Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.

Ein kritischer Blick in den Rückspiegel. Alles gut auf der Rückbank? Ach nee, ich bin ja allein im Auto. Der Maxi Cosi auf dem Sitz schräg hinter mir ist leer. Mikkel ist bei Papa zu Hause. Und ich? Ich bin unterwegs in mein ganz persönliches Micro-Mami-Abenteuer. (mehr …)

Ich gebe es offen zu (und ich bin sicher, jede frisch gebackene Mutter wird mich verstehen): Meine Vorfreude ist riesig. Einen Tag und eine Nacht Ruhe. Und Schlaf! Zeit, nur für mich. Zeit, die ich seit inzwischen vier Monaten nicht mehr hatte. „Mach einfach“, hat Henryk gesagt. „Das hast du dir verdient.“ Dass er und Mikkel ein super Team sind und sich auch mal eine kleine Weile ohne mich vergnügen können, das weiß ich mit Sicherheit.

Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.

Also sitze ich nun seit knapp anderthalb Stunden im Auto auf dem Weg in die zauberhafte Bleiche. Hier waren Henryk und ich vor einigen Jahren schon einmal. Damals haben wir ein romantisches Wochenende genossen. Mit gutem Essen und ausgedehnter Entspannung. Auch eine typische Kahnfahrt haben wir damals gemacht. Morgens um 5 Uhr zum Sonnenaufgang. Hah! Das werde ich bei diesem Besuch sicherlich NICHT machen. So schön es auch war vor gut vier Jahren – aber damals hatten wir auch kein Baby, das uns mindestens zwei Mal in der Nacht weckt. Mein Plan für diesen Besuch lautet entsprechend: Ausschlafen. So lange es geht.

Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.

Balsam für die Seele

Ich bin eingebucht in eine großzügige Spa-Suite mit eigener Sauna, einer wahnsinnig gemütlichen Couch und vielen kleinen liebevollen Details. Wow! Zur Begrüßung steht frisches Obst und eine Flasche Sekt bereit. Jackpot! Mein Blick wandert durch den Raum und bleibt bei dem weichen, duftenden, großen Bett hängen. Das wird wunderbar, ich kann es kaum erwarten… Doch bevor ich mich in die Federn schmeiße, lockt natürlich noch der Wellness-Bereich. In der Bleiche gibt es neben der exklusiven Therme auch ein separates Damen Spa, der „kleine Himmel“ – und dieser Name ist Programm. Also entschwinde ich jetzt erst einmal in eben jene Sphäre und gönne mir eine himmlische, 90-minütige Kräuteranwendung.

Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.

Als ich meine Füße in den Bottich mit Blütenwasser gleiten lasse, fließt eine wohlige Wärme durch meinen Körper. Was Mikkel und Henryk in Berlin wohl gerade machen? Ich erwische mich dabei, wie meine Gedanken immer wieder nach Hause reisen. Stopp, hiergeblieben, diese Behandlung will ich einfach nur im Hier und Jetzt genießen. Die Sonne, die sanft durch die Fenster in den Raum strömt, und das wohlige Öl, mit dem ich in der folgenden Stunde ausgiebig massiert werde, sind Balsam auf meiner Haut – und für meine Seele. Mein Körper kommt zur Ruhe. Ja, ich kann sie fühlen, die Entspannung, die mich mehr und mehr erfasst und umarmt wie eine Mutter ihr Kind.

Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.

(M)eine kleine Bettlektüre

Später am Abend nehme ich das Dinner im Wintergarten zu mir. Und meine Gedanken sind schon wieder bei meinen Jungs. Ich habe mir ein Büchlein mitgenommen, um aufzuschreiben, was mir durch den Kopf spukt. Für mich und auch für Mikkel. So viel über das ich in den vergangenen vier Monate nachgedacht habe – doch zu Hause finde ich nie die Zeit, all diese Gedanken in Ruhe festzuhalten. Also genieße ich mein Thunfisch Steak und schreibe, schreibe, schreibe. Je mehr ich über meine kleine Familie nachdenke, desto wärmer wird mir ums Herz. Als ich später die sagenumwobene Käsekammer der Bleiche besuche, um das leckere Mahl stilecht abzuschließen, treffe ich meine Tischnachbarn, die mich fragen, ob ich eine der Autorinnen bin, die regelmäßig für Lesungen zu Gast im Haus sind. Ich muss lachen. Nein, so weit ist es noch nicht, aber voller Stolz berichte ich von meinem tollen Mann und meinem tollen Sohn, die daheim auf mich warten und für die ich meine Gedanken aufschreibe – ich muss zugeben, dass ich meine zwei Lieblingsmenschen ganz schön vermisse.

Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.

Mit einem Glas Sekt und einem Anruf zu Hause beende ich den Tag. Und dann falle ich endlich in mein weiches, warmes Bettchen. Und schlafe!

Frühmorgens im Spreewald

Der nächste Morgen beginnt früher als gedacht – da hätte ich auch die Kahnfahrt in aller Früh machen können. Die Mütter unter euch werden jetzt sicherlich lächeln und sagen: „Kenn ich.“ Da hat man einmal die Chance auszuschlafen und dann geht ab sechs Uhr morgens nichts mehr!

Aber das ist nicht weiter schlimm. Ich mache mich auf den Weg zum Pool. Die Therme der Bleiche ist rund um die Uhr geöffnet, man kann wirklich zu jeder Tages- und Nachtzeit drinnen und draußen seine Bahnen ziehen oder einfach nur vor dem offenen Kamin entspannen.

Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.

Der Tag ist noch jung und dichte Nebelschwaden ziehen über die Felder als ich die kühle Morgenluft tief einatme und plätschernd durchs Wasser gleite. Den ersten Kaffee genieße ich dann gleich hier draußen, bevor ich mich in Ruhe fertig mache fürs Frühstück.

Und jetzt?

Was mache ich denn heute bloß? Ich stelle fest, dass ich beinahe etwas überfordert bin mit all den Stunden freier Zeit, die vor mir liegen. Ich entscheide mich ganz klassisch für ein gutes altes Buch. Familie Clausing, die Inhaber der Bleiche, lieben Bücher und haben neben einer privaten Bibliothek auch eine kleine Buchhandlung eingerichtet, durch die ich ein wenig schlendere, bevor ich mir eine gemütliche Ecke zum Lesen suche.

Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.

Überhaupt gibt es einiges Neues im Haus zu entdecken, das es bei unserem ersten Aufenthalt noch nicht gab. Der Barbereich wurde umgebaut, das „Fitnessstudio in der Natur“ eingeweiht und die sicherlich genussvollste News: Das hoteleigene Gourmetrestaurant 17fuffzig wurde vor kurzem mit einem Michelin Stern ausgezeichnet! Und es ist nur eines der vielen gastronomischen Highligts in der Bleiche… Es verwundert also nicht, dass das Bleiche Resort & Spa zuletzt unter die Top 50 Hotels weltweit gewählt wurde. Ich kann nun aus eigener Erfahrung sagen: Zu Recht!

Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.

Doch so schön und entschleunigt dieses wunderbare Fleckchen Erde im Spreewald auch sein mag, irgendwann, ich muss es einfach sagen, wie es ist, wird meine Sehnsucht zu groß. Ich beschließe, dass es an der Zeit ist, den Heimweg anzutreten. Mikkel, Henryk, ich komme! Tiefenentspannt, ausgeruht mit einem Lächeln im Gesicht, mache ich mich wieder auf den Weg zurück nach Berlin. Für mich war es in der Tat eine Art „Micro-Abenteuer“, ganz allein unterwegs zu sein. Ein wunderbares, neuartiges Abenteuer, das ich jederzeit gerne wiederhole… Aber beim nächsten Besuch in der Bleiche kommen wir zu Dritt, denn schließelich gibt es hier auch jede Menge als Familie zu entdecken – eine völlig neue Welt: Den Family-Spa Bereich! Und dann lernen wir auch „Tante Renate“ aus dem Spreewald kennen, die man als Ersatz-Oma anfragen kann. Sicherlich eine spannende Begegnung. Ich freue mich jetzt schon..!

Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.
Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.

Ich bedanke mich bei Familie Clausing für die wunderbare Einladung, in ihrem Haus auszuschlafen – und so viel mehr zu entdecken und zu genießen. Dieser Artikel beruht auf einer Kooperation, spiegelt aber uneingeschränkt die Meinung und Eindrücke der Autorin wieder.
Mehr Informationen zum Hotel unter: www.bleiche.de

Einmal Entspannung, bitte! Im Spreewald.

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Ein lautes Knarzen lässt mich kurz zusammenfahren. Ich lausche in die Dunkelheit. Nichts. Nur das leise Plätschern des Wassers, verursacht durch das sanfte Schaukeln unserer „Herberge“. Wir sind allein hier draußen. Völlig allein. Auf unserem Floß. (mehr …)

Rückblick – 12 Stunden zuvor. Es ist früher Nachmittag und wir checken ein. Oder sagt man nicht viel eher: Wir gehen an Bord ? Mit Sack und Pack stehen wir auf dem Steg der Huckleberry’s Floßstation in Potsdam und sind aufgekratzt. Eben noch waren wir im Büro, haben die letzten Emails beantwortet. Dann endlich den Autoresponder eingestellt und nichts wie los in Richtung Havel. Einen Tag und eine Nacht werden wir nun auf den Wasserwegen rund um Potsdam und Berlin unterwegs sein. Oooyeah.

Bevor wir ablegen bekommen wir eine kurze technische Einweisung. Mit gemütlichen 10 PS werden wir sicherlich keine Weltrekorde im Schnell-Schippern aufstellen – aber das ist auch gar nicht das Ziel. Im Gegenteil, wir suchen ein Abenteuer der ganz anderen Art: Ruhe und Natur! Wir richten uns ein auf 24 Stunden autarkes Leben an Deck: Ausreichend Grillzeug haben wir dabei, dazu ein wenig Camping-Geschirr, Schlafsäcke & Isomatten, Inspiration und Lesestoff zu den Gewässern im Umland, Fernglas, Kamera, Kaffee für morgen früh und Henryks Ukulele.

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Leinen los!

Und dann geht es auch schon los. Unsere erste Probefahrt führt erst einmal auf dem direkten Weg raus aus dem Innenstadtbereich von Potsdam. Wir kreuzen die Glienicker Brücke und schippern weiter in Richtung Jungfernsee. Na, wenn das mal kein Omen ist für unsere erste Floß-Tour! Da die Saison erst zu Mai richtig in Fahrt kommt, ist trotz des frühlingshaften Wetters recht wenig los an diesem Nachmittag. Perfekte Bedingungen also für unsere noch recht wilden Übungs-Manöver. Doch schnell grooven wir uns ein und lassen die Weite und die Natur um uns herum auf uns wirken. Von 100 auf Null in weniger als einer Stunde – herrlich…

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Wir wollen heute gar nicht so viele „Seemeilen“ machen, sondern suchen uns stattdessen eine ruhige Bucht zum Ankern. Und dann, Grill anschmeißen und erst mal auf dieses neue Abenteuer anstoßen. Sogleich bekommen wir auch einen Antrittsbesuch. Die Schwäne und Enten sammeln sich neugierig um unser Floß, um zu sehen, wer es wagt in ihrer Nachbarschaft die Nacht zu verbringen. Ja, richtig gesehen, wir sind’s!

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Bei Nacht und Nebel in Brandenburg

Gestärkt bereiten wir uns auf die Nacht vor. Mit wenigen Handgriffen wird aus den Sitzbänken in unserer kleinen Kajüte eine ebene Liegefläche. Zugegeben, der Komfort ist hier auf ein Minimum reduziert. Keine Fenster, die kühle Abendbrise weht uns um die Nase. Aber ist es nicht genau diese Einfachheit, die ein Abenteuer erst so spannend macht. Viel zu selten machen wir uns bewusst, wie wenig es eigentlich braucht, um glücklich zu sein. Wir zwei hier, gemeinsam auf einem traumhaften See in der absoluten Stille der Natur (mal abgesehen vom Quaken der Frösche). Was sonst ist nötig? Ich zumindest vermisse weder mein Handy noch die abendliche Netflix Serie…

Zum Schlafen gehen sind wir immer noch zu aufgekratzt. Also setzen wir uns im Schein der Petroleumlampe noch ein wenig an Deck, dick eingepackt in unsere Daunenjacken, denn es ist empfindlich kalt. Kälter, als gedacht… Wir schauen in die Sterne und können es gar nicht fassen, dass wir eigentlich nur einige Kilometer Luftlinie von daheim entfernt sitzen – und uns dennoch wie in einer anderen Welt fühlen. Fernab der Großstadt.

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Um 4 Uhr morgens sitze ich kerzengerade in meinem „Bett“. Da ist es wieder, dieses Knarzen. Ich luge aus dem offenen Fenster – und sehe nichts als düstere Dunkelheit. Nebelschwaden ziehen über den See. Mystisch und schön. Ich habe das Gefühl, als wären wir die einzigen Menschen auf diesem Planeten. Eine Eule schreit aus dem nahen Wald am Ufer. Ich fröstele – und bin auf einmal gar nicht mehr so sicher, ob dieses Abenteuer nicht etwas zu abenteuerlich für mich ist. Wobei, eigentlich sind wir ja sicher hier mitten auf dem See und eigentlicht ist es auch wunderschön, wie der Mond sich im Wasser spiegelt. Henryk schlummert selig neben mir im Schlafsack. Der alte Abenteurer ist voll in seinem Element. Wie lange es wohl noch dauert, bis die Sonne wieder aufgeht..?

 

But first… Coffee!

Es dauert genau bis 5:18 Uhr – dann beginnt es zu dämmern. Puh, ich habe noch immer eine Gänsehaut. Dieses Mal aber weniger wegen der vielen Geräuschen der diversen Nachtgestalten um uns herum, als vielmehr wegen der doch recht knackigen Temperaturen außerhalb des gemütlichen Schlafsacks. Jetzt schnell Zähneputzen und dann erst mal einen heißen Kaffee, bitte! Während Henryk den Anker lichtet, schmeiß ich unseren Gaskocher an und setze schon mal Wasser auf. Und als wir dann so losschippern in den Sonnenaufgang, lichtet sich der Nebel langsam. Die Welt erwacht – und es ist einfach nur friedlich und traumhaft schön… Jetzt bin ich wirklich froh, dass wir die einzigen Menschen weit und breit sind.

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir am Vormittag dann endlich mal Strecke. Vorbei an Klein Glienicke, durch den Griebnitzsee, ein kurzer Stopp bei der Söhnel Werft und weiter Richtung Stölpchensee, Pohlsee bis zum Wannsee, na klar! Mir war bisher nicht bewusst, wie viele Prachtbauten und Villen mit Seeblick es rund um Berlin gibt. Echter Luxus ist meiner Meinung nach trotzdem was anderes – den haben wir in diesen Stunden auf unserem Floß! Wir staunen trotzdem und winken den anderen Hobby-Seefahrern um uns herum zu. Der Tag vergeht wie im Flug. Inzwischen ist es deutlich milder geworden, wir tauschen die dicken Daunenjacken gegen leichte Windjacken und schmeißen am frühen Nachmittag, na klar, noch einmal den Grill an. In der Nachmittagssonne genießen wir die letzten Stunden auf dem Wasser, schippern, musizieren, tanken auf.

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure
Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Doch es kommt wie immer – jedes Abenteuer hat einmal ein Ende. Am Nachmittag  ist es an der Zeit, wieder zurückzukehren. Am frühen Abend taucht die Skyline der Stadt am Horizont vor uns auf. Der Hafen ist nur noch wenige Seemeilen entfernt. Wir lassen die letzten 24 Stunden noch einmal auf uns wirken. Ein aufregender Start, eine abenteuerliche Nacht, ein großartiger Sonnenaufgang, ein entspannter Tag an Deck. Es kommt uns vor, als wären wir 2 Wochen in Urlaub gewesen, so weit ist der Alltag entfernt. Als wir unser Floß an der Station von Huckleberry’s zurücklassen, schwanken die Bohlen unter unseren Füßen noch ein wenig. Wir sind erschöpft – und glücklich. Wir schauen uns lange an und müssen beide nichts sagen und doch wissen wir, dass uns die gleiche Frage beschäftigt: Welches Abenteuer gehen wir nächsten Freitag an?

Mit dem Floß durch die Nacht – ein Microadventure

Wir bedanken uns bei Andreas für die Begleitung an Tag 2, die schönen Fotos und das leckere Grillerei. Ein fettes Dankeschön auch an Ole von Huckleberry´s für die Leihgabe seiner schwimmenden Herberge. Die Übernachtung ist unsere absolute Empfehlung – aber es geht auch kürzer, wenn man mag. Ein Bootsführerschein ist übrigens für die Flöße nicht nötig. Last not least auch „Tack“ an Haglöfs für die ultraleichten und robusten L.I.M. Comp Jacken, die uns unterwegs super Dienste geleistet haben.

Dieser Beitrag wurde unterstützt durch die genannten Partner. Er spiegelt jedoch uneingeschränkt die Meinung und Eindrücke des Autoren wieder.

Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure

Lust auf ein Abenteuer nach Feierabend? Immer! Aber zusammen mit einem Kamerateam? Das war neu für uns… Ein Microadventure der besonderen Art wartete auf uns in diesem Spätherbst. (mehr …)

Immer mal wieder arbeiten wir mit ausgesuchten Marken- und Produktpartnern zusammen, vorausgesetzt sie passen zu uns und erzählen eine schöne Geschichte. Als wir Anfang Oktober einen Anruf vom Team des smart magazines bekamen mit der Frage, ob wir Lust hätten auf einen kleinen Roadtrip durch Brandenburg, waren wir sofort Feuer und Flamme. Viel zu lange lag unser letztes „echtes“ Microadventure zurück – das roch nach Freiheit und jeder Menge (Fahr-)Spaß!

Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure

Be dirty…

Zusammen mit einem Kamerateam und einem Fotografen machten wir uns auf den Weg zum Liepnitzsee vor den Toren Berlins, um für das smart magazine ein Film zum Thema Microadventure zu produzieren. Dazu muss man wissen, dass der smart forfour edition crosstown, mit dem wir unterwegs waren, noch brandneu ist und gerade erst an die ersten Händler ausgeliefert wird – entsprechend aufgeregt waren alle: Bloß keine Kratzer, nicht zu schnell fahren und vor allem bitte nicht über die Autobahn. Das Abenteuer fing also schon auf den Straßen der Großstadt an. Doch so ein geländegängiges Modell will irgendwann auch mal ausgefahren werden. Im brandenburgischen Outback angekommen durften wir dann endlich Vollgas geben und austesten, wie sich der kleine Flitzer outdoor schlägt… Das Ergebnis: eine riesen Gaudi!

Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure

Be prepared…

Im Anschluss hieß es dann: ab in die Pilze! Für Henryk sollte ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gehen. Zu einem echten Microadventure gehört schließlich nicht nur, dass wir uns für ein paar Stunden aus dem Großstadtdschungel in die Natur verabschieden, sondern wir wollen uns dabei auch immer wieder neuen „Herausforderungen“ stellen. Dass Sammeln der Pilze ist dabei weniger die Challenge – eher die anschließende Identifikation dessen, was man denn da im Körbchen hat.

Während wir uns also begleitet von der Filmcrew auf die Jagd nach Essbaren begaben, nutzte Fotograf Markus Altmann die Chance für ein paar Schnappschüsse unserer Outdoor-Must Haves, die man bestenfalls immer im Auto parat haben sollte – um das nächste Microadventure jederzeit starten zu können: Wanderschuhe, die eigene Kamera … und natürlich Schokolade als kleinen Energieschub zwischendurch!

Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure

Be tough!

Szenenwechsel, nächste Einstellung: Wasser-Action! So verlockend der Liepnitzsee im Sommer auch sein mag – bei weniger als 10 Grad Außentemperatur war ein Bad im kühlen Nass an diesem Morgen keine Option für mich. Henryk hingegen kennt da nichts – und paddelte mit dem SUP entspannt eine Runde über den See. Auf den heißen Kaffee danach haben wir uns dann aber beide gefreut.

Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure
Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure

Nach dem Wassersport ist vor der nächsten Kamerafahrt. Kreuz und quer düsten wir in den weiteren Stunden durch den Wald – mit und ohne PS – immer auf der Suche nach dem perfekten Schuss. Glücklicherweise hatten wir dabei aber noch ausreichend Zeit, auch selbst ein paar Impressionen einzufangen. Denn sind wir mal ehrlich, bei so einer Aussicht kann man nicht nur an die Arbeit denken.

Am Ende des Tages waren wir alle erschöpft, dreckig und ziemlich happy. Das Schönste für uns war, dass alle im Team sich einig waren, dass ein paar Stunden out of office den Alltag wirklich bereichern. Vielleicht machen wir das nächste Microadventure ja wieder gemeinsam mit der Crew. Diesmal dann aber ohne Kamera…

Roadtrip nach Feierabend – the Berlin Microadventure

Be smart!

Jetzt wollen wir euch aber nicht länger auf die Folter spannen und präsentieren euch das fertige Video unseres Microadventure in Berlin und Brandenburg in voller Länge. Wir bedanken uns beim gesamten Team vom smart magazine für diesen ganz besonderen Ausflug und für den Spaß im Wald und auf dem See bei Wind und Wetter. Ihr seid echte Abenteurer! #Crewlove

Fotos: Markus Altmann & privat

Olympisches Dorf Berlin – eine Zeitreise

Reisen führen nicht immer zwangsläufig viele Kilometer in die Ferne – manchmal sind es vielmehr Jahre… Zurück in vergangene Zeiten! (mehr …)

Olympisches Dorf Berlin – eine Zeitreise

DIE SPIELE UND DER GRÖSSENWAHN

Mit Berlin verbindet man vor allem zwei große historische Themen (neben vielen anderen spannenden kulturellen Highlights, natürlich): Die DDR und der Nationalsozialismus. Letzterer prägte die Olympischen Spiele von ’36 unter anderem durch massive Propaganda und eine Architektur des Größenwahns. Der schöne Schein, den die Nazis Aufrecht erhalten wollten und der die Welt glauben lassen sollte, das deutsche Reich wäre unbesiegbar, ist noch heute an vielen Baudenkmälern spürbar. So auch im ehemaligen Olympischen Dorf.

Im Dunst des Herbstlichts, bei tief stehender Sonne und mit dem Wissen um die Gräueltaten der Nazis, sind Orte wie das alte, verfallene Gelände an der Bundesstraße 5 schaurig und spannend zugleich. Die Stille und Einsamkeit dieses beinahe friedlich anmutendes Ortes steht im extremen Kontrast zu dem grauenhaften Gedankengut, das selbigen geschaffen hat. Schon zum Baubeginn im Jahr 1934 wurde bereits die spätere Nutzung der Gebäude durch das Militär mit geplant. Ein unglaublicher Plan…

Olympisches Dorf Berlin – eine Zeitreise

Ein geführter Spaziergang durch das Olympische Dorf ist vor allem eins: aufschlussreich! Wir wandeln durch die verfallenen Gebäude auf dem weitläufigen Gelände und sind erstaunt, wie modern die Anlagen für damalige Verhältnisse gewesen zu sein scheinen. Und wir lernen – vom Miteinander und vom Gegeneinander, wir lauschen Geschichten über die sportlichen Erfolge eines Jesse Owens, der Trinkfreude des italienischen Teams und dem Wunsch der finnischen Mannschaft nach einer kleinen Sauna am See. Es geht um die Huldigung von Kriegsheld Hindenburg – aber auch um sowjetische Besatzer, die das Gelände bis in die späten 70er Jahre noch als Wohn- und Sportanlage nutzten.

DER PLAN HINTER DEM PLAN

Im so genannten “Speisehaus der Nationen” wird einmal mehr das Ausmaß der gesamten Anlage deutlich. Über 40 Speiseräume waren in einem einzigen runden, mehrstöckigen Gebäude untergebracht – ein Saal für jede teilnehmende Nation, mit eigener Küche und eigenem Koch. Der Grundriss des Gebäudes war bereits zu Baubeginn so angelegt, dass es später zum Militär-Krankenhaus umfunktioniert werden konnte. Das allerdings wussten die Mannschaften damals nicht, als sie sich hier zum Essen einfanden…

Olympisches Dorf Berlin – eine Zeitreise
Olympisches Dorf Berlin – eine Zeitreise
Olympisches Dorf Berlin – eine Zeitreise

Während unseres rund 2,5 Stunden dauernden Spaziergangs hält langsam die Dunkelheit Einzug über dem Elstal. Kälte kriecht uns in die Knochen, in den Gebäuden erkennen wir nur noch die Silhouetten von Wandgemälden und Bauwerkzeugen – der Geist der Vergangenheit und der heutige Oktoberabend verschmelzen zu einer Einheit. Fast ist sie körperlich spürbar – die Geschichte, die in diesen Räumen Gegenwart war. Ein Grenzgang zwischen damals und heute, zwischen sportlichen Erfolgen und dunklem Gedankengut.

 

DUNKLE GEISTER

Die Führung endet an einem alten Kommandantenhaus und mit einer letzten Anekdote, die einmal mehr verdeutlicht, das Olympische Spiele im Jahr 1936 niemals nur sportlich erzählt werden können. So ist der damalige Kommandant, ein überzeugter und treuer Nazi, der auch das Olympiadorf organisiert und disziplinarisch geführt an  seiner eigenen Vergangenheit zerbrochen: Sein Großvater war Jude – und obwohl dieser schon früh zum Christentum konvertiert war, war es dem Kommandanten unerträglich, einen Juden in seiner Blutlinie zu wissen. Er haderte so sehr damit, dass er sich eines nachts zum See des Dorfes schlich und sich mit seiner Dienstpistole selbst richtete – gleich neben der Blockhaus-Sauna der finnischen Olympia-Mannschaft.

An einem Ort wie diesem gibt es stets mehr als eine Geschichte, die man erzählen muss…

Olympisches Dorf Berlin – eine Zeitreise
Olympisches Dorf Berlin – eine Zeitreise
Olympisches Dorf Berlin – eine Zeitreise
Olympisches Dorf Berlin – eine Zeitreise
Olympisches Dorf Berlin – eine Zeitreise
Olympisches Dorf Berlin – eine Zeitreise

Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt, selbst einmal die Ruinen des Olympischen Dorfes zu besichtigen, bevor alles abgerissen (oder zu Eigentumswohnungen saniert) wird, dann habt ihr ab April 2017 wieder die Möglichkeit. Denn für heute schließen die Tore des Dorfes und der Ort versinkt in einen langen, einsamen Winterschlaf…

Mehr Informationen zur Stiftung und den Öffnungszeiten des Geländes findet ihr HIER.

A Morning Micro Adventure

Beloved fall! If there is a season, which is worth to get up as early as possible, it is the time of the fallen leaves. The days are short but the colours around are spectacular. I guess there is no time of the year celebrating nature more than autumn does. Just love it! (mehr …)

Well, to enjoy nature means being Out Of Office – yeah! But I won’t be around to pick up berries and mushrooms as almost everyone from Berlin and Brandenburg is doing from September to November. Instead I’d like to point out two very attractive alternatives, which are also quite relaxing and slowing me down but are still funny. Due to a little (photographic) help from my good friend Andreas there is probably no need to say anything else. So enjoy – and get inspired for your next everyday escape…

 

Get ready – from 5 to 9

A Morning Micro Adventure
A Morning Micro Adventure
A Morning Micro Adventure
A Morning Micro Adventure
A Morning Micro Adventure

The fishing trial wasn’t that successful (luckily). But after two hours standing still in front of the lake the warming sun and a cup of coffee made from original Brandenburg lake water are just magnificent.

A Morning Micro Adventure
A Morning Micro Adventure

Keep on rolling

Even better than to chill is physical action – at least in my opinion… Cruising along lonesome alleys for examples. No words to describe it – just get your board and do it yourself!

A blog post with hardly any words?! Honestly – sometimes it’s even better not to say too much but instead: Enjoy the days out of office.

A Morning Micro Adventure

Mit Gegenwind zur Sonneninsel

Es ist Hochsommer und die Stadt glüht. Also ab an den See oder auf zu fernen Küsten! Das Problem ist jedoch, dass ALLE an die Ostsee »düsen« und trotz klimatisierter Autos der nicht enden wollende Stau zur echten »Wutprobe« wird. Sollte so ein Wochenende nicht stressfrei und erholsam sein?! Eine Alternative musste her!

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Auf zu Berlins Badewanne

„Die Hauptstadt Berlin, Usedom die Ostsee-Ferieninsel und dazwischen weite Wiesen und ausgedehnte Waldgebiete, seltene Tiere, Seen und Flüsse, historische Orte mit alten Kirchen und Menschen, die sich auf Sie freuen. All das erwartet Sie auf dem Berlin-Usedom Radfernweg – ob Sie nun als Radfahrer genießen wollen oder die sportliche Herausforderung suchen.“ So heißt es auf einer der vielen Websites zu besagter Strecke. Nicht übel, dachte ich mir – und wer unseren Blog schon eine Weile verfolgt der weiß, dass ich es genüsslich angegangen bin… Not!

Folgt man strikt den Schildern des Radwegs von Berlin nach Usedom, hat man eine Strecke von 337 km zu bewältigen. Wer jedoch abkürzt und keine Bundesstraßen scheut, kann die Distanz auf 220 km verringern. Durchaus machbar an einem einzigen Tag – das bestätigt unter anderem auch ein Tourenanbieter mit dem verheißungsvollen Namen www.quaeldich.de. Wenn die das können, kann ich das auch! Also machte ich mich zusammen mit Teamkollege Martin am Samstagmorgen auf den Weg zu »Berlins Badewanne«.

Mit Gegenwind zur Sonneninsel

Der frühe Vogel

Bei angesagten Tageshöchstwerten von über 30°C empfahl es sich, möglichst früh zu starten. Im “Bonjour” noch schnell ein Croissant zum Mitnehmen, dann ging die Reise los. Zur aufgehenden Sonne führte uns der Radweg raus aus dem Prenzlauer Berg über Berlin Buch Richtung Wandlitz ins …Nichts. Durch Schrebergärten, über Sandwege und Holperstraßen folgten wir unserem Bauchgefühl und kamen tatsächlich irgendwann zurück auf Asphalt, um endlich Meter zu machen.

Mit Gegenwind zur Sonneninsel

Um diese Uhrzeit schlafen normale Menschen am Wochenende, so dass wir die Bundesstraße fast für uns allein hatten. FAST! Einer war schon sehr wach! Wer ab und an mal im Sattel sitzt, der weiß, dass der größte Feind nicht der Berg, sondern der Wind ist. Uns sollte dieser stille Bastard die nächsten 12 Stunden mehr oder weniger sanft entgegen blasen.

Mit Gegenwind zur Sonneninsel
Mit Gegenwind zur Sonneninsel

Ein Mann, ein Gang

Die wechselnden Landschaften entlang der Strecke haben eines gemeinsam: Sie sind alle dünn besiedelt. Wir radelten also durch Felder, Wälder, vorbei an Seen, kamen durch abgelegene Dörfer und bestaunten echte Originale bei unserem Ritt durch Brandenburg. Zeitweise schien wirklich die Zeit stehengeblieben zu sei. Für Großstädter ist das alles herrlich ruhig und entschleunigt … hier leben will man aber dann doch nicht.

Mit Gegenwind zur Sonneninsel
Mit Gegenwind zur Sonneninsel
Mit Gegenwind zur Sonneninsel

“Früher hatten die Fahrräder auch keine Gangschaltung” redete ich mir immer wieder ein, als wir die hügelige Uckermark durchquerten. Zum ersten Mal wünschte ich mir wirklich, wirklich eine Gangschaltung. Oder ein E-Bike. Mein Drahtesel knarzte und knackte (die Jungs vom Bikeshop meinten, dass das Tretlager hinüber, beide Ritze völlig runter und die Kette nicht mehr die jüngste sei, es aber wohl halten sollte…). Ich stöhnte und ächzte, Martin strampelte und schwitzte, doch irgendwie meisterten wir auch diesen schweißtreibenden Abschnitt des Berlin-Usedom Radwegs und näherten peu a peu der Ostseeküste.

Mit Gegenwind zur Sonneninsel
Mit Gegenwind zur Sonneninsel

Hallo? Sonneninsel?

Ist nicht immer die Reden von Usedom “die Sonneninsel”, fragten wir uns als zum Nachmittag der Wind auffrischte und dunkle Wolken am Himmel erschienen. Der Radweg führte uns im Zickzack durch gefühlt ALLE küstennahen Dörfer, wir verpassten knapp die Fähre von Kamp nach Karnin, mussten notgedrungen auf die nächste warten und der Plan, am Strand zu übernachten (auf ein Zelt verzichteten wir, um Gewicht zu sparen), fiel mit dem einsetzenden Regen auch noch ins Wasser. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon über 180km in den Beinen, der Hintern schmerzte und selbst Schokolade half nur bedingt, die Laune aufrecht zu erhalten. Zwei Stunden später war die Welt jedoch schon wieder in Ordnung. Nach ausgiebiger heißer Dusche im Hafen, Fischsuppe, Grillteller und Usedomer Inselaquavit grinsten wir selig und stolz, dass wir es trotz Gegenwind bis nach Usedom geschafft hatten. Zugegeben, unser Notlager für die Nacht war nicht grade luxuriös, aber Sonnenschein am Folgetag, Sand unter den Füßen und ein Frühstück mit Meerblick lässt alle Strapazen des Vortages verblassen. Zumindest beinahe…

Wer sein Fahrrad liebt…

…der schiebt. Oder fährt mit der Bahn. Wir tauschten die Radler gegen eine Badehose und chillten den Tag mit vielen Kevins und Mandys am überfüllten Strand von Heringsdorf, um nachmittags gemütlich mit Regionalexpress  – in einem Drittel der Zeit – zurück nach Berlin zu fahren (dank Wochenendticket kostet die Strecke für zwei Personen inkl. Räder nur 55,- EUR. Ein fairer Deal in unseren Augen.). Kein spürbarer Gegenwind mehr. Kein schmerzender Hintern. Möglicherweise ist das Reisen im Zug die bequemere Variante, um zwischen Berlin und Usedom zu reisen. Es ist aber auch die stressigere. Zumindest dann, wenn zu viele Menschen mit Rädern nach einem sonnigen Tag am See den Rückweg in die Stadt antreten. Dann doch lieber radeln, stressfrei und an der frischen Luft. Nächstes Ziel: Berlin – Rügen!

Mit Gegenwind zur Sonneninsel

Two Chicks on the Road

Pssst… For Girls only! Manchmal brauchen wir das einfach: Zeit für uns! Ausgiebig schnacken, lachen und die Seele baumeln lassen. (mehr …)

… Deshalb haben meine liebste Freundin Mirja und ich uns auf den Weg gemacht nach Bad Saarow an den Scharmützelsee, um ein Wochenende lang in gemeinsamen Erinnerungen zu schwelgen und unsere Freundschaft zu feiern! Sorry Jungs, da müsst ihr zu Hause bleiben!

Two Chicks on the Road

Auf die Freundschaft – und alles andere auch!

Der perfekte Start in so ein Mädelswochenende? Ein Gläschen Prickelwasser natürlich, inklusive Blick auf den Yachthafen. Herrlich, hier werden wir es uns so richtig gut gehen lassen. Da Mirja (versehentlich) unseren Ausflug auf den Termin ihres ersten Hochzeitstages gelegt hatte (ups!), gab es schließlich auch einen guten Grund, den ganzen Tag zu feiern! Wir mussten das junge Glück gebührend würdigen. In diesem Sinne… Cin, Cin!

Gestrandet im Nirgendwo

Der Scharmützelsee mit der bekannten Bad Saarow Therme liegt rund 80 Kilometer südöstlich von Berlin und gilt als Naherholungs-Mekka. Radfahren, Wandern, Wassersport… Entsprechend viele Wellness-Resorts haben sich rund um den See angesiedelt und locken mit dem vollen Verwöhnprogramm in absoluter Ruhe und Abgeschiedenheit. Gemessen an den Empfangsbalken auf dem Handy-Display befindet sich der Scharmützelsee tatsächlich im Nirgendwo. Statt ständiger Erreichbarkeit locken Aktiv-Angebote, Entspannung und Genuss. Nehmen wir alles! Wobei… nicht zu viel Bewegung, bitte!

Gegen Mittag bezogen wir unser Zimmer zur Seeseite. Eisgekühlter Prosecco und frisches Obst standen bereit, Schoki und Klatschblätter hatten wir in ausreichender Menge eingepackt. Zeit, das Handy endgültig für den Rest des Wochenendes abzuschalten und das Wellness-Programm zu starten. Yeehaaa…

Two Chicks on the Road
Two Chicks on the Road

Entspannung bitte, jetzt!

Schwimmen, schlafen, tratschen, abtauchen im Whirlpool, zurück in den Ruhesessel, ein leichter Snack und dazu ein Sektchen, dabei über “die guten alten Zeiten” sinnieren. Danach erneut etwas Schlaf. Lesen. Ein paar Bahnen ziehen im Außenbecken. Hatten wir heute schon das Thema Jungs? Und anschließend erst einmal Ausruhen – nach so viel Action! Was für ein “hartes” Schicksal.

Two Chicks on the Road
Two Chicks on the Road

Was sonst noch passierte

Ein üppiges Mahl inklusive kalorienreichem, großrtig ungesundem Dessert am Abend. Dazu das ein oder andere Glas Wein und viele spannende Themen, die noch bis tief in die Nacht ausführlich besprochen werden wollten – aber die Details bleiben an dieser Stelle jetzt einfach mal unter uns!

Eine Anekdote jedoch wollen wir euch nicht vorenthalten: Am nächsten Morgen überfiel uns nämlich das schlechte Gewissen! Da war doch was mit Sport…? Wir rafften uns also im Morgengrauen auf zu einer Runde Wassergymnastik. 30 Minuten schwammen oder besser gesagt strampelten wir auf einer so genannten Schwimm-Nudel gemeinsam mit einer Gruppe Best Ager durch das kühle Nass. Angetrieben vom hoteleigenen Folterknecht aka. Fitness-Trainer, der überzeugt war, wir müssten unsere Jugendlichkeit durch übersteigerten Aktionismus unter Beweis stellen. Nach dieser deutlich zu intensiven Aktiv-Einheit sagten wir sämtlichen körperlichen Anstrengungen für den Rest des Tages den Kampf an – und kümmerten uns stattdessen um unser Seelenwohl. Mit einem ausgiebigen Frühstück auf der Außenterrasse: Cappuccino,  frische Waffeln und Rührei.

Two Chicks on the Road

Ladies… überlegt es euch gut!

Nie wieder das penetrante Plätschern des Sees, nie wieder den Po auf der harten Holzbank im Garten platt sitzen, nie wieder hemmungslose Völlerei und vor allem nie wieder Wassergymnastik! Soweit unser Fazit – natülich nicht!

Es war vielmehr ein wunderbares, unvernünftiges, wunderbar faules und vor allem lustiges Wochenende. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal, wenn wir wieder all das tun, was uns einfach nur Spaß macht!

Two Chicks on the Road

Im grünen Gewölbe des Spreewalds

Wir sind zurück in der Heimat. Berlin hat uns wieder! So eine Rückkehr bedeutet auch viel Organisatorisches – entsprechend stieg der Workload bei uns zuletzt wieder auf einhundert Prozent… (mehr …)

Umso mehr freuten wir uns über eine kurzfristige Einladung in den Spreewald vergangene Woche. Dort konnten wir die Ruhe und Entschleunigung, die wir uns unterwegs auf Reisen zu Eigen gemacht hatten, noch einmal vollends genießen.

Im grünen Gewölbe des Spreewalds
Im grünen Gewölbe des Spreewalds

Eine Verabredung mit der Bleiche

Nur knapp anderthalb Stunden Fahrt von Berlin entfernt liegt der Spreewald, mit seinem einzigartigen Kanalsystem. Kaum hat man die Autobahn verlassen, taucht man ein in eine bezaubernde Welt jenseits der Großstadt. Mitten in diesem grünen Idyll liegt das wunderschöne Hotel zur Bleiche Resort & Spa. Das Haus versteht sich weniger als Luxusherberge, sondern vielmehr als individuelles Privathotel mit einem ganzheitlichen Erholungskonzept. Licht, Gerüche, Geräusche, Raumstrukturen – dies alles, so die Überzeugung der Hoteliers, beeinflusst unser Wohlbefinden. Und diese einzigartige Kombination durften wir zwei Tage lang in völliger Ruhe erkunden.

OUT OF OFFICE im Spreewald – aber wirklich

Gleich nach der Ankunft im Hotel lernten wir zwei Besonderheiten des Hauses kennen, in die wir uns auch sogleich verliebten. Zum einen verfügt die Bleiche über eine eigene Bibliothek mit angeschlossener Buchhandlung. Übrigens auch der einzige Ort im Haus, in dem es einen Internetanschluss gibt, was wiederum dem Konzept des Hotels geschuldet ist, dass die Bleiche ein Ort der Entschleunigung ist, eben ohne Verbindung zur (Arbeits-)Welt.

Und was ist inspirierender als das Stöbern in Stapeln von Literatur? Wie wunderbar, ein gutes Buch zu lesen mitten in der Natur! Literatur ist im Haus überall zu finden. Sogar eine eigene Stiftung gibt es, die jährlich Stipendien an begabte Autoren vergibt.

Im grünen Gewölbe des Spreewalds

Auch die gestaltende Kunst kommt nicht zu kurz im Hotel zur Bleiche. Zahlreiche Skulpturen, Statuen und edle, alte Möbelstücke zeugen im gesamten Gebäude vom Interesse der Besitzer an Kunst und Kultur aus aller Welt. Zudem gibt es eine eigene Edition so genannter Kahnpost-Marken, gestaltet vom Künstler Jim Avignon.
Und wir haben gelernt, im Spreewald gibt es tatsächlich noch eine Postfrau, die Briefe mit dem Kahn zustellt.

Im grünen Gewölbe des Spreewalds

Wabi Sabi – Harmonie als gestalterisches Prinzip

Wabi Sabi ist japanisch und bedeutet “so einfach und natürlich wie möglich”. Dieses Konzept findet man insbesondere im Spa-Bereich des Hotels. Ein Schwimmbad in einer ehemaligen, alten Scheune mit loderndem Kamin, eine Kräuterkammer, diverse Dampfbäder und Tauchbecken in echten Holzfässern, hauseigene Bademenüs und vieles mehr. Statt schwerer Türen grenzen natürliche Leinen-Vorhänge die einzelnen Räume voneinander ab. Eine innovative Besonderheit: Das eigene Studio-Kino als Ruheraum mit ausgesuchten Filmen und Liegesesseln für Entspannung im Bademantel.

Von Spreewaldgurken und anderen Köstlichkeiten

Nach vielen Entbehrungen während unserer Reisen in den letzten Monaten, insbesondere was die europäische Küche angeht, war das gastronomische Angebot in der Bleiche umso verlockender. Natürlich haben wir auch sie probiert: Die Spreewaldgurke. Aber das war nur eines der vielen kulinarischen Angebote beim Frühstücksbuffet im “grünen Gewölbe”, ein lichtdurchfluteter Raum mit freiem Blick in den Himmel.

Im grünen Gewölbe des Spreewalds

Zum Abend lockt neben den ausgezeichneten Gerichten in den gemütlichen Stuben des Hotels zusätzlich das Gourmetrestaurant “17fuffzig” von Küchenchef Oliver Heilmeyer, in dessen “Blaue Küche” wir auch einen Blick werfen durften.
Bevor es dann ins Bett geht, sollte man noch ein Abstecher in die “AdeBar” machen, um durch die Panoramafenster oder von der Terrasse den Nachthimmel zu genießen.

Im grünen Gewölbe des Spreewalds
Im grünen Gewölbe des Spreewalds
Im grünen Gewölbe des Spreewalds

Eine Spreefahrt, die ist lustig.

Was wäre ein Besuch im Spreewald ohne eine Kahnfahrt? Wir haben uns überzeugen lassen, dass die Fahrt am frühen Morgen die beste sei, wenn der Spreewald erwacht und Fuchs, Reh und Wildscheine sich an den ersten Sonnenstrahlen erfreuen. Früher Morgen bedeutete für uns, dass wir an Tag 2 bereits bei Sonnenaufgang um fünf Uhr zusammen mit unserem Kahnfahrer Hagen durch die Spreearme stakten. Dick eingepackt in Wolldecken und mit einem heißen Kaffee in der Hand genossen wir die Stille. Diese Fahrt hat sich absolut gelohnt und unsere innere Ruhe und Ausgeglichenheit noch einmal intensiviert. Das Licht, die Gerüche, die Geräusche und der natürlich Raum um uns herum – der Kreis schloss sich, das Konzept der Bleiche ging auf. Kahnfahrer Hagen nennt das schlicht “Spreeditation“. Und Recht hat er.

Im grünen Gewölbe des Spreewalds

Also, auf ihr Berliner! Ein Ausflug von der Spree in den Wald ist eine Erfahrung, die man sich einfach nicht entgehen lassen sollte. Nach einer busy Woche in der Großstadt, kann man hier in null Komma nix die Akkus wieder aufladen. Der Spreewald ist im Sommer einfach wunderschön – und im Rest des Jahres eine ausgezeichnete Idee!

Im grünen Gewölbe des Spreewalds

Mehr Informationen: http://www.hotel-zur-bleiche.de/

Wir bedanken uns beim Hotel zur Bleiche Resort & Spa für die Einladung.
Dieser Artikel beruht auf einer Kooperation. Der Inhalt spiegelt jedoch uneingeschränkt die freie Meinung und persönliche Eindrücke der Autoren wieder.

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