das Wetter einmal nicht so mitspielt oder die Beine schwer geworden sind und der Sinn nach Erholung steht. Kleiner Tipp: In der Florihütte gibt es gleich fünf Sorten hausgemachter Kaiserschmarrn, die allesamt ausgezeichnet sein sollen.

Wem das nicht reicht, auch abends haben die Hütten teilweise geöffnet. Wir haben uns zum Beispiel der geführten Laternenwanderung zur Reiseralm angeschlossen. Der rund einstündige Aufstieg führt einen gut befestig Forstweg durch den Wald hinauf zur Hütte. Die Gruppe wartet in regelmäßigen Abständen auf die „gemütlichsten“ innerhalb der Gruppe. Kurz vorm Ziel kann man mit etwas Glück noch Hirsche am Wildgehege antreffen. An der Terrasse der Reiseralm angekommen wird man mit einem wunderbaren Blick auf das beleuchtete Lenggries (und kühlen Drinks) belohnt.

Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, auch die Qualität der Pisten in diesen Tagen noch einmal auszutesten. Hier oben hat man einen fantastischen Ausblick und es erklärt sich warum die Region das „Tor zum Karwendel“ genannt wird. Am frühen Nachmittag ist dann aber auch gut mit Skifahren, die milden Temperaturen tun ihr Übriges, so dass dem Einkehrschwung auf die Hütten nichts mehr im Wege steht. Den Nachmittag lassen wir ganz entspannt am Berg ausklingen.

 

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Eine kurze, aber intensive Auszeit im Voralpenland liegt hinter uns. Trotz, oder vielleicht sogar eher gerade wegen der eher milden Temperaturen, konnten wir in drei Tagen sehr verschiedene Facetten dieses landschaftlichen Juwels kennenlernen. Wir verstehen in jedem Fall, warum die Münchner ihren „Hausberg“ und die Region rund um Lenggries schätzen. Und natürlich auch, warum Fuchs, Hase, Bär und Wolf sich hier so gerne gute Nacht sagen!

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Hinweis: Wir bedanken uns beim Tourismusverband Lenggries für die Einladung zu einer individuellen Recherchereise in der Region. Dieser Artikel basiert auf einer Kooperation, spiegelt aber uneingeschränkt die Eindrücke der Autoren wider.

Mehr Informationen zu Lenggries findet ihr hier.

 

Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg

Wo wart ihr, in Mullewapp? Nein, Middenmak. Doch genau wie in den Freunde-Büchern von Helme Heine, die ich schon in meiner eigenen Kindheit geliebt habe, ist Middenmank ein Herzensort (mehr …)

Ich bin kein großer Fan von Vorsätzen zum neuen Jahr oder mit dem 1. Januar festzulegen, dass ab jetzt alles anders wird. 2023 ist es jedoch ein wenig anders. Die letzten Monate haben viel Kraft gekostet. Und Zeit. Kraft, die irgendwann einfach nicht mehr da war. Und Zeit, die einfach viel zu schnell vergeht.

Deswegen ist 2023 ein Jahr der Veränderung. Es ist bereits beschlossen, Entscheidungen sind gefallen. Die richtigen? Das wird sich zeigen. Gute Entscheidungen? In jedem Fall. Denn auf einmal fühlt sich vieles wieder leichter an. Gedanken beginnen zu fliegen, der Kopf ist freier. Ideen und Pläne werden geschmiedet. Reisen rücken wieder mehr in den Blick.

Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg

Um uns als Familie ein paar Tage Auszeit vom Alltag zu gönnen, sind wir spontan übers Wochenende aufs Land gefahren. Genauer gesagt nach Mecklenburg auf den Middenmank Hof in der Nähe von Ludwigslust bei Schwerin. Eine großartige Entscheidung.

Middenmank ist ein Ort, den ich als Kind gerne schon gekannt und besucht hätte. Es gibt so viel zu entdecken, so viel Raum, um kreativ zu sein, zum Toben und zum Spielen. Aber es ist auch ein Ort, der mich als Erwachsene begeistert. Der Hof wurde von Architekt Andy und seiner Frau Britta, die ihrerseits Landschaftsarchitektin ist, vor über 10 Jahren liebevoll umgebaut. Ihre Freude am Design und an schöneren Dingen erkennt man genauso wie ihre eigene Erfahrung als Eltern von zwei Jungs, die die Welt erkunden und Abenteuer erleben wollen.

Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
 

Middenmank ist groß. So groß, dass er Platz für alle hat. Middenmank ist klein. So klein, dass er Platz im kleinsten Herzen findet...

frei nach Helme Heine

Olldendeils, Stuv und Däl

Die Ferienwohnungen haben allesamt plattdeutsche Namen. Wir beziehen das alte Waschhus, ein kleines freistehendes Haus über zwei Etagen. Eine behagliche Küche mit einladendem langem Tisch, einem gemütlichen Wohnzimmer mit freiem Blick auf die Pferdekoppel nebenan – Pferde-Fan Mikkel ist sofort überzeugt, dass dies das perfekte Haus für uns ist – und ganz viel Platz. Über eine Hintertür gelangen wir in einen kleinen Innenhof, der direkt zur Sauna führt, die man sich mit den anderen Ferienwohnungen teilt. Im Haupthaus gibt es sechs weitere Wohneinheiten unterschiedlicher Größe und darüber hinaus für alle noch ein riesiges Spielzimmer für die Kids. Und es gibt noch eine weitere „Wohnung“ im Haupthaus. Die von Frieda und Anna – den beiden Schwarzkopfschafen auf Middenmank. Ihr Stall wurde in das Haus integriert. Über Fenster kann man jederzeit schauen, was die beiden so treiben – in der Regel ist das Futtern, Futtern oder Futtern!

Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg

Ein Wochenende voller (Er)Leben

Es war nur eine kurze Auszeit auf Middenmank. Es war kalt, leicht verregnet und windig. Es wurde früh dunkel und spät hell, wie das Anfang Januar nun mal so ist. Wir haben uns einfach nur wohl gefühlt. Wir haben viel Zeit draußen verbracht – bis die Gesichter geglüht haben. Wir haben gewerkelt, sind mit Piraten über den Bach gesegelt. Haben Freundschaft mit den Schafen geschlossen. Wir haben Geschichten erzählt, gelacht, getanzt, gekocht, und viel zu viel frisch gebackenen Kuchen von der alten Kramserei gefuttert… Zusammen gesessen – und einfach eine gute Zeit gehabt. Familienzeit.

Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg

Was mir am besten am Middenmak Hof gefällt? Die Offenheit. Die ehrliche Einladung, sich einfach nur wohlzufühlen, anzukommen, zur Ruhe zu finden. Ganz pragmatisch und mit ganz viel Liebe zum Detail – vom Holz für die Feuerschale, über die Liegestühle für die Schafsweide, die Werkstatt für die Kids, Bollerwagen für Ausflüge oder …

Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg
Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg

Wer nun auch Lust bekommen hat, Mullewapp, nein Middenmank zu besuchen, um ein wenig Kraft und Energie zu tanken, der findet hier mehr Informationen. Vielleicht sehen wir uns ja auch mal da. Und vielleicht treffen wir dann sogar Franz von Hahn, Johnny Mauser und den dicken Waldemar…?

 

Middenmank. Ein Micro-Abenteuer in Mecklenburg

Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut

„Abenteuer in Deutschland“ oder mit etwas Glück auch „Unterwegs in den Anrainerstaaten“… So oder ähnlich werden die meisten von uns ihren nächsten Urlaub betiteln. Denn es gibt einfach Zeiten, die sind anders als alles, was wir uns bisher vorstellen konnten. In einer eben solchen leben – und reisen – wir aktuell.
Aber ist das so schlimm? (mehr …)

Das Abenteuer Deutschland steckt voller (fantastischer) Überraschungen, finden zumindest Nadine & Malcolm in ihrem zweiten Gastbeitrag über ihren Stopp in den Ammergauer Alpen.

Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut

„Atme ein… Atme aus… Lasse den Gedanken freien lauf und halte sie nicht auf (Habe ich die Schuhe sauber gemacht?), wenn sie umherwandern (Wo habe ich eigentlich die Notizen abgespeichert?). Halte die Augen geschlossen (Die Mail an den Müller muss ich nachher auch noch rausschicken... Wann war der Hund eigentlich das letzte Mal draußen?) und spüre deine (Jetzt habe ich Hunger) Aura (AURA?! Ok, ich bin raus!)…“

Auf dem Rückweg aus den Dolomiten machen wir einen weiteren Stopp im Naturpark Ammergauer Alpen und quartieren uns für ein paar Tage  im Biohotel Seinz ein. Ich habe mir eine Meditationsapp heruntergeladen, nachdem wir im Eingang Poster sahen, die auf Meditations- und Achtsamkeitskurse hinwiesen. Es gibt zwar einen W-Lan Zugang, allerdings nur gegen beharrliches Nachfragen und viel Überzeugungsarbeit. Da der Handyempfang super ist, versuche ich es also gar nicht erst und genieße die Strahlen des Smartphones, das ich mir auf die Stirn gelegt habe. Ein weiterer missglückter Meditationsversuch in einer Reihe unzähliger Meditationsversuche geht zu Ende und ich lösche die App wieder. Ich habe es immerhin versucht.

Ausschalten, um abzuschalten

Ich werfe das Handy auf den Schreibtisch und beschließe mit der Familie eine Runde zu drehen. Wir verlassen mit unserer Tochter das Zimmer und gehen um das Hotel herum, um einen Ausblick zu genießen, die in jede Meditationsapp gehört: Die Hügel ziehen sich gleichmäßig über den Horizont, das Dorf fügt sich so perfekt in die Kulisse, als wäre ein riesiger Pappaufsteller hingestellt worden und die Luft ist unglaublich frisch.

Am Abend werden wir von Christian, dem Besitzer des Hotels, dazu eingeladen den Sonnenuntergang auf der Wiese hinter dem Hotel zu genießen, während er uns köstlich bekocht. Er erzählt von Energiesteinen, Energieflüssen und Dingen von denen ich nie gehört habe und an die ich nicht so begeistert glauben kann, wie er. Es ist aber vollkommen egal, weil die Aussicht, die Luft und das Licht ausreichen und ich keine weitere Erklärung für meine Entspannung suchen muss, als das was ich sehen und auf der Haut fühlen kann.

Neben einer herrlichen Aussicht und frischer Luft, trägt auch das gute Essen dazu bei, dass wir in kürzester Zeit tiefenentspannt sind. Besonders im Gedächtnis bleibt der Pizza Abend, bei dem die Gäste ihre Pizza selber belegen und im Ofen zubereiten können. Überhaupt hat die Herzlichkeit und familiäre Atmosphäre in dem veganen Biohotel einen maximal hohen Stellenwert. Ein wirklich besonderer Ort…

Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut

Ein Ranger, viele Besucher und noch mehr Daten

Am nächsten Tag nimmt uns Ranger Dominik mit auf eine Führung durch den Naturpark. Gemeinsam nehmen wir die Hörnle-Bahn auf den Zeitberg. Die Bahn ist seit 1954 in Betrieb und ist deswegen so besonders, weil sie auch für Ältere und Gehbehinderte geeignet ist: Sobald man nach einer 20-Minuten Fahrt auf den Gipfel gelangt, klappen sich die Sitze zur Seite und man kann problemlos aussteigen. Das gilt auch für Eltern, die ihre Kinder in einer Kraxe auf den Sitz neben sich stellen: Ein Handgriff, ein Schritt nach vorn und die umgeklappten Sitze ziehen an einem vorbei. Das kurz zuvor eingeschlafene Kind wacht nicht einmal auf und verpasst damit die wunderschöne herbstliche Aussicht über Bad Kohlgrub bis hin zu den Alpen.

Der 227 km² große Naturpark selbst ist noch relativ jung – er existiert erst seit dem Sommer 2017. Seit November 2018 wird er von drei Rangern betreut, die nicht nur den Park schützen und überwachen, sondern vor allen Dingen nachhaltige Aufklärung leisten. So werden unter anderem große und kleine Gäste durch den Park geführt und die Vielfältigkeit der Natur live vor Ort vorgeführt.

Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut
Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut
Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut
Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut

Eine kleine Leidenschaft, die ich berufsbedingt entwickelt habe, sind Daten. Ich sammle zum Beispiel beim Wandern meine eigenen Daten in Form von zurückgelegten Kilometern, Pulsrate, Höhenmeter, Schritte, verbrauchte Kalorien und zu mir genommene Snacks. So sehr ich das Leben in der freien Natur genieße, ich gehe nicht ohne elektrisches Equipment aus dem Haus und nehme mir immer ein bisschen Zeit, meine Daten auszuwerten und zu optimieren. Entsprechend groß war also meine Freude, als Ranger Dominik uns erklärte, dass sein Job ebenfalls zu einem großen Teil aus digitalen Datenmessungen bestehe. Die Ranger sammeln digitale Informationen, um ihre Arbeit effizienter zu gestalten: Anhand von Infrarotzählern werden beispielsweise Besucherströme gemessen und darüber das Aufkommen auf den einzelnen Wanderwegen ermittelt. Von diesen Ergbenissen widerum kann dann abgeleitet werden, welche Wanderwege besonders beliebt sind. Diese werden dann über Hinweise und Info-Tafeln intensiver bespielt, als weniger besuchte Wanderwege.

Man merkt Dominik die Leidenschaft für seinen Job bei jedem Wort, das er erzählt, an. Ein Job, der vor allem daraus besteht, die Natur zu schützen und die Menschen aufzuklären.

Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut

Plaudernd wandern wir gemeinsam vom Zeitberg zum Stierkopf, einem Gipfel auf 1.535 Metern Höhe. Die knapp 2,5 Kilometer von der Hörnle-Bahn bis zu unserem Ziel kann man wohl mit gutem Gewissen als extrem familienfreundlich bezeichnen. Es gibt nur wenige starke Steigungen und kaum Möglichkeiten sich zu verirren (auch mal schön). Selbst als Eltern eines damals 1,5-Jährigen, quirligen Kindes können wir die Aussicht genießen, da das Kind frei herumlaufen kann, ohne dass wir Angst haben müssen, dass es irgendwo herunterfällt oder verloren geht. Entspannung ist auch hier vorprogrammiert und während Dominik weiter von der Vielfältigkeit seiner Arbeit als Ranger erzählt, gehen wir versonnen zurück zur Bahn.

Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut
Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut

Der mit Abstand körperlich entspannteste Urlaub unseres Lebens geht nach wenigen Tagen zu Ende und während unsere Tochter vergnügt über eine Wiese läuft und sich über Käfer und Ameisen freut, saugen wir noch einmal die Luft und Aussicht hinter dem Hotel ein. Unsere Shakren sind kernsaniert und die Auren strahlen wie neu.

Es war der letzte Urlaub vor der Corona Krise und wenn wir heute die Zeit zurückdrehen könnten, würden wir uns sicherlich noch einmal dafür entschieden den Kopf mit frischer Luft, tollem Essen und lieben Menschen in einem kleinen Ort freipusten zu lassen, in dem die Zeit stehen bleibt und die Sorgen auch bis morgen warten können.

Tiefenentspannung – tut auch mal (wieder) gut

Wir bedanken uns beim Toursimusverband Ammergauer Alpen für die Einladung. Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation, spiegelt jedoch uneingeschränkt die freie Meinung des Autoren wieder. Mehr Informationen unter: www.ammergauer-alpen.de

Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland

Urlaub in Deutschland. Die einen lieben es, andere können sich nur wenig dafür begeistern. Wir finden, Deutschland ist in jedem Fall eine Reise wert. Denn seien wir alle mal ehrlich: Eigentlich haben wir doch gar keine Ahnung, wie schön unsere Republik wirklich ist. Oder wer von euch war schon mal im Bliesgau?

Eine eher ungewöhnliche Einladung flatterte vor einigen Wochen in unseren Email-Briefkasten. „Lust auf eine Challenge?“ Aber immer doch! Absender dieser Botschaft und damit Herausforderer war die Tourismus Zentrale Saarland, die nicht nur uns, sondern auch noch zwei weitere Blogger(-Teams) einlud, sich verschiedenen Aufgaben in den unterschiedlichen Naturregionen des kleinen westdeutschen Bundeslandes zu stellen: Bolle & Marco von Komm wir machen das einfach entdeckten den Hunsrück-Hochwald, Elisa von Take an Adventure erkundete den Naturpark Hunsrück-Saar. Und wir? Uns verschlug es in das uns bis dato vollkommen unbekannte Biosphärenreservat Bliesgau… Na dann, lasset die Spiele beginnen!

Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland

Im Wald …

Kaum gelandet in Saarbrücken standen wir nur wenig später bereits mitten im Wald! Was genau nun auf uns zukommen würde, wussten wir nicht. Und auch nicht, was es mit dem seltsamen hölzernen „Pferdchen“ auf sich hatte, das wir unter einem Zelt auf einer einsamen Lichtung entdeckten… Aber nun gut – wir sind große Freunde davon, Dinge einfach auf uns zukommen zu lassen… Und das, was da auf uns zukam, näherte sich in Gestalt von Lothar Willhelm, Leiter des Projekts WaldWerken. „WaldWerken sucht den Luxus in der Einfachheit. Beim Gestalten mit Holz – dort, wo es wächst: Im Wald auf einer Lichtung, wo Vogelgezwitscher das lauteste Geräusch ist,“ erklärte Lothar uns. Ein schönes Konzept. Und so machten auch wir uns eifrig ans Werk. Ein Birkenstamm, eine Axt und eine Hobel wurden unsere Begleiter für die nächste Stunde. Das Ziel: Einen Holz-Hammer schnitzen. Das „Pferdchen“ diente dabei übrigens zur Fixierung des Rohlings für den Feinschliff, wie wir lernten.

So werkelten wir eine ganze Weile vor uns hin. Begleitet vom Gesang der Vögel und dem Rauschen der Blätter in den Baumkronen. Von 100 auf 0 in weniger als 60 Minuten… Wir begannen zu ahnen, dass die eigentliche Challenge im Saarland darin bestand, zu Lernen, zur Ruhe zu kommen. Eine sehr wohltuende Lektion in Sachen Entschleunigung…

 

Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland
Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland
Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland
Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland

… und auf der Wiese

Tiefenentspannt ging es weiter an diesem Nachmittag, denn wir hatten noch eine weitere Verabredung. Auf dem Marienhof von Gabriele Geiger bekamen wir eine Einführung in die Kräuter- und Pflanzenwelt des Bliesgaus. Unsere Aufgabe: Einen Kräuterhonig anmischen. Das klang einfach – war es aber nicht, schließlich kennen wir Stadtkinder uns herzlich wenig aus mit dem grünen Kraut am Wegesrand. Gabriele war uns glücklicherweise eine geduldige Lehrerin und stand uns beim Sammeln und Pflücken mit ihrem umfangreichen Wissen zur Seite. So ließen wir den Fingerhut stehen und rührten stattdessen aus Löwenzahn, Thymian und Spitzwegerich ein natürliches Mittel gegen allerlei Wehwehchen an. Die restlichen Kräuter wurden in einen Quark gemischt, den wir zum Ende des Tages gemeinsam mit frisch gebackenem Brot verkosteten. Eine „Herausforderung“ ganz nach unserem Geschmack…

Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland
 

Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen.

Cicero

Der hungrige Anton

Nachdem wir die handwerklichen Herausforderungen allesamt mit Bravour gemeistert hatten, waren wir bereit für ein höheres Level. Geduld stand auf dem Programm. Die nächste Challenge trottete mit gemächlichen zwei PS auf uns zu: Anton und Lotti, so ihre Namen, zwei robuste kleine Eselchen mit ausgewachsenem Dickkopf. Eine Eselwanderung wollten wir schon immer einmal machen – entsprechend aufgeregt waren wir, als wir uns zusammen mit Hannes Ballhorn und seinen Tieren vom Hof Sonnenbogen aufmachten ins Herz des Biosphärenreservats.

Und ja, Anton und Lotti nahmen das mit der Challenge wirklich ernst. An jedem Blümchen wollten sie schnuppern, jeden Grashalm probieren. Wir sprachen mit Engelsgeduld auf die beiden ein, zogen mit Vehemenz am Zügel und überließen schlussendlich dann doch den beiden das Tempo. Merke: Eine Wanderung mit Esel hat ihr eigenes Temperament. Einmal mehr bekamen wir eine Lektion in Ruhe und Entschleunigung. Und ganz nebenbei durften wir auch noch die wunderbare Aussichten über den Bliesgau genießen. Danke Lotti, danke Anton und vor allem auch einen dickes Dankeschön an Hannes für den wunderbaren Vormittag.

Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland
Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland
Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland

Einfach mal abhängen…

Bei unserer nächsten Aufgabe gab es weder menschliche noch tierische Unterstützung. Ausgestattet mit einer Karte, die eher an eine handgeschriebene Schatzkarte erinnerte, und einem Funktionssäckchen wurden wir vollkommen auf uns allein gestellt am Stadtrand von Blieskastel „ausgesetzt“. Wir sollten einfach nur abhängen. Aha! Die Aufgabe: Eine der versteckten „Baumel-Stationen“ im Blieskasteler Wald finden und ein Beweis-Foto davon machen, wie wir zwischen den Bäumen schaukeln. In den Funktionssäckchen versteckten sich nämlich Hängematten und die „Baumel-Stationen“ sind ausgewählte Baumgruppen an besonders schönen Plätzen im Wald, die man zum Chillen nutzen darf. Was für eine geniale Idee. Dank der baumschonenden Aufhängungen werden die Stämme nicht verletzt – gleichzeitig wird die Natur zum Wohnzimmer.

Allein die Erkundungstour durch den Forst ist ein Spaziergang für die Seele. Nach einigem Suchen haben wir schließlich auch eine der Baumel-Stationen entdeckt – und uns noch eine ganze Weile hin und her schaukeln lassen. Beweisfoto: Check!

Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland
Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland
Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland

Unterwegs auf dem Felsenpfad

Unsere letzte Aufgabe wartete im Kirkeler Wald auf uns in Form von mehreren Buntsandsteinfelsen. Wer hätte geahnt, dass die Region Saar-Pfalz ein echtes Climbers Paradise ist? Wir zumindest nicht. Und dass vor allem für Henryk Höhe immer eine echte Herausforderung bedeutet, ist ja bekannt. Zum Glück waren wir bei dieser Challenge nicht komplett auf uns allein gestellt, sondern bekamen einen erfahrenen Guide an die Seite gestellt. Los ging es mit einer Runde Bouldern – und schnell merkten sowohl Henryk als auch ich, dass das mit der Kraft in den Armen und vor allem der Beinmuskulatur so eine Sache ist. Nichtsdestotrotz arbeiteten wir uns ein um den anderen Schwierigkeitsgrad in die Höhe und erklommen schlussendlich auch die „große Platte“. Oooyeah, we made it!

Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland
Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland
Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland
Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland
Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland

Naturtankstelle Saarland

Nach diesem Wochenende im Saarland müssen wir zugeben, so vielfältig hätten wir es uns im Vorfeld nicht vorgestellt. Der Bliesgau ist vielleicht eine eher unbekannte Reiseregion in Deutschland, aber in jedem Fall eine nicht zu unterschätzende. Ein tolles Ausflugsziel vor der eigenen Haustür zum Auftanken, zum „Runterkommen“ und zum Abschalten – denn seien wir mal ehrlich: Eigentlich waren alle „Challenges“ vielmehr tolle Angebote, um den eigenen Horizont zu erweitern, als echte Herausforderungen.
Abgerundet wurde unser Aufenthalt übrigens dadurch, dass wir auch noch mitten in der Natur übernachten durften und quasi mit als erstes ein „Holz-Ei“ im neu gebauten Glamping Resort Bliesgau beziehen durften. Ein spaßiges Domizil und runder Abschluss für drei sehr wunderbar entspannte Tage im Saarland!

Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland

Wir bedanken uns bei der Tourismus Zentrale Saarland, dass wir Teil der Blogger Challenge sein durften. Dieser Artikel ist Teil einer bezahlten Kooperation, spiegelt jedoch uneingeschränkt die Eindrücke der Autoren wieder.

Mehr Informationen rund das Saarland findet ihr hier: www.urlaub.saarland und noch mehr visuelle Eindrücke zum Saarland gibt es auch im folgenden Clip!

So ein Tag am Tegernsee…

Ein altes Sprichwort sagt „ein Tag am See heilt die Seele“. Nun würde ich nicht gerade behaupten, dass Henryks oder meine Seele zuletzt einen immensen Schaden erlitten hat, der nach Heilung schreit (mehr …)

Wann immer es das Berliner Wetter und unsere persönliche Reiseplanung zulassen, radeln wir sonntagsnachmittags aus der Stadt hinaus nach Köpenick zu einem kleinen Motorboot-Verleiher unseres Vertrauens und tuckern dann für ein paar Stunden über die Kanäle der Müggelspree. Eine super Möglichkeit, um den Alltag hinter sich zu lassen.

Der Müggelsee (und übrigens auch der Wannsee und die unendlich vielen weiteren Gewässer rund um Berlin, die man zum Beispiel auch ausgezeichnet mit dem Floß unsicher machen kann) hat allerdings einen großen Makel: Es fehlen die Berge drum herum! Denn zu unserem persönlichen Glück braucht es beides: Wasser UND Berge! Zum Glück gibt es aber in anderen Landesteilen Orte, die genau diese beiden Kriterien erfüllen – die meisten davon liegen, wie könnte es anders sein, in Bayern am Fuße der Alpen. Also nichts wie los…

So machten wir uns zuletzt also auf den Weg zu einem beschaulichen Ort rund 50 Kilometer südlich von München: Auf zum Tegernsee! Er gilt als einer der saubersten Seen des Landes – und als einer der schönsten. Umgeben von den Ausläufern des Alpenvorlands erstreckt er sich tief hinein in ein Tal. An den Wochenenden in den Sommermonaten zieht es die Bayern und auch viele Besucher von auswärts in Scharen an die Ufer, um dort zu flanieren, um gut zu essen und auch um die umliegenden Wanderwege zu erkunden. Und genau das wollen wir auch!

So ein Tag am Tegernsee…

Zum Einstieg ein Aufstieg

Als wir Anfang Mai unser Debut am Tegernsee geben, präsentiert sich dieser uns erst einmal nur zaghaft. Tief hängt der Nebel am frühen Morgen über dem Wasser. Eine schöne, einsame Stille liegt über der Szenerie. Wir haben uns für diesen ersten Tag am Tegernsee vorgenommen, ein Stück auf dem Panorama-Rundweg zu wandern. Um zu dessen Einstieg auf der gegenüberliegenden Seeseite zu gelangen, wollen wir eine alte Tradition nutzen. Am so genannten Malerwinkel (einer Ecke mit besonders idyllischem Blick auf den See) bietet der Überführer – eigentlich – seine Dienste an und rudert Besucher für einen kleinen Obolus bei Bedarf von Ufer zu Ufer. So weit, so gut. Der Überführer scheint an diesem Morgen jedoch länger schlafen zu wollen! Wir läuten und läuten – doch niemand kommt. Zum Glück sind andere Bewohner der Tegernsee-Region weniger scheu. Auf unsere Nachfrage hin, erklärt sich glücklicherweise der Besitzer vom Bootsverleih Malerwinkel sofort bereit, uns mit einem seiner kleinen Elektroboote über den „großen Teich“ zu fahren. Und wir können endlich unsere Erkundungstour starten…

So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…

Die Panoramawanderung von der Point nach Gmund ist in jedem Fall ein super Einstieg, um nicht nur immer wieder das wunderbare Seepanorama zu genießen, sondern vor allem auch die schöne Natur der Tegernseer Voralpen rund um das Tal. Sanft schlängeln sich die Wege durch dichte Wälder langsam in die Höhe, wir passieren immer wieder kleine Almen und Gasthöfe. Es duftet nach Bärlauch und frischem Gras.

So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…

Nach rund 3 Stunden steht uns der Sinn nach einer Einkehr – wir steigen wieder hinab ins Tal in Richtung Seepromenade und stranden im großen Biergarten des berühmten Herzoglichen Braustübl bei Weißwurst (ja, auch nach 11 Uhr), Bretzeln und Obatzter.

So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…

Kein See ohne Seegang

Am Nachmittag geht es dann endlich wieder hinaus aufs Wasser. An der lässigen Marina Tegernsee chartern wir uns eines der schnicken Elektroboote, mit denen wir bereits am Morgen ein erstes kurzes Vergnügen hatten. Zugegeben, auch hier kann der heimische Müggelsee nicht ganz mithalten. Statt mit dem tuckernden Zweitakter aus Kunststoff gleiten wir mit einem hübschen Holzboot leise und sanft über die Wellen. Die Sonne lacht und wieder einmal müssen wir feststellen, dass die hohe Lebensqualität in Bayern nicht von der Hand zu weisen ist!

So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…

Das ist doch der Gipfel!

Nachdem wir den Abend bei einem ausgezeichneten Essen in den Kirchner Stubn haben ausklingen lassen und selig schlummernd (ja, der Seele geht es gut am See) in unserem Hotel in die Federn gesunken sind, strahlt am nächsten Morgen erneut die Sonne vom Himmel. Keine Chance für Nebel heute. Doch bald schon heißt es für uns wieder Abschied nehmen vom Tegernsee – aber nicht ohne das Panorama über das Tal noch ein letztes Mal in vollen Zügen zu genießen. Wir besteigen die Wallberg-Gondel und fahren hinauf in Richtung Gipfel. Vom Hochplateau aus führen hunderte Wanderwege in alle Richtungen, sogar bis zum Schliersee im Nachbartal. Uns zieht es jedoch weiter nach oben, also machen wir uns an den kurzen Aufstieg zum Gipfelkreuz des Walbbergs. Und dann erstreckt er sich wieder vor unseren Füßen: Der blaue Riese Tegernsee.

So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…
So ein Tag am Tegernsee…

Auf dem Weg zurück nach Berlin halten wir fest: Schön war’s am Tegernsee. Eine bunte Mischung aus aktivem Erleben und absoluter Entspannung. Genuss trifft (kleine) Abenteuer. Man kann sie nicht leugnen, die altehrwürdige bayerische Tradition in den Gassen der kleinen Orte entlang des Sees – und gleichzeitig spüren wir den Willen der jungen Generation, Neues zu gestalten. Aber noch viel wichtiger… Ob Müggel- oder Tegernsee – fest steht in jedem Fall: So ein Tag am Wasser tut der Seele gut!

So ein Tag am Tegernsee…

Hinweis: Dieser Bericht resultiert aus einer Einladung durch den Tegernseer Tourismusverband. Er spiegelt jedoch uneingeschränkt die Eindrücke und freie Meinung der Autoren wieder. Mehr Informationen zum Tegernsee: www.tegernsee.com

Time to wine down

Der Wecker klingelt um 7:00 Uhr. Aufstehen – die Arbeit ruft! Ich reibe mir die Augen und quäle mich aus dem Bett. Oh man, die Nacht war wirklich zu kurz.
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Während die meisten Freunde das Wochenende nutzen, um endlich einmal auszuschlafen, zu relaxen oder die berüchtigten Nachwehen der letzten Partynacht (meist verbunden mit dem ein oder anderen alkoholischen Getränk) in den Griff zu bekommen, verfolge ich eine andere Taktik: Entspannung durch körperliche Arbeit. Und hierfür muss ich pünktlich um 8:00 Uhr auf dem Hof der Familie Schmidt stehen.

Time to wine down

Die Schmidts leben im malerischen Örtchen Bischoffingen am Kaiserstuhl und besitzen – wie könnte es anders sein – ein Weingut. Silvaner, Rivaner, Weiß-, Grau- und Spätburgunder… der ein oder andere Tropfen ist von uns in den letzten Jahren bereits verkostet worden. Und heute werde ich erfahren, wie viel Arbeit in jeder einzelnen Flasche Wein wirklich steckt. Meine romantische Vorstellung der Weinlese ist folgende: Die Sonne scheint, die Trauben duften, man schnippelt ein wenig, kostet hin und wieder mal ein Träubchen, trinkt ein zwei Gläschen zwischendurch, … Ein Jobprofil wie aus dem MärchenJetzt, Ende September, ist Erntezeit. Zeit zu überprüfen, ob diese Vorstellung der Realität entspricht – oder etwa nicht. Das frühe Aufstehen ist jedenfalls wenig romantisch. Immerhin scheint es ein wunderbarer Herbsttag zu werden und Frau Schmidt begrüßt uns Erntehelfer mit einem strahlenden Lachen.

Time to wine down

Gemeinsam fahren wir zu einem der unzähligen Weinberge. Wie man hier den Überblick darüber behält, welche Reben wem gehören und wo welche Trauben wachsen, ist mir schleierhaft. Die andere Hälfte des acht Mann (und Frau) starken Ernteteams ist bereits vor Ort. Wir bekommen unser Equipment, bestehend aus einem Paar Latex-Handschuhen, wie man sie aus dem Krankenhaus kennt, sowie einer Ernte-Schere, die ausschaut wie Mamas Rosenschere, und werden in Zweier-Teams eingeteilt… Dann geht es los. Ich bilde zusammen mit dem Chef, Herrn Schmidt Senior, ein Ernte-Duo. „Du bist also Ersthelfer? Aus Berlin? Super! Also, heute ernten wir Grauburgunder. Die Arbeit ist an sich nicht schwierig. Alles was zu hell (nicht reif) oder faul ist bleibt hängen, der Rest kann ab. Wenn vereinzelte Trauben schlecht sind kannst du die Rebe trotzdem ernten und die faulen herausschneiden. Pass dabei aber auf deine Finger auf.“ Soweit das Briefing.

 

Badischer Wein. Von der Sonne verwöhnt.

Anfangs muss ich etwas suchen, wo am besten der Schnitt gesetzt wird. Im Zweifel mache ich einfach mehrere Schnitte bis die Rebe schwer in die linke Hand und von dort in eine blaue Sammelwanne fällt. Schnell stellt sich Routine ein. Schnipp, Schnipp, schnipp. Läuft bei mir. Kontinuierlich wandern wir die Rebstöcke entlang, von beiden Seiten erntend der Sonne entgegen. Es wird geplaudert, gescherzt und gelacht. Eine Wanne nach der anderen wird gefüllt, die dann wiederum in noch größere 500 Liter Fässer umgeladen werden. In steileren Hängen und Bereichen, die vom Trecker nicht angefahren werden können, muss die süße Ernte mit Bütten auf dem Rücken getragen werden. Die Sonne glitzert immer wieder durch die Blätter – so in etwas habe ich mir das vorgestellt.

Nach gut zwei Stunden merke ich jedoch, dass a) meine Körperhaltung die Falsche ist, b) mein Schreibtischtäter-Body zu wenig trainiert ist für den Weinberg und c) die Trauben definitiv zu niedrig hängen! Kurz gesagt – ich hab Rücken! Es folgt ein ewiger Wechsel zwischen Hocke, Ausfallschritt links, Ausfallschritt rechts und dem erneut gebückten Stehen. Trotz einsetzender Beschwerden ist das ganze dennoch recht spaßig und eine willkommene Abwechslung zum täglichen Pixel-Schubsen am PC.

Time to wine down
Time to wine down
Time to wine down
Time to wine down

Zur Mittagszeit fahren wir zurück zum Hof der Schmidts – im „Cabrio“ zusammen mit den Fässern auf dem Anhänger stehend. Einige Kilo beziehungsweise Liter sind heute morgen schon zusammengekommen. Die Trauben werden jetzt maschinell von den Stielen getrennt. Für uns heißt es Hände waschen und Essen fassen. Jetzt kommt der schönste Teil der Arbeit: das gemeinsame Zusammensitzen bei leckerem Essen – und dazu ein feines Gläschen gekühlter Wein. Grauburgunder Spätlese. Herrlich.

Je stärker der Wein desto schwächer das Bein.

Die Gefahr, die Arbeit ruhen zu lassen und sich den Freuden des Weingenusses hinzugeben, ist durchaus berechtigt. Aber auch wenn ich noch ewig im Garten der Schmidts verweilen und schlemmen und Wein verkosten könnte, machen wir uns eine Stunde später bereitwillig auf, um die Arbeit zu erledigen. Weiter geht’s! Ungewöhnlich früh wird dieses Jahr geerntet. Würden die Trauben noch länger hängen, wäre jedoch der Oechslegrad bzw. der Alkoholgehalt des Weins zu hoch.
Die Schmidts sind mit der Saison und der Ernte bisher sehr zufrieden. Die Bischoffinger Weinbauern hatten nämlich etwas mehr Glück als ihre Nachbarn, bei denen Frost und Hagel die Ernte deutlich geschmälert hat. Von ähnlichen Problemen hatten wir auch bei unserer letzten Frankreich Tour erfahren.

Der Nachmittag vergeht wie im Fluge. Wir sprechen über all die tollen Wein-Reiseziele wie Frankreich, Kalifornien, oder Südafrika, schwelgen in Erinnerungen an Neuseeland oder Chile, tauschen Tipps zu Italien aus. Natürlich sprechen wir auch über die Themen Packaging & Labeling – da schlägt mein Designerherz gleich höher. Seit letztem Jahr haben die Schmidts neue Flaschen und neue Etiketten – der Einfluss ihrer Kinder, der jungen Generation Weinbauern, ist deutlich spürbar.

Time to wine down
Time to wine down
Time to wine down
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Time to wine down

Mein Arbeitstag endet – deutlich früher als der Büro-Tag – mit einem letzten gemeinsamen Glas Wein und mit einem beseelten Grinsen. Körperliche Arbeit kann durchaus angenehm sein und mein Selbstversuch „Erntehelfer“ hat sich für mich ausgezahlt. Eine super Erfahrung – die ich im Übrigen noch die nächsten Tage im Rücken spüren werde. Ich freue mich schon auf 2018 – wenn die Früchte der eigenen Arbeit geerntet oder besser gesagt getrunken werden.

Time to wine down

Ich bedanke mich bei Familie Schmidt für dieses tolle Erlebnis, ihre herzliche Gastfreundschaft und die großzügige Bezahlung (in Wein versteht sich) – ein Barter Deal ganz nach meinem Geschmack! Hier findet ihr das gesamte Sortiment, das übrigens zu unschlagbar niedrigen Portokosten bestellt und in die ganze Republik versendet wird.

Um mich der Nebel – auf Rügen

Vergangen Freitag, am frühen Nachmittag im beschauliche Dorf Baabe auf Rügen: Der Rasende Roland, eine historische Dampflok, dröhnt aus der Ferne und zieht seine Runden über die Insel. Es ist kalt, sehr kalt. Nebelschwaden ziehen von der Küste hinauf über den Sand. (mehr …)

„Kommt zum Jahreswechsel zu uns in die Villa Granitz,“ lautete die Einladung unserer lieben Freunde Katy und Holger, die auf Rügen ein Familienhotel führen. Wer Silvester auf einer Insel verbringt sucht nach Ruhe und Einsamkeit, nach beschaulichen Strandspaziergängen und rauer Seeluft. Es klang also nach einer super entspannten Einladung. Denkste! Der Nebel, der über der Insel hängt wie ein dicker Schleier, hat sich nun gleichfalls über mich gelegt. Mein Kopf brummt, als hätte der Rasende Roland eine Abkürzung direkt durch meine Synapsen genommen. Es wurde gefeiert auf Rügen letzte Nacht – „atemlos“. Und Achim Reichel hat sein „Aloha Heja“ gebrüllt. Der „Sturmvogel“ hat abgelegt – und mit an Bord war das Team OUT OF OFFICE. Jetzt stehen wir im Nebel am Strand von Baabe vor einem prasselnden Lagerfeuer. Ich glaub, es geht schon wieder los.

Es könnte so idyllisch sein am Strand, wenn da nicht dieser Schmerz wäre in meinem Kopf. Bratwurst und Glühwein. Dazu das Rauschen der Wellen. Rausch, das Stichwort. Die letzte Nacht war auch ein Rausch – aus Lachen und Feiern und Tanzen. Generationsübergreifend. Ob Drum ‘n’ Bass oder Helene Fischer, wir Wilden haben uns von der älteren Generation mitreißen lassen. Ja, auf Rügen da sind wir noch “die jungen Leut” – aber mal ehrlich, beim Kümmel hängen uns die “Alten” locker ab!

 

Drei Tage Rügen. Drei Tage wach!

…Und nichts gesehen von der Insel. Macht aber nix, denn wir waren ja auch schon das ein oder andere mal hier und wissen um die Schönheit des Nationalparks Jasmund mit seinen Kreidefelsen oder die pittoreske Idylle des Ostseebads Binz. Heute ist mein Highlight das warme, weiche Sofa in unserem Zimmer der Villa Granitz, auf das ich am späten Nachmittag dieses Tages endlich sinken darf. Und jetzt nicht mehr bewegen, bitte!

Um mich der Nebel – auf Rügen

Auf dem Tisch liegt das “Programm” und lacht mich höhnisch an. Nach Silvesterparty und Küstennebel am Strand zu Neujahr ist die Meute noch immer hungrig nach Spaß – nur mir ist nicht danach! Morgen geht’s zu Fischer Udo in die Aalkate – frischer Fisch und darauf einen Klaren… Endgültig überlasse ich das Feld den rüstigen Stammgästen, die Jahr für Jahr nach Rügen pilgern. Für heute genieße ich nur noch die Couch. Und meine warme Decke. Ich lausche dem Klingen der Muscheln vor dem Fenster im Wind… und freue mich auf dieses wundervolle Jahr 2016, das nun beginnt – oder vielleicht auch erst morgen, wenn der Küstennebel sich dann irgendwann verzogen hat…

Liebe Katy, lieber Holger und liebe Familie Lohse, danke für das im wahrsten Sinne des Wortes rauschende Fest auf eurer wunderbaren, kleinen Insel.

Um mich der Nebel – auf Rügen
Um mich der Nebel – auf Rügen
Um mich der Nebel – auf Rügen

In einem Meer aus Dünen

Schmuddelwetter, Nässe, Kälte? Nö, nicht in diesem Jahr. Dank ungewohnt milder Temperaturen und Sonne satt ist das Leben außerhalb des Büroalltags zur Zeit ein absoluter Traum. Dabei gilt es, so viel Licht wie möglich zu tanken, bevor der Winter uns dann doch früher oder später erwischt. (mehr …)

Wie zuletzt berichtet klappt das beispielsweise ganz hervorragend bei einer Wanderung im Harz oder auch zu früher Morgenstunde an Brandenburgs Seen. Unser jüngster Herbst-Ausflug führte uns bis an die Küste auf die Halbinsel Fischland-Darß…

In einem Meer aus Dünen

Zwischen Meer und Moor

Ein stetiges Rauschen in den Ohren. Ist es das Meer oder die Berge aus Laub, die uns um die Füße wehen? Der Herbst hat die Ostsee fest im Griff. Im goldenen Licht der November-Sonne leuchten die Dünen intensiv rot, orange und gelb. Vom vorgelagerten Moor ziehen Nebelschwaden herbei und tauchen die Luft in ein mystisches Licht. Wir sind angekommen: Im Dünenmeer.

Unser Hotel ist abgesehen von einigen kleinen Ferienhäusern das einzige weit und breit. Mitten in den Dünen gelegen trennen uns nur wenige Schritte vom Meer. Nachts wird man von den Wellen in den Schlaf gewogen, am Morgen vom Kreischen der Möwen geweckt. Beste Voraussetzungen also für ein Wochenende an einem echten Sehnsuchtsort.

In einem Meer aus Dünen

Einmal Strand – und zurück

Gibt es etwas Schöneres als nach einem opulenten Frühstück einen ausgedehnten Spaziergang am Strand zu machen? Vom Dünenmeer aus kann man stundenlange Wanderungen unternehmen – durch feinen weißen Sand, entlang unzähliger Holzbohlen im Meer zur einen Seiten und dem Dünengras zur anderen. Nichts als Weite, Ferne, Ruhe. Eingepackt in die dicke Daunenjacke, ausgestattet mit Kamera und Mütze stapfen wir los. Und wir laufen und laufen und laufen. Lassen uns treiben. Einmal hin, und wieder zurück. Läuft!

In einem Meer aus Dünen
In einem Meer aus Dünen
In einem Meer aus Dünen
In einem Meer aus Dünen

Wir sind ja nicht nur zum Spaß hier…

… sondern auch zum Entspannen. Die nächste Station nach dem Strandspaziergang führt uns also zielstrebig in den Spa Bereich mit Pool und Sauna. Halt, vorher noch ein Zwischenstopp bei Kaffee und hausgemachten Kuchen in der Nachmittagssonne im Strandkorb auf der Terrasse. Das muss schon sein. Die sich anschließend einstellende Trägheit ist dann spätestens dank der eiskalten Abkühlung nach der Dünensauna schnell wieder verflogen. Die ist wirklich… sagen wir mal: Erfrischend!

Wer gut entspannt muss auch gut essen

Wer jetzt glaubt, Strand, Meer, Spa… das war schon alles, der kennt uns schlecht. Ein echter Geheimtipp ist nämlich noch das Gourmet-Restaurant Ostseelounge im benachbarten Hotel Fischland. Im obersten Stockwerk gelegen genießt man insbesondere von der Terrasse aus einen traumhaften Blick aufs Meer. Ab sofort gehört die Ostseelounge zu unseren Favoriten auf dem Darß. Sternekoch Pierre Nippkow verwöhnt seine Gäste mit einer außergewöhnlichen Küche aus regionalen Produkten, begleitet von herrlich leckeren Weinen. Nach fünf Gängen und einigen Gläsern machten wir uns wohlig zufrieden, gut gesättigt und leicht kichernd auf den Weg zurück ins Hotel.

In einem Meer aus Dünen
In einem Meer aus Dünen
In einem Meer aus Dünen

Treffpunkt Ahrenshoop

Im Ostseebad Dierhagen ist wirklich nichts und niemand busy. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich weitere kleine Dörfer auf Fischland, die minimal trubeliger sind – und wir sprechen noch immer von sehr, sehr kleinen Orten. Vor der Rückreise nach Berlin haben wir noch einen kurzen Stopp in der Künstlerkommune Ahrenshoop eingelegt. Und siehe da: Zwischen Räucherlachs, Kuttern und Seemannskapelle laufen uns auch gleich zwei Gleichgesinnte über den Weg. Bekannte aus Berlin haben den Darß ebenfalls für einen Wochenendtrip auserkoren, um der urbanen Großstadt und dem Alltag für eine kurze Auszeit zu entfliehen. Gemeinsam drehen wir noch eine Runde und plaudern über das Bedürfnis nach Einsamkeit, bevor wir uns alle mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf den Heimweg machen. Fischland-Darß und das Dünenmeer ist nicht nur ein Sehnsuchtsort, es ist vor allem ein Wohlfühlort. Und ganz besonders Herbst!

Wir bedanken uns beim Hotel Dünenmeer für ein ganz und gar zauberhaftes Wochenende. Dieser Artikel beruht auf einer Einladung, spiegelt jedoch uneingeschränkt die freie Meinung der Autoren wieder.
Mehr Informationen: www.duenenmeer.com

Keanu, geh weg von die Mauer – unterwegs im Harz

Stadtflucht – diese Bezeichnung trifft es wohl ganz gut, wenn Henryk und ich uns vor jedem Wochenende die Frage stellen, wohin unsere nächste „Expedition“ OUT OF OFFICE gehen soll. Oberstes Gebot: Weg von den Hipstern und den Food Markets in Kreuzberg. (mehr …)

Wir wollen statt dessen Ruhe, Einsamkeit, Natur. Durchmischt von einer guten Portion Bewegung und sportlicher Herausforderung bei frischer Luft und Sonnenschein. Das alles – und noch viel mehr – erwartete uns zuletzt im Harz als es hieß: Auf zum Brocken. Oder auch… auf zum Blocksberg!

Keanu, geh weg von die Mauer – unterwegs im Harz

Auf den Spuren von Heinrich Heine

Zugegeben, auch uns fällt es schwer: Samstagmorgen, 6:00 Uhr – Aufstehen, eine schnelle Dusche, Proviant packen und ab auf die Autobahn. Rund drei Stunden später schnüren wir noch etwas müde am Wanderparkplatz von Ilsenburg emsig unsere Stiefelchen, schultern den Rucksack und mischen uns sogleich unter die illustre Schar von “Best Agern” um uns herum. Kategorie: Pensionierte Oberstudienräte. Aber auch eine Gruppe von fünf Jungs mit Bierflaschen in der Hand – wir erinnern uns: es ist neun Uhr morgens – schließt sich dem Tross der fröhlichen Brocken-Wanderer an. Ist ja fast wie in Berlin hier!

Schnell setzen wir uns von den anderen Naturfreunden ab und wandern von nun an erst einmal wieder auf einsamen Wegen. 1824 soll der Dichter Heinrich Heine auf ebendiesen Pfaden durch den Nationalpark Harz gewandelt sein. Ob es tatschlich dieser Weg war, auf dem wir es ihm nun gleich tun, ist nicht überliefert. Auf jeden Fall trägt er seinen Namen: Der Heinrich Heine Weg. Knapp 12 Kilometer lang mit insgesamt 800 Höhenmetern, die es zu bewältigen gilt, bei bis zu 15 Grad Gefälle und einem Temperaturunterschied von durchschnittlich 10 Grad. Hach, wir freuen uns!

Keanu, geh weg von die Mauer – unterwegs im Harz
 

Die Bäume des Waldes - ich ging einher, bekränzt, als ob ich der Sieger wär!

- Heinrich Heine -

“Das ist nun die Ilse, die liebliche, süße Ilse”, schrieb Heine später über seine Harzreise. Die Ilse ist ein Bach, dem auch wir eine ganze Weile folgen. Dann lichtet sich der Wald. Wir wandern weiter durch eine Heidelandschaft. Um uns herum sitzen immer wieder picknickende Familien am Wegesrand (mit Sicherheit ist unter den anwesenden Müttern mit Tupperdose in der Hand auch die ein oder andere Ilse). Mountainbiker – vornehmlich überraschend rüstige Rentner und ehrgeizige Sportskanonen, Typ gestresster Manager – überholen uns. Und auch die Jungs treffen wir wieder (sie haben den kurzen Weg über die Forststraße genommen), das Bier ist inzwischen leer. Vor uns erhebt sich nun erstmals unser aller Ziel für diesen Tag: Der Brocken.

Es folgt ab Kilometer 8 der bereits angekündigte Abschnitt mit 15% Gefälle. Rund 3 Kilometer schlängelt sich der so genannte Hirtenstieg in die Höhe, der eigentliche Aufstieg zum Brocken. Ein ehemaliger Grenzstreifen noch aus Zeiten der DDR.

Zum letzten Wegabschnitt ist übrigens folgende Aussage von Kollege Heine überliefert: “Wenn man die obere Hälfte des Brockens besteigt, muss man an die deutsche Nationaltragödie von Dr. Faust denken. Ich glaube, auch Mephisto muss mit Mühe Atem holen, wenn er seinen Lieblingsberg ersteigt, es ist ein äußerst erschöpfender Weg und ich war froh, als ich endlich das langersehnte Brockenhaus zu Gesicht bekam.”

Nach knapp drei Stunden erreichen wir ein wenig erschöpft das Hochplateau mit der berühmten Wetterstation. Der Wind pfeift uns um die Ohren und über den so genannten Hexentanzplatz…

Keanu, geh weg von die Mauer – unterwegs im Harz

Ene, mene, Quedlinburg…

Wo wir schon bei Mephisto und den Hexen sind. Allerlei düstere Gestalten scheinen sich im Harz recht wohl gefühlt zu haben (und vielleicht sind sie ja auch immer noch umtriebig). Nicht zuletzt deshalb waren auch die Gebrüder Grimm häufiger im Harz unterwegs, um sich Inspiration für die ein oder andere Erzählung zu holen. Tatsächlich fühlt man sich manchmal wie in einer mittelalterlichen Sagen-Welt. Nicht nur in den Wäldern rund um den Brocken, sondern auch, wenn man die idyllischen Dörfer rund um den Nationalpark besucht. Unsere Unterkunft beispielsweise lag in Quedlinburg. Im historischen Stadtkern ist ein Fachwerkhäuschen schiefer als das nächste. Bronzestatuen setzen den Dichtern und Denkern vergangener Tage ein Denkmal. Die Straßen hier heißen “Hölle” und “Pölle”. Und auch die ein oder andere Hexe lacht uns aus den Schaufenstern lokaler Handwerksbetriebe entgegen. Spätetestens jetzt verstehen wir, woher das Bild vom mystischen, beinahe düsteren und etwas verwunschenen Deutschland kommt. Ein Märchenland.

Keanu, geh weg von die Mauer – unterwegs im Harz
Keanu, geh weg von die Mauer – unterwegs im Harz
Keanu, geh weg von die Mauer – unterwegs im Harz
Keanu, geh weg von die Mauer – unterwegs im Harz

Von den Hexen und Teufeln im Harz

Aber es geht noch besser. Gleich vor den Toren von Quedlinburg erhebt sich eine geologische Besonderheit: Die Teufelsmauer. Der Erzählung nach stritten sich Gott und Teufel um den Besitz der Erde; sie einigten sich, Gott sollte das fruchtbare Flachland behalten, der Teufel aber das erzhaltige Harzgebirge bekommen, wenn er bis zum ersten Hahnenschrei eine Grenzmauer fertig baut. Und er baute… Als noch ein Stein fehlte, krähte der Hahn. Die Arbeit war vergeblich und die Mauer stürzte zusammen.

Was von diesem ehrgeizigen Bauvorhaben übrig geblieben ist, ist durchaus beeindruckend und ein ausgedehnter Spaziergang entlang der 20 Kilometer langen Sandstein-Mauer über die Hügel und Felder des Harzer Vorlands lohnt sich. Im dämmernden Herbstlicht fühlt man sich ein klein wenig wie in Blair Whitch Project… “Keanu, Jeany… kommt wech da. Wech von die Mauer!” reißt uns eine hysterische Frauenstimme aus unserer mystisch-gruseligen Halloween-Stimmung. Zwei aufgekratzte Harzer Satansbraten klettern neben uns auf der Mauer herum. So viel zum Thema Stadtflucht. Wir stellen ernüchtert fest: Berlin ist einfach überall.

Auch wenn man der Zivilisation nicht immer entkommt, so ein Wochenende out of office beziehungsweise out of town ist und bleibt Balsam für die Seele. Oder, um es ein letztes Mal mit den Worten von Heine zu sagen: “Lebet wohl, ihr glatten Säle! Glatte Herren, glatte Frauen! Auf die Berge will ich steigen, lachend auf euch niederschauen.” Wir fahren am Sonntagnachmittag in jedem Fall mit einem Lächeln im Gesicht, erholt und entspannt – und zugegebenermaßen auch mit etwas Muskelkater in den Beinen – zurück in die Hauptstadt. Bis zum nächsten Wochenende… Dann geht es übrigens an die Ostsee!

Keanu, geh weg von die Mauer – unterwegs im Harz

Mit Gegenwind zur Sonneninsel

Es ist Hochsommer und die Stadt glüht. Also ab an den See oder auf zu fernen Küsten! Das Problem ist jedoch, dass ALLE an die Ostsee »düsen« und trotz klimatisierter Autos der nicht enden wollende Stau zur echten »Wutprobe« wird. Sollte so ein Wochenende nicht stressfrei und erholsam sein?! Eine Alternative musste her!

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Auf zu Berlins Badewanne

„Die Hauptstadt Berlin, Usedom die Ostsee-Ferieninsel und dazwischen weite Wiesen und ausgedehnte Waldgebiete, seltene Tiere, Seen und Flüsse, historische Orte mit alten Kirchen und Menschen, die sich auf Sie freuen. All das erwartet Sie auf dem Berlin-Usedom Radfernweg – ob Sie nun als Radfahrer genießen wollen oder die sportliche Herausforderung suchen.“ So heißt es auf einer der vielen Websites zu besagter Strecke. Nicht übel, dachte ich mir – und wer unseren Blog schon eine Weile verfolgt der weiß, dass ich es genüsslich angegangen bin… Not!

Folgt man strikt den Schildern des Radwegs von Berlin nach Usedom, hat man eine Strecke von 337 km zu bewältigen. Wer jedoch abkürzt und keine Bundesstraßen scheut, kann die Distanz auf 220 km verringern. Durchaus machbar an einem einzigen Tag – das bestätigt unter anderem auch ein Tourenanbieter mit dem verheißungsvollen Namen www.quaeldich.de. Wenn die das können, kann ich das auch! Also machte ich mich zusammen mit Teamkollege Martin am Samstagmorgen auf den Weg zu »Berlins Badewanne«.

Mit Gegenwind zur Sonneninsel

Der frühe Vogel

Bei angesagten Tageshöchstwerten von über 30°C empfahl es sich, möglichst früh zu starten. Im “Bonjour” noch schnell ein Croissant zum Mitnehmen, dann ging die Reise los. Zur aufgehenden Sonne führte uns der Radweg raus aus dem Prenzlauer Berg über Berlin Buch Richtung Wandlitz ins …Nichts. Durch Schrebergärten, über Sandwege und Holperstraßen folgten wir unserem Bauchgefühl und kamen tatsächlich irgendwann zurück auf Asphalt, um endlich Meter zu machen.

Mit Gegenwind zur Sonneninsel

Um diese Uhrzeit schlafen normale Menschen am Wochenende, so dass wir die Bundesstraße fast für uns allein hatten. FAST! Einer war schon sehr wach! Wer ab und an mal im Sattel sitzt, der weiß, dass der größte Feind nicht der Berg, sondern der Wind ist. Uns sollte dieser stille Bastard die nächsten 12 Stunden mehr oder weniger sanft entgegen blasen.

Mit Gegenwind zur Sonneninsel
Mit Gegenwind zur Sonneninsel

Ein Mann, ein Gang

Die wechselnden Landschaften entlang der Strecke haben eines gemeinsam: Sie sind alle dünn besiedelt. Wir radelten also durch Felder, Wälder, vorbei an Seen, kamen durch abgelegene Dörfer und bestaunten echte Originale bei unserem Ritt durch Brandenburg. Zeitweise schien wirklich die Zeit stehengeblieben zu sei. Für Großstädter ist das alles herrlich ruhig und entschleunigt … hier leben will man aber dann doch nicht.

Mit Gegenwind zur Sonneninsel
Mit Gegenwind zur Sonneninsel
Mit Gegenwind zur Sonneninsel

“Früher hatten die Fahrräder auch keine Gangschaltung” redete ich mir immer wieder ein, als wir die hügelige Uckermark durchquerten. Zum ersten Mal wünschte ich mir wirklich, wirklich eine Gangschaltung. Oder ein E-Bike. Mein Drahtesel knarzte und knackte (die Jungs vom Bikeshop meinten, dass das Tretlager hinüber, beide Ritze völlig runter und die Kette nicht mehr die jüngste sei, es aber wohl halten sollte…). Ich stöhnte und ächzte, Martin strampelte und schwitzte, doch irgendwie meisterten wir auch diesen schweißtreibenden Abschnitt des Berlin-Usedom Radwegs und näherten peu a peu der Ostseeküste.

Mit Gegenwind zur Sonneninsel
Mit Gegenwind zur Sonneninsel

Hallo? Sonneninsel?

Ist nicht immer die Reden von Usedom “die Sonneninsel”, fragten wir uns als zum Nachmittag der Wind auffrischte und dunkle Wolken am Himmel erschienen. Der Radweg führte uns im Zickzack durch gefühlt ALLE küstennahen Dörfer, wir verpassten knapp die Fähre von Kamp nach Karnin, mussten notgedrungen auf die nächste warten und der Plan, am Strand zu übernachten (auf ein Zelt verzichteten wir, um Gewicht zu sparen), fiel mit dem einsetzenden Regen auch noch ins Wasser. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon über 180km in den Beinen, der Hintern schmerzte und selbst Schokolade half nur bedingt, die Laune aufrecht zu erhalten. Zwei Stunden später war die Welt jedoch schon wieder in Ordnung. Nach ausgiebiger heißer Dusche im Hafen, Fischsuppe, Grillteller und Usedomer Inselaquavit grinsten wir selig und stolz, dass wir es trotz Gegenwind bis nach Usedom geschafft hatten. Zugegeben, unser Notlager für die Nacht war nicht grade luxuriös, aber Sonnenschein am Folgetag, Sand unter den Füßen und ein Frühstück mit Meerblick lässt alle Strapazen des Vortages verblassen. Zumindest beinahe…

Wer sein Fahrrad liebt…

…der schiebt. Oder fährt mit der Bahn. Wir tauschten die Radler gegen eine Badehose und chillten den Tag mit vielen Kevins und Mandys am überfüllten Strand von Heringsdorf, um nachmittags gemütlich mit Regionalexpress  – in einem Drittel der Zeit – zurück nach Berlin zu fahren (dank Wochenendticket kostet die Strecke für zwei Personen inkl. Räder nur 55,- EUR. Ein fairer Deal in unseren Augen.). Kein spürbarer Gegenwind mehr. Kein schmerzender Hintern. Möglicherweise ist das Reisen im Zug die bequemere Variante, um zwischen Berlin und Usedom zu reisen. Es ist aber auch die stressigere. Zumindest dann, wenn zu viele Menschen mit Rädern nach einem sonnigen Tag am See den Rückweg in die Stadt antreten. Dann doch lieber radeln, stressfrei und an der frischen Luft. Nächstes Ziel: Berlin – Rügen!

Mit Gegenwind zur Sonneninsel

Alte Flamme Hamburg

Liebes Berlin, es tut mir sehr leid, aber ich muss dir etwas gestehen… Es gibt da eine andere, die ich echt gerne mag. Du weißt, ich schätze deine Ehrlichkeit, deine harte Schale mit weichem Kern. Du machst niemandem was vor – und grau steht dir auch wirklich gut. (mehr …)

Alte Flamme Hamburg

Wir waren schon früher einmal zusammen, Hamburg und ich. Das ist aber beinahe zehn Jahre her. Ein kurzes Intermezzo, eher so etwas wie eine heiße Affäre. Nächtelang sind wir um die Häuser gezogen, haben gefeiert und getanzt. In den Jahren danach haben wir uns dann etwas aus den Augen verloren. Bis zum letzten Winter – da haben wir uns nach langer Zeit wiedergesehen. Bei Glühwein und Schmuddelwetter haben wir uns angenähert. Und es hat ordentlich geknistert zwischen uns. Jetzt haben wir erneut ein ganzes Wochenende miteinander verbracht – und es war toll…

 

You are my Number One!

Ok, Hamburg hat ordentlich Gas gegeben, um uns zu begeistern: Uns einquartiert in die Nummer Eins, das lässige 25h Number One in Bahrenfeld. Sie wusste genau, wie sie uns rumkriegt: Mit coolem Design zwischen Retro-Chic und Sichtbeton, zwischen Wohnzimmer und Freiräumen, mit einem ordentlichen Roof Top, ‘nem Platz in der Sonne und einem Burger de Luxe vom Burger de Ville (unsere Empfehlung: die Rosmarin-Pommes mit Parmesan). Dazu ein kühles Astra – ein großartiger Einstand für ein aufregendes Wiedersehen.

Almost 25h – unterwegs mit Emma und Klaas

Hamburg wäre nicht Hamburg, würde sie uns einfach uns selbst überlassen. Nein, wir hatten die besten Begleiter, die man sich vorstellen kann. “Emma” und “Klaas” waren den ganzen Tag an unserer Seite und entführten uns zunächst ans Ufer der Alster. Wir waren begeistert, wie viele Menschen hier mit SUPs und Kanus unterwegs sind. Lieber Wannsee, da kannst du einfach nicht mithalten. Am Winterhuder Markt mit seinem bunten Treiben fühlten wir uns aber dann doch an den Kollwitzplatz erinnert. Alles Öko, alles nachhaltig – du gute, heile Welt…

Alte Flamme Hamburg
Alte Flamme Hamburg
Alte Flamme Hamburg
Alte Flamme Hamburg

Aber sie kann auch anders, die Schöne von der Elbe. Emma und Klaas haben uns eine ganze Weile durch die Stadt gejagt, um uns das zweite Gesicht von Hamburg zu zeigen, inklusive Ritt durch den St. Pauli Elbtunnel. In Wilhelmsburg sind wir schließlich gestrandet wo die Möwen kreischen und alte Schiffscontainer sich in den Himmel stapeln. Dort hat Hamburg sich uns von einer anderen Seite gezeigt. Die Wilde, Verrückte, rough und ungeschminkt – beinahe ein wenig wie du, Berlin. Beim Artville auf dem Gelände des MS Dockville Festival gibt es noch bis Ende August eine Art Open-Air-Galerie zwischen Hafenindustrie und künstlerischem Underground. Dort strömt sie hin, die Jugend, voll Lebensdurst und Neugier. Und Hamburg stillt sie.

Alte Flamme Hamburg
Alte Flamme Hamburg
Alte Flamme Hamburg
Alte Flamme Hamburg

Let’s spend the night together…

Ganz ohne “Klassiker” geht es einfach nicht in Hamburg. Also ab zum Fischmarkt, rauf auf die Fähre – einmal Hafenpanorama mit anschließendem Sonnenuntergang, bitte. Und wenn dann die Nacht hereinbricht über der Stadt, dann gibt es diesen einen besonderen Ort, zu dem es sie alle zieht. Die Druffis und die Unterweltler, die Touris und die Party Animals, die glücklichen Paare und die Einsamen. Sie alle treffen sich früher oder später auf der guten, alten Reeperbahn.

Alte Flamme Hamburg
 

Hamburg, meine Perle...

Zugegeben, an dieser Stelle büßt Hamburg ein wenig ein von ihrer Schönheit, denn Junggesellinnen im Dirndl braucht wirklich keiner. Zum Glück war (wie gefühlt fast das gesamte Jahr über) Sommer-Dom – oder für alle, die nicht so eng sind mit dem Norden: Kirmes, Rummel, Gaudi halt. Ein großartiger Platz, um in der lauen Sommerluft mit glänzenden Augen, verliebt zu schlendern.

Alte Flamme Hamburg

Die einzig wahre Perle…

An unserem zweiten gemeinsamen Tag hat Hamburg noch einen weitren Trumpf aus dem Ärmel geschüttelt – nicht, dass sie uns nicht schon längst um den Finger gewickelt hätte. Ich sag nur: Elbstrand! Emma und Klaas blieben zu Hause und haben dafür ihren motorisierten Freund zur Verfügung gestellt. Also rein in den Mini, ab nach Blankenese, runter an den Strand, die Füße in den Sand und die Nase in den Wind halten. Bedächtig betrachten wir die vorbeiziehenden Tanker und kleinen Nussschalen.

Ja, ich bin noch immer etwas betrunken vor Glück, wenn ich an Hamburg denke. 25 Hours – ein ganzes Wochenende haben wir uns an der “Perle” erfreut. Und doch, Berlin, weiß ich im Grunde meines Herzens, dass ich hierher zu dir gehöre. Wir sind ein eingespieltes Team, du und ich. Du bist vielleicht keine Perle, aber du bist meine bunte, kleine Glaskugel, voller Leben, voller Überraschung. Nur bitte verzeih, wenn ich auch in Zukunft noch ab und zu von Hamburg träume. Und wer weiß, vielleicht führen wir drei einfach mal eine offene Beziehung…

Alte Flamme Hamburg

Wir bedanken und beim 25Hours für die Einladung nach Hamburg und für tolle Einblicke in die schönste Stadt des Nordens. Mehr Informationen: www.25hours-hotels.com

Kaffeeklatsch mit Königsblick

Im vergangenen Spätsommer hatte es Henryk und mich schon einmal ins verträumte Bayern verschlagen, genauer gesagt in den Chiemgau. Damals gefiel uns das Rundum-Sorglos Paket im bayerischen Voralpenland ausgesprochen gut, so dass wir mit dem festen Vorsatz abreisten, noch einmal hierher zurückzukehren. (mehr …)

Diesen Plan habe ich nun in die Tat umgesetzt – allerdings ohne Henryk. Dafür aber mit meiner Mama! Anders als beim ersten Besuch war dieses mal das beschauliche Städtchen Ruhpolding der Ausgangspunkt für Wanderungen und Entdeckungen. Ein ganzes Wochenende lang haben wir die Region unsicher gemacht. Die Jacobs-Frauen on Tour – zum Kaffeeklatsch in den Bayerischen Alpen.

Kaffeeklatsch mit Königsblick

Freitag – Check In and Check it out

Am späten Freitag Nachmittag erreichten wir unser Domizil für die nächsten Tage, ein gemütliches Landhotel am Ortsrand von Ruhpolding. Idyllisch versprach es vor allem Ruhe und Entspannung mit einen zauberhaften Ausblick auf die Chiemgauer Bergwelt. Wir bekamen ein Zimmer im “Biohaus”, einem Anbau, in dem nur besonders schadstoffarme Baustoffe verwendet wurden. Aha, so geht also Detox auf bayerisch! Das beste an unserem Zimmer war aber unsere eigene kleine Terrasse, auf der man sicherlich herrlich bis in den späten Abend noch sitzen und das ein oder andere Gläschen Wein genießen konnte. So stellten wir es uns zumindest vor. Da uns zur Umsetzung dieses Gedankens aber noch der Wein fehlte, machten wir uns auf zu unserer ersten “Entdeckungstour”: Knapp 20 Minuten schlenderten wir über einen gut ausgeschilderten Weg bis in Stadtzentrum von Ruhpolding und suchten dort den nächsten kleinen Tante Emma Laden auf…

Samstag Morgen – wir woll’n die Berge sehen!

Nachdem sich am Vorabend noch ein Aperol Spritz im netten Braustüberl am Marktplatz von Ruhpolding eingeschlichen hatte und auch der neu erstandene Wein nach dem Abendessen auf unserer Terrasse noch gekostet werden wollte, fiel das frühe Aufstehen am Samstag wenig überraschend etwas schwer… Es half aber nichts, das Wetter sollte sich bis Mittag noch halten, danach drohten Hitzegewitter und von denen will man nicht in den Bergen überrascht werden. Also nichts wie los zum frühen Frühstück und dann auf in Richtung Röthelmoos.

Kaffeeklatsch mit Königsblick
Kaffeeklatsch mit Königsblick

Zum Start ins Mutter-Tochter-Wochenende hatten wir uns für eine eher gemütliche sieben Kilometer lange Wanderung mit nur leichten Steigungen entschieden. Beim Spazieren über des weitläufige Hochplateau des Röthelmooses unterhalb der Hörndlwand ließ es sich endlich mal wieder gut plaudern und ganz in Ruhe Gedanken austauschen. Das ausgesprochene Ziel dieses Wochenendes war es, einfach nur Zeit miteinander zu verbringen. Da störten uns auch die Jogger und Mountainbiker nicht, die um uns herum ihren sportlichen Ehrgeiz auslebten.

Kaffeeklatsch mit Königsblick
Kaffeeklatsch mit Königsblick

Nach weniger als zwei Stunden erreichten wir auch schon das Ziel, ein großes Seengebiet entlang der deutschen Alpenstraße. Ab hier wollten wir den Bus zurück in Richtung Ruhpolding nehmen. Bis dieser kam hatten wir aber noch über eine Stunde Zeit, also spazierten wir kurzerhand noch eine Weile weiter. Und weiter. Und weiter… Und quatschten die ganze Zeit – wie Mütter und Töchter das eben so machen.

Kaffeeklatsch mit Königsblick

Samstag Nachmittag – es waren zwei Königskinder…

Gewitter waren angesagt, blieben jedoch aus! Da sich die Wolken über dem Chiemgau dennoch nicht ganz in die Karten schauen ließen, fuhren wir kurzerhand einige Kilometer weiter südöstlich, immer der Sonne nach ins nicht weniger schöne Berchtesgadener Land. Dort ging es mit der historischen Gondel hoch auf den Jenner – die unvergesslichen Panik-Attacken meiner Mutter, die unter leichter Höhenangst leidet, gab es gratis dazu.

Kaffeeklatsch mit Königsblick
Kaffeeklatsch mit Königsblick
Kaffeeklatsch mit Königsblick

Auf dem Jenner gibt es ein riesiges Netz aus Wanderwegen durch den Nationalpark Berchtesgaden, urige Almen laden zum Verweilen ein, im Winter kann man dort oben auch ausgezeichnet Skifahren – vor allem aber ist es der so genannte Königsblick, der Wanderer und Touris gleichermaßen anzieht: Der “Watzmann“, Deutschlands dritthöchstes Bergmassiv, thront majestätisch in den Wolken und rund 1200 Meter unter ihm glitzert der stahlblaue Königssee. Wenn das kein Selfie wert ist! Und dann ab zu Kaiserschmarrn und Radler auf die Hütt’n!

Kaffeeklatsch mit Königsblick

Sonntag – vom Radl Sepp zum Lohengrin

Wochenenden sind in der Regel zu kurz. Wochenenden mit der Mama sind es sowieso. Am frühen Sonntag machten wir uns daher auf zur letzten Entdeckungstour, einer etwa einstündigen Wanderung zur Schwarzachen Alm. Diese wird betrieben vom Radl Sepp, einem echten Ruhpoldinger Original. Das “Radl” in seinem Namen liegt darin begründet, dass der Sepp früher den örtlichen Fahrradladen betrieben hat. Inzwischen führt sein Sohn die Geschäfte und Sepp hat für sich entschieden, dass das Leben OUT OF OFFICE sowieso viel schöner ist. Deshalb betreibt er nun die kleine Alm, versorgt Wanderer mit kühlen Getränken und bayerischer Kost und genießt ansonsten die Natur und den Blick aufs “Sonntagshorn” vor seiner Tür. Gleichgesinnte findet man einfach überall!

Nach einer letzten Schorle und einem Schmunzeln zur Geschichte des letzten Ruhpoldinger “Problembären” mussten wir uns viel zu schnell wieder vom Sepp, vom Chiemgau und bald auch voneinander verabschieden. Ein letztes gemeinsames “Highlight” stand uns jedoch noch bevor. Jedes Örtchen braucht ja so einen klischeehaften Reiseführer-Top-Tipp. In Ruhpolding ist dies “ein Abstecher zur Windbeutelgräfin“. Nein, das ist keine Figur aus Alice im Wunderland, auch wenn es mit Blick an die Decke dieser durch und durch spießigen Lokalität so ausschaut. Und nein, ich mag eigentlich auch keine sahnigen Windbeutel. Aber wenn der Johann Lafer schon da war und die Katarina Witt auch einen probiert hat… ja, dann müssen auch Mutter und Tochter einen Lohengrin Windbeutel #2 (das ist die Version mit Kirschen) versuchen. Wir haben uns das Monster im Schwanengewand übrigens geteilt und trotzdem nur die Hälfte geschafft. Was man nicht alles tut für die Mama…

Kaffeeklatsch mit Königsblick
Kaffeeklatsch mit Königsblick

Kaffeeklatsch gab’s in jedem Fall ausreichend in Ruhpolding an diesem Wochenende. Aber auch viele schöne Wanderungen, gute Gespräche, viel zu lachen und nicht zuletzt lecker Wein auf der Terrasse. Gerne wieder, liebe Mama – beim nächsten Mal wandern wir zu Fuß auf den Jenner und nehmen nicht die verteufelte Gondel!

 

Vielen Dank an das Team der Reisehummel für die Einladung zum Kaffeeklatsch in den Bayerischen Alpen. Mehr Informationen unter: www.reisehummel.de

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